Arbeitsblatt: KG-Baustilvergleich Renaissance Barock

Material-Details

Baustilvergleich Renaissance und Barock
Bildnerisches Gestalten
Kunstgeschichte
8. Schuljahr
7 Seiten

Statistik

151245
935
6
12.09.2015

Autor/in

Waltraud Ferner
Land: Deutschland
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

KG-Baustvergleich-Renaissance-Barock.doc 1 Epochenvergleich Renaissance und Barock Die Epoche der Renaissance und des Barocks sind sehr unterschiedlich! Stellen Sie beide Epochen gegenüber (Tabelle)! 1. Erläutern Sie die geschichtlichen und sozialen (wie lebt der Mensch in dieser Zeit) Hintergründe beider Epochen! 2. An welchen allgemeinen baulichen Merkmalen sind beide Epochen erkennbar? 3. Die Epoche der Renaissance und des Barocks sind total gegensätzlich! Stellen Sie die Unterschiede gegenüber! 4. Welche Grundrissformen bevorzugen beide Epochen? Erklären Sie diese und machen Sie eine Zeichnung dazu! 5. Nennen Sie für beide Epochen unterschiedliche bauplastische Elemente! Machen Sie Zeichnungen dazu! 6. Was wissen Sie über die Malerei beider Epochen? Renaissance Barock 1. Geschichtlicher Hintergrund 1. Geschichtlicher Hintergrund die Zeit der Aufklärung die Zeit des Absolutismus Um 1500 vollzog sich ein Wandel im religiösen, geistigen, kulturellen und politischen Bereich durch den westfälischen Frieden hat Frankreich die Vormachtstellung in Mitteleuropa erhalten durch den wachsenden Reichtum wollten die Menschen mehr vom Leben durch hohe Kirchenträger und leitende Minister wurde das Königreich umorganisiert. Alle Macht erhielt wieder der König. die kirchliche Macht wurde geringer der Adel, hohe Geistlichkeit und der oberste Gerichtshof verloren ihr Einspruchs- oder Mitspracherecht die Menschen befreiten sich aus der alten Abhängigkeit von Kirche und Tradition Es wurde wieder ein absoluter Einheitsstaat mit einem König, einem Glauben, einem Gesetz geschaffen. die Künste und Wissenschaften sind wiedererwacht bekanntester absoluter Herrscher war König Ludwig XIV diese Änderung der Geistes- und Lebensauffassung bewirkte auch einen Wechsel des Kunsteinflusses der König setzte treue Personen mit besonderen Rechten ein um ihn zu unterstützen KG-Baustvergleich-Renaissance-Barock.doc durch Beobachtungen und Vergleiche wollten die Menschen die Geheimnisse der Natur kennen lernen. wissenschaftliche Schulung war wichtig die Anatomie wurde studiert der nackte Mensch ist schön Sie machten wichtige Erfindungen (Buchdruck, Schießpulver, Feuerwaffen, Kompass) sie entdeckten Amerika es entwickelt sich ein neues Menschenbild der Mensch entdeckt sich selbst und wird eigenständig der Handwerker wird Künstler – er kennzeichnet seine Werke die Kunst wird frei, der Künstler entscheidet selbst welche Werke er erstellt die Malerei und die Plastik ist gleichberechtigt neben der Bauplastik private Themen werden wichtig reiche Bürger bezahlen für Kunstwerke, sie lassen sich selbst darstellen nicht mehr Herkunft, sondern Erfolg war wichtig der gebildete Mensch war ideal die Wiedergeburt der Antike sie suchten den vollkommenen Körper in einem harmonischen Geist die Kunstmerkmale der Antike (Griechen und Römer) werden übernommen 2 um die hohen Kosten für die Hofhaltung, Bezahlung seiner Beamten, Unterhalt