Arbeitsblatt: Der Hinduismus

Material-Details

Grundlagewissen zur Weltreligion des Hinduismus, verbunden mit grundlegenden Yogaübungen (Sonnengruss)
Lebenskunde
Religionslehre / Bibel
8. Schuljahr
13 Seiten

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18.12.2015

Autor/in

Joachim Hörner
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Der Hinduismus Der Hinduismus ist mit mehr als 800 Millionen Anhängern die drittgrößte Weltreligion. Ihre Wurzeln reichen mehr als 5.000 Jahre zurück. Daher ist sie die älteste der sechs großen Religionen und wird manchmal als „Urmutter aller Religionen bezeichnet. Aus Glaubensgemeinschaften in Indien, die sich über die Jahrtausende mit anderen religiösen Traditionen und Kulten vermischten, entwickelte sich etwa 1.000 v. Chr. die Religion der „ewigen Ordnung. Als „Hindu bezeichneten die Perser im 6. Jahrhundert v. Chr. Land und Leute an den Ufern des Flusses Indus. Erst im 19. Jahrhundert erfanden die britischen Kolonialherren Indiens den heute geläufigen Namen „Hinduismus für die indische Religion. Die Inder selbst nennen ihre Religion „Sanatana Dama, die „ewige Ordnung. Der Hinduismus hat keinen Gründer wie Jesus von Nazareth oder Muhammad. Sie ist vielmehr ein Glaube, der aus unzähligen Traditionen und Überlieferungen besteht. Strenge Vorgaben darüber, was und wie ein Hindu zu glauben hat, gibt es im Hinduismus nicht. Keine andere Religion ist so vielfältig, bunt und scheinbar widersprüchlich wie der Hinduismus. Die Zahl der Götter und Dämonen scheint unendlich, weil beinahe alles angefangen bei den Tieren zu Göttern gemacht wird. Über allen Göttern steht jedoch nur einziges höheres Wesen: das Göttliche, das alles Umfassende, aus dem alles hervorgeht – das Brahman. Gott, die Sonne, das Absolute, das Unvergängliche ist immer vollständig, unberührt. Nichts verringert die Fülle, nichts kann ihr hinzugefügt werden. (aus den heiligen Schriften, den Veden) An welchen Gott oder welche Götter der einzelne Mensch glaubt, spielt im Hinduismus keine Rolle. Der Glaube der Hindus beeindruckt durch sein Verständnis für die unterschiedlichen Wege zum Göttlichen. Das Ziel dieses Weges ist jedoch für alle Hindus gleich: die Befreiung und Erlösung aus dem Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt. Denen die geboren wurden ist der Tod gewiss, und denen die gestorben sind, ist die erneute Geburt sicher. (aus der heiligen Schrift, der BhagavadGita, Vers 2.27) Die Hindus sind davon überzeugt, dass die Seele eines Menschen ewig ist. Sie wird nach den Gesetzen des Karmas mehrfach wiedergeboren, mit dem Ziel im Göttlichen aufzugehen. Karma bedeutet, dass alle Taten aus dem früheren Leben Auswirkungen auf das jetzige Leben haben. Alle Taten im jetzigen Leben wirken sich auf das zukünftige aus. Um im nächsten Leben ein glücklicherer Mensch zu sein, muss ein Hindu im jetzigen Leben nicht nur gut leben, sondern vor allem gut handeln. Das heißt, dass er tagtäglich seine Pflichten gegenüber der Familie, der Gesellschaft und dem Göttlichen erfüllen muss. Teste dein Wissen: Wusstest du schon dass das Wort „Hindu abgeleitet wurde vom Fluss Indus, den die Perser „Hindu nennen? dass ein Sadhu im Hinduismus ein hoch angesehener Heiliger ist, der als Asket lebet? Er wohnt und lebt meistens als Einsiedler, weil er sich auf das nächste Leben vorbereitet. Sadhus haben keinen Besitz. Sie leben von den Almosen der Gläubigen. dass Mahatma Gandhi einer der einflussreichsten Hindus war? Er setzte sich im 20. Jahrhundert für die Unabhängigkeit Indiens ein. Er erlangte weltweite Anerkennung für seinen gewaltlosen Widerstand gegen die englischen Kolonialherren. dass etwa 95 der mehr als 800 Millionen Hindus in Indien leben? Die anderen 5 leben in anderen Teilen Asiens, in Afrika, in der Karibik und in Europa. dass in der Schweiz etwa 30.000 Hindus leben? dass in Hamm in NordrheinWestfalen der größte HinduTempel des europäischen Festlands steht? Die heiligen Kühe Gott ist überall, daran glauben die Hindus. Deshalb