Arbeitsblatt: DDR Lernaufgaben

Material-Details

Lernaufgaben zum Film
Geschichte
Politik
9. Schuljahr
14 Seiten

Statistik

155063
589
2
17.12.2015

Autor/in

Saskia Illi
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

Downloads Arbeitsblätter / Lösungen / Zusatzmaterial

Die Download-Funktion steht nur registrierten, eingeloggten Benutzern/Benutzerinnen zur Verfügung.

Textauszüge aus dem Inhalt:

Institut Sekundarstufe Abteilung Brugg – Windisch Good Bye, Lenin! Eine Unterrichtsskizze mit drei Lernaufgaben Lernaufgaben von: Eingereicht im Dezember 2015 bei: Damaris Hotz Dominik Sauerländer Pädagogische Hochschule FHNW Institut Sekundarstufe 1 Abteilung Brugg – Windisch Fachdidaktik Geschichte 2.1: Geschichtskultur im Geschichtsunterricht Saskia Illi Adriaan Kerkhoven 1 von 14 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung3 2 Lernaufgabe Vorwissen und Vermutung.4 2.1 Klären.4 2.2 Entscheiden.4 2.3 Gestalten5 3 Lernaufgabe „Geschichte wird gemacht.6 3.1 Sache klären (was, wozu und warum?)6 3.2 Entscheiden.7 3.3 Gestalten7 3.4 Evaluieren8 4 Lernaufgabe Perspektiven.9 4.1 Klären.9 4.2 Entscheiden.10 4.3 Gestalten.10 5 Literatur12 6 Bildnachweis13 7 Anhang.14 7.1 Lernaufgabe Vorwissen und Vermutung – jimdo14 Hotz, Illi, Kerkhoven: Unterrichtsskizze zu „Good Bye, Lenin! 2 von 14 1 Einleitung Die vorliegende Unterrichtsskizze beinhaltet drei verschiedene Lernaufgaben, die es ermöglichen den Film Good Bye, Lenin! in den Geschichtsunterricht zu integrieren, wobei verschiedene Zeitbudgets berücksichtigt werden. Kann oder soll der Film nicht in seiner gesamten Länge gezeigt werden, können die Schülerinnen und Schülern (SuS) mit dem Trailer, der im Internet verfügbar ist, arbeiten. Er gibt einen Eindruck des Gesamtfilms und lässt es zu, dass die SuS Vermutungen anstellen und ihr Vorwissen aktivieren können. Die erste Lernaufgabe beschäftigt sich also mit dem Trailer und setzt dabei auf den BYOD Ansatz (bring your won device). Reicht die Zeit, um sich Sequenzen aus dem Film anzusehen, lohnt es sich, den konstruktiven Charakter der Geschichte unter die Lupe zunehmen. In der zweiten Lernaufgabe lernen die SuS Quellen zu unterscheiden, sie durch eigene Recherchen anzureichern und zu prüfen. So wird der quellenkritische Umgang mit dem Filmdokument gefördert. Geschichte wird dabei stets als Konstrukt im Auge behalten und reflektiert. Lässt es das Zeitbudget zu, kann der Film als Gesamtkunstwerk rezipiert werden, damit ein „Sicheinlassen (Gautschi 2012, S: 140) auf die Personen und ihre Perspektiven ermöglicht werden kann. In dieser dritten Lernaufgabe kommt der multiperspektivische Charakter der Geschichte, der exemplarisch an den einzelnen Figuren im Film aufgebaut wird, zum Zuge. Dies sind also drei Möglichkeiten, den Film mit verschiedenen Zeitbudgets im Unterricht zu vereinbaren. Dieser Charakter, der einem Baukastensystem gleicht, ermöglicht es aber auch, dass die drei Lernaufgaben sukzessiv in einer Projektwoche durchgeführt werden. Sie schliessen einander nicht aus, vielmehr ergänzen sie sich und erweitern so die Kompetenzen der Jugendlichen in vielfältiger Hinsicht. Hotz, Illi, Kerkhoven: Unterrichtsskizze zu „Good Bye, Lenin! 