für sein eigenes Heer, seine Kriege zu erhalten wurden hohe Steuern erhoben KG-Baustvergleich-Renaissance-Barock.doc 3 2. Allgemeines über die Bauweise der Renaissance 2. Allgemeines über die barocke Bauweise die Bauwerke waren nach einfachen, klaren Linien aufgebaut der Barock ist ein Stil der Dynamik, es wird eine herrliche Pracht gezeigt, die Bauwerke sollten überschaubar sein die einzelnen Bauelemente passen mit dem Ganzen zusammen gleichberechtigt neben Kirchenbau ist der profane Bau die Renaissance war eine Kunstrichtung die eine klare Statik hatte und dadurch Ruhe ausstrahlte es wurde mit großen Gegensätzen von kleinen und großen Formen, konkaven und konvexen Linien oder mit großen Gegensätzen von Hell und Dunkel gearbeitet (wellenförmige Fassade), der Barock versuchte große gewaltige und komplizierte Formen darzustellen es wurden gerne Täuschungen gemacht (an Decken- oder Wandgemälden wurde eine Scheinarchitektur gemalt und oft treten noch Teile plastisch aus dem Bild) der Barock lebte von seiner Vielfalt von Formen, seinen Verzierungen, seinen Übertreibungen, seinen Farben der Barock wendete sich an das Gefühl und die Phantasie 3. Der Stil der Renaissance 3. Der barocke Stil die Bauwerke, Plastiken und Gemälde stehen alleine (z. B. das Reiterstandbild, das Schloss, die Kirche, etc.) der Barock entwickelte das Gesamtkunstwerk, in Schloss- und Kloster-, Stadtanlagen, auch die Innenausgestaltung von Bauwerken ordnet sich das Einzelne dem Ganzen unter die Kunst der Renaissance wollte mit Vernunft überzeugen a) Außenanlagen von Schloss- und Klosteranlagen die Städte wurden meist ohne festen Plan erbaut. vereinigen sich Architektur, Malerei, Plastik, Gartengestaltung, und Wasserspiele zu einem Gesamtkunstwerk KG-Baustvergleich-Renaissance-Barock.doc 4 Schloss und Park (Gartenanlage) sind ein Gesamtkunstwerk. zum Schloss kommt der Garten mit Steinplastiken, Pavillons, Wasserspielen, Brunnen, Teiche mit Wasserfontänen, künstliche Grotten, große Freitreppen, plastische Figurengruppen, Vasen, Blumenbeete werden geometrisch angeordnet, große und breite Wege angelegt, Hecken werden zu Wänden zugeschnitten, die offene Räume oder Irrgärten bilden, Rondelle (Rundgänge und große Terrassen gliedern die Anlage. b) Innenausgestaltung Die Innenausgestaltung ist auch ein Gesamtkunstwerk. Das gesamte Schloss mit seinen Räumen, Gängen, Treppenanlagen, Plastiken, Wandmalerei, Gemälden wird als ein Gesamtkunstwerk ausgestaltet. mit verköpften Gesimsen seinen Kapitellen, wellenförmigen Schäften riesenhaften Stützfiguren (Gebälkträger), den männlichen Altanen und den weiblichen Karyatiden dekorative Schmuckformen, wie Volute, Rocalle, die Ohrmuschel, Putten, Bandelwerk, symmetrische Stuck- oder Holzdekorationen an Wänden und Decken große Freitreppen im Innenbereich mit plastischen Figuren, großen Fensteranlagen, Säulen und Wandmalerei der große Salon (Empfangsraum), die lange Galerie (Gänge) wurde durch Wandmalerei (Scheinarchitektur, Landschaften oder anderen Motiven) bemalt, aufwendigen Schmuckformen wie Säulen, Stuckarbeiten etc. ausgeschmückt, (z. B. Spiegelgalerie des Schlosses Versailles), die Ausgestaltung des Empfangraums mit Kronleuchtern, KG-Baustvergleich-Renaissance-Barock.doc 