Arbeitsblatt: Grosse Entdecker der Geschichte
Material-Details
Lesetexte mit Fragekatalog fürs Niveau B. Fragen unterteilt in Grundanforderungen und erweiterte Anforderungen. Zu Marco Polo, Christoph Kolumbus, Vasco da Gama, Americo Vespucci, James Cook und Alexander von Humboldt.
Geschichte
Neuzeit
7. Schuljahr
36 Seiten
Statistik
154928
1492
52
11.12.2015
Autor/in
stefan suter
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Grosse Entdecker der geschichte CHRISTOPH KOLUMBUS Christoph Kolumbus entdeckte im Jahr 1492 den Kontinent Amerika. Kolumbus war jedoch nicht, wie viele annehmen, der erste, sondern eigentlich der letzte Entdecker Amerikas. Er selbst glaubte bis zu seinem Tod 1506, er habe einen Schiffsweg nach Hinterindien gefunden. Die dortigen Ureinwohner nannte er daher Indianer. Kolumbus leitete die Eroberung des amerikanischen Kontinents durch die Europäer ein. Noch heute wird er von einigen als Held gefeiert, obwohl er ebenso als machthungriger und grausamer Eroberer bekannt ist. Die einheimischen Völker wurden von den europäischen Siedlern brutal unterdrückt, versklavt und ermordet. Mehr als 500 Jahre ist es schon her, dass Kolumbus den amerikanischen Kontinent entdeckte. Kolumbus war jedoch nicht der erste europäische Entdecker Amerikas. Bereits 500 Jahre vor ihm waren die Isländer mit ihren Schiffen auf dem amerikanischen Kontinent angekommen. Ihr Versuch, dort zu siedeln, blieb jedoch erfolglos. Namensgeber Amerikas war übrigens der Italiener Amérigo Vespucci. Anders als Kolumbus glaubte er, einen neuen Kontinent entdeckt zu haben. Kolumbus war es allerdings, der die Eroberung des amerikanischen Kontinents durch die Europäer und die Vertreibung der dortigen Ureinwohner einleitete. Der Weg des Kolumbus war gekennzeichnet von Problemen und Irrtümern. Viele Fragen sind bis heute nicht völlig geklärt so beispielsweise das Leben, das er vor seiner ersten großen Entdeckungsreise führte. Ebenso sein genaues Geburtsdatum, sein Geburtsland und seine Ausbildung können nicht mit Sicherheit bestimmt werden. Vermutlich wurde Kolumbus 1451 in Genua geboren. Einige glauben, dass Christoph Kolumbus jüdischer Abstammung war und dies geheim hielt. Zu seiner Zeit vertrieb das spanische Königshaus die Juden aus dem Land, welche sich nicht zur christlichen Kirche bekennen wollten. Als Jude hätte er keine Chance gehabt, seine Expedition von der Krone finanzieren zu lassen. Dies ist jedoch nur eine Vermutung mancher Historiker. Wer findet einen Seeweg nach Indien? Zur damaligen Zeit betrieben die Europäer viel Handel in Asien. Aus Indien und China bezogen sie Gewürze, Seide und andere begehrte Luxusgüter. Die Osmanen (heutige Türken) begannen im 14. Jahrhundert, Teile des Landwegs, den die Europäer zur Überfahrt nutzten, zu bezollen. Dadurch wurden Waren für die Käufer in Spanien und Portugal zu teuer. Ein Wettlauf mit der Zeit begann: Die Nation, die als erste einen alternativen Weg nach Indien und China fand, war den anderen gegenüber wirtschaftlich im Vorteil. So entsendete Portugal bereits 1418 die ersten Entdecker, um eine Schiffsroute nach Indien ausfindig zu machen. Die Portugiesen setzten auf die Umsegelung Afrikas, um von dort aus Indien zu erreichen. Kolumbus, der schon als 14jähriger Junge zur See gefahren war, begann ebenfalls, einen Plan auszuarbeiten. Er berechnete die Längen und Breitengrade der Erde und somit die ungefähre Entfernung des asiatischen Kontinents, wenn man Richtung Westen segelt. Die Entfernung schien ihm auf diesem Weg viel geringer zu sein. Der Plan des Kolumbus Seite 2 UMT_GS_7_154928_Grosse_Entdecker_der_Geschichte Dass die Menschen damals noch im Glauben lebten, die Erde sei eine Scheibe, ist ein Gerücht, das sich bis heute gehalten hat. Vor allem die Gelehrten wussten längst von der Kugelform der Erde. Sogar die Kirche war davon überzeugt, dass die Erde eine Kugel ist. Nur die wenigsten glaubten noch immer an die Scheibenform der Erde. Schon Aristoteles, der viele Jahre vor Christi Geburt lebte, war überzeugt, man könne Richtung Westen den Ozean überqueren und so innerhalb weniger Tage Asien erreichen. Dies nahm sich der Geistliche Pierre dAilly als Vorbild und schrieb ein Buch über Astronomie (Wissenschaft der Sterne) und Geografie (Wissenschaft der Erdoberfläche), welches Kolumbus zur Berechnung seiner Route nutzte. Hierbei schätzte er die Entfernungen anhand einiger Quellen. Dabei berechnete er den Erdumfang so gering, dass die Fläche, auf der Amerika liegt, eigentlich gar nicht vorhanden sein konnte. Den asiatischen Kontinent dagegen hielt er für viel größer, als dieser in Wirklichkeit ist. Statt den von ihm berechneten 60 Längengraden, die man Richtung Westen segeln müsste, waren es tatsächlich 210. Was er außerdem nicht wusste: Ein Kontinent lag dazwischen. Auf der Suche nach Unterstützung Nun hatte Kolumbus einen Plan, einen berechneten Seeweg und ausreichend Entdeckergeist, um die Reise zu beginnen. Einzig die finanziellen Mittel fehlten ihm. Er suchte 1484 den portugiesischen König Johann II. auf und stellte ihm seine Pläne vor. Dieser zeigte sich nicht interessiert, da er die Berechnungen für falsch hielt, und lehnte ab. 1485 verließ Kolumbus Portugal und machte sich zusammen mit seinem Sohn auf den Weg nach Spanien. Dort wollte er sich Gehör beim spanischen Königspaar verschaffen und sich in seine Dienste begeben. Da sich Spanien zu diesem Zeitpunkt im Krieg mit den Mauren befand, hatten die Staatsoberhäupter anderes im Sinn, als einem Mann namens Christoph Kolumbus eine Reise zu finanzieren, um eine kürzere und schnellere Verbindung nach Indien und China zu finden. Kolumbus lernte in Spanien allerdings einflussreiche Menschen kennen, die seine Pläne in höchsten Tönen lobten und hinter ihm standen. Vom spanischen Königshaus erhielt er hin und wieder Geld, sodass er seine Pläne nicht einer anderen Regierung unterbreitete. Nach fünf Jahren des Abwartens machte sich Kolumbus auf den Weg nach Frankreich, um dort sein Glück zu versuchen. Kurz vor seinem Ziel ereilte ihn ein Bote der spanischen Königin Isabella und teilte ihm mit, dass das Königshaus mit seinen Bedingungen einverstanden sei und den Forderungen nachkäme. Seite 3 UMT_GS_7_154928_Grosse_Entdecker_der_Geschichte Im Auftrag der spanischen Krone Die Entscheidung, Kolumbus Reise in den Westen zu finanzieren, traf Königin Isabella nicht aus eigener Überzeugung. Vielmehr wurde sie von den am Königshof lebenden Gönnern des Kolumbus überredet. Die Finanzierung der Expedition selbst dürfte das kleinste Problem dargestellt haben. Die Forderungen des Kolumbus an das Königshaus jedoch, die er im Gegenzug für seine Dienste verlangte, waren überzogen. Nur die Überredungskunst seiner Gönner brachte die Königin dazu, den Vertrag mit den Pflichten und Rechten zu unterschreiben. Kolumbus verpflichtete sich, für Spanien einen Seeweg nach Asien zu finden nach Möglichkeit vor den Portugiesen und auch neue Gebiete in das Königreich einzugliedern. Im Gegenzug wurde er zum Admiral ernannt und forderte ein Zehntel der Einnahmen, die der neu erschlossene Seeweg durch den Handel von Edelmetallen einbringen würde. Dies war bei weitem noch nicht alles. Zwar würden die neuen Gebiete Spanien und somit der spanischen Krone unterstehen, er jedoch wollte zum Vizekönig (also dem stellvertretenden Herrscher) ernannt werden. Die Entdeckungsreise kann beginnen Kolumbus hatte es geschafft: Er konnte nicht nur seine Reise unter spanischer Flagge starten, auch sämtliche seiner Bedingungen wurden akzeptiert und ihm vertraglich zugesichert. Am 3. August 1492 war es dann soweit. Seine Flotte bestehend aus dem Flaggschiff Santa Maria und den beiden Karavellen Niña und Pinta stach in See. Hinter dem Begriff Karavellen verbergen sich Segelschiffe, die zwar groß sind also beispielsweise mit viel Proviant für lange Reisen an Bord beladen werden können trotzdem aber schnell und wendig bleiben. So eignen sie sich für Reisen ohne klar berechenbares Ziel Entdeckungsreisen wie die von Kolumbus, der einen Weg nach Indien durch den Atlantischen Ozean finden wollte. Erste Reise: Eine Fahrt