3 von 14 2 Lernaufgabe Vorwissen und Vermutung 2.1 Klären Sache KinoTrailer bieten als kurzer Werbefilm einen Einblick in den Spielfilm. Der Trailer zu Good Bye, Lenin! dauert – wie die meisten Kinotrailers – circa zwei Minuten und ist im Internet leicht zugänglich zu finden. Good Bye, Lenin! behandelt das Thema des Mauerfalls im Jahre 1989 und die politischen Entwicklungen der BRD und der DDR bis zur Wiedervereinigung und ermöglicht so einen populären Blick auf die Geschichte Deutschlands. Dieses Potential soll in dieser Lernaufgabe zum Zuge kommen. Die JAMESStudie 2014 (vgl. ZAHW 2015, S. 15) zeigt auf, dass 98% der Jugendlichen ein eigenes Handy besitzen. Es ist davon auszugehen, dass es sich dabei grössenteils um Smartphones handelt. Dieser Tatsache soll in der vorliegenden Lernaufgabe Rechnung getragen werden, und zwar im Sinne des BYODAnsatzes (bring your own device). Bedingung fachliche B. Medienkompetenz personale und soziale B. Formen des kooperativen und selbstständigen Arbeitens sind bekannt strukturelle B. BYODAnsatz (bring your own device) Zugang zum Internet Zeitrahmen: circa 1 Lektion 2.2 Entscheiden Lernziele fachlich überfachlich sozial Die SuS können Vermutungen zur Vergangenheit anstellen. (vgl. Gautschi 2012, S. 140) Die SuS können die populäre Geschichtsdarstellung in Good Bye, Lenin! in einen historischen Zusammenhang stellen. (Lehrplan 21: RZG.7.2b) Die SuS können sich in einer digitalen Lernumgebung zurechtfinden. Die SuS können selbstständig und eigenverantwortlich einen Lernprozess bewältigen. Die SuS können sich aktiv und im Dialog an der Zusammenarbeit mit anderen beteiligen. (Lehrplan 21: Soziale Kompetenzen). Hotz, Illi, Kerkhoven: Unterrichtsskizze zu „Good Bye, Lenin! 4 von 14 Lernevaluation Die Lernaufgabe ist so gestaltet, dass der Lehrperson ermöglicht wird, Lernprozesse der SuS zu beobachten, indem sie Gespräche und die Dynamik in der kooperativen Arbeit verfolgen kann. LehrLernArrangements Die SuS arbeiten selbstständig und kooperativ. Die Lehrperson bietet bei allfälligen fachlichen und überfachlichen Fragen Hilfestellung. 2.3 Gestalten Phasen In der ersten Phase werden Gruppen gebildet, die Adresse der Website und der Zeitrahmen bekannt gegeben. In der zweiten Phase arbeiten die SuS selbstständig mithilfe der Webquest (siehe Anhang). In der dritten und letzten Phase werden die Ergebnisse präsentiert und ausgetauscht. Aktivitäten In der ersten Phase aktiviert und informiert die Lehrperson, in der moderiert sie. Medien Hardware: Smartphone oder Tablet, Beamer und Laptop für Phase 3 Software: Jimdo, youtube Produkt Digitale Ergebnissicherung zu den Fragen: Worum geht es im Film. Stelle Vermutungen an. Welche historische Zeit wird gezeigt? Welche Begriffe geben dir einen Hinweis auf die Zeit? Was weisst du bereits über diese Zeit? Hat sich die Geschichte so zugetragen? Begründe? Was denkst du: Wie passt der Titel zum Film? Hotz, Illi, Kerkhoven: Unterrichtsskizze zu „Good Bye, Lenin! 5 von 14 3 Lernaufgabe „Geschichte wird gemacht. 