5 passenden Stilmöbeln, Gemälden c) Stadtanlagen Die barocke Stadt entsteht auf dem Reißbrett mit Lineal und Zirkel. Alles wird vorher genau festgelegt. Es entwickelten sich drei Stadttypen die fürstliche Residenz- oder Verwaltungsstadt die Festungsstadt die Gewerbestadt mit Handwerk und Handel die Äußeren Begrenzungen von Stadtanlagen hatten oft die Form eines Recht- oder Viereckes. Das Innere der Stadt ist streng geometrisch, meist rechtwinklig angeordnet. die Stadtanlagen, Plätze, die Außenfassaden von Häusern, Brücken werden dem Gesamtbild angepasst mit Brunnen und ihren Plastiken mit Reiterdenkmal und Statuen in Gärten oder Freiplätzen, großen Freitreppen vor Kirchen oder wichtigen Gebäuden die Plastik ist ein wichtiges Gestaltungsmittel bei der Stadtplanung, als Schmuckform an Bauwerken, wie die Attika, Fassadenfiguren, Mauerschmuck, auf Balustraden (Brüstungen) mit kleinen Säulen und Pilastern, auf Gesimsen und Brückenfiguren, 4. Grundrissform 4. Grundrissform Es werden einfache und regelmäßige Formen bevorzugt. Er entwickelte sich aus geometrischen Teilen wie Quadrat und Der Grundriss ist meist sehr kompliziert. Der bisher bevorzugte Kreis wird durch das Oval abgelöst. KG-Baustvergleich-Renaissance-Barock.doc 6 Kreis. Die bauliche Idealform des Grundrisses ist der Zentralbau mit seinem vollkommen symmetrischen Grundriss von Kreis oder gleichschenkligem (griechischen) Kreuz. Breite Raumteile wechseln sich mit schmalen, langen oder kurzen ab. 5. Elemente der Renaissance Bauplastische Elemente 5. Elemente des Barocks Bauplastische Elemente klare Fassaden wellenförmige Fassade Dreiecks- und Segmentgiebel Dreiecksspreng- und Segmentsprenggiebel runder Säulenschaft wellenförmige Schaft Sonderformen von Säulen – Gebälkträger, weibliche Karyatiden und männliche Altanen Rundbogenfenster Hängeknauf Kassettendecken der Triumphbogen ovale Fensterform Putten und Rocalle Stuck und Holzdekorationen KG-Baustvergleich-Renaissance-Barock.doc 7 Gleiche Elemente der Baukunst und Plastik Kuppel mit Tambour und Laterne, Volute, Ohrmuschel, Gesims mit Figuren, Obelisk, Pilaster, das ionische, dorische und korinthische Kapitell 6. Malerei 6. Malerei Die Renaissancemaler arbeiten mehr nach dem Verstand. Sie entdecken Gesetze des Sehens, dadurch entstanden neue Techniken. Die Malerei soll das Gesamtkunstwerk unterstützen. Bestimmte Stilmerkmale treten immer wieder auf: Zentralperspektive Farbperspektive Luftperspektive phantastische Architekturen ragen in den Himmel die Gestalten sind von heftigen Gefühlen bewegt – Mimik die Gestalten haben übertriebene Gesten und flatternde Gewänder die Proportionen der Körperteile (Glieder, Beine Arme) sind in großer Verkürzung gemalt die Bildgegenstände grenzen sich klar vom Hintergrund ab Licht und Schatten wird bewusst und einheitlich eingesetzt häufige Bildkomposition ist die Dreieckskomposition genaue Studie des Menschen – Akt und Anatomie genaue Naturstudien, die oft mit Menschen und Raum verbunden wurde Illusion durch Perspektive (die Unendlichkeit wurde übertrieben dargestellt) Licht und Schatten wurde nicht einheitlich beleuchtet, sondern wichtige Teile der Komposition wurden durch helles Licht hervorgehoben, unwichtige Teile kamen in den Schatten