ins Ungewisse Endlich auf dem Seeweg Richtung Westen, stand die kleine Flotte schon am dritten Tag vor einem Problem. Der Schiffsmast der Pinta war zu Bruch gegangen und die gesamte Expedition musste einen ganzen Monat auf den Kanarischen Inseln warten, bis der Schaden behoben war. Nach dieser unfreiwilligen Pause ging es schließlich weiter mit der Suche nach Hinterindien. Seite 4 UMT_GS_7_154928_Grosse_Entdecker_der_Geschichte Die Stimmung der Besatzung verschlechterte sich immer mehr, und Kolumbus wehrte sogar eine Meuterei der Matrosen ab. Die Ungewissheit über den Ausgang der Reise sowie heftige Unwetter und Gefahren des noch unbekannten Gewässers schürten Zweifel und Ängste der Mannschaft. Am 14. September schließlich, als der Kompass begann, verrückt zu spielen, bekamen die Männer Panik. Die Orientierung im offenen Meer zu verlieren, wäre ihr Todesurteil gewesen. Mit Gewalt forderten sie die Rückfahrt nach Europa. Gerade in diesem Moment der Meuterei sah Kolumbus angeblich einen Vogel über das Schiff fliegen. Er beteuerte die Richtigkeit seiner Worte und die Besatzung ließ von ihrem Vorhaben, nach Spanien zurückzukehren, ab ihr Weg führte sie weiter nach Westen. Tatsächlich waren sie noch einen ganzen Monat von der Küste entfernt. Umhertreibende Äste und Bäume gaben den Männern an Bord jedoch Hoffnung, bald wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Land in Sicht! Am 12. Oktober 1492 hatten sie es geschafft: Die Mannschaft erreichte eine kleine Insel der Bahamas und legte an. Kolumbus gab ihr den Namen San Salvador (Heiliger Retter). Die Einwohner nannte er Indianer, da er der Meinung war, auf einer Insel kurz vor dem asiatischen Festland angekommen zu sein. Heute weiß man nicht mit Gewissheit, welche der Inseln es tatsächlich war, auf der die Flotte damals ankerte. Nachdem die Besatzung innerhalb weniger Tage die Vorräte aufgefüllt hatte, konnte die Entdeckungsreise weitergehen. Schon bald darauf erreichten die Männer die Inseln Kuba und Hispañola (gesprochen: Hispaniola). Das Flaggschiff Santa Maria lief an der Küste von Hispañola auf Grund, und die Besatzung musste erst einmal dort verweilen. Aus den Trümmern des Schiffes errichtete sie mithilfe der einheimischen Bevölkerung die erste spanische Siedlung, die gleichzeitig die erste in Amerika war. Da das Fort am 25. Dezember 1492 erbaut wurde, taufte Kolumbus sie La Navidad die spanische Bezeichnung für Weihnachten. Die Rückkehr nach Spanien Kolumbus beschrieb die Einheimischen als freundlich und freigiebig. In seinem Tagebuch hielt er fest, dass sie sich vermutlich gut als Sklaven eignen würden. Da die Ureinwohner den Spaniern gegenüber zunächst kein Gräuel hegten, sondern ihnen sehr freundlich gesinnt waren, schien es kein Problem zu sein, einen Teil der Mannschaft in der erbauten Siedlung zurück zu lassen. Seite 5 UMT_GS_7_154928_Grosse_Entdecker_der_Geschichte Da die spanischen Seeleute eines ihrer drei Schiffe verloren hatten, waren sie aus Platzgründen dazu gezwungen. Zu einem späteren Zeitpunkt sollte die zurückgelassene Mannschaft geholt werden. Schon am 16. Januar, also nach nicht einmal einem Monat, legte Kolumbus mit den beiden verbliebenen Karavellen wieder ab, um Richtung Heimat zu segeln. Bei der Überfahrt nach Spanien kamen die Schiffe in einen fürchterlichen Sturm und wurden voneinander getrennt. Umso erstaunlicher, dass beide Schiffe am gleichen Tag, dem 15. März 1493, in Spanien anlegten. Die Legende vom Ei des Kolumbus Zurück in Spanien feierten die Menschen ihren abenteuerlustigen Helden und mutigen Entdecker Christoph Kolumbus. Seine Expedition hatte ihm eine Menge Ruhm und Ehre eingebracht, in allen Schichten der Bevölkerung fanden sich Bewunderer. Das spanische Königshaus beteuerte erneut, sich an den bestehenden Vertrag zu halten, und Papst Alexander VI. verkündete den Anspruch Spaniens auf die neu erschlossenen Gebiete. Einer berühmten Erzählung nach sollen während eines Festessens einige der anwesenden Gäste Kolumbus kritisiert haben. Es wäre ja keine besondere Leistung, einen Seeweg nach Indien oder China zu finden, auch anderen Abenteuern sei dies ohne weiteres möglich. Daraufhin habe Kolumbus ihnen eine Aufgabe gestellt: Nehmt ein Ei und stellt es auf seine spitze Seite!, soll er gesagt haben. Sie alle versuchten es, doch es gelang nicht einem seiner Kritiker. Als alle Anwesenden von der Unmöglichkeit der von Kolumbus gestellten Aufgabe überzeugt waren, forderten sie ihn auf, es selbst zu versuchen. Kolumbus nahm ein Ei und schlug die Spitze leicht auf den Tisch, wobei sich die Schale eindrückte und das Ei stehen blieb. Erneut fluchten seine Kritiker über die scheinbar so simple Idee, mit der jeder von ihnen das Ei hätte auf die Spitze stellen können. Kolumbus wartete, bis der Tumult sich ein wenig gelegt hatte. Als er sich der Aufmerksamkeit seiner missmutigen Kritiker sicher war, lächelte er ruhig und sagte: Natürlich ist die Lösung einfach, aber trotzdem muss man erst einmal darauf kommen. Zweite Reise: Auf der Suche nach Gold und Reichtum Kaum zurück in Spanien beauftragte der spanische König Kolumbus, wieder in die Neue Welt zu reisen, um dort als Statthalter zu regieren und nach Gold zu suchen. Schon ein halbes Jahr später machte er sich erneut auf den Weg. Diesmal jedoch mit der Aufgabe, Spanier in der Neuen Welt anzusiedeln. Kolumbus kommandierte auf dieser Reise eine weitaus größere Flotte als auf seiner ersten. 17 Schiffe und deren Mannschaften, insgesamt ungefähr 1.500 Mann, waren seinem Befehl unterstellt. Seite 6 UMT_GS_7_154928_Grosse_Entdecker_der_Geschichte Die Route, deren Ziel die Siedlung La Navidad war, führte ihn an verschiedenen Inseln vorbei, welche er im Namen der spanischen Krone in Besitz nahm und benannte. Im November erreichten die Seeleute dann endlich ihr Ziel, die Insel Hispañola. Ein unerwartetes Bild bot sich dem Entdecker und seinem Gefolge: Die Siedlung La Navidad war zerstört und keiner der zurück gelassenen Männer war noch am Leben. Vermutlich war schon recht bald nach dem Zurücklassen eines Teiles der Mannschaft ein Streit unter den Spaniern ausgebrochen. Diesen bezahlten einige von ihnen mit ihrem Leben. Die übrigen starben durch die Hand der Eingeborenen, die sich von den Eindringlingen nicht unterdrücken lassen wollten und sich gegen die schlechte Behandlung durch die Spanier auflehnten. Von Beginn an hatte Kolumbus geplant, die Ureinwohner zu seinen Untertanen zu machen. Gnadenlose Ausrottung der Ureinwohner Die Rache der Spanier gegen die Auflehnung der Einheimischen kannte keine Gnade und kam einer Ausrottung gleich. Die Indianer ergaben sich nicht kampflos, sondern setzten sich zur Wehr. Doch gegen die europäischen Waffen und Rüstungen konnten ihre vergleichsweise einfachen Waffen nichts ausrichten. Im Dezember gründete Kolumbus eine neue Kolonie auf der Insel. Er blieb als Statthalter bis April dort nicht nur, um weiterhin Rache an der Urbevölkerung auszuüben, sondern auch um im Inneren der Insel nach Gold zu suchen. Dann stach die Flotte erneut in See, diesmal mit dem Vorhaben, auf indisches oder chinesisches Festland zu stoßen. Als sie Kuba erreichten, ging Kolumbus davon aus, endlich asiatisches Festland gefunden zu haben. Zwischenzeitlich erfuhr die spanische Königin von der brutalen Vorgehensweise ihrer Landsmänner gegenüber den Indianern. Sie war wütend, hatte sie doch um einen friedlichen Umgang mit den anzutreffenden Eingeborenen gebeten. Sie wollte, dass diese zu gläubigen Christen erzogen werden. Sie ordnete erneut an, den Einheimischen freundlich gegenüber zu treten und wieder handelte Kolumbus entgegen ihrer Befehle. Im Konflikt mit Königin Isabella Als Kolumbus am 25. September 1494, nachdem er seine Erkundung beendet hatte, zu der von ihm gegründeten Kolonie zurückkehrte, konnte er kaum glauben, was ihn dort erwartete. Die Siedler hatten sich bereits nach seinem Verlassen der Insel untereinander zerstritten. Die Indianer, die den Spaniern anfangs freundlich gesinnt waren, standen ihnen durch die grausame Behandlung durch Kolumbus und seine Leute natürlich feindlich Seite 7 