3.1 Sache klären (was, wozu und warum?) Der Lehrplan 21 im Bereich Geschichte RZG 7.2 hat zum Ziel, dass die SuS Geschichte zur Bildung und Unterhaltung nutzen lernen. A. Im Bereich Geschichtskultur sollen die SuS zu einem gewählten Thema unterschiedliche Materialen finden, diese fachgerecht beschreiben und nach Quellenarten ordnen können. B. Darüber hinaus sollen sie zu einer ausgewählten populären Darstellung – wie es der Film „Good bye Lenin darstellt, weitere Materialien finden und diese mit der Darstellung vergleichen lernen. C.*1 Weiter sollen sie den Nutzen der Beschäftigung mit Geschichte der DDR und deren Beeinflussung durch Quellen erkennen. Fachliche Quellen: Der Spielfilm „Good bye Lenin eignet sich hervorragend, um Jugendlichen den Konstruktivismus vor Augen zu führen. Anhand dieses Filmes kann Schülerinnen und Schülern auf eine plausible und narrative Art gezeigt werden, dass Geschichte immer auch ein Produkt der Menschen ist, die diese tradieren, selektionieren und interpretieren. Bezüge und Ressourcen LP/SuS: Selber war ich als junger Mann in der DDR und kann auf diesen Erfahrungshintergrund zurückgreifen. Die SuS haben ein Vorwissen über die jüngste Geschichte Deutschlands und Berlins nach dem 2. Weltkrieg und während dem kalten Krieg. Als Spielfilm birgt der Film dokumentarische Sequenzen, die sich geschickt in den Spielfilm einfügen. Durch die Differenzierung Spielfilm/Zeitdokumente lassen sich Quellenarten unterscheiden und durch eigens recherchierte Materialen ergänzen und *überprüfen. Als fortgeschrittenes Ziel sollen SuS erkennen, wie Menschen – wie es Alex Körner und sein Kollege Domaschke es exemplarisch tun – Geschichte konstruieren und prägen. Bedingung: fachliche B. Film, Internet, div. Lehrmittel, Internet: DDR Museum, Mauer Museum personale und soziale B. LP, SuS, Teamarbeit, SuS bringen indiv. Wissen mit, SuS mit Eltern aus den neuen Bundesländern, aus der Ukraine strukturelle B. Beamer, Schulzimmer lässt sich abdunkeln, Internet 1 Der Stern steht in der gesamten Lernaufgabe für erweiterte Ziele und Anforderungen. Hotz, Illi, Kerkhoven: Unterrichtsskizze zu „Good Bye, Lenin! 6 von 14 3.2 Entscheiden Lernziele fachlich: 1. Quellen unterschieden können. 2. Quellen durch eigene Recherchen (Internet, DDR, Mauermuseum, etc.) anreichern und prüfen können. 3.* Geschichte als Konstrukt erkennen, kritisch darüber reflektieren können. Lernziele sozial: 1. Im Team arbeiten, sich gegenseitig in der Analyse und Recherche ergänzen, relativieren und den individuellen Zugang am interpersonellen Austausch konstruktiv konstruktivistisch weiterentwickeln lernen. Lernevaluation: Fremd und Selbsteinschätzung: SuS können sich in der Gruppe relativieren und weiterentwickeln, durch Feedback, Ausbau des Lernstandes (Recherchen), deren Interpretation und Festigung, welche von der LP strukturiert und begleitet wird (Meilensteine). LehrLernArrangements: In der Lernaufgabe wird der Selbstkonstruktion viel Raum gewährt, die Nachkonstruktion geht damit einher, da das Team das Wissen konsolidiert, prüft, relativiert und weiter tradiert. 