ist er auch in jedem Tier. Die Kuh ist den Indern besonders heilig, denn gilt als Spenderin der fünf heiligen Gaben: dem Ghee, einer Art Butterschmalz, dem Mist als Brennmaterial und Dünger, dem Urin mit seiner heilenden Wirkung und dem JoghurtGetränk Lasshi. Ihre Verehrung verdankt die Kuh vor allem aber der Legende, dass der Gott Krishna als Hirtenjunge mit einer Kuhherde heranwuchs.Seither wird sie wie eine Mutter verehrt, aber nicht angebetet wie eine Göttin. Wer eine Kuh tötet, begeht einen Mord, der mit einem schlechten Karma bestraft wird. Die Kühe dürfen nicht behindert oder geschlachtet werden. In den Städten und auf den Dörfern bewegen sich die Tiere überall frei herum. Im Straßenverkehr in den Städten haben die Kühe immer Vorfahrt. Meistens haben ihre Besitzer kein Geld mehr, um sie zu versorgen. Da trifft es sich ganz gut, dass die Kühe auch die Abfälle der Stadt fressen, von denen es reichlich gibt. Mit Futtergaben der Stadtbewohner und den Abfällen überleben die Tiere sogar im Stadtdschungel. Am Ende ihres Lebens kommen sie dann in einen gaushala, einer Art Altenheim für Kühe, den es erst seit einigen Jahren in Indien gibt. Lebensregeln yamas und niyamas Viele Hindus leben nach den YogaRegeln von yamas und niyamas. Die fünf yamas beschreiben das Verhalten gegenüber den Mitmenschen und der Umwelt: Ahimsa Sei gewaltlos, zerstöre oder verletze nichts und niemanden der großen Schöpfung, nicht mit Gedanken, Worten oder Taten. Satya Sage die Wahrheit, außer du würdest einen anderen dadurch verletzten, dann schweige. Asteya Nimm nichts an dich, was dir nicht gehört. Wenn du dir etwas geliehen hast, gib es wieder zurück. Rühme dich nicht mit Taten, die du nicht begangen hast. Brahmacarya Zügle dein Verlangen egal, um was es geht. Rede und handle nicht übertrieben. Finde immer das richtige Maß für alles was du denkst, tust und sagst. Aparigraha Nichts gehört uns Menschen, deshalb ergreife keinen Besitz von der Schöpfung. Belaste dich nicht mit unnützen Dingen und Gedanken. Lerne das Wichtige vom Unwichtigen zu unterscheiden. Die niyamas beschreiben das Verhalten gegenüber uns selbst: Sauca Halte dich innerlich und äußerlich rein. Achte auf die Sauberkeit deines Körpers und ernähre dich gut. Reinige deinen Körper und deine Seele mit Yogaübungen und Atemübungen. Santosha Wenn du einfach lebst, genügsam, heiter und gelassen bist, wirst du Zufriedenheit erlangen. Also rede und handle nach deinen Begabungen, schöpfe sie für dich und zum Wohle anderer aus und lebe zufrieden. Tapas Rede und handle immer mit Achtsamkeit. Verrichte alle deine Handlungen voller Konzentration. Strenge dich an, alles was du tust, so gut wie möglich zu machen. Svadhyaya Beobachte und erforsche dich selbst. Mache dir Gedanken darüber, was du sagst und tust und warum. Wo stehst du und wo ist dein Ziel? Studiere die heiligen Schriften und erkenne dich selbst als ein Teil der Schöpfung. Isvarapranidhana Glaube an die große Weltseele, die alles umfassende Macht. Befreie deinen Geist durch innere Einkehr, um dich ganz dem Göttlichen hinzugeben. Ziehe daraus deine Kraft und Energie für das Leben. Mandalas und wilde Affen Ein Mandala ist ein gemaltes oder gelegtes Bild, das aus den geometrischen Formen Kreis, Viereck oder Dreieck gestaltet wurde. Das Wort Mandala stammt aus den heiligen Schriften der Hinduisten. Diese Schriften werden Veden genannt und sind in der altindischen Schriftsprache Sanskrit geschrieben. Übersetzt heißt Mandala Kreis, Ring. In vielen Religionen, vor allem im Hinduismus und Buddhismus, hat das Mandala eine ganz besondere Bedeutung: Es stellt den Kosmos, die Unendlichkeit des Weltraums, dar. Es wird in religiösen Handlungen und für die Sammlung des Geistes, der Meditation, verwendet. Du hast bestimmt schon ganz oft meditiert, ohne es zu wissen. Wenn du so in ein Spiel oder in das Lesen eines Buches vertieft bist, dass du Zeit und Raum vergisst, ist das eine Form der Meditation. Beim Gestalten und Ausmalen eines Mandalas kann dir