UMT_GS_7_154928_Grosse_Entdecker_der_Geschichte gegenüber. Erneut wurde eine Schlacht zwischen Spaniern und Indianern ausgetragen, bei der viele der Indianer gefangen genommen und versklavt wurden. Über ungefähr 1.600 gefangene Sklaven verfügte Kolumbus nun frei. Sein Handeln war ganz und gar nicht im Sinne des spanischen Königspaares. Besonders Königin Isabella war erbost über Kolumbus brutales Vorgehen. Dieser schickte sogar 550 der Sklaven mit einem Schiff nach Spanien. Die Hälfte der Gefangenen starb durch die unmenschlichen Verhältnisse und die unzureichende Versorgung bei der Überfahrt. Die Königin war empört: Sie entließ die Indianer zurück in die Freiheit und brachte sie sogleich zurück in ihre Heimat. Kolumbus hatte nun seine größte Gönnerin verloren, die Königin selbst. Rechtfertigung vor dem Königshaus Eine Untersuchungskommission des spanischen Königshauses wurde entsandt. Sie sollte in der von Kolumbus geleiteten Kolonie nach dem Rechten sehen. Einen eindeutigeren Beweis dafür, dass er die Gunst und das Vertrauen von Isabella und Ferdinand verloren hatte, gab es nicht. So kam es, dass er im März 1496 erneut die Segel setzte und zurück nach Spanien aufbrach, um sich und seine Taten persönlich vor dem Königspaar zu rechtfertigen. Sein Plan ging auf und brachte ihm den gewünschten Erfolg: Er gewann die Gunst der beiden zurück und konnte weiterhin mit ihrer Unterstützung rechnen. Dennoch verstrich eine lange Zeit, bevor er wieder an Bord eines Schiffs Richtung Westen aufbrechen konnte. Da keine seiner beiden vorangegangenen Reisen den erhofften Goldregen gebracht hatte, musste er nun in Spanien ausharren, bis ihm ausreichend Geld zu Verfügung stand, um erneut aufzubrechen. Knapp zwei Jahre verstrichen, bis es soweit war und er seine dritte Reise antreten konnte. Dritte Reise: Eine kurze Erleuchtung Seite 8 UMT_GS_7_154928_Grosse_Entdecker_der_Geschichte Auf dieser Fahrt änderte er den Kurs: Die Route die er nahm, lag viel südlicher als die bisher zurückgelegten. Er startete in Spanien Ende Mai 1498 und entdeckte bereits Ende Juli die Insel Trinidad sowie deren Nachbarinsel Tobago. Beide befinden sich in unmittelbarer Nähe zum südamerikanischen Kontinent. Als sie dann endlich das Festland erreichten, schien Kolumbus erstmals anzunehmen, nicht Indien vor sich zu haben. Er hielt in seinem Logbuch das Gefühl fest, ein unbekanntes Land eine neue Welt gefunden zu haben. Dieser Zustand war jedoch nur von kurzer Dauer, und schnell kam er zu seiner falschen Annahme zurück, doch einen Teil Asiens vor sich zu haben. Nach seinen Erkundungen reiste Kolumbus weiter seinem Ziel, der Insel Hispañola, entgegen. Sein Bruder Bartolomeo, den er vor seiner Abreise nach Spanien als Kommandant eingesetzt hatte, war mit den Siedlern hoffnungslos zerstritten. Kolumbus, der nach seiner Rückkehr wieder die Funktion des Satthalters übernahm, versuchte zwischen seinem Bruder und den aufgebrachten Siedlern zu vermitteln, um den Frieden in der Kolonie herzustellen. Außerdem kam er dem Wunsch der Königin nach und versuchte, die Einheimischen zum christlichen Glauben zu bekehren. In Ketten zurück nach Spanien Unzufriedene Siedler, die zurück in der Heimat ihren Traum von einem Leben in der Ferne aufgegeben hatten, berichteten am königlichen Hof in Spanien von der Unfähigkeit und Rohheit, die Kolumbus an den Tag gelegt hatte. Er wäre nicht in der Lage, die Kolonie richtig zu verwalten geschweige denn zu führen. Der König, der sowieso verärgert war, da die Portugiesen bereits einen Seeweg nach Indien gefunden hatten, entsandte einen neuen Statthalter. Als dieser dann im August 1500 die Insel erreichte, ließ er die beiden Brüder, Christoph und Bartolomeo Kolumbus in Ketten legen und schickte sie zurück nach Spanien. Wie schon zuvor wurde Kolumbus vom königlichen Hof begnadigt, allerdings verlor er seinen guten Ruf und bekam sein Amt als Statthalter nicht zurück. Erneut plante und organisierte er zwei Jahre lang eine weitere Expedition. Mit ihr wollte er den Beweis erbringen, dass er richtig lag und Indien als auch China viel einfacher und schneller auf dem Seeweg Richtung Westen zu erreichen seien. Im Mai 1502 brach er gemeinsam mit seinem jüngsten Sohn Fernando nach Amerika auf. Ihre Flotte bestand aus vier Schiffen und deren Besatzungen. Sie machten sich auf, um die Behauptungen von Kolumbus zu beweisen und den richtigen Weg zu finden. Für Kolumbus selbst war dies die scheinbar einzige Chance, seine Ehre wieder herzustellen. Seite 9 UMT_GS_7_154928_Grosse_Entdecker_der_Geschichte Vierte Reise: Auf der Suche nach einem Durchgang zu Indien Gemeinsam mit seinem Sohn suchte Kolumbus nach einer geeigneten Passage einem Durchgang, über den man bequem mit dem Schiff Indien und China erreichen konnte. Sie erkundeten die Küste Mittelamerikas zwischen Kolumbien und Honduras, fanden jedoch nichts außer geschlossenen Landmassen. Am Kap von Honduras verließ Kolumbus am 14. August sein Schiff und betrat zum ersten Mal amerikanisches Festland. Ohne sich dieses besonderen Moments bewusst zu werden, setzte die Mannschaft erneut die Segel. Dann folgte ein Problem auf das nächste. Ein Schiff der Flotte musste aufgegeben werden, da es von Parasiten befallen war: dem damals gefürchteten Schiffsbohrwurm, der vor der Besiedelung des amerikanischen Kontinents unbekannt war. In kurzer Zeit fraßen sich die Würmer durch das Holz, bis das Schiff schließlich leckte und dann kenterte. Die restliche Flotte ankerte bei Panama. Dort versuchte Kolumbus erneut, eine Siedlung zu gründen. Dieses Vorhaben musste er allerdings wegen Meuterei seiner Männer und den andauernden Kämpfen mit den dort lebenden Indianern aufgeben. Ruhm und Ansehen verloren Kolumbus zog sich zurück und harrte rund ein Jahr lang in einer Festung auf Jamaika aus. Dort erkrankte er schwer und kehrte ausgebrannt und erschöpft nach Spanien zurück. Sein Leben verbrachte er von diesem Zeitpunkt an zurückgezogen. Ruhm und Ehre waren ihm schon längst abhanden gekommen. Am 20. Mai 1506 verstarb Kolumbus in Valladolid im Alter von 55 Jahren. Die genaue Todesursache ist nicht bekannt. Historiker gehen von einer der üblichen Krankheiten aus, die zu damaliger Zeit zum Tode führten. Sein Leichnam wurde bis heute fünf Mal umgebettet. Bis zu seinem Ende war Kolumbus sich sicher, einen Seeweg nach Indien gefunden zu haben. Er war sich nicht bewusst darüber, dass er einen für die Europäer unbekannten Kontinent entdeckt hatte und nicht einfach nur ein paar kleine Inseln vor dem asiatischen Festland. Das Vorhaben des Kolumbus, Reichtümer anzuhäufen, war gescheitert. Später sollte die Entdeckung des amerikanischen Kontinents Spanien allerdings zum reichsten Land Europas machen. Die Spanier brachten Unmengen an Gold, Silber, Gewürzen, Tabak und Seite 10 UMT_GS_7_154928_Grosse_Entdecker_der_Geschichte Zucker aus Amerika in ihre Heimat. Die Indianer, die Kolumbus als Statthalter auf der Insel Hispañola ausgebeutet und bekämpft hatte, waren 100 Jahre nach seinem Betreten der Insel ausgestorben. Sie waren von den nachgereisten Spaniern ausgerottet worden. Fragekatalog Schreibe die Antworten als ganzer Satz auf ein separates Blatt. Achte dabei auf eine schöne Gestaltung!! Christoph Kolumbus: Grundanforderungen: 1. Wo wurde Kolumbus angeblich geboren? 2. Wie alt wurde Kolumbus? 3. Nenne verschiedene Waren, die man im 14. Jahrhundert aus Indien und China nach Europa importierte. 4. Warum konnten sich in Europa nur reiche Menschen diese Importwaren leisten? Seite 11 UMT_GS_7_154928_Grosse_Entdecker_der_Geschichte 5. Bereits 1418 begannen die ersten portugiesischen Entdecker, einen Seeweg nach Indien zu suchen. Beschreibe ihr Vorgehen. 6. Wie unterscheidet sich der Plan von Kolumbus von jenem der damaligen Portugiesen? 7. Es dauerte weitere 5 Jahre, bis Kolumbus endlich in See stechen konnte, denn die Finanzierung seiner Reise war alles andere als einfach. Beschreibe möglichst genau, wie er am Schluss doch noch ausreichende Geldmittel erhielt. 8. Wer finanzierte Kolumbus Entdeckerfahrten? 9. Wann brach Kolumbus zu seiner Expedition auf? 10. Wie hiessen seine drei Schiffe? 