Arbeitsblatt: Trauerprozesse

Material-Details

Theorie Trauerprozess
Pädagogik und Psychologie
Grundlagen und Begriffe
11. Schuljahr
1 Seiten

Statistik

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29.11.2015

Autor/in

Alexander Pirchl
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Trauer und Trauerprozesse Trauer ist ein Gefühl, welches Menschen spüren, wenn sie etwas verlieren oder vermissen. Trauer wird auch erlebt, wenn etwas Vertrautes losgelassen wird. Mit Trauer drückt ein Mensch aus, dass er etwas, das er vermisst, sehr gerne hat. Trauer kann aber auch zwischen zwei Lebensabschnitten stehen: Etwas Altes wird verlassen, um etwas Neuem Platz zu machen. Wir können im Alltag traurig sein oder ein tiefes Gefühl der Trauer verspüren; im Grunde tun wir dabei immer dasselbe mit einer grossen oder weniger grossen Intensität (Stärke). Es gibt unterschiedliche Theorien darüber, welchen Weg ein Mensch geht, wenn er trauert. Dieser Weg wird in der Psychologie Trauerprozess genannt. Mögliche Reaktionen in einem Trauerprozess Gefühlsebene: Weinen, Zorn, Schuld, Angst, Verlassenheit und Einsamkeit, Müdigkeit, Hilflosigkeit, Schock, Sehnsucht, Befreiung, Erleichterung, Betäubung, Abgestumpftheit Körperebene: Leeregefühl im Magen, Brustbeklemmung, Zugeschnürtsein der Kehle, Überempfindlichkeit gegen Lärm, Gefühl der Depersonalisation, Atemlosigkeit, Kurzatmigkeit, Muskelschwäche, Energiemangel, Mundtrockenheit Gedankenebene: Nichtwahrhabenwollen, gedankliche Verwirrung, Intensive Beschäftigung mit dem Auslöser, Halluzinationen, Gefühl, dass der Vermisste anwesend ist, Schuldzuweisungen (anderen oder sich selbst gegenüber) Trauerphasen nach Pirchl 1. Informationsphase: kognitive Wahrnehmung des Verlustes 2. Verzweiflungsphase: Schock, Festhalten am Zustand vor des Verlustes, Versuch den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen. (Entweder gedanklich und emotional, oder mit realen Handlungsversuchen) 3. Realisierungsphase: kognitive und emotionale Realisierung, dass der Zustand nicht wieder hergestellt werden kann. 4. Klärungsphase: Suche nach Schuld und Begründungen bei sich, anderen oder der Welt, weswegen der ursprüngliche Zustand nicht wieder hergestellt werden kann. 5. Loslösungsphase: Tiefe emotionale Trauer 6. Innere Leere: Nach der emotionalen Loslösung realisiert man, dass noch nichts Neues (oder eine Alternative) da ist. 7. Neuorientierung: Alternativen und Neues wird gesucht. 8. Festigung: Das Neue wird umgesetzt und praktiziert.