das auch passieren. In dem du das Kreisbild von innen nach außen oder von außen nach innen malst, wirst du ruhiger. Deine Gedanken sammeln sich und du bist nur noch mit dem Ausmalen des Mandalas beschäftigt. Im ZenBuddhismus sagt man: „Das Denken ist ein wilder Affe. Mit einem Mandala kannst du den „wilden Affen, der in deinem Kopf herumtollt und dich ganz kribbelig macht, zähmen. Dabei ist es völlig unwichtig, welche Farben du verwendest, ob das Mandala besonders sorgfältig ausgemalt ist oder du einzelne Teile nicht ausmalst. Wenn dir ein Mandala gefällt, fange einfach an es auszumalen. Am besten eignen sich Bunt oder Wachsmalstifte. Damit du dein Mandala ganz und gar ungestört ausmalen kannst, such dir einen ruhigen Raum, in dem es keine Ablenkung durch ein Radio, den Fernseher oder andere laute Geräusche gibt. Du kannst dir selbst ein Mandala gestalten oder ein fertiges ausmalen. Aus Perlen, Bohnen, Linsen oder farbigem Sand kannst du auch ein Mandala legen. Das Zeichen (sprich Om oder Aum) ist ein Zeichen aus der alten klassischen indischen Sprache, dem Sanskrit. Es ist das mystische Symbol für die alles umfassende göttliche Energie und heilige Silbe, die die Hindus mehrmals am Tag singen oder sprechen. Om bedeutet und verbindet alles: Raum und Zeit, Welt und Kosmos. Daher gilt das Zeichen auch als Sinnbild für die Weltreligion. Essen und Trinken – heilige Speisen Nahrung ist Gott, die Essenz der Nahrung ist Vishnu. Im Hinduismus gibt es viele traditionelle Speiseregeln. Eine Mahlzeit ist viel mehr als eine reine Nahrungsaufnahme. Sie ist Teil des religiösen Lebens. Speisen werden als Opfergaben den Göttern dargeboten und als Almosen verteilt. Auch wenn es je nach Region unterschiedliche Traditionen gibt, ist kein Hindu gezwungen, sich an die Vorgaben aus den heiligen Schriften zu halten. Dennoch befolgen nahezu alle Hindus an die wichtigsten Regeln. Viele Hindus essen kein Fleisch, sind also Vegetarier. Sie wollen kein Tier verletzen, schließlich könnte ein Tier die Wiedergeburt eines verstorbenen Menschen sein. Diejenigen, die Fleisch essen, werden niemals Rindfleisch zu sich nehmen. Die Kuh ist heilig und ein „Geschenk der Götter. Sorgfalt und Sauberkeit im Umgang mit den Lebensmitteln und bei ihrer Zubereitung sind wichtige Voraussetzungen, um sich innerlich und äußerlich nicht zu „verunreinigen. Vor jedem Essen werden die Hände gewaschen. Üblicherweise wird eine Speise mit den Fingern der rechten Hand* gegessen. Das Händewaschen geschieht jedoch nicht nur aus Sorge um die Gesundheit, sondern vor allem aus Frömmigkeit. Die innere und äußere Reinheit ist den Hindus sehr wichtig und ein Teil ihres Glaubens. Dazu gehört auch das tägliche Essen mit der Familie und an den Fest und Feiertagen mit allen Verwandten. Alle machen sich mit dem Zusammentreffen und dem gemeinsamen Teilen von Mahlzeiten gegenseitig eine Freude. Sie erfüllen damit das erste Lebensziel, kama, die Lebensfreude. Zu jeder Mahlzeit gehört die innere Sammlung und das Gebet. Das Hauptnahrungsmittel in der indischen Küche ist Reis. Er zu allen Mahlzeiten am Tag gereicht. In Indien soll es viele hundert verschiedene Reissorten geben. Zum Reis werden Fladenbrote wie Chapatis, Puris oder Nanbrot gereicht. Das Brot wird wie ein Löffel benutzt, um zum Beispiel Dal, ein Gericht aus pürierten Linsen, zu essen. Zusammen mit Reis ist es das tägliche Essen in den armen Familien Indiens. Das Linsenpüree wird mit allerhand Gewürzen zubereitet, darunter auch das beliebte Curry. Damit ist nicht das Currypulver gemeint, das wir auch hier bei uns kaufen können, sondern eine Currysauce aus Gemüse, Getreide, Fleisch oder Fisch und jeder Menge Kräuter. Für jedes Gericht wird eine eigene Gewürzmischung hergestellt. Muskat, Zimt, Ingwer, Kreuzkümmel, Safran, Nelken, Kardamon und Kurkuma sind nur einige der exotischen Gewürze Südasiens. Jede Himmelsrichtung Indiens hat ihre eigenen Spezialitäten. Eine Besonderheit der indischen Küche ist ihre Schärfe, die einem den Schweiß ins