11. Beschreibe die Vorteile der Karavelle. 12. Bereits nach drei Tagen kam es zur ersten Panne, welche die Expedition einen ganzen Monat unterbrach. Beschreibe ausführlich. 13. Nenne drei Gründe, weshalb es im September zu einer Meuterei auf den Schiffen kam und die Mannschaft mit Gewalt die Rückkehr nach Europa forderte. 14. Erkläre, weshalb die Expedition dann trotzdem weiter in Richtung Westen ging und warum die Matrosen wieder Hoffnung hatten. 15. Wann erreichte Kolumbus das erste Mal Land? 16. Wie nannte er die Insel und was ist die Bedeutung dieses Namens? 17. Wie nannte er die Urbevölkerung? Begründe. 18. Welche Ziele hatte die zweite Reise von Kolumbus? 19. Mit wie vielen Schiffen und Matrosen ging Kolumbus auf seine zweite Reise? 20. Beschreibe, wie Kolumbus die Siedlung La Navidad auf der Insel Hispañola vorfand. Nenne Gründe. 21. In der Folge brach ein ungleicher Kampf zwischen den Spaniern und den Eingeborenen aus. Beschreibe die Kräfteverhältnisse und den Ausgang des Kampfes. 22. Wie wurde Kolumbus nach seiner dritten Reise in Spanien empfangen? 23. Beschreibe, was Kolumbus alles auf seiner vierten Reise erlebte. 24. Schreibe einen kurzen Text über die letzten Jahre im Leben des Kolumbus. Erweiterte Anforderungen: 25. Nach der Meinungen einiger Historiker könnte Kolumbus jüdischer Herkunft gewesen sein. Welche Gründe gäbe es für Kolumbus, dies zu verleugnen? 26. Wie und warum veränderten sich die Preise für solche Kolonialwaren im 14. Jahrhundert? 27. Bei der Berechnung seiner Route stützte sich Kolumbus auf ein Buch von Pierre dAilly über Astronomie und Geografie. Nach welchem Vorbild schuf dAilly seine Bücher? 28. Wo lagen die Fehler bei den Berechnungen von Kolumbus Reiseplänen? 29. Nebst den finanziellen Forderungen erhob Kolumbus noch weitere Ansprüche. Deshalb dauerte es auch sehr lange, bis er schlussendlich Erfolg hatte. Notiere dir, welche Forderungen Kolumbus an seine Geldgeber stellte. 30. Wie bewertest du die Forderungen von Kolumbus? 31. Beschreibe den weiteren Verlauf seiner Entdeckerfahrt. 32. Beschreibe das Verhältnis zwischen den Spaniern und den Ureinwohnern. Seite 12 UMT_GS_7_154928_Grosse_Entdecker_der_Geschichte 33. „Das Ei des Kolumbus ist eine Redensart, die eine verblüffend einfache Lösung für ein unlösbar scheinendes Problem beschreibt. Beschreibe die Entstehung dieser Redensart. 34. Nach seiner zweiten Reise verschlechterte sich das Verhältnis zwischen Kolumbus und dem spanischen Königspaar. Erkläre. 35. Wie änderte Kolumbus seine Reiseroute bei seiner dritten Fahrt? 36. Schreibe einen kurzen Text über Bartolomeo, den Bruder von Kolumbus. 37. Jedes Jahr feiern viele Menschen auf der Welt den KolumbusTag. Das ist der Tag, an dem Kolumbus Amerika entdeckt hatte. Es gibt aber auch viele Menschen, welche diesen Tag eher als Trauertag sehen. Schreibe einen kurzen Text, indem du Argumente beider Seiten erläuterst. Zusatzaufgaben: a) Recherchiere im Internet. Finde Bilder zu Ereignissen um das Jahr 1492 und erstelle auf einem Blatt A4 eine Collage. b) Recherchiere im Internet. Finde verschiedene Gewürze und Lebensmittel, die es bei uns im Mittelalter (vor 1500) noch nicht gab. Erstelle dazu eine Tabelle, wobei du jeweils das Gewürz/Lebensmittel und seinen Herkunftsort angibst. Vielleicht findest du dazu noch passende Jahresangaben. VASCO DA GAMA Der portugiesische Seefahrer Vasco da Gama ist einer der berühmtesten Entdecker der Welt. Im Auftrag des portugiesischen Königs Manuel I. machte er sich auf die Reise, um einen Seeweg nach Indien zu finden, was ihm Ende des 15. Jahrhunderts auch gelang. Hinter dem Vorhaben, einen Seeweg nach Indien zu finden, steckte nicht einfach nur Entdeckergeist: Tatsächlich ging es hauptsächlich darum, die so genannte Gewürzroute zu erschließen, damit man überaus wertvolle Gewürze direkt von Indien nach Europa transportieren konnte, ohne von Zwischenhändlern abhängig zu sein. Man kann also sagen, dass bei der Entdeckungsreise des Vasco da Gama vor allem die Aussicht auf Profit (also finanziellen Gewinn) eine Rolle spielte. Aber wer war der Mann, Seite 13 UMT_GS_7_154928_Grosse_Entdecker_der_Geschichte der vom König diesen wichtigen Auftrag bekam und wie verlief seine lange Reise ins ferne Indien? Das Leben vor der Entdeckungsreise Es ist nicht viel darüber bekannt, wie Vasco da Gama lebte, bevor er auf große Fahrt ging. Nicht einmal sein genaues Geburtsdatum ist überliefert. Sicher ist jedenfalls, dass er dem portugiesischen Adel angehörte und dass sein Vater Estêvão da Gama und seine Mutter Isabel Sodré waren. Vasco da Gamas Vater war Mitglied eines Ritterordens, nämlich des Ritterorden von Santiago. Auch Vasco da Gama selbst wurde nachweislich im Jahr 1480 Mitglied in diesem Orden. Daraus lässt sich schließen, dass da Gama in den Jahren 1468 oder 1469 geboren sein muss, denn üblicherweise wurden Jungen im Alter von elf oder zwölf Jahren Mitglieder im Ritterorden von Santiago. Ein Beitritt des Ritterordens bedeutete nicht automatisch, dass man auch später zum Priester geweiht wurde um von den Einkünften des Ordens profitieren zu können, war es allerdings nötig, Ordensritter zu sein. Ein weiterer historischer Beleg für das Leben Vasco da Gamas vor seiner Reise nach Indien stammt aus dem Jahr 1492. Der Ritter Vasco da Gama wurde von Johann II., dem damaligen König Portugals, damit beauftragt, Vergeltungsmaßnahmen gegen französische Handelsschiffe durchzuführen. Grund dafür war, dass zuvor portugiesische Schiffe von französischen Piraten angegriffen worden waren. Im Auftrag des Königs Wie es dazu kam, dass gerade Vasco da Gama für die wichtige Reise zur Entdeckung des Seewegs nach Indien ausgewählt wurde, ist auch heute noch nicht ganz geklärt. Von zwei Chronisten der Zeit wird darauf verwiesen, dass Vasco da Gama einfach die Nachfolge seines Vaters Estêvão angetreten habe. (Ein Chronist ist ein Verfasser einer Chronik das ist ein Buch, in dem geschichtliche Ereignisse in ihrer zeitlichen Folge dargestellt werden.) Dieser war immerhin unter König Johann II. von Portugal einer der wichtigsten Befürworter der Suche eines Seewegs nach Indien gewesen. Seite 14 UMT_GS_7_154928_Grosse_Entdecker_der_Geschichte Historiker sehen es jedenfalls als sicher an, dass Vasco da Gama sehr gute Beziehungen zum neuen König Manuel I. hatte, der seit 1495 das Land Portugal regierte und ihm auch die Mitgliedschaft im Orden der Christusritter ermöglichte. Man weiß allerdings nicht genau, wie groß Vasco da Gamas Kenntnisse hinsichtlich der Seefahrt waren. Manche Geschichtswissenschaftler gehen davon aus, dass er sich schon vor seiner Reise als fähiger Seefahrer ausgezeichnet haben musste. Andere wiederum denken, dass Vasco da Gama bis zu diesem Zeitpunkt kein Experte in Sachen Seefahrt gewesen war und er deshalb mit einer besonders fähigen Crew ausgestattet wurde, die mit den Gewässern so weit wie möglich vertraut waren. Die Reise beginnt Vasco da Gama und seine Crew von insgesamt 150 bis 170 Männern verließen am 8. Juni 1497 Lissabons Hafen. Die Flotte umfasste vier Schiffe: Das 120 Tonnen schwere Flaggschiff Nau São Gabriel, die Nau São Rafael unter Vasco da Gamas Bruder Paolo, die etwas leichtere Nau Bérrio (sie wird in einigen Quellen auch Santa Fé genannt) sowie ein Transportschiff, das zur Versorgung der Besatzung diente. Vor den Männern lag eine beschwerliche und lange Reise, die einigen Seeleuten das Leben kosten sollte. Viele erkrankten an Skorbut, einer Krankheit, die durch länger anhaltenden Mangel an Vitamin entsteht. Bei der Fahrt durch den Atlantik legte Vasco da Gama den Kurs seiner Flotte so an, dass sie sich von der Küste löste und in Richtung Westen ausholte. Sein Ziel war es, so bessere Windverhältnisse ausnutzen zu können. Schließlich erreichten da Gama und seine Mannschaft am 4. November die SanktHelenaBucht an der Westküste Afrikas und umsegelten anschließend das Kap der Guten Hoffnung weitläufig. Am 25. November 1497 erreichte die kleine Flotte Mossel Bay (oder Mosselbaai), eine Bucht, die östlich des Kaps der Guten Hoffnung liegt. Von dort aus ging es für lange Zeit weiter