Arbeitsblatt: Sri Lanka Religionen
Material-Details
Religionen
Geographie
Asien
9. Schuljahr
6 Seiten
Statistik
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04.02.2008
Autor/in
Nadine Barandun
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Themenkreis Länderkunde Sri Lanka 1 Gruppenpuzzle zu den Religionen Sri Lankas Eine mögliche Gestaltung des Themas wäre ein Gruppenpuzzle. Die Schüler sollen sich in eine vorbereitete Liste eintragen und so eine der Religionen auswählen, über die sie gerne etwa lesen wollen. So hat auch die Lehrperson die Kontrolle darüber, wer welche Religion behandelt. Sie sollte wenn möglich auch darauf achten, dass die Schüler nicht die Religion wählen, die sie selbst haben, sondern über eine der anderen drei mehr erfahren. Das Prinzip des Gruppenpuzzles ist es, Expertengruppen zu jedem Thema auszubilden und dann die Expertengruppen aufzutrennen und neu zu formen, so dass nachher zu jeder Religion ein Experte den „Laien sein Wissen vermitteln kann. So wird das Wissen über die vier Religionen allen vermittelt, alle Schüler kennen nachher alle Religionen. Beispiel: 1 1 2 1 1 3 3 2 3 2 2 1 3 3 2 1 3 2 Während der Informationsaustauschphase bekommen die Schüler folgenden Auftrag: Schreibe in 2 Sätzen auf, was sich an jeder Religion am meisten beeindruckt hat. Es kann auch etwas sein, was dich überrascht hast oder du noch nicht wusstest. Themenkreis Länderkunde Sri Lanka Die Religionen Sri Lankas Buddhismus 2 Themenkreis Länderkunde Sri Lanka Die Religionen Sri Lankas Hinduismus 3 Themenkreis Länderkunde Sri Lanka 4 Die Religionen Sri Lankas Die Götter: Brahma Brahma hat vier Köpfe, die seinen vollständigen Überblick als Weltenschöpfer symbolisieren. Jedem Gott ist ein Reittier zugeordnet. Brahmas Reittier ist Hamsa, die Wildgans. Zu ihm gehört seine Gefährtin Sarasvati, Göttin der Kunst und des Wissens. Sie wird mit der Vina, einem Saiteninstrument, dargestellt. Vishnu Vishnu ist der Welterhalter. Er steht entweder auf einem Lotus (Zeichen der Reinheit) oder fliegt auf dem Vogel Garuda oder liegt auf einer Schlange. In seinen vier Händen hält er Diskus, Meermuschel, Lotusblüte und Keule. Seine Gefährtin ist Lakshmi, die Göttin der Schönheit, des Glücks und des Reichtums. Vishnu inkarniert sich von Zeit zu Zeit, um das Dharma (Gesetz) auf der Erde aufrecht zu erhalten. Seine letzten Inkarnationen sind Rama, Krishna und Buddha. Folgen soll noch die zehnte Inkarnation, der Kalkinavatar. Ramas Taten und Leben mit seiner Gefährtin Sita sind im Ramayana niedergeschrieben. Shiva Shiva ist zugleich der Zerstörer und Erneuerer. Er kann viele Formen annehmen. Manchmal erscheint er als Asket mit einem Tigerfell bekleidet. Die meisten der Sadhus beziehen sich auf ihn, manche tragen auch den Shiva-Dreizack mit sich. Shiva wird nachgesagt, daß er Ganja raucht. Deshalb trifft man in Nordindien und Nepal besonders viele Sadhus mit Shilloms. Shivas Reittier ist der Bulle Nandi. Seine Gefährtin ist Parvati, die Mutter von Ganesha und Skanda, dem Kriegsgott mit dem Pfau, und ferner eine schöne, manchmal exzentrische Göttin. Sie hat genauso wie Shiva den Doppelaspekt von Erhaltung und Zerstörung. Parvati ist das Sinnbild der lebensspendenden, lebenserhaltenden Mutter. Im Shaktismus (siehe Religion im Nepal-Teil) ist sie die Verkörperung der göttlichen Energie (shakti), ohne die der in sich ruhende Gott Shiva seine Funktion nicht erfüllen könnte. Verkörpert sie den Aspekt der Zerstörung, wird sie Kali oder Durga genannt. Kali ist schwarz und tanzt mit einer Kette von