Gesicht treiben kann. Gegen das Brennen im Mund werden süße oder salzige Getränke aus Joghurt, lhassis, gereicht. Wasser, ChaiTee oder Kokosmilch sind die üblichen Getränke. Halwa sind kleine quadratische Süßigkeiten, die mit Nüssen gefüllt und bunt verziert sind. Zu Feiern wie Diwali, werden viele verschiedene Süßigkeiten hergestellt, die dann bei den Verwandtenbesuchen verschenkt und in die Tempel gebracht werden. Yoga, Mantra und Meditation Seit tausenden von Jahren wird in Indien Yoga ausgeübt. Auch in Deutschland gibt es mittlerweile in fast jeder Stadt Yogakurse und noch mehr Yogabücher. Yoga ist eine Mischung aus körperlichen Übungen, Lebensregeln und das Eintauchen in das eigene Selbst durch Meditation. Körper, Atem, Geist und Seele sollen durch Yogaübungen in Einklang gebracht werden. Für die Hindu ist Yoga ein Weg zum Ziel moksha, der Erlösung. Das Wort „Yoga stammt von dem Wort „yui aus dem Sanskrit ab und bedeutet „sich konzentrieren. Auch im Yoga gibt es verschiedene Richtungen und Anleitungen. Im Hinduismus ist jede Yogarichtung mit Lebensregeln wie Gewaltlosigkeit, ein bewusster Umgang mit Worten, NichtStehlen, Keuschheit und ein Leben ohne Begierden verbunden. Diese Vorschriften regeln das Verhalten gegenüber der Umwelt. Wer als Hindu den YogaWeg beschreitet, trägt aber auch eine Verantwortung gegenüber sich selbst. Daher gibt es auch Vorschriften zur Körperreinigung, Ernährung, Lebenseinstellung, Selbstbeherrschung und der Beschäftigung mit den heiligen Schriften. Die körperlichen Übungen dehnen und straffen die Muskulatur und Bänder, kräftigen die Knochen und regen den Kreislauf an, damit die Lebensenergie im Körper frei fließen kann. OM – das heiligste Mantra MantraLaute wie die heilige Silbe „Om – sind magische Silben im Hinduismus. Sie sollen durch ihre ständige Wiederholung bei der Konzentration und inneren Sammlung helfen. Mantras werden laut oder leise gesungen oder gesprochen. OM Namo Narayana (Mantra für Frieden und Harmonie) Meditation – die Kraft des Geistes Atemmeditation Meditation ist eine Technik, mit der es gelingt, die Gedanken zu kontrollieren und das Gedankenkarussell zum Stillstand zu bringen. In fast allen großen Religionen ist 1. Setze dichdes gerade auf einen Stuhl oder in den Schneidersitz einem auf den Boden. diese Form „InSichSelbstVersenkens ein Mittel,mit um tiefeKissen religiöse Lege deine Hände locker auf deine Oberschenkel. Die Haltung sollte für dich so bequem wie Erfahrungen zu machen. Im Unterschied zum Schlafen ist der Geist während der möglich sein. Schließe deine Augen, entspanne dich und atme ganz ruhig durch die Nase ein und Meditation noch hellwach und konzentriert. Eine sehr einfache Meditationstechnik ist aus. das Zählen Atemzüge. 2. Nun richteder deine ganze Aufmerksamkeit auf deinen Atem. Zähle im Geist 1 beim ein und ausatmen, 2 beim ein und ausatmen, 3 beim ein und ausatmen bis du bei 5 angelangt bist. Dann fange wieder vorne an 1 einatmen/ausatmen 3. Fühl, wie die Luft beim Atmen ein und ausströmt. Sobald du merkst, dass dich ein Gedanke vom Zählen ablenkt, konzentriere dich wieder bewusst auf das Zählen und Atmen. Mit ein wenig regelmäßiger Übung wird es dir bald gelingen, deine Gedanken zu überlisten. Meditiere so lange, wie es dir dabei gut geht, ohne einen sportlichen Ehrgeiz zu entwickeln. Der Sonnengruß ist eine leicht erlernbare Yogaübung, bei der alle großen Muskeln des Körpers gestärkt und gedehnt werden. So wird die Durchblutung gefördert, die Atmung angeregt und die Konzentrationsfähigkeit wird gefördert. Alle Yogaübungen sollten in gut gelüfteten Räumen und in bequemer Kleidung durchgeführt werden. Denke bei den Übungen an die Sonne, lenkt dich die Umgebung zu sehr ab, schließe die Augen. Geschichte Jahr Ereignis 4000 v. Chr. Nachweis von Siedlungen im Industal durch Funde von bearbeitetem Terrakotta und Stein 3000 v. Chr. Induskultur: eine der ältesten Kulturen der Menschheit 2000 v. Chr. Eindringen der Aryer ins das Indus Tal (heutiges Pakistan) und