entlang der ostafrikanischen Küste. Endlich am Ziel Am 7. April 1498 erreichten Vasco da Gama und seine Leute Mombasa und wenig später Malindi, wo der ansässige Sultan den Seeleuten einen Navigator für die Überfahrt nach Indien zur Verfügung stellte. Mit dessen Hilfe war Vasco da Gama am 20. Mai 1498 dann Seite 15 UMT_GS_7_154928_Grosse_Entdecker_der_Geschichte endlich am Ziel: Er landete an der indischen Malabarküste nahe der Stadt Calicut. Zum ersten Mal hatte ein europäisches Schiff Indien auf dem Seeweg erreicht, indem es Afrika umsegelte. Vasco da Gama hatte es geschafft! Da es bei seiner Reise hauptsächlich darum ging, Profit zu erzielen, schloss da Gama einen Handelsvertrag mit dem Herrscher Calicuts. So konnte sich die Flotte am 8. Oktober 1498 wieder auf den Weg zurück nach Portugal machen diesmal aber voll beladen mit kostbaren Gewürzen, die in der Heimat zu hohen Preisen verkauft werden sollten. Doch zuerst musste die Mannschaft die beschwerliche Rückfahrt überstehen, die nicht weniger gefährlich und entbehrungsreich war als die Reise nach Indien. Stürme, unruhige See und Krankheiten machten der Flottenbesatzung zu schaffen. Die von Paolo da Gama befehligte São Rafael lief sogar auf Grund. Paolo überlebte zwar dieses Unglück und wechselte auf das Schiff seines Bruders, erkrankte dann aber schwer. Als die São Gabriel schließlich die Azoren erreichte, starb Paolo da Gama an seiner Krankheit. Das hatte zur Folge, dass Vasco da Gama erst am 9. September 1499 fast genau zwei Monate nach der Ankunft des ersten Schiffs seiner Flotte wieder im Hafen Lissabons einlief, wo er unter großem Jubel willkommen geheißen wurde. Erneuter Aufbruch nach Indien Bereits ein Jahr später kam es zur zweiten Fahrt einer portugiesischen Flotte nach Indien, im Jahr 1501 bereits zur dritten. An keiner dieser Reisen war Vasco da Gama beteiligt. Erst die vierte Indienreise im Jahr 1502 wurde wieder von da Gama befehligt. Diesmal war die Flotte um einiges größer als bei der ersten Fahrt nach Indien: Sie bestand aus 21 Schiffen, die außerdem schwer bewaffnet waren. Zusammen mit Vasco da Gama segelten auch ein paar seiner Verwandten, so zum Beispiel zwei Onkel und ein Schwager. Die Flotte Vasco da Gamas fuhr nicht umsonst schwere Geschütze auf. Dass die Portugiesen plötzlich im Indischen Ozean so präsent waren, sorgte für gehörigen Ärger: Arabische und indische Händler fühlten sich dadurch bedroht, dass die Portugiesen von nun an die Handelsware direkt nach Europa bringen konnten. So kam es, dass Vasco da Gama und seine Mannschaft gleich nach ihrer Ankunft in ein Gefecht verwickelt wurden, welches sie aber für sich entscheiden konnten. Durch Gewalt, Verhandlungen und Intrigen konnte schließlich der Widerstand der Händler und Fürsten gebrochen werden. Damit hatte Vasco da Gama endgültig geschafft, Portugal zur Nummer eins im europäischen Gewürzhandel zu machen. Außerdem legte er den Grundstein für spätere portugiesische Kolonien in Indien. Vasco da Gamas Leben als Adeliger Seite 16 UMT_GS_7_154928_Grosse_Entdecker_der_Geschichte Für seine Errungenschaften wurde Vasco da Gama nach seiner Rückkehr nach Portugal vom König großzügig entlohnt. Er wurde Mitglied des königlichen Hofes und bekam eine jährliche Rente von 400.000 Reais (Reais ist die Mehrzahl von Real, der damaligen Währung Portugals). Vasco da Gama führte nun mit seiner Familie ein ehrenvolles Adelsleben. Im Jahr 1519 stieg er sogar in den Hochadel auf, als der König ihm den Titel Conde de Vidigueira verlieh. 1521 starb Manuel I., und sein Nachfolger, Johann III., hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Korruption (Bestechung) und wirtschaftliche Missstände in den indischen Kolonien zu bekämpfen. Man wollte dafür Vasco da Gamas Erfahrungen nutzen und ernannte ihn schließlich zum Vizekönig Indiens. Im April 1524 machte sich der Vizekönig da Gama zusammen mit seinen beiden Söhnen zum letzten Mal auf den Weg nach Indien. Doch Vasco da Gama war krank und so kam es, dass er am 24. Dezember 1524 verstarb – nur drei Monate nach seiner Ankunft. Seite 17 UMT_GS_7_154928_Grosse_Entdecker_der_Geschichte Fragekatalog VASCO DA GAMA: Grundanforderungen: 1. 2. 3. 4. 5. Wann lebte Vasco da Gama? Was weiss man über das Leben von Vasco da Game vor seinen Entdeckerfahrten? Für welches Land ging er auf Entdeckerfahrten? Welches war sein oberstes Ziel? Erkläre, weshalb bei seinen Entdeckerfahrten vor allem der finanzielle Profit im Mittelpunkt stand. 6. Wann brach da Gama zu seiner Erkundungsreise auf? 7. Suche Informationen im Text zur Grösse dieser Expedition. (Anzahl Schiffe, Besatzung, ) 8. Beschreibe Vasco da Gamas Reiseroute von Portugal nach Indien. 9. Wie lange benötigten sie für die Fahrt? 10. Wie verlief die Rückreise nach Portugal und was haben die Seeleute mitgebracht? 11. Beschreibe, wie es Vasco da Gama gelang, Portugal zur Nummer eins im europäischen Gewürzhandel zu machen. 12. Beschreibe, wie es Vasco da Gama im „Ruhestand erging. Erweiterte Anforderungen: 13. Was ist ein Chronist? 14. Was ist Skorbut? Beschreibe und erkläre möglichst genau. 15. Vergleiche die letzten Jahre im Leben von Kolumbus und da Gama. Finde Gründe, warum diese so unterschiedlich verliefen. Zusatzaufgaben: a) Erstelle einen Vergleich zwischen Christoph Kolumbus und Vasco da Gama. Stelle deine Resultate in einer Tabelle zusammen. b) Forsche im Internet. Welche wichtigen Ereignisse fanden etwa zeitglich zu den Entdeckerfahrten des Vasco da Gama statt? Erstelle eine graphische Übersicht mit geeigneten Bildern. Seite 18 UMT_GS_7_154928_Grosse_Entdecker_der_Geschichte MARCO POLO Marco Polo war ein venezianischer Händler und Entdecker, der besonders durch seine Berichte über seinen langjährigen Aufenthalt in China bekannt wurde. Nur 17 Jahre alt war er, als er die lange Reise nach Asien antrat und erst 20 Jahre später machte er sich auf den Weg zurück in seine Heimat. In der Zwischenzeit bereiste Marco Polo ganz Asien und hielt seine Beobachtungen schriftlich fest. Marco Polo wurde vermutlich im Jahr 1254 in Venedig geboren. Sein Vater und sein Onkel waren Juwelenhändler aus Venedig, die es schon früh in Marco Polos Leben in Richtung Osten zog. Bereits 1260 brachen die beiden auf, um an der Wolga mit Juwelen zu handeln. Ein paar Jahre später, nämlich im Jahr 1266, gelangten die Brüder nach Peking und trafen auf den Mongolenherrscher. Der Khan hieß sie herzlich willkommen und schenkte ihnen drei Goldtafeln. Außerdem gab er ihnen eine Botschaft für den Papst mit auf den Rückweg. Erst 1269 kehrten Niccolò und Maffeo Polo wieder nach Venedig zurück in der Zwischenzeit war nicht nur Marco Polos Mutter verstorben, sondern auch der damalige Papst war schon mehrmals abgelöst worden. Gerade fand wieder eine Papstwahl statt, die sich einige Zeit hinzog. Die eigene Reise nach China Nun sollten die Polos ja eigentlich dem Papst eine Botschaft vom Großkhan überbringen und diesem die Antwort des Papstes übermitteln. Nach zwei Jahren hatten Niccolò und Maffeo aber das Warten satt. Sie machten sich auch ohne päpstlichen Auftrag auf die Reise und nahmen diesmal den jungen Marco Polo mit. Zuerst reisten sie Richtung vorderer Orient und wollten von dort auf dem Seeweg nach China gelangen. Als die drei Männer den schlechten Zustand der verfügbaren Schiffe sahen, überlegten sie es sich allerdings anders und kamen über große Umwege nach Asien. Der junge Marco Polo schrieb während der ganzen weiten Reise seine Eindrücke nieder. 