Arbeitsblatt: Iphigenie/Woyzeck - Raster für Vergleich

Material-Details

Raster für einen Vergleich der beiden Werke in Bezug auf die Dramentheorie
Deutsch
Leseförderung / Literatur
11. Schuljahr
1 Seiten

Statistik

152150
1137
5
12.02.2020

Autor/in

Martina Frick
Land: Österreich
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Vergleich von geschlossenem und offenem Drama- Iphigenie auf Tauris vs. Woyzeck MERKMAL HANDLUNG Geschlossenes Drama: Iphigenie auf Tauris linear (keine Sprünge) einheitlich, in sich abgeschlossen eng verknüpfte, psychologisch konsequente Abfolge (Szenen und Akte sind nicht austausch-bar) keine Sprünge und Lücken nur Haupthandlungen Nebenhandlungen führen zur Haupthandlung Bsp. Zentraler Konfliktà Iphigenies Sehnsucht nach ihrer Heimat etc Alle Gespräche z.B. mit Orest und Pylades haben direkt oder indirekt mit Iphigenies innerem Konflikt zu tun. RAUM- ZEITGESTALTUNG AUFBAU DES DRAMAS Zeit: geringe Ausdehnung Szenen schließen aneinander an Ort: wenige Orte (Insel Tauris) eingeschränkter bzw. kein Wechsel Gliederung in Akte Szenen, die sich zu den Akten zusammenfügen Offenes Drama: Woyzeck mehrsträngig, aufgefächert in Kurven sprunghaft, mit vielen Aussparungen -relative Eigenständigkeit einzelner Episoden (austauschbar) eine Haupthandlung mit mehreren Nebenhandlung, die mit dem eigentlichen Handlung nicht zusammenhängen Bsp. Zentraler Konflikt à Dreiecksbeziehung zwischen Woyzeck, Marie und dem Tambourmajor Nebenhandlung: Szenen mit der Bloßstellung seitens des Doktors, Szene beim Rasieren haben keine Verbindung zu Woyzecks Konflikt mit Marie; Stellen nur Gesellschaftskritik dar und „rechtfertigen Woyzecks Handlung Zeit: große Ausdehnung große Distanz zwischen Szenen möglich Ort: viele Orte (See, Doktor, bei Marie) uneingeschränkter Wechsel lose Folge von Bildern oder Stationen (Reihenfolge beliebig) Szenen bilden eigenen Schwerpunkt Komposition à Pyramide nach Gustav Freytag FIGUREN einheitlich, hoher Stand des Protagonisten Iphigenie: adelige, göttlicher Hintergrund (Tochter von Agamemnon) -Symmetrie -Idealismus Thema des Dramas SPRACHE Freiheit, Sehnsucht, HUMANITÄT Positives Menschenbild- das gute des Menschen -gehobener Sprachstil einheitliche, rhetorisch geformte Hochsprache, häufig Versform (auch bei Iphigenie) Iphigenie: stellenweise Blankvers, Versmaß VORSTELLUNG VON MORAL Hoffung wird erfüllt Das Gute (menschliche) gewinnt Ehrlichkeit, Reinheit Goethe belehrt durch Szenen funktional für größeren Zusammenhang Reihung (Woyzeck: neue Reihenfolge/Anordnung der Szenen ändert den Inhalt nicht und macht die Zusammenhänge trotzdem deutlich) keine ständische oder soziale Beschränkungen bei Handlungssträngen viele Figuren Woyzeck: Soldat, Barbier, arm Marie: Hausfrau, arm Tambourmajor, wohlhabender Doktor, wohlhabender Dreiecksbeziehung Materialist (Woyzeck) trifft auf Idealist (Hauptmann) Realismus Konflikt wird gewaltsam gelöst gesellschaftskritisch standesgemäße Sprache Woyzeck: Umgangssprache, sagt, was er denkt Doktor: spricht eine gehobene Sprache verschiedene Gesprächsformen auch stochende, zerfahrene, sprunghafte Gespräche (Gedankensprünge) Es gibt keine Gerechtigkeit Wer seine Hoffnung auf den „Himmel setzt, wird enttäuscht Es gibt keine Erlösung eher Kritik als Moral gesetzte Ideale Reaktione n: Büchner belehrt nicht; er zeigt die Zustände (Woyzeck wird nicht verurteilt)