3.3 Gestalten Phasen: 1. Phase: Gruppenbildung 3er Gruppen (dadurch Mehrheitsentscheide möglich), 2. Vorwissen aktivieren: Bücher, Prospekte, Material aus dem DDR Museum, Film erläutern 3. Filmbetrachtung mittels „minutiösem Stopp and Go mit der Aufgabe: Spielfilmanteile von Dokumentarischem zu unterscheiden. Aktivitäten: 1. Gruppeneinteilung *optional (mit FDJ Abzeichen für den Gruppenführer, der die Gruppe leiten und rapportieren wird. SuS in der Rolle von FDJ Wettstreitern, dieser ist bemüht von der DDR ein möglichst positives Bild zu konstruieren, die anderen recherchieren frei) 2. Vorwissen anhand von Dokumenten, kurzem Besuch von Webpages, Repetition der GS von Berlin. 3. Ziel der Lernaufgabe transparent machen: Spielfilm/Dokumentarisches unterscheiden lernen in vorgegebenen Filmsequenzen und Ergebnisse in einer Präsentation darstellen. Gruppe Kapitel 13 46 912 1618 2830 Kriterien: Mind. 2 Übergänge Spielfilm/Dok erkennen: a. Wie haben wir die Unterscheidung erkannt? Wie sind Spielfilm und Dokumentarisches ineinander Hotz, Illi, Kerkhoven: Unterrichtsskizze zu „Good Bye, Lenin! 7 von 14 verzahnt? Ist dies gut/schlecht gemacht? Was zeigt der Spielfilm, was das Dokumentarische besser? Was haben wir zudem entdeckt? Anhand der Filmsequenzen erläutern und auf einem 3 Poster festhalten. (für schwache SuSGruppen Beispiel abgeben) (Meilensteine setzen: begleiten 2 Übergänge Spielfilm/Dokumentarisches) LP begleitet die Prozesse, gibt Feedbacks und stellt Fragen, misst den Lernstand laufend. (*Falls mit FDJ Führer, was wurde zensuriert, was speziell positiv herausgestrichen) 4. Präsentation anhand der Filmsequenzen nach den Kriterien. 5. Zusammenfassung und LehrAnschlussgespräch – Was ist gemacht? Der Spielfilm oder auch das Dokumentarische? Geschichtskritik: Was heisst das für mich und mein Bild von Geschichte. Medien: Beamer, CD, A3 Poster Produkt: Präsentation anhand der Filmausschnitte und einem Poster 3.4 Evaluieren Reflexion: Didaktische Entscheidung reflektieren, Filmanalyse und Poster ausgewogen, überladen oder passend? Vorschlag: Man könnte die Präsentation anhand der Kriterien benoten: Unterscheidung Spielfilm/Dokumentation erkannt und begründet: 4 Verzahnung Film/Zeitdokumente begründet: 4P Schlecht/gut gemacht (eigenes Urteil): 4 Was zeigt der Spielfilm/ das Dokumentarische besser? 4P Was haben wir zudem entdeckt? (neue Erkenntnis): 4 (hierzu im Fall der Fälle z.B. Wirkung der Zensur durch FDJ Führer) Benotung: 20 6, 16 5, 12 4, etc. Weiterentwicklung: Aktive Anteile des Teams: Überforderung Unterforderung. Hotz, Illi, Kerkhoven: Unterrichtsskizze zu „Good Bye, Lenin! 8 von 14 4 Lernaufgabe Perspektiven 4.1 Klären Christiane Kerner verkörpert einen Typ des DDRBürgers, der sich voller Idealismus für die Gesellschaft und das sozialistische Weltbild einsetzt. Nach der Republikflucht ihres Mannes findet sie halt im sozialistischen System. „Sie heiratete das sozialistische Vaterland., so Alex Kerner im Film. Alex Kerner überblickt das politische Geschehen dagegen aus einer kritischen Distanz. Er gehört zu der neuen, jungen Generation, die sich vom Leben in der DDR eingeengt und gelangweilt fühlt. Trotz der Funktion seiner Mutter als starke Sozialistin entwickelt er sich zu einem eher passiven DDRBürger, der politischen Veränderungen nicht abgeneigt zu sein scheint. Vater Kerner repräsentiert den Typ des unzufriedenen, westlich gesinnten DDR Bürgers. Im Rahmen seiner Dienstreisen ist es ihm erlaubt, das feindliche kapitalistische Ausland zu besuchen. Es lässt sich