1274 betrat Marco zum ersten Mal chinesischen Boden und außerdem sah er auch endlich eine größere Anzahl Einheimischer, und zwar in der Stadt Shazhou, die heutzutage Dunhuang heißt. Marco, sein Vater Niccolò und sein Onkel Maffeo durchquerten die Städte Anxi, Yumen und Zhangye um 1275 endlich in Shangdu, ihrem eigentlichen Reiseziel, anzukommen. Den Aufzeichnungen Marco Polos zufolge traf der Seite 19 UMT_GS_7_154928_Grosse_Entdecker_der_Geschichte junge Mann dort auch zum ersten Mal auf den mongolischen Herrscher Kublai Khan, der ein Enkel des berühmten Dschingis Khan war. Die Sommerresidenz des Großkhans befand sich nämlich in Shangdu. Von dort aus herrschte er über sein Reich, das sich damals bis nach Russland und ins Gebiet des heutigen Iraks erstreckte. Marco Polo, sein Vater und sein Onkel beschlossen, sich im Reich des Großkhans niederzulassen. Sie sollen bis zum Jahr 1291 dort geblieben sein. Vertreter des Großkhans In seinen Aufzeichnungen äußert Marco Polo, der Großkhan habe so sehr Gefallen an ihm gefunden, dass er den jungen Mann kurzerhand zu seinem Präfekten ernannt habe. Ein Präfekt ist ein sehr hochrangiger Posten, Marco Polo war demnach eine Art Vertreter des Großkhans. Als Vertreter des mongolischen Herrschers reiste Marco Polo daraufhin mehrere Jahre durch ganz China. Er sah Städte wie Daidu, Xian und Dali, Kunming, Yangzhou und das heutige Hangzhou. Hangzhou hieß damals Quinsai und war Marco Polos erklärte Lieblingsstadt. Natürlich führte er auch dabei wieder Buch über seine Eindrücke. In Hangzhou schwärmte er begeistert von prächtigen Palästen und den öffentlichen Warmbädern der Stadt. Auch auf seinen anderen Stationen berichtet er über kulturelle Eigenheiten der Einheimischen, über Landstriche und die dortige Architektur. Rückkehr nach Italien Als es nach einiger Zeit schien, als würden bald unruhige Zeiten in China ausbrechen, wollten Marco, Niccolò und Maffeo in ihre Heimat Venedig zurückkehren. Das sah der Großkhan aber nicht gerne. Die Polos waren für ihn mit der Zeit wertvoll geworden, deshalb ließ er sie nicht gehen. Dann sollte allerdings eine junge Prinzessin nach Persien verheiratet werden über Land war es aber zu gefährlich, sie an ihren Bestimmungsort zu bringen. Die Polos reagierten sofort: Sie boten an, die Prinzessin über den Seeweg sicher nach Persien zu bringen. Dem Großkhan blieb am Ende nichts anderes übrig, als einzuwilligen einen besseren Plan hatte er nicht. Nun musste er Marco, Niccolò und Maffeo auch die Heimreise erlauben. Im Jahr 1291 traten sie schließlich die Seereise zurück nach Venedig an. In Quanzhou ging die Reise los, Zwischenstationen waren Sumatra und das heutige Sri Lanka (damals Ceylon). Auch dort hielt Marco Polo das fest, was er sah. Nach weiteren 18 Monaten lief das Schiff der Polos im Hafen des persischen Hormus ein. Erst im Jahr 1295 erreichten die Männer Venedig. Man sagt, ihre Verwandten hätten sie erst erkannt, als sie sich die Kleidersäume aufschnitten und lauter Edelsteine herausfielen. Seite 20 UMT_GS_7_154928_Grosse_Entdecker_der_Geschichte Nach der langen Reise Über Marco Polos Leben nach seiner Rückkehr aus China ist nicht sonderlich viel bekannt. Er nahm als Flottenkommandant an einem Seekrieg zwischen Venedig und Genua teil. 1298 geriet er in genuesische Gefangenschaft und wurde bis 1299 festgehalten. Sein Mitgefangener, der RitterromanAutor Rustichello da Pisa, soll ihn angeblich dazu angehalten haben, ihm die Abenteuer seiner Reisen nach beziehungsweise in Fernost zu diktieren. Dabei entstand das Buch, das in der französischen Ausgabe den Le Livre des merveilles du monde trägt, was übersetzt Das Buch von den Wundern der Welt heißt. Über 150 Handschriften des Werkes sind noch heute erhalten, deshalb kann man davon ausgehen, dass der Marco Polo, wie das Buch oft einfach bezeichnet wird, in den folgenden 200 Jahren sehr viel gelesen wurde. Nach seiner Rückkehr aus genuesischer Gefangenschaft heiratete Marco Polo die Tochter eines Kaufmanns und bekam mit ihr drei Töchter. Im Alter von 70 Jahren verstarb Marco Polo schließlich am 8. Januar 1324. Alles nur gelogen? Marco Polo ist einer der wohl bekanntesten Entdecker der Welt. Kritische Wissenschaftler haben allerdings Zweifel, ob man seinen Aufzeichnungen wirklich glauben kann. Das liegt vor allem daran, dass Marco Polo einige typische Seiten Chinas außer Acht lässt. Er erwähnt zum Beispiel die gewaltige Chinesische Mauer nicht. Auch der chinesische Buchdruck taucht nicht in Marco Polos Aufzeichnungen auf, obwohl er für europäische Verhältnisse eine Sensation gewesen sein musste immerhin schrieben die Europäer noch mit der Hand und einem Gänsefederkiel. Die Chinesen verwendeten auch schon Schießpulver im Westen war es noch lange nicht soweit. Marco Polo ließ also sehr viele Details aus, von denen man hätte erwarten können, dass er sie ausführlich behandelt. Eindrücke aus anderen Gegenden und andere Eigenarten Chinas werden von Marco Polo dann wieder sehr genau geschildert. Manche Wissenschaftler vermuten deshalb, dass Marco Polo sich der Berichte verschiedener Chinareisender bediente und einfach alles übernommen hat, ohne selbst in China gewesen zu sein. Ziemlich fraglich ist auch, dass der Großkhan den jungen Europäer, der sich im Land überhaupt nicht auskannte, tatsächlich zu seinem Präfekten Seite 21 UMT_GS_7_154928_Grosse_Entdecker_der_Geschichte gemacht haben soll. Immerhin ist es eines der höchsten Ämter, die es zu bekleiden gab und es existieren keine historischen Belege dafür, dass Marco Polo in dieser Hinsicht tatsächlich die Wahrheit gesagt hat. Ob nun wahr oder gelogen sicherlich ist es Marco Polo mit zu verdanken, dass es letztlich einen so regen Austausch zwischen Ost und West gegeben hat. Fragekatalog Marco Polo Grundanforderungen: 1. 2. 3. 4. 5. 6. Wann und wo wurde Marco Polo vermutlich geboren? Wodurch wurde er hauptsächlich bekannt? Finde Gründe, weshalb Marco Polo ausgerechnet Asien bereiste. Wie alt war Marco Polo, als er zum ersten Mal in China war und wie lange blieb er? Welches war Marco Polos Lieblingsstadt und was mochte er an ihr? Die Polos wurden für den damaligen Herrscher, den Grosskahn, sehr wertvoll. Und so wollte er sie gar nicht mehr heimziehen lassen. Wie kam es, dass die Polos 1291 dann doch noch nach Hause fahren konnten? 7. Wie lange war Marco Polo weg von zu Hause? 8. Nach seiner Rückkehr aus China wurde Marco Polo Flottenkommandant und nahm sodann am Seekrieg zwischen Venedig und Genua teil. Beschreibe, wie dieser Krieg für ihn ausging. Erweiterte Anforderungen: 9. Erkläre den Begriff „Präfekt. 10. Welches für uns wichtige Ereignis geschah ebenfalls um das Jahr 1291? 11. Finde Gründe, weshalb es zwischen Genua und Venedig zu einem Krieg kam. 12. Erkläre, weshalb wir heute so viel über das Leben von Marco Polo wissen. 13. Einige Wissenschaftler behaupten, die Reiseberichte von Marco Polo seien nicht echt. Welche Argumente werden dabei genannt? Zusatzaufgaben: a) Suche im Atlas die chinesischen Städte, die Marco Polo bereist hatte. Markiere diese auf einer Weltkarte und suche Bilder, wie diese Städte heute aussehen. Seite 22 UMT_GS_7_154928_Grosse_Entdecker_der_Geschichte b) Forsche im Internet. Welche wichtigen Ereignisse fanden etwa zeitglich zu den Entdeckerfahrten des Marco Polo statt? Erstelle eine graphische Übersicht mit geeigneten Bildern. Amerigo Vespucci Vor 500 Jahren, am 22. Februar 1512, starb ein berühmter Seefahrer und Navigator sein Name war Amerigo Vespucci. Im Alter von 50 Jahren machte sich der ehemalige Buchhalter auf eine Reise über den Atlantik und fand heraus, dass Christoph Kolumbus keinen neuen Seeweg nach Asien entdeckt hatte, sondern einen neuen Kontinent. Ihm zu Ehren erhielt dieser Kontinent seinen Namen nämlich Amerika! Vor 500 Jahren war das Reisen noch längst nicht so bequem wie heute. Oftmals musste man viele Tage und Wochen auf einem Schiff verbringen, um an sein Ziel zu gelangen. Unterwegs kamen die Reisenden in viele gefährliche Situationen Krankheiten, Unwetter oder Piraten konnten einem das Leben schwer machen und sogar den Tod bedeuten. Außerdem waren viele Menschen überzeugt, dass im Meer riesige Seeungeheuer schlummerten, die nur auf die Reisenden warteten, um sie dann zu verschlingen. Viele fürchteten sich daher, auf einem Schiff eine lange Reise anzutreten. Da es zudem nicht nur mühselig war zu reisen, sondern auch viel Geld kostete, mit einem seetüchtigen Schiff, einer Besatzung aus erfahrenen Seemännern und der richtigen Ausstattung in See zu stechen, waren noch viele Länder und sogar ganze Kontinente unentdeckt. Auf den Landkarten gab es also noch viele weiße Flecken. Somit war es nur wenigen vorbehalten, auf große Entdeckungsreisen zu gehen, und stets