Arbeitsblatt: Demenz

Material-Details

Krankheitsbild Demenz
Wirtschaft, Arbeit, Haushalt
Gesundheit
klassenübergreifend
3 Seiten

Statistik

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1345
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30.09.2015

Autor/in

Kathrin Holinger
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Berufsfachschule Basel Demenz Lernziele: Die Fachfrauen Fachmänner Hauswirtschaft können: Das Krankheitsbild Demenz beschreiben Den Umgang mit verwirrten Heimbewohnern erklären Den Begriff „Validation erklären Auftrag 1: Auftrag zum Filmausschnitt: Arbeitsalltag auf der Demenzstation Was ist Demenz? Wie äussert sich das Krankheitsbild? Was fällt Ihnen bei der Betreuung von dementen Bewohnern auf? 1 ELRA/überarbeitet HOKA FAHW/GeSo/3. Semester Berufsfachschule Basel Demenz ist der Oberbegriff für Erkrankungsbilder, die mit einem Verlust der geistigen Funktionen wie Denken, Erinnern, Orientierung und Verknüpfen von Denkinhalten einhergehen und die dazu führen, dass alltägliche Aktivitäten nicht mehr eigenständig durchgeführt werden können Ursachen Die Ursache der AlzheimerKrankheit ist das Absterben von Gehirnzellen, Wie es dazu kommt, ist noch immer nicht vollständig geklärt. Doch man weiß inzwischen, dass sich im Laufe der Krankheit immer mehr der bereits von Alois Alzheimer beschriebenen EiweißSpaltprodukte – Amyloide genannt – im Gehirn ablagern. Sie behindern die Reizübertragung zwischen den Nervenzellen, die für Lernprozesse, Orientierung und Gedächtnisleistungen unerlässlich ist. 10 „Warn Symptome der AlzheimerDemenz Bei Demenzkranken nimmt nicht nur das Erinnerungsvermögen ab, sondern auch die Fähigkeit, klar zu denken und Zusammenhänge zu erfassen. Häufig ändert sich das Verhalten grundlegend. Treten einige der nachfolgenden Warnsymptome auf, sollte der Betroffene von einem Arzt untersucht werden. Vergesslichkeit mit Auswirkung auf die Arbeit und das tägliche Leben: Die meisten Menschen vergessen ab und an Namen oder Termine. Häufen sich diese Vorfälle und treten außerdem unerklärliche Verwirrtheitszustände auf, kann das ein Zeichen für eine Verminderung der Gedächtnisleistung sein. Schwierigkeiten mit gewohnten Handlungen: Menschen, die viel zu tun haben, sind manchmal zerstreut und vergessen z.B. den Topf auf dem Herd. Menschen mit Demenz vergessen evtl. aber nicht nur den Topf auf dem Herd, sondern auch, dass sie gekocht haben. Sprachprobleme: Die meisten Menschen haben manchmal Schwierigkeiten damit, die richtigen Worte zu finden. Menschen mit Demenz fallen aber oft einfache Worte nicht mehr ein, statt dessen verwenden sie unpassende Füllworte. Dadurch werden die Sätze schwer verständlich. 2 ELRA/überarbeitet HOKA FAHW/GeSo/3. Semester Berufsfachschule Basel Räumliche und zeitliche Orientierungsprobleme: Bei vielen Menschen kommt es ab und an vor, dass sie z.B. Wochentage vergessen oder sich in einer fremden Umgebung verlaufen. Bei Menschen mit Demenz kann es passieren, dass sie in der eigenen Straße stehen und nicht mehr wissen wo sie sind, wie sie dorthin gekommen sind und wie sie wieder nach Hause gelangen. Eingeschränkte Urteilsfähigkeit: Nicht immer wählen Menschen die dem Wetter entsprechende Kleidung. Bei Menschen mit Demenz ist aber die gewählte Kleidung manchmal völlig unangebracht. Sie tragen z.B. einen Bademantel beim Einkaufen oder mehrere Blusen an einem heißen Sommertag übereinander. Probleme mit dem abstrakten Denken: Für viele Menschen ist es eine Herausforderung, ein Konto zu führen. Menschen mit Demenz können aber oft weder Zahlen einordnen noch einfache Rechnungen durchführen. Liegenlassen von Gegenständen: Ab und an lässt fast jeder mal den Schlüssel oder das Portemonnaie liegen. Bei Menschen mit Demenz kommt es jedoch vor, dass sie Gegenstände an völlig unangebrachte Plätze legen, wie z.B. Schmuck in den Kühlschrank oder eine Uhr in die Zuckerdose. Im Nachhinein wissen sie nicht mehr, wohin sie die Gegenstände gelegt haben. Stimmungs und Verhaltensänderungen: Stimmungsänderungen kommen bei allen Menschen vor. Menschen mit Demenz können aber in