vermuten, dass er aufgrund seiner Eindrücke des Westens und seiner negativen Einstellung zur DDR republikflüchtig wird. Mit dieser Multiperspektivität wird der Tatsache Rechnung getragen, dass es nicht die eine Geschichte, sondern immer verschiedene unterschiedliche Sichtweisen gibt und dass Geschichte niemals objektiv wiedergegeben werden kann. Die folgende Lernaufgabe stellt die Multiperspektivität des Films „Good Bye Lenin! in den Vordergrund. Im Film vertreten die Charaktere Christiane Kerner, Alex Kerner und seine Mutter unterschiedliche Positionen und Perspektiven in Bezug auf das historische Geschehen in der DDR. Die Lernaufgabe kann sowohl isoliert von den beiden anderen Lernaufgaben behandelt werden, als auch in Kombination mit ihnen. Folgende Bedingungen sollten bei Durchführung der Lernaufgabe erfüllt sein: fachliche Bedingungen Das Thema Zweiter Weltkrieg sollte im Unterricht bereits behandelt worden sein, auch ein gewisses Vorwissen zur DDR soll vorhanden sein. Die SuS verfügen über Darstellungs und Planungskompetenzen (Rollenspiel). Um die Lernziele der Lernaufgabe erfüllen zu können, soll möglichst der ganze Film im Unterricht angesehen werden. personale und soziale Bedingungen Die Lernaufgabe bedingt ein gutes Klassenklima und eine gemeinsame Wertschätzung. Die SuS müssen mit kooperativen Arbeitsformen vertraut sein, gute Sozialkompetenzen sind vorhanden. strukturelle Bedingungen Die Lernaufgabe erfordert ein Zeitbudget von mind. 6 Lektionen. Um den Film mit der Klasse ansehen zu können müssten mindestens ein funktionierender Internetzugang, ein Computer und ein Beamer vorhanden sein. Hotz, Illi, Kerkhoven: Unterrichtsskizze zu „Good Bye, Lenin! 9 von 14 Um einen multiperspektivischen Geschichtsunterricht erreichen zu können, ist es wichtig, verschiedene Medien im Unterricht einzusetzen. Im Zusammenhang mit dem Film „Good Bye Lenin! bedeutet Multiperspektivität, dass historische Sachverhalte anhand verschiedener Perspektiven erarbeitet werden können. So kann das Geschichtsbewusstsein der SuS gefördert werden. Authentizität historischer Sachverhalte ist wichtig und wertvoll, aber die Vermittlung sollte möglichst multiperspektivisch sein, es soll über Diktatur und Stasi gesprochen werden, aber auch der Alltag und wie er von Betroffenen erlebt worden sein könnte, spielt eine wichtige Rolle bei der Bildung von Geschichtsverständnis. 4.2 Entscheiden Folgende Lernziele werden angestrebt: 1. Die SuS erkennen verschiedene Figurenperspektiven und können diese in einen historischen Zusammenhang einordnen. 2. Die SuS können sich mit den Figuren des Films identifizieren oder sich von ihnen distanzieren und ihre Entscheidungen begründen. 3. Die SuS können sich in die ihnen zugewiesene Figur hineinversetzen und ihre Interessen vertreten. 4. Die SuS entwickeln eine eigene Haltung zum geschichtlichen Stoff und können diese begründen. Lernevaluation: In Form eines Rollenspiels soll das Erreichen der Lernziele überprüft und evaluiert werden. Die SuS versetzten sich in die ihnen zugewiesene Figur und stehen für ihre Werthaltungen ein. Die Lernaufgabe eignet sich eher weniger für eine Benotung. Eine Rückmeldung durch die Lehrperson sollte allenfalls formativ stattfinden. LehrLernArrangement: Der Lernprozess findet im offenen, medienintegrierten Unterricht statt. Die SuS arbeiten weitgehend selbständig und werden von der Lehrperson unterstützt. Der Unterricht findet kooperativ statt, damit eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Lerninhalt stattfinden kann und eine grössere Zufriedenheit und Selbstwirksamkeit der Lernenden erreicht werden kann (vgl. Rüegsegger 2010). 