brauchten die Seefahrer einen Geldgeber, in dessen Auftrag sie die Meere überquerten, um noch unerforschte Gebiete ausfindig zu machen. Kolumbus entdeckt Amerika Der Seefahrer Christoph Kolumbus wollte eigentlich einen neuen Seeweg nach Asien erkunden, aber durch einen Zufall traf er 1492 auf Amerika. Kolumbus ging davon aus, dass sich zwischen Asien und Europa nur Wasser befindet dass dazwischen aber auch noch ein ganzer Kontinent liegt, ahnte er nicht. Als er auf diesen Kontinent traf, glaubte er, er wäre in Hinterindien gelandet. Daher nannte er die Menschen auch Indianer. Schon Seite 23 UMT_GS_7_154928_Grosse_Entdecker_der_Geschichte zwei Jahre später, im Jahr 1497, soll sich Amerigo Vespucci auch auf den Weg nach Amerika gemacht haben. Bis 1504 soll er den Kontinent bereits viermal besucht haben ob das wirklich zutrifft, kann man heute nicht mehr mit Gewissheit sagen. Sicher ist aber, dass er am 19. Mai 1501 auf seine zweite Reise aufbrach. Im Auftrag von Portugal machte er sich mit seiner Mannschaft auf den Weg in Richtung Brasilien. Auf seinen Reisen merkte er, dass Kolumbus eine Neue Welt entdeckt hatte, und keinen neuen Seeweg nach Asien. Aber wer war dieser Vespucci überhaupt? Wer war Amerigo Vespucci? Am 9. März 1454 wurde ein Mann namens Amerigo Vespucci in Florenz geboren. Als er heranwuchs, dachte noch niemand, dass man diesen Mann auch noch nach 500 Jahren kennen würde. Vespucci begann eine Ausbildung zum Bankkaufmann und arbeitete ab 1482 für die berühmte Familie Medici. Lorenzo de Medici, ein Familienmitglied der sagenumwobenen Florentiner Bankiersfamilie, gelang es, Florenz zu der führenden Macht in Italien auszubauen. Die Familie war sehr einflussreich. Amerigo arbeitete als Buchhalter und musste sich so den lieben langen Tag mit Zahlen beschäftigen Zinsen berechnen, Belege prüfen und mit Ziffern jonglieren. Seine Arbeit fand er daher recht langweilig. Zwar hatte er eine gute Anstellung und arbeitete für die berühmten Medici, die mächtigste Familie in Florenz, doch die Tätigkeit als Buchhalter erfüllte ihn nicht. In seiner Freizeit beschäftigte er sich viel lieber mit Seekarten, Astronomie und er las auch nur zu gerne die Reiseberichte des Seefahrers Marco Polo. Vespucci sticht in See Doch Vespucci sollte seine Chance noch erhalten und tatsächlich auf Entdeckungsreise gehen. Der italienische Buchhalter wurde nach Sevilla geschickt, um dort unter der Leitung von Giannotto Berardi Schiffe auszurüsten und die Buchhaltung zu überprüfen, denn es wurden viele Unstimmigkeiten in den Büchern festgestellt. Vespucci war fortan dafür verantwortlich, die Waren zu kontrollieren und zu wiegen, die auf den Schiffen in den Binnenhafen Guadalquivir ein und ausliefen. Bei diesen Arbeiten traf Vespucci auch auf Kolumbus, dem er bei seiner zweiten und dritten Reise mit den Vorbereitungen half. Nachdem Berardi 1495 gestorben war, wurde er der Leiter des Büros in Sevilla. Seite 24 UMT_GS_7_154928_Grosse_Entdecker_der_Geschichte 1499 war es dann soweit und er stach selbst in See. Der spanische Seefahrer Alonso de Ojeda erhielt von Bischof Rodríguez de Fonseca die Genehmigung zu einer Expedition. Dies war als ein Gegenschlag für Kolumbus gedacht, den der Bischof nicht leiden konnte. Damit wollte man die Vorzüge, die ihm zugesichert worden waren, aufheben. Denn Kolumbus hatte unter anderem ein Anrecht auf ein Zehntel der Reichtümer, die in den neuen Gebieten entdeckt wurden, und auch ein Adelstitel wurde ihm versprochen. Bei Vespuccis erster Reise brachen drei Schiffe auf und der Florentiner traf nach 43 Tagen auf Land. Zunächst glaubte Vespucci ebenso wie schon Kolumbus, dass er an der Ostküste Asiens gelandet sei. Über die Menschen schrieb er: Sie schauten von Angesichte und Gebärden grässlich aus und hatten allesamt die Backen inwendig voll von einem grünen Kraute, das sie beständig, wie das Vieh, kauten, so dass sie kaum ein Wort herausbrachten. Als Entdecker der Neuen Welt gefeiert Nach seiner Rückkehr wurde Vespucci nun vom portugiesischen König Emanuel I. beauftragt, eine weitere Reise anzutreten. Als er das zweite Mal auf den Kontinent traf, bemerkte er, dass er es mit einer Neuen Welt so nannte er Amerika zu tun hatte. Am 1. Januar 1502 traf er vermutlich in Rio de Janeiro ein. Er schrieb über den ersten Eindruck seiner Ankunft: Wenn in der Welt ein irdisches Paradies zu finden ist, dann muss es ohne Zweifel nicht weit von dieser Gegend sein. Diese Fahrt sollte in die Geschichtsbücher eingehen und aus dem einstigen Kaufmann wurde so ein bedeutender Entdecker. Anfang des 16. Jahrhunderts wurde ein Reisebericht unter dem Titel Mundus Novus, also Neue Welt, veröffentlicht. Dieser Bericht, von Vespucci als Brief 1502 an Lorenzo de Medici verfasst, sorgte nun für jede Menge Aufregung. Die Menschen rissen sich förmlich darum. Denn Vespucci schilderte hier seine Begegnungen mit dem Volk der Neuen Welt. Er beschrieb ihre Sitten und Gebräuche, er erzählte von Kannibalismus und Piercing. Den Originalbericht gibt es heute nicht mehr, nur noch eine lateinische Übersetzung, die schon 1503 erschien. Der Autor behauptete, dass er einen neuen Kontinent, nämlich Amerika, auf seinen Reisen erkundet habe. Und bereits 1507 schlugen daher zwei deutsche Geografen vor, dass man den neuen Erdteil nach seinem Entdecker, Amerigo Vespucci, benennen sollte. Sie veröffentlichten ein Kartenwerk, in dessen Einleitung sie eben diesen Vorschlag vortrugen und den Kontinent Amerika nannten. Amerika erhält seinen Namen Seite 25 UMT_GS_7_154928_Grosse_Entdecker_der_Geschichte Aber auch andere Geografen waren nicht untätig, und so schlug ebenso Martin Waldseemüller eine Weltkarte vor, auf der Südamerika als Amerika betitelte wurde. Waldseemüller leitete den Namen dabei von der lateinischen Schreibweise Americus Vespucius ab. Und so setzte sich der Name schon schnell im Bereich der Kartographie durch. Waldseemüller schrieb in der Einleitung: Nun sind aber die Erdteile umfassender erforscht und ein anderer vierter Erdteil ist durch Americus Vespucius (wie im Folgenden zu hören) entdeckt worden. Ich wüsste nicht, warum jemand mit Recht etwas dagegen einwenden könnte, diesen Erdteil nach seinem Entdecker Americus, einem Mann von Einfallsreichtum und klugem Verstand, Amerige, nämlich Land des Americus, oder America zu nennen, denn auch Europa und Asien haben ihren Namen nach Frauen genommen. Zunächst wurde aber nur das heutige Südamerika so bezeichnet, erst 1538 nannte der Kartograph Gerhardus Mercator auch Nordamerika so. Tatsächlich entdeckte Christoph Kolumbus vor Vespucci Amerika, daher wäre es eigentlich naheliegender gewesen, dem Kontinent seinen Namen zu geben (immerhin wurde aber Kolumbien nach dem Entdecker benannt). Da jedoch erst Vespucci bemerkte, dass es sich um einen neuen Kontinent handelte, wurde ihm die Ehre zuteil. Zudem war auch Waldseemüller nicht ganz unschuldig daran, denn er erklärte zunächst Vespucci zum Entdecker Amerikas. 1513 bemerkte er seinen Irrtum und wies darauf hin, dass Kolumbus Amerika schon zuvor entdeckt habe. Doch da hatte sich der Name Amerika bereits eingebürgert. War Vespucci ein Hochstapler? Gemeinsam mit dem Kartographen Juan de la Cosa und Alonso de Ojeda brach Amerigo Vespucci 1499 nach Südamerika auf. Dank seiner Briefe an Lorenzo de Medici kennen wir heute den Verlauf der Reise. Im Juli desselben Jahres erreichte er als erster Europäer den Amazonas. Deshalb wird er auch immer wieder als Entdecker Brasiliens bezeichnet. Von da aus bereiste er das Kap St. Augustine und nahm dann Kurs auf Haiti. Im Juni 1500 erreichte er wieder den spanischen Hafen. In den Briefen kann man aber auch nachlesen, wie Vespucci sich selbst immer wieder in den Mittelpunkt stellte und wichtig machte. Daher wird ihm bis heute vorgeworfen, dass er ein Hochstapler gewesen sei. Mit seinen seemännischen Kenntnissen und Leistungen protzte er schon einmal gerne. Er hatte zum Beispiel behautet, noch weitere Fahrten über den Atlantik unternommen zu haben, jedoch ist man sich nicht sicher, ob das überhaupt zutrifft. Zumindest gibt es heute keine Aufzeichnungen darüber. Später wurde der Entdecker Amerikas vom spanischen Hof erneut angeworben. Auf hoher See herrschte Chaos, denn die Karten waren ungenau und teilweise falsch. 