Arbeitsblatt: Industrielle Revolution

Material-Details

Dossier zur Industriellen Revolution
Geschichte
Neuzeit
8. Schuljahr
36 Seiten

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1453
57
10.11.2015

Autor/in

Sarah Meienberger
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Die Industrielle Revolution (die Industrialisierung) Geschichte Die industrielle Revolution Seite 1 1. Begriffsklärung Studiere die Seiten 5 – 11 in deinem Geschichtsbuch. Lese die Texte so, dass du sie verstehst, betrachte die Bilder und Graphiken genau. Versuche dann dieses Arbeitsblatt auszufüllen. Grundbedürfnisse des Menschen Was sind Zusatzbedürfnisse? Arbeit Um Grund und Zusatzbedürfnisse stillen zu können muss der Mensch arbeiten oder für sich arbeiten lassen. Was benötigt der Mensch zur Arbeit? Arbeitsunterlagen für die 2. Sekundarklasse Während mehreren Jahrtausenden fand eine langsame und kontinuierliche Entwicklung der Arbeit statt: Der Mensch braucht seine Schuljahr 2010/11 Hände als Werkzeug, er hat Kraft und besitzt Beweglichkeit. Geschichte Er schafft sich einfache Werkzeuge. (Steine, Stangen, Hammer, etc.) Die industrielle Revolution Er bedient sich dem einfacher Maschinen der (Drehscheibe, Flaschenzug, Spinnrad, Webstuhl Aufklärung bis in unsere Zeit macht der Seit Seite 2 Er nutzt einfache Energiequellen (Feuer, Kraft der Tiere, Wasserkraft) Zeitalter Mensch umwälzende Entwicklungen und Erfindungen: Vielseitige und hochkomplizierte Werkzeuge Hochentwickelte Maschinen Erschliessung neuer Energiequellen Welche Folgen haben diese Umwälzungen für die Menschen Begriffe Revolution: Industrie Industrielle Revolution Im Gegensatz zu den politischen und sozialen Revolutionen der Menschheit, welche in kurzer Zeit bestehende Machtstrukturen und Gesellschaftsordnungen hinwegfegen, benötigt die Industrielle Revolution bedeutend mehr Zeit. Tatsächlich ist sie auch heute noch nicht abgeschlossen. Die Frage bleibt offen, ob die Industrialisierung mit ihren Folgen letztlich zum Fluch oder Segen der Menschheit gedeiht. Geschichte Die industrielle Revolution Seite 3 In unserer Unterrichtseinheit geht es darum, die Entwicklung der Industrialisierung mit einigen ihrer positiven und negativen Folgen für das Leben der Menschheit kennen zu lernen. Geschichte Die industrielle Revolution 2. Die 1650 103 1750 140 2.1. 1800 187 1850 266 1900 401 Bevölkerung Europas 1950in Millionen 574 2000 663 Seite 4 Industrialisierung Bevölkerungswachstum Die Epoche der Aufklärung hat Folgen: • • • • bessere Hygiene Dünger für die Landwirtschaft medizinische Fortschritte Notmassnahmen bei Seuchen 700 Eine wachsende Bevölkerung benötigt Eine wachsende Bevölkerung stellt , ohne die eine Industrie nicht aufgebau 600 500 400 Industrialisierung technische Entwicklung Bevölkerungszunahme 300 200 bedingen einander 100 1650 1700 1750 1800 1850 1900 1950 2000 GeschichteDie industrielle Revolution Seite 5 2.2. Beginn der industriellen Revolution in England (Lies die Seiten 5 – 8 konzentriert und sorgfältig durch – Verstehendes Lesen!!) Die Tatsache, dass im 18. und 19. Jahrhundert die Bevölkerung Europas und Amerikas stark zunahm, ist eine der wichtigsten Voraussetzungen der Industriellen Revolution. Am stärksten wuchs die Bevölkerung in Grossbritannien. So ist es denn auch nicht verwunderlich, dass die Industrielle Revolution ihren Anfang in England nahm und von dort nach ganz Europa und Amerika ausstrahlte. Es gibt noch andere, wichtige Gründe, warum diese Entwicklung ausgerechnet in England beginnt: Gut ausgebaute Häfen ermöglichen den Zugang zu den Weltmeeren. Während der Kontinent im 18. und 19. Jh. von Revolutionen (Bsp. in Frankreich) und Kriegen erschüttert wird, bleibt England davon weitgehend verschont. England hat in geringer Tiefe Kohle und Eisenerz, zwei Schätze, die für die Industrialisierung unentbehrlich sind. In England gibt es viele Unternehmer, welche Geld