4.3 Gestalten Vorbereitungsphase: Den SuS wird im Voraus durch die Lehrperson eine der drei Figuren Alex, Mutter, Vater zugeteilt. Parallel dazu erstellt die Lehrperson einen Fragebogen mit Hilfe dessen die SuS das Profil ihrer Figur charakterisieren können. Eine mögliche Frage lautet beispielsweise Konfrontationsphase Hotz, Illi, Kerkhoven: Unterrichtsskizze zu „Good Bye, Lenin! 10 von 14 Gemeinsames Ansehen des Films während des Unterrichts (Zeit: ca. 2 Lektionen). Die SuS füllen währenddessen ihre Figurencharakteristik aus. Erarbeitungsphase Die SuS finden sich ihrer Figur entsprechend in Gruppen zusammen und tauschen sich über ihre Ergebnisse aus. Es finden Ergänzungen statt. Optional kann beispielweise in Form einer MindMap eine Gesamtcharakterisierung erstellt werden. Reflexionsphase In der Reflexionsphase findet zur Evaluierung der Lernziele ein Rollenspiel statt. Aus den drei Gruppen wird jeweils ein/e SchülerInn in der Rolle der thematisierten Person teilnehmen. Setting des Rollenspiels: Alex Kerne, seine Mutter Christiane und ihr Mann treffen in einer gewählten Situation aufeinander. Der Vater versucht die Flucht in den Westen zu verteidigen und möchte Christiane davon überzeugen, ihm mit den Kindern zu folgen. Christiane hingegen versucht mit allen Mitteln das System zu rechtfertigen. Alex steht zwischen den Fronten und vertritt leicht visionäre Ansichten in Bezug auf den Werdegang der DDR. Optional: Zur Vereinfachung des Rollenspiels und Erleichterung der Teilnehmer, können die Mitspielenden während des Rollenspiels, mit Mitgliedern aus derselben Gruppe, ausgewechselt werden. Zudem können Ereigniskärtchen eingesetzt werden, die den Verlauf des Rollenspiels steuern oder bei stockenden Gesprächen helfen können. Zum Beispiel: Vater: „Ich gehe weil, weil. Mutter: „Unser System gibt mir halt, weil Alex: „Wenn die Mauer doch bloss weg wäre, dann Hotz, Illi, Kerkhoven: Unterrichtsskizze zu „Good Bye, Lenin! 11 von 14 5 Literatur Gautschi, Peter (2012): Geschichte lernen. Lernwege und Lernsituationen für Jugendliche. Schulverlag plus AG. Rüegsegger, Ruedi (2010): Warum kooperatives Lernen viel bewirkt. keit.pdf [02.12.2015]. Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZAHW) (Hrsg.) (2015): Jugend, Aktivitäten und Medien – Erhebung Schweiz. Ergebnisbericht zur JAMESStudie 2014. Ergebnisbericht_JAMES_2014.pdf [05.12.15] Hotz, Illi, Kerkhoven: Unterrichtsskizze zu „Good Bye, Lenin! 12 von 14 6 Bildnachweis Abbildung Titelseite: Filmplakat Good Bye, Lenin! (01.12.2015) Hotz, Illi, Kerkhoven: Unterrichtsskizze zu „Good Bye, Lenin! 13 von 14 7 Anhang 7.1 Lernaufgabe Vorwissen und Vermutung – jimdo Abbildung 1: Screenshot Frontpage Abbildung 2: Screenshot Auftrag Hotz, Illi, Kerkhoven: Unterrichtsskizze zu „Good Bye, Lenin! 14 von 14