1508 Seite 26 UMT_GS_7_154928_Grosse_Entdecker_der_Geschichte wurde das Amt für Entdeckungen ins Leben gerufen. Das Amt sollte alle geografischen und navigatorischen Daten zusammentragen und einheitliche Karten erstellen. Vespucci wurde zum Direktor des Amtes ernannt, denn man schätzte seine Kenntnisse. Am 22. Februar 1512 starb der Namensgeber von Amerika in Sevilla in Spanien. Fragekatalog AMERICO VESPUCCI Grundanforderungen: 1. Nenne Geburtsort und Jahr von Americo Vespucci. 2. Was war Americo Vespuccis Beruf, bevor er ein Seefahrer wurde? 3. Vor 500 Jahren war das Reisen noch deutlich beschwerlicher als heute. Dabei galt es viele gefährliche Situationen zu überstehen. Nenne ein paar dieser Gefahren. 4. Erkläre, weshalb es früher sehr schwer war, noch unentdeckte Gebiete zu erforschen. 5. In wessen Auftrag reiste Vespucci in die „Neue Welt? 6. Schreibe eine kurze Zusammenfassung von Vespuccis erster Reise nach Amerika. 7. Beschreibe, wie der Kontinent Amerika zu seinem Namen kam. 8. Schreibe mit den Worten von Vespucci, was er von Rio de Janeiro hielt. 9. Was wurde in der Folge nach Kolumbus benannt? 10. Beschreibe in wenigen Sätzen Vespuccis Leben nach seinen Entdeckerfahrten. Erweiterte Anforderungen: Seite 27 UMT_GS_7_154928_Grosse_Entdecker_der_Geschichte 11. Erstelle einen Zusammenhang zwischen Vespucci und Marco Polo. 12. Erstelle einen Zusammenhang zwischen Vespucci und Christoph Kolumbus. 13. Erkläre, weshalb Amerika nicht nach Kolumbus benannt wurde, obwohl er den Kontinent als erster entdeckt hatte. 14. Vespucci hatte nicht nur Verehrer. Finde Gründe, weshalb man ihn auch für einen Hochstapler hielt. (Suche in einem Duden Synonyme für den Begriff „Hochstapler) Zusatzaufgaben: a) Vespucci arbeitete eine Zeit lang für die Familie Medici. Suche im Internet nach Informationen zu dieser Familie und schreibe einen kurzen Text darüber. b) Forsche im Internet. Welche wichtigen Ereignisse fanden etwa zeitglich zu den Entdeckerfahrten des Americo Vespucci statt? Erstelle eine graphische Übersicht mit geeigneten Bildern. James Cook Der britische Seefahrer James Cook wurde im Laufe seines Lebens zu einem der berühmtesten Entdecker überhaupt. Besonders durch seine drei Reisen in den Pazifik, auf denen er eine Vielzahl an Inseln entdeckte, erlangte er Weltruhm. Cook schützte seine Crew auf den langen Fahrten durch vitaminreiche Ernährung vor Krankheiten. Andere Kapitäne nahmen sich ein Beispiel daran, was vielen Seefahrern das Leben rettete. James Cook studierte auch das Leben der Ureinwohner. Anders als viele weitere Entdecker begegnete er den Einheimischen größtenteils friedlich. Dennoch starb James Cook letztendlich durch die Hand von Eingeborenen. Seite 28 UMT_GS_7_154928_Grosse_Entdecker_der_Geschichte James Cook wurde als Sohn eines schottischen Tagelöhners am 27. Oktober 1728 geboren. Nachdem er zuerst seinem Vater zuliebe in einem Gemischwarenladen arbeitete, zog es ihn im Alter von 18 Jahren zur See. Zuerst heuerte er auf Kohletransportschiffen an, aber bald ging er zur Royal Navy der englischen Kriegsmarine. Nur eine Laufbahn beim Militär machte es nämlich möglich, in der Gesellschaft wirklich aufzusteigen. So wurde Cook kurz darauf einfacher Matrose bei der Königlichen Marine. Der junge Cook war außergewöhnlich fleißig. Jeden Abend studierte er Sternbilder und brachte sich selbst mathematische wie nautische Kenntnisse bei. Das blieb nicht ohne Folgen: James Cook wurde schon bald befördert und galt als besonders guter Seemann, dessen Spezialität die Kartographie, also das Anfertigen von Landkarten, war. Wie gut James Cook im Kartographieren war, kann man daran sehen, dass es erst im 20. Jahrhundert also etwa 200 Jahre später bessere Karten als seine gab. Im Jahr 1756 bekam Cook bereits sein eigenes kleines Kommando, ein Jahr später bestand er seine Prüfung zum Master, die ihn zu einem eigenverantwortlichen Schiffsführer machte. Die erste Reise in die Südsee Im Jahr 1768 kam es zur ersten der drei Expeditionen, durch die James Cook Weltruhm erlangen sollte. Ziel der Reise sollte Tahiti sein und zwar sollte dort beobachtet werden, wie der Planet Venus sich für einen Moment vor die Sonne schob. Ein solcher Venustransit ist so etwas Ähnliches wie eine Sonnenfinsternis. Weil die Entfernung zur Erde aber eine andere ist, wird es während eines Venustransits nicht dunkler auf der Erde. Ziel der astronomischen Vermessungen auf Tahiti war die Bestimmung der Entfernung zwischen Erde und Sonne. James Cook sollte die Wissenschaftler mitsamt ihrer Ausrüstung vor allem sicher transportieren. Weil man dafür ein geräumiges Schiff benötigte, fiel die Wahl auf einen ehemaligen Kohlentransporter. Das Schiff wurde umgebaut und Endeavour getauft, was auf Deutsch so viel wie Bemühung oder Unternehmen bedeutet. Übrigens wurde die gleichnamige Raumfähre nach dem Schiff von James Cook benannt. Der geheime Südkontinent James Cook sollte aber in Wirklichkeit nicht nur die Wissenschaftler nach Tahiti und zurück bringen. Er hatte den Geheimauftrag, nach dem unbekannten Südkontinent terra australis zu suchen. Auf Tahiti studierte James Cook jedoch zunächst einmal die Tier und Pflanzenwelt und die aus der Sicht der Europäer primitive Kultur der dort lebenden Seite 29 UMT_GS_7_154928_Grosse_Entdecker_der_Geschichte Menschen. Die Reise ging weiter, und eines Tages wurde Neuseeland gesichtet, welches von Cook ausgiebig kartographiert wurde. Dabei bemerkte er, dass Neuseeland eigentlich aus zwei großen Inseln besteht. Der Spalt zwischen diesen beiden Inseln wurde später nach ihrem Entdecker Cookstraße genannt. 1770, zwei Jahre nach ihrem Aufbruch, betraten James Cook und seine Crew als erste Europäer die Ostküste Australiens. In der Nacht vom 10. auf den 11. Juni lief die Endeavour auf das Great Barrier Reef, dem größten Korallenriff der Erde, auf und wäre beinahe gesunken. Doch die Seeleute kamen mit dem Schrecken davon. Nachdem die Reparaturarbeiten nach gut einem Monat beendet waren, machten sich Cook und seine Männer auf die Rückfahrt. Im Jahr 1771 kehrten sie schließlich wieder nach Großbritannien zurück. James Cook war inzwischen ein angesehener Mann geworden, und dank seiner vielen Errungenschaften wurde er vom König höchst persönlich zum Commander ernannt. Erneuter Aufbruch James Cook hätte sein Leben in Ruhm erst einmal genießen können doch schon ein Jahr später, im Juli 1772, stach er erneut in See. Diesmal allerdings nicht mehr mit der Endeavour, denn das Schiff war nach der ersten Reise nicht mehr zu gebrauchen. Zwei neue Schiffe wurden umgebaut und Resolution (Vorsatz oder Entschlossenheit) sowie Adventure (Abenteuer) getauft. Wieder ging es in Richtung Süden. Die Reise führte Cook und seine Crew zu den Osterinseln, nach Kap Hoorn, Neukaledonien und Südgeorgien. In der Zeit zwischen 1772 und 1775 schaffte es Cooks Crew gleich zweimal, den südlichen Polarkreis zu überqueren das war zuvor noch niemandem gelungen! Schon auf der ersten Seereise hatte sich James Cook sehr um die Gesundheit seiner Mannschaft gesorgt. Seinerzeit war es die Regel, dass viele Seefahrer durch die Mangelernährung auf See an schweren Krankheiten wie Skorbut starben. Auf seiner zweiten Expedition konnte James Cook die Ernährung seiner Crew noch weiter perfektionieren, sodass während der gesamten Reise weniger als eine Handvoll Männer an Skorbut erkrankten. Ein ruhiges Leben? Seite 30 UMT_GS_7_154928_Grosse_Entdecker_der_Geschichte Als James Cook 1775 wieder nach England zurückkehrte, konnte er sich sicher sein, dass es so etwas wie den Südkontinent nicht gab. Die vielen völkerkundlichen Gegenstände, die Cook und seine Mannschaft von ihren Reisen mitbrachten, landeten in verschiedenen Museen Europas. Cook wurde ein großer Empfang bereitet er wurde von allen Seiten bewundert und außerdem mit einer großzügigen jährlichen Pension bedacht. Er hätte sich also mit seiner Frau und seinen vier kleinen Kindern endlich ein ruhiges Leben