haben, das für Maschinen und Fabriken eingesetzt (investiert) werden kann. Die Entwicklung der englischen Textilindustrie Englands Textilindustrie verarbeitet vor allem Baumwolle, die aus Amerika importiert wird. Die Plantagenbesitzer beliefern die englischen Händler mit Baumwolle und kaufen die in England zu Stoff verarbeitete Wolle wieder zurück. Zwischen 1750 und 1770 steigert sich der englische Export um das Zehnfache. Es wird immer schwieriger, der immer grösseren Nachfrage gerecht zu werden. An Baumwolle und Arbeitskräfte fehlt es zwar nicht, aber die Produktionsmethoden sind anfangs des 18. Jh. total veraltete. Veraltete Produktionsmethoden Wohlhabende Unternehmer besorgen den Rohstoff und stellen diesen den Webern und Spinnern zu Verfügung. Diese verarbeiten den Rohstoff zu bescheidenen Lohnansätzen in Heimarbeit zu Garn und Tuch. Unternehmer sammeln das fertige Tuch ein. Nach der Färbung kann es exportiert werden. Die grossen Gewinne streichen die Unternehmer ein. Verlagssystem Ankauf Rohstoffe Träger mit Rohstoffen Fertigprodukten Verleger in der Stadt „Fergger Verkauf Fertigprodukte Heimarbeiter auf dem Land GeschichteDie industrielle Revolution Seite 6 GeschichteDie industrielle Revolution Seite 7 Spinner und Weber leiden unter den schlechten Arbeitsbedingungen. Deshalb suchen einzelne Weber nach verbesserten Methoden zur Verarbeitung der Baumwolle: So erfindet 1764 J. Hargreaves die Spinning Jenny, eine mit Handantrieb arbeitende Spinnmaschine, welche die Arbeitsleistung verachtfachte. Der Spinning Jenny folgt die wichtige Erfindung von Richard Arkwright: Er erfindet eine mit Wasserrädern angetriebenen Spinnmaschine und stellt diese in eigentliche Fabriken. War es bisher den Spinnern sehr schwer gefallen, den Webern genügend Garn zu liefern, so beginnt sich jetzt das Verhältnis zu verändern und weckt das Bedürfnis nach besseren Webstühlen. Edmond Cartwright konstruiert 1786 als erster einen mechanischen Webstuhl und und schon bald stehen unzählige solcher Webstühlen in den Fabriken. Mit der Eröffnung der ersten Fabriken geschieht etwas ganz Neues: Die Arbeiter verfügen bald nicht mehr über die notwendigen Mittel, um teure Maschinen zu kaufen. Früher gehörten die einfachen Spinnräder und Webstühle den damit arbeitenden Webern und Spinnern. Jetzt gehören die teuren Maschinen den Unternehmern, die allein über das Geld verfügen, um so teure Maschinen anschaffen zu können. Die Fabrikbesitzer (wir nenne sie auch Unternehmer) bedienen ihre Maschinen nicht mehr selbst, das besorgen nun die Arbeiter für sie. Es ist nun einleuchtend, dass die Arbeiter von den Unternehmern immer abhängiger werden. Es entwickelt sich eine Zweiklassengesellschaft, bestehend aus den reichen Unternehmern (Kapitalisten) und dem Heer der besitzlosen Arbeitern (Proletarier) GeschichteDie industrielle Revolution Seite 8 Die Erfindung der Dampfmaschine Arkwrights Spinnmaschine wird noch vom Wasser angetrieben. Diese Antriebskraft erweist sich bald als ungenügend und hat vor allem einen grossen Nachteil: sie ist ortsgebunden. J. Watts Dampfmaschine soll schliesslich die ungenügende und ortsgebundene Wasserkraft ersetzen. Schon im 17. Jh. werden in England Versuche angestellt, die Kraft des sich ausdehnenden Dampfes in einer Maschine zu nutzen. Man will die in den Bergwerken üblichen Wasserräder und Pumpen durch leistungsfähigere Maschinen ersetzen. Gründe Wenn man die Kohlen oder Eisenbergwerke ausbaut, stösst man bald einmal auf Grundwasser. Die Möglichkeiten, dieses Wasser wegzupumpen, sind beschränkt. Die von Tieren oder Wasserrädern angetriebenen Pumpen leisten wenig; auch befindet sich nicht bei jedem Bergwerk ein Fluss, der ein Wasserrad antreiben kann. So drohen die einzelnen Bergwerke regelrecht zu ersaufen. Ab 1774 kann man mit der regelmässigen Produktion von Dampfmaschinen beginnen. Damit beginnt im Bergbau ein neues Zeitalter. Dank der von