Menschenschädeln um den Hals. Einer der glühendsten Verehrer Kalis war Ramakrisha (1834 bis 1886), der in der Nähe von Kalkutta lebte und eine große Zahl Anhänger um sich versammelte. Hätte man ihm gegenüber behauptet, seine Mutter Kali wäre nur schrecklich hätte er wohlwissend nur gelacht. Shiva wird in der Form des Shivalingams, einer Darstellung des Phallus, verehrt. Dieser Shivalingam steht immer in der Yoni, dem Symbol des Weiblichen, beides zusammen Sinnbild für die Vereinigung, aus der neues Leben entsteht. Themenkreis Länderkunde Sri Lanka 5 Die Religionen Sri Lankas Krishna Krishna, der blaue Hirtengott mit der Flöte, hat seine Kindheit und Jugend bei den Hirten verbracht, und viele Geschichten ranken um seine Spiele mit den Gopis, den Milchmädchen. Die meisten Krishnabilder zeigen ihn mit Radha, einer Gopi. Anhänger Krishnas suchen die Erlösung ganz in der Hingabe zu Krishna (Bhaktireligion). Krishna begegnet uns wieder in einem Teil des Mahabharata, der Bhagavadgita (siehe Klassische indische Dichtung). Hier ist er der Wagenlenker Arjunas, der ihn lehrt, dem Dharma entsprechend zu handeln und Gott zu vertrauen, ohne nach Erfolg oder Mißerfolg zu fragen. Ganesh Ganesh, der Sohn von Shiva und Parvati, trägt einen Elefantenkopf, weil Shiva ihm in einem Anfall von Wut den Kopf abschlug und ihm deshalb vom nächstbesten Lebewesen den Kopf aufsetzen mußte, um ihn wieder zum Leben zu bringen. Das erstbeste, gerade greifbare Lebewesen war ein Elefant. Das Reittier Ganeshs ist eine Ratte. Die Ratte ist ein Symbol für die Kraft, die selbst im kleinsten Lebewesen steckt und die Fähigkeit in sich birgt, selbst einen Elefanten zu tragen. Themenkreis Länderkunde Sri Lanka 6 Die Religionen Sri Lankas Die Religionen Sri Lankas: Christentum Das Christentum ist eine der 7 Weltreligionen. Den verschiedenen christlichen Kirchen und Bewegungen gemeinsam ist die Berufung auf Jesus Christus und der Glaube, dass dieser der Sohn Gottes und der Messias ist. Jesus Christus erlöste die Menschen von ihrer Sünde (Getrenntsein von Gott, Rebellion gegen Gott, was sich in Fehlern und Missetaten auswirkt) und versöhnte die Menschheit mit Gott, so dass sie in Ewigkeit in Gemeinschaft mit Gott sein können (christliche Eschatologie). Die christliche Religion, alle Glaubensrichtungen zusammengenommen, ist gegenwärtig die größte Weltreligion; es wird geschätzt, dass ungefähr ein Drittel aller Menschen auf der Welt dem christlichen Glauben anhängen. Das Christentum entstand aus dem jüdischen Glauben im ersten Jahrhundert der (daher rührenden) Zeitrechnung. Die Christen übernahmen einige ihrer heiligen Schriften aus dem jüdischen Glauben. Grundsätzliche Lehren wie den Monotheismus; den Glauben an einen Messias oder Christus (aus dem griechischen: christos); die Art der Gottesverehrung; die Konzepte von heiligen Orten und heiligen Tagen; die Idee, dass die Gottesverehrung auf Erden auf ähnlichen Formen der Verehrung im Himmel basiert; die Verwendung der Psalmen im gemeinschaftlichen Gebet. Die Apostelgeschichte erzählt, dass die Nachfolger Christi den Namen Christen zuerst von den Ungläubigen der Stadt Antiochia erhielten, in welche sie nach den ersten Verfolgungen in Palästina (vermutlich wenige Jahre nach Jesus Auferstehung und Himmelfahrt) geflohen waren. Die Lehre Die zentralen Elemente der christlichen Lehre sind Jesu Menschwerdung, die Kreuzigung und sein Tod, sowie das Wunder der Auferstehung. Die Christen glauben, dass diese Ereignisse die Basis von Gottes Werk bilden, mit welchem die Menschheit mit ihm