ihrer Stimmung sehr abrupt schwanken, oft ohne erkennbaren Grund. Persönlichkeitsänderungen: Im Alter verändert sich bei vielen Menschen die Persönlichkeit ein wenig. Bei Menschen mit Demenz kann aber eine sehr ausgeprägte Persönlichkeitsänderung plötzlich oder über einen längeren Zeitraum hinweg auftreten. Jemand, der normalerweise freundlich ist, wird z.B. unerwartet ärgerlich, eifersüchtig oder ängstlich. Verlust der Eigeninitiative: Menschen arbeiten nicht fortlaufend mit der gleichen Motivation. Demenzkranke verlieren jedoch den Schwung bei ihrer Arbeit und das Interesse an ihren Hobbies manchmal vollständig, ohne Freude an neuen Aufgaben zu finden. 3 ELRA/überarbeitet HOKA FAHW/GeSo/3. Semester Berufsfachschule Basel Umgang mit dem Patienten Um den Betroffenen so viel Lebensqualität wie möglich zu erhalten, kommt es neben der geeigneten Medikation auf die richtige Betreuung und Pflege an. Die innere Not des Dementen verstehen Beim Umgang mit den Patienten hilft es, wenn man immer wieder versucht, sich in den Patienten hineinzuversetzen. Stellen Sie sich vor, man setzt Sie mutterseelenallein in einer chinesischen Kleinstadt aus, wo Sie weder die Sprache kennen noch irgendetwas lesen können. Überall stoßen Sie auf völlig unverständliche Gebräuche wie das Essen mit Stäbchen. Und was das Schlimmste ist: Ständig treffen Sie auf Menschen, die auf Sie einreden, dabei so tun, als ob sie Sie schon lange kennen würden und von Ihnen erwarten, dass Sie über sämtliche Dinge Bescheid wissen. Auch die Kranken der Wirklichkeit spüren oft, was sie eigentlich können sollten. Dass es ihnen gleichwohl nicht gelingt, schafft Angst und großen Ärger über sich und über die fordernden Mitmenschen. Umgang mit Demenzkranken Mitmenschen Klare Anweisungen in einfachen, kurzen Sätzen geben. Ein fürsorglicher, aber zugleich bestimmter und deutlicher Umgangston sollte angestrebt werden. Wichtige Informationen bei Bedarf wiederholen, notfalls mehrmals. Konkrete Angaben wie Zeit, Datum, Ort und Namen bieten Erinnerungshilfen. Geduldig sein mit dem Kranken und ihm Zeit (Minuten, nicht Sekunden) für eine Reaktion oder Entgegnung geben. Verständnisvoll sein – auch wenn es mitunter schwer fällt. Sinnlose Diskussionen sollten vermieden werden. Statt auf der eigenen Meinung zu bestehen, sollte der Kranke abgelenkt werden oder der Betreuer sollte einlenken. Anschuldigungen und Vorwürfe besser überhören. Für Beständigkeit und Routine im Tagesablauf des Erkrankten sorgen. Einfache Regeln und feste Gewohnheiten sind für alle älteren Menschen sehr hilfreich – ganz besonders jedoch für Demenzkranke. 4 ELRA/überarbeitet HOKA FAHW/GeSo/3. Semester Berufsfachschule Basel Der Leistungsmaßstab, der für Gesunde gilt, kann bei Dementen nicht angewendet werden. Loben bringt mehr als Kritisieren. Das kann man auch bei richtigem Reagieren des Kranken durch Worte, Berühren oder Lächeln ausdrücken. Wir müssen den Demenzkranken Menschen lernen zu verstehen, versuchen sich in seine Lage zu versetzen validieren Validation bedeutet in den Schuhen des anderen zu gehen 5 ELRA/überarbeitet HOKA FAHW/GeSo/3. Semester Berufsfachschule Basel Auftrag 2 Fallbeispiele zum Thema Demenz: Fallbeispiel 1: Sie sind Fachfrau Hauswirtschaft im Alterszentrum Sonne. Sie arbeiten auf der Wohngruppe für demente BewohnerInnen und verteilen die Privatwäsche der Bewohner. Eine Bewohnerin hält Sie am Arm fest und teilt Ihnen mit, dass sie ihre schöne rote Wolljacke schon seit längerem vermisst und diese sicher von einer Hauswirtschaftsmitarbeiterin gestohlen worden sei. Wie reagieren Sie? Fallbeispiel 2 Sie sind Fachfrau Hauswirtschaft im Pflegezentrum „auf Berg. Sie reinigen zurzeit die Zimmer auf der Wohngruppe für demente BewohnerInnen. Als Sie das Zimmer von Frau M. reinigen, fragt Frau M. Sie immer wieder, wann es dann das Mittagessen gebe. Wie reagieren Sie: Fallbeispiel 3: Sie arbeiten im Pflegezentrum „zur Rose im Speisesaal. Frau K., eine Bewohnerin, welche an beginnender Demenz leidet, läuft nervös im Speisesaal hin und her. Wie reagieren Sie: 6 ELRA/überarbeitet HOKA FAHW/GeSo/3. Semester