Dampfmaschinen angetriebenen Pumpen kann man nun weit in die Tiefe der Erde eindringen und Kohle, Eisen und andere Metalle abbauen. An Stelle des Holzes wird die Kohle zum wichtigsten Energielieferanten. Zunächst wird Watts Dampfmaschine nur in Bergwerken eingesetzt. Doch bald gehen Watt und seine Partner einen entscheidenden Schritt weiter. Die Dampfmaschine wird als Antriebsmaschine für anderer Maschinen benutzt. Breite Lederriemen (Transmission) übertragen die Kraft auf andere Maschinen. Als Watt 1810 stirbt, sind in England und Schottland ca 10000 Dampfmaschinen im Betrieb; sie verrichten die Arbeit von vergleichsweise 3 4 Millionen Pferde. Modell einer Dampf maschine von James Watt GeschichteDie industrielle Revolution Seite 9 Kohlen und Eisen als Grundlage der Industrie Die Dampfmaschine stellt dem Menschen zum ersten Mal in seiner Geschichte eine Kraft zur Verfügung, die von Wetter und Ort unabhängig ist. Sie steht am Anfang der Industrialisierung Gründe Die neue Erfindung führt zur Entwässerung tiefer gelegener Stollen in den Kohlen und Eisenbergwerken. Dies bewirkt eine immer grösser werdende Kohlenförderung. Kohle liegt in England relativ dicht an der Erdoberfläche und nahe bei den Eisenbergwerken. Bis anhin haben die englischen Wälder das Holz für die Verhüttung des Eisenerzes geliefert. Bei der Verhüttung tritt nun Kohle an Stelle von Holz und ermöglicht so die Massenproduktion von Eisen. Nur dank der Kohle kann Eisen zu jenem Wundermittel werden, aus dem sowohl Maschinen, Verkehrsmittel als auch Gegenstände des täglichen Bedarfs gefertigt sind. Die ideale Nähe von Kohle und Eisenerz führt in England im Laufe der Jahrzehnte zur Anlage ganzer Industriestädten in unmittelbarer Nähe der Bergwerke. Eisen wird jetzt in den meisten industriellen Erzeugnissen verwendet. Hand in Hand mit der gesteigerten Nachfrage nach Kohle und Eisen gehen technische Erfindungen, die zu einer wirksamen Verhüttung 1von Eisen beitragen. So entwickelt etwa Dary ein Verfahren zur Eisenherstellung mit Steinkohle. Kohlen und Eisenproduktion steigen gewaltig an. Auf der nächsten Seite findest du eine Vorlage mit verschiedenen leeren Kästchen. Auf dem Zusatzblatt 8a findest du diese Kästchen wieder, dieses Mal aber in ungeordneter Reihenfolge, dafür gefüllt mit Texten. 1 Ausschmelzen von Metallen aus Erzen GeschichteDie industrielle Revolution Seite 10 Ordne die Kästchen aus dem Zusatzblatt 8a der Vorlage auf jener Seite zu. Wenn du den Text über die Industrialisierung in England genau gelesen und verstanden hast, solltest du dazu in der Lage sein. Nimm Schere und Leim, schneide die Kästchen aus dem Zusatzblatt 8a aus und klebe sie auf das Schema auf der Seite 8. Geschichte Die industrielle Revolution Seite 11 Beginn in England – Warum? gut ausgebaute Häfen innenpolitische Ruhe Kohlen und Eisenerzvorkommen Überdurchschnittlich viele Unternehmer Der Maschinenbau steigert den Eisenbedarf Die Antriebskraft ist nicht mehr ortsgebunden. Überall können Fabriken gebaut werden Geschichte Die industrielle Revolution Seite 12 2.3. Industriestädte entstehen Arbeitsauftrag: Beantworte die Fragen. Die Buchstaben verweisen auf die Texte beziehungsweise Bilder (Seite 12 – 14), dank denen es dir möglich sein wird, die Fragen zu beantworten. 1. Was hat die Dampfmaschine mit der Verstädterung von ländlichen Gegenden und kleinen Orten zu tun? Erkläre. (A) 2. Zeige in einer Graphik die Entwicklung der englischen Industriestädte Liverpool, Manchester und Leeds. (1cm 100000 Einw.) (A) 1760 1800 1850 1900 3. Lies die Beschreibung von Tocqueville über die Industriestadt Manchester genau durch. B) a) Was erfährst Du über die Unterkünfte der Fabrikarbeiter Geschichte Die industrielle Revolution Seite 13 Geschichte Die industrielle Revolution Seite 14 b) Was wird berichtet über die Umweltverschmutzung? c) Mit welchen passenden Adjektiven würdest Du die Stadt jemandem beschreiben? 