ausgesöhnt werden soll. Während in der christlichen Lehre zahllose Varianten existieren, gibt es doch einige Punkte, die orthodoxe, katholische und evangelische Konfessionen über die meiste Zeit in den letzten 2000 Jahren für unverzichtbar für den christlichen Glauben gehalten und mehrfach offiziell bestätigt haben: • Gott ist dreieinig ein einziges ewiges Wesen, das in drei Personen existiert: Vater (Schöpfer), Sohn (Jesus Christus) und Heiliger Geist • Maria, die Mutter von Jesus, gebar den Sohn Gottes, der, obwohl in Ewigkeit existierend, in ihrem Leib gezeugt wurde durch den Heiligen Geist. Von ihrer Menschlichkeit empfing er menschlichen Verstand und Willen und all das, was ein Kind natürlicherweise von seiner Mutter mitbekommt. Daher wird sie auch die Mutter Gottes genannt, die das Heil der Menschen geboren hat. Themenkreis Länderkunde Sri Lanka 7 Die Religionen Sri Lankas • Jesus ist ganz Gott und ganz Mensch, zwei Naturen in einer Person. Er hat das kommende Gottesreich verkündet und ist selbst dessen Anbruch. Jesus hat nicht gesündigt. Durch seinen Tod am Kreuz ist den Gläubigen ihre Schuld vergeben und sie sind mit Gott versöhnt. • Die Bibel ist das Wort Gottes und es gibt keine andern Bücher die den gleichen Stellenwert wie die Bibel haben. Obwohl die Christen sich nicht einig sind wie wörtlich die Bibel genommen werden sollte und es unterschiedliche Interpretationen vieler Stellen gibt, ist sie dennoch die generell anerkannte Quelle von Informationen über Jesus und Gott. Christentum heute Nicht alle Menschen, die sich als Christen verstehen, akzeptieren alle theologischen Positionen, die von ihren jeweiligen Kirchen vertreten werden. Ähnlich wie die Juden, wurden auch die westlichen Christen stark von der Aufklärung im späten 17ten und frühen 18ten Jahrhundert beeinflusst. Der bedeutendste Wandel bestand in der Säkularisierung, d.h. der Trennung von Kirche und Staat, die das staatlich geförderte Christentum in den meisten europäischen Ländern beendete. Seither ist es möglich ein freies Mitglied der Gesellschaft zu sein und die Ansichten der jeweiligen Kirche in verschiedenen Bereichen abzulehnen, oder sogar aus der Kirche auszutreten. Millionen beschritten diesen Weg und wurden zu Freidenkern und entwickelten komplett neue Glaubenssysteme wie den Humanismus, Atheismus, Agnostizismus und Deismus; andere gründeten liberale Flügel der evangelischen Theologie und auch der lange unterdrückte Trend der Wiedervereinigung von Konfessionen wurde wieder aktuell, hat in einigen Fällen sogar schon stattgefunden. Bei den östlichen und orientalischen Kirchen hinterließ die Aufklärung keinen so starken Eindruck Themenkreis Länderkunde Sri Lanka 8 Die Religionen Sri Lankas Die Religionen Sri Lankas: Islam Der Islam ( )arab.: Unterwerfung, Hingabe (an Gott), verwandt mit salam (): Friede) ist nach dem Christentum die zweitgrößte Religionsgemeinschaft der Welt. Weltweit gehören ihm ca. 1,2 Milliarden Menschen an und bezeichnen sich als Muslime. Die früher im Westen verwendete Bezeichnung Mohammedaner wird von Muslimen abgelehnt, da sie den Propheten Mohammed fälschlich ins Zentrum des Glaubens rückt. Der Islam ist eine monotheistische Religion, die sich auf die im Koran niedergelegte Offenbarung Allahs (Gottes) gründet. Anhänger des Islam lehnen nicht nur die Verehrung mehrerer Götter ab (Polytheismus), sondern sehen auch in der christlichen Anschauung, dass Christus der Sohn Gottes ist, einen Verstoß gegen die Lehre vom einen Gott, da Gott selbst nicht gezeugt wurde und er so auch kein Vater sein kann. Entstehung: Der Islam ist die von Gott (arab. Allah) für alle Menschen und alle Zeiten bestimmte Lebensweise. Der Islam besteht also aus islamischer Sicht so lange die Welt besteht. Den Menschen wurde der Islam durch Propheten vermittelt. Der erste Prophet war Adam (Gottes Segen auf ihm), der letzte Prophet war Muhammad (d.h. der Gepriesene). Er vollendete den Islam, so wie er uns heute überliefert ist. Muhammad war also nicht der Begründer oder Stifter des Islams, Muslime sehen ihn vielmehr als das Siegel der Propheten an, quasi den Propheten, der die Überlieferung an die Menschheit vollendete. Er wurde 570 als Sohn eines Händlers in Mekka im heutigen Saudi-Arabien geboren. Nach der Überlieferung hatte er 610 seine erste Vision, in der ihm der Erzengel Gabriel erschien und ihn zum Propheten berief. Im Verlauf der folgenden Jahre wurde ihm der Koran offenbart, der für ihn eine Vollendung der jüdischen Thora und dem Neuen Testament der Christen war. Deshalb sehen Muslime Juden und Christen als Vorgänger im Glauben, die in der traditionellen islamischen Ordnung den Status von Schutzbefohlenen (Dhimmis) haben und von denen man hoffen kann, dass Gott sie im Laufe ihres Lebens ihre Irrtümer erkennen und damit Muslime werden lässt. Themenkreis Länderkunde Sri Lanka 9 Die Religionen Sri Lankas Glaubensgrundsätze: Die Grundsätze des Islam, die fünf Säulen, die zu erfüllen jeder Muslim verpflichtet ist, sind: • Das Glaubensbekenntnis Schahada( ) : Ich bekenne, dass es keinen Gott außer Gott gibt, und Muhammad ist sein Prophet ( ) . Wer sich einmal zum Islam bekannt hat, ist nach islamischem Recht bis zum Tode Muslim. • Das Gebet Salat ( )ist eine Pflicht. Zu festgelegten Zeiten zu denen der Muezzin ruft werden Gebete gesprochen: In der Morgendämmerung, mittags, nachmittags, abends und bei Einbruch der Nacht. Zuvor erfolgt unter fließendem Wasser die rituelle Reinigung. • Das Almosengeben Zakat ( )sollte eine genau geregelte Steuer sein. Die Erträge sollten für Bedürftige und Kranke oder zum Aufbau religiöser Schulen verwendet werden. Die Höhe ist unterschiedlich und variiert zwischen 2,5 10%. • Das Fasten Saum (). Im Ramadan wird von Beginn der Morgendämmerung, wenn man einen schwarzen Faden wieder von einem weißen unterscheiden kann, bis Sonnenuntergang gefastet, nichts gegessen, nichts getrunken, nicht geraucht und Enthaltsamkeit geübt. Nachts dagegen wird meist üppig gegessen und gefeiert. • Die Pilgerfahrt (Hadj, ). Einmal in seinem Leben soll der Muslim die Pilgerfahrt nach Mekka antreten, die im letzten Mondmonat stattfindet. Zu den auszuführenden Riten gehört das Umkreisen der Kaaba, das Verweilen auf dem Hügel Arafat, der Lauf zwischen den beiden Hügeln Safa und Marwa und die rituelle Steinigung des Satans. Nach muslimischen Verständnis sandte Gott über den Erzengel Gabriel Offenbarungen an Mohammed, die den Koran bilden. Diese göttlichen Zeichen sind aus muslimischer Sicht für jeden Menschen erkennbar, sofern er vernünftig überlegt. Um den Koran zu verstehen, muss der Mensch sich demnach von seinen schlechten Eigenschaften und seinen falschen Ideen befreien, damit sein Geist sich durchsetzt. Dies erreicht er durch ständige Selbstüberwindung und den Kampf gegen die Ungerechtigkeit. Muslime glauben, dass die Menschen nach Gottes Willen seine Stellvertreter auf Erden sein sollen, indem sie verantwortlich handeln und für Gerechtigkeit eintreten. Dennoch wird der Gott des Koran vor allem als allmächtiger Gott gesehen, dem sich der Mensch bedingungslos unterwerfen muss.