4. Beachte die Bilder (C) a) Welche Gefühle lösen diese bei Dir aus? b) Könntest Du Dir vorstellen, hier zu leben? Begründe Deine Antwort. 5. Lies im Geschichtsbuch Durch Geschichte zur Gegenwart das Kapitel Vom Dorf zur Industriestadt (S. 82 87) Lass dabei den Reisebericht von Alexis de Tocqueville weg (S.82) Beantworte die folgenden Fragen: a) Warum starben in den Industriestädten viele Kinder früh? (S. 82) (Nur die Hälfte aller Kinder erreichte ein Alter von fünf Jahren! In England war die Lage besonders schlimm.) b) Warum entstanden in der Schweiz trotz der Industrialisierung vorerst keine Grossstädte? (S. 84) Geschichte Die industrielle Revolution Seite 15 c) Was hat die Entwicklung der Grossstädte in der Schweiz mit der Entwicklung der Eisenbahn zu tun? ((S. 85) d) Nenne drei Grossbetriebe der Schweizerischen Maschinenindustrie. (2 sind im Text erwähnt.) ((S. 85) e) Beschreibe kurz die Wohnverhältnisse der Arbeiter in der Schweiz um 1880. ((S. 85 87) Texte und Bilder Text Die Industrielle Revolution war nicht nur ein Übergang von der Handarbeit zur Maschinen und Fabrikarbeit; sie ermöglichte nicht nur die schnelle und billige Herstellung einer grossen Anzahl von Waren; sie veränderte das Leben der Menschen überhaupt – wiederum zuerst in England. Die Dampfmaschine befreite die Gütererzeugung von der Bindung an Wasser und Wind. So entstanden die Fabriken in den Städten oder in kleinen Orten bei den Kohlefeldern. Kleinstädte schnellten auf zu Grossstädten mit Hunderttausenden von Fabrikarbeitern. Die bäuerliche Landschaft wandelte sich an vielen Stellen in eine Industrielandschaft. Jetzt erhoben sich hier die Backsteinmauern hochragender Fabriken, qualmten die Schlote, surrten die Förderräder der Schachanlagen, türmten sich die Schlackenhalden. Die Verstädterung des Lebens können wir an den Einwohnerzahlen einiger englischer Industriestädte ablesen Liverpool Manchester Birmingham Leeds um 1760 2500 3500 2800 1600 1800 82200 7700 7100 5300 1850 39700 46200 24200 17200 1900: 68500 54400 52200 42900 Geschichte Die industrielle Revolution Seite 16 Text B: Alexis de Tocqueville 18051859; Französischer Politiker und Geschichtsschreiber. Verfasste ein wichtiges Werk über die Demokratie in Amerika und üb Alexis de Tocqueville: Notizen über eine Reise nach England (1835) . Auf dem Gipfel der Hügel, die ich eben beschrieben habe, erheben sich dreißig oder vierzig Fabriken. Mit ihren sechs Stockwerken ragen sie hoch in die Luft. Ihr unabsehbarer Bereich kündet weithin von der Zentralisation der Industrie. Um sie herum sind gleichsam willkürlich die erbärmlichen Behausungen der Armen verteilt; auf unzähligen gewundenen schmalen Pfaden gelangt man dorthin. Zwischen ihnen liegt unbebautes Land, das nicht mehr den Reiz ländlicher Natur hat, ohne schon die Annehmlichkeiten der Stadt zu bieten Unter diesen elenden Behausungen befindet sich eine Reihe von Kellern, zu der ein halb unterirdischer Gang hinführt. In jedem dieser feuchten und abstoßenden Räume sind zwölf bis fünfzehn menschliche Wesen wahllos zusammengestopft. Um dieses Elendsquartier herum schleppt einer der Bäche, die ich vorhin beschrieben habe, langsam sein stinkendes Wasser, das von den Industriearbeiten eine schwärzliche Farbe erhält. Er wird in seinem Lauf nicht durch Kaimauern eingeschlossen. Die Häuser sind willkürlich an seinen Ufern errichtet worden. Ein dichter, schwarzer Qualm liegt über der Stadt. Durch ihn hindurch scheint die Sonne als Scheibe ohne Strahlen. In diesem verschleierten Licht bewegen sich unablässig dreihunderttausend menschliche Wesen. Tausend Geräusche ertönen unablässig in diesem feuchten und finsteren Labyrinth. Aber es sind nicht die gewohnten Geräusche, die sonst aus den Mauern großer Städte aufsteigen. Geschichte Die industrielle Revolution Seite 17 Die Schritte einer geschäftigen Menge, das Knarren der Räder, die ihre gezahnten Ränder gegeneinander reiben, das Zischen des Dampfes, der dem Kessel entweicht, das gleichmäßige Hämmern des Webstuhles, das schwere Rollen der sich begegnenden Wagen dies sind die einzelnen Geräusche, die das Ohr unentwegt treffen. Nirgends ist der Hufschlag von Pferden zu hören, die den reichen Bewohner zu seiner Wohnung oder zu seinen Vergnügungen tragen. Nirgends der Ausbruch von Freude, fröhliche Rufe, der Zusammenklang von Instrumenten, die einen Festtag ankünden. Nirgends begegnet das Auge der glücklichen Behäbigkeit, die ihre Muße in den Straßen der Stadt spazieren führt oder auf dem nahen Land einfache Freuden sucht. Ständig drängt sich die Menge in dieser Stadt, aber ihre Schritte sind hart, ihre Blicke zerstreut, ihr Ausdruck ist finster und roh.Bilder Geschichte Die industrielle Revolution Seite 18 Geschichte Die industrielle Revolution Seite 19 2.4 Die Fabrikarbeiter Arbeitsauftrag: Beantworte die Fragen. Die Buchstaben verweisen auf die Texte dank denen es dir möglich sein wird, die Fragen zu beantworten. 1 Welches sind die Vor und Nachteile der Maschine gegenüber der Handarbeit (auch eigene Überlegungen) (A/D) Vorteile Nachteile 2. Weshalb gab es mit dem Aufkommen der Maschine so viele Arbeitslose? Wer war besonders davon betroffen? (C) 3. Warum war der Fabrikarbeiter sehr viel unselbständiger als der Heimarbeiter oder Bauer? (Suche möglichst viele Gründe)( B) 4. 1 Wie viele Stunden pro Tag arbeitete man 1855 in einem schweizerischen Spinnbetrieb? (B) 4.2 Was ergibt das pro Woche, wenn samstags auch gearbeitet wird? (Sonntag frei) Wie hoch ist die wöchentliche Stundenbelastung heute? Geschichte Die industrielle Revolution Seite 20 4.3. Berechne den Monatslohn (ca. 27 Arbeitstage) eines männlichen Textilarbeiters um 1850 (siehe Tabelle). (B/I) 5. Lies die Quelle Fabrikordnung der Spinnerei Oberhöri (1847) Schreibe stichwortartig deine Meinung dazu. (E) 6. Weshalb war die Fabrikarbeit ungesund und gefährlich? (D/F) 7. den Begriff Proletarier. Wer ist damit gemeint? G) 8. Lies den Text (J) und betrachte das Bild ((L) genau. Was lässt sich daraus über die Beziehung zwischen Unternehmer und Arbeiter sagen? 9. Vergleiche die damalige mit der heutigen Fabrikarbeit und suche möglichst viele Unterschiede. (Auch eigene Überlegungen!) Damalige Fabrikarbeit Heutige Fabrikarbeit Geschichte Die industrielle Revolution Seite 21 Geschichte Die industrielle Revolution Seite 22 Geschichte Die industrielle Revolution Seite 23 Geschichte Die industrielle Revolution Seite 24 2.5. Kinderarbeit Geschichte Die industrielle Revolution Seite 25 Was verstehen wir unter Kinderarbeit Lies diesen Text und beantworte dann die Fragen dazu. Weltweit müssen Millionen von Kindern schuften. In Asien, Afrika und Lateinamerika gibt es kaum eine Tätigkeit, die nicht auch von Kindern verrichtet wird. Die meisten Kinder arbeiten im so genannten informellen Sektor, also dort, wo es weder Verträge noch Sozialleistungen gibt: Sie arbeiten mit ihren Eltern in der Landwirtschaft, sie verdingen sich auf den Straßen der großen Städte als Schuhputzer, Zeitungsverkäufer oder Lastenträger, sie betteln, sie schuften isoliert und ohne Pause als Dienstmädchen. Kinder sind aber auch in Betrieben beschäftigt, die Waren exportieren – wie etwa in Textilfabriken, Steinbrüchen, Teppichmanufakturen oder auf Kakao und Kaffeeplantagen. Viele Kinder erhalten keinen Lohn für ihre Arbeit; weil sie unbezahlt in ihren Familien schuften, oder sie unterliegen der Sklaverei oder Schuldknechtschaft. Nicht jedes Kind, das arbeitet, ist gefährdet. Nicht jede Form der Kinderarbeit muss bekämpft werden. In vielen Gegenden der Welt hat die Mitarbeit von Kindern eine wichtige Funktion in der Erziehung: Kinder wachsen so in ihre spätere Rolle hinein, lernen Handwerkstechniken oder die Gesetze der Natur kennen. Allerdings darf solche Arbeit nicht in Ausbeutung münden. Was bedeutet der Satz: Die meisten Kinder arbeiten im informellen Sektor? In welchen warenexportierenden Betrieben arbeiten viele Kinder? Weißt du was Schuldknechtschaft bedeuten könnte? Wann sollte Kinderarbeit bekämpft werden? Geschichte Die industrielle Revolution Seite 26 Ausbeuterische Kinderarbeit Eine international anerkannte Definition von ausbeuterischer Kinderarbeit liegt seit 1999 gegen die schlimmsten Formen der Kinderarbeit vor. Als ausbeuterisch werden folgende Formen der Kinderarbeit definiert: Sklaverei und Schuldknechtschaft und alle Formen der Zwangsarbeit Arbeit von Kindern unter zwölf Jahren Kinderprostitution und pornographie Der Einsatz von Kindern als Soldaten Illegale Tätigkeiten, wie zum Beispiel Drogenschmuggel Arbeit, die die Gesundheit, die Sicherheit oder die Sittlichkeit gefährdet, also zum Beispiel Arbeit in Steinbrüchen, das Tragen schwerer Lasten oder sehr lange Arbeitszeiten und Nachtarbeit. 2.5.2 Kinderarbeit im 19.Jahrhundert Lies im Geschichtsbuch Zeiten, Menschen und Kulturen die Seiten 50 – 54 Beantworte nun die folgenden Fragen: 1. Welches waren die Hauptbeschäftigungen der Kinder in den Bergwerken? 2. Welches waren die Hauptbeschäftigungen der Kinder in den Webereien und Spinnereien? 3. Wie viele Wochenstunden mussten die Kinder damals arbeiten? 4. Welche Auswirkung hatte die Arbeit auf die Kinder? Geschichte Die industrielle Revolution Seite 27 Geschichte Die industrielle Revolution Seite 28 5. Betrachte den Tageplan eines 12jährigen Mädchens aus dem Jahre 1836. Erstelle eine Tabelle über den Tagesablauf dieses Kindes (Einteilungsraster: nach Stunden/24 Stunden. In der zweiten Spalte Deiner Tabelle trägst du die Werte für dich ein. 24.00 Uhr 23.00 Uhr 22.00 Uhr 21.00 Uhr 20.00 Uhr 19.00 Uhr 18.00 Uhr 17.00 Uhr 16.00 Uhr 15.00 Uhr 14.00 Uhr 13.00 Uhr 12.00 Uhr 11.00 Uhr 10.00 Uhr 9.00 Uhr 8.00 Uhr 7.00 Uhr 6.00 Uhr 5.00 Uhr 4.00 Uhr 3.00 Uhr 2.00 Uhr 1.00 Uhr 0.00 Uhr 183 6 200 7 Färbe folgende Phasen mit Farbstiften ein: Schule: blau Aufgaben machen: grün Arbeit: rot (für dich: eventuell Arbeit im Hause/Garten/Betrieb Eltern Freizeit: gelb Schlaf: braun Kommentiere das Resultat: 6. Du bist eines der beiden Kinder. Schreibe in der IchForm deine Gedanken und Gefühle auf! Geschichte Die industrielle Revolution Seite 29 Kinderarbeit in der Schweiz Unterstreiche in diesen Texten, was du als besonders wichtig erachtest. Heute ist die Schweiz eines der reichsten Länder der Welt. Das war nicht immer so. Früher gab es viele arme Leute, so arm, dass auch die Kinder arbeiten mussten. Noch bis ins 20. Jahrhundert hinein zogen arme Kinder aus Graubünden oder dem Tessin sogar ins Ausland, um dort etwas zu verdienen. Manche Eltern mussten ihre Kinder ganz weggeben, weil sie nicht genug zu Essen für sie hatten. Heute ist Kinderarbeit in der Schweiz verboten. Die Kaminfegerbuben aus dem Centovalli, dem Verzasca und dem Maggiatal – Ein Stück traurige Schweizergeschichte Bis vor 50 Jahren zogen Kinder aus dem Tessin nach Mailand, um dort als „spazzacamino die Kamine zu reinigen. Nicht alle kehrten gesund zurück.Gegen schlechte Kost und noch schäbigeres Logis und für ein geringes Arbeitsvermietungsentgelt an die Eltern vermieten diese ihre Buben an das Kaminkehrergewerbe. Der Grund ist nicht Gier, sondern das Sujet von Hänsel und Gretel. Die Eltern können in der Regel die Kinder auf ihren Höfen nicht mehr ernähren. Diese Kaminfegerbuben sehen das Licht des Tages nur selten. Nachtsüber werken sie als lebende Kaminkugeln, tagsüber warten sie in ihren Bretterbuden auf die nächste Nachtschicht. Manche sehen das Licht des Tages gar nicht mehr, werden blind, sie sterben an Unfällen, bleiben in zu engen Zügen stecken, sterben an Rauchgasvergiftung. Oder an Verbrennungen, wenn sie zu früh in die noch viel zu heißen Kamine hineingejagt werden, oder wenn sie morgens nicht rechtzeitig aus dem Kaminsystem aussteigen können oder jemand nächtens anzuheizen beginnt. Längerfristig sterben die Ausgezehrten an Lungenerkrankungen – dies alles, obwohl die Metallkugel längst schon am Markt ist. Aber die hat nun einmal keine Augen, sieht nicht in Querzüge hinein, kann loses Material nicht so gut ausmachen wie die kleinen Buben. Dieses traurige Stück Schweizergeschichte bildet den Hintergrund zum Jugendroman die Schwarzen Brüder. Der KaminfegerJunge Die ärmsten Gegenden des Centovalli, des Verzasca und des Maggiatals gehörten auch zu den sogenannten Kaminfegertälern. Ein Tessiner erinnert sich an die Arbeitsschritte, die er als Kaminfegerbube erledigen musste. «Als erstes zog ich mir die Schuhe aus, dann steckte ich mir die Jacke in die Hose, damit sie sich beim Abstieg nicht aufrollte und bei der Arbeit behinderte. Ich setzte die ‹caparüscia› auf und zog sie bis über den Jackenkragen herunter, damit der Russ nicht eindringen konnte. Ich entfernte die Kette und den Kettenständer aus dem Kamin, stieg unter dem Rauchfang auf einen Stuhl und begann, mit Krücke und Besen ausgerüstet, durch den stufenlosen Kamin aufzusteigen. Ich musste mich im Dunkeln vorwärts tasten, musste mich im Kamin mit Ellbogen, Knien und Rücken abstützen. Wer es nicht einmal selbst erlebt hat, kann sich nicht vorstellen, was es bedeutet, sich in einem schwarzen Loch zu befinden, mit einem über den Kopf gezogenen Sack, und je enger der Kamin wird, desto weniger Luft kriegt man, man glaubt zu ersticken. Bevor ich weiter hinauf kletterte, kratzte ich mit der Krücke den Russ von den vier Wänden, jedes Mal dreissig, vierzig Zentimeter, bis ich oben ankam. ‹Spazzacamino› (Schornsteinfeger) rief ich aus, während ich den Arm im Freien schwenkte als Zeichen dafür, Geschichte Die industrielle Revolution Seite 30 dass die Arbeit fertig war. Beim Abstieg putzte ich die Wände sorgfältig mit dem Besen. Dann gab ich den Russ in einen Sack, den ich vor die Haustür stellte, so konnte der Padrone ihn finden und den Lohn einkassieren. So ging es dann weiter, von einem Haus zum anderen, ohne zu essen, und wie alle anderen musste auch ich mich daran gewöhnen, in den Häusern ein Stück Brot zu erbetteln.» Geschichte i i d s r e l R v l t o – i s z a e Fr g Seite 31 3. Die Soziale Frage 3.1 Die sozialen Folgen der Industriellen Revolution Maschine Zusammenbruch der Heimindustrie Überangebot an Arbeitern Konkurrenz Soziales Elend Wohnungsnot, Hunger, Schädigung der Gesundheit, Zerstörung der Familien, geistige Abstumpfung Folgen Politische Lösungen: Marxismus, Kommunismus Sozialistische Parteien Geschichte i i d s r e l R v l t o – i s z a e Fr g Seite 32 Geschichte i i d s r e l R v l t o – i s z a e Fr g Seite – 24a Auftrag Mit der Einführung der Maschinen hat sich anfänglich die Situation der Arbeiter sehr verschlechtert. Es kommt zu sozialem Elend und sozialer Not. Müssten die Maschinen eigentlich nicht die Bedingungen der Arbeiter verbessern? Auf der Seite 24 des Lehrganges siehst du eine schematische Darstellung, wie es zum sozialen Elend und sozialer Not der Arbeiterschaft kommt und wie versucht wurde, dieser sozialen Not entgegenzuwirken. Wenn du in der Powerpointpräsentation die Folie 3 genau studierst, dein Wissen bezüglich Industrieller Revolution aktivierst und wach im Denken bist, wirst du in der Lage sein, die unten angefügten Kästchen in der schematischen Darstellung am richtigen Ort einzufügen. Schneide die Kästchen aus und lege sie im Schema auf der Seite 1 an die richtige Stelle. Wenn du soweit bist, hole das Lösungsblatt und klebe die Kästchen im Schema ein. kleine Löhne Arbeitslosigkeit Hilfe durch den Staat Soziale Gesetzgebung Sozialversicherung Menschen suchen Arbeit in der Stadt Landflucht führt zur Verstädterung Massenproduktion Überangebot an Waren Lösungen Wirkung ersetzt Arbeiter Selbsthilfe der Arbeiter: Frauen und Kinderarbeit, Erhöhung der Arbeitszeit, schlechte Arbeitsbedingungen Genossenschaften Gewerkschaften Ursache Geschichte i i d s r e l R v l t o – i s z a e Fr g Seite 25 3.2. Die soziale Frage – was meinen wir damit (Dank der Powerpointpräsentation auf der Plattform wird es dir möglich sein, die Seite 2 der Arbeitsunterlagen auszufüllen) Erkläre die Begriffe Kapitalisten: Proletarier: Fasse zusammen, worin das soziale Elend der Arbeiterschaft bestand. Die soziale Frage lautete: Wie können Arbeits und Lebensbedingungen der Arbeiter verbessert werden? Geschichte i i d s r e l R v l t o – i s z a e Fr g Seite 26 3.3. Die Arbeiterbewegungen Studiere im Buch Durch Geschichte zur Gegenwart auf der Seite 91 die Darstellung über die Arbeiterbewegung und fülle das Schema aus. In allen industrialisierten Ländern entstehen Arbeiterbewegungen, um die Lage der Arbeiter zu verbessern. Dabei gab es innerhalb der Arbeiterbewegungen verschiedene richtungen, wie die soziale Frage beantwortet werden kann Arbeiterbewegungen: Ziel: Sozialreformer Revolutionäre Sozialisten Demokratische Sozialisten Die Arbeiter organisieren sich (Nach genauer Lektüre der Seiten 92 96 im Buch durch Geschichte zur Gegenwart Band 2 wirst du in der Lage sein, die folgenden Lücken auszufüllen.) Die Arbeiter schliessen sich zusammen. Sie kämpften um bessere und . Frauen und Männer der gleichen Berufsart schlossen sich in zusammen, aus denen allmählich die hervorgingen. Was wollen die Gewerkschaften erreichen? Geschichte i i d s r e l R v l t o – i s z a e Fr g Seite 27 Das wichtigste Ziel der Gewerkschaften war es, Mit der Zeit schlossen sich die lokalen und kantonalen Gewerkschaften zu zusammen. 1880 entstand als Dachverband der Seine wichtigsten Ziele waren: Neben dem entstand 1907 der Eine weitere Form der Selbsthilfe von Seiten der Arbeiterschaft war die Gründung von. Ziel der Konsumgenossenschaften war es, . Die schlechten Wohnverhältnisse und die oft übersetzten Mietzinsen führten zu Bildung von Aus dem ersten Statutenentwurf des Allgemeinen Consumvereins in Basel 1856: §1 Der Zweck des Allgemeinen Consumvereins ist die Verbesserung der wirtschaftliche Lage seiner Mitglieder und zwar durch a) Ankauf und Verkauf guter und billiger Lebensmittel, b) Verteilung des Reingewinns . an die Mitglieder Schliesslich organisierten sich die Arbeiter auch in der Partei. Die Partei wollte die Geschichte i i d s r e l R v l t o – i s z a e Fr g Seite 28 vertreten, Einfluss nehmen auf die und so durch soziale Verbesserungen erreichen. Geschichte i i d s r e l R v l t o – i s z a e Fr g Seite 29 3.4 Die soziale Lage verbessert sich Studiere im Buch Durch Geschichte zur Gegenwart die Seiten 100 – 105 Beantworte nun die folgenden Fragen. (Ihr dürft dieses Blatt zu zweit lösen!) 1. Warum geht es einer Arbeiterfamilie um 1914 wesentlich besser als hundert Jahre früher, zu Beginn der Industrialisierung? (Nenne 6 Gründe) 2. Nenne stichwortartig die wichtigsten Bestimmungen des eidgenössischen Fabrikgesetzes von1877 3. Heute gibt es zum Schutz der Arbeiter wichtige Sozialversicherungen, welche für alle Arbeitenden obligatorisch sind. Kennst du solche Sozialversicherungen? Wenn nicht so frage bei deinen Eltern, anderen Verwandten oder Bekannten nach. Geschichte i i d s r e l R v l t o – i s z a e Fr g Seite 30 Geschichte i i d s r e l R v l t o – i s z a e Fr g Seite 31 4. Die Folgen der Industriellen Revolution Die industrielle Revolution geht immer weiter. Heute stehen wir inmitten der 3. Industriellen Revolution: Erste industrielle Revolution: Dritte industrielle Revolution: Zweite industrielle Revolution: Weiter einschneidende und revolutionäre Veränderungen: • • • Genmanipulation, Kernspaltung, Raumfahrt Auswirkungen der industriellen Revolution • der Menschen in der industrialisierten Welt verändert sich grundlegend • bringt und • krasser zwischen armen und reichen Ländern • starke der Industrieländer voneinander (Handel, Energie) • Beginn des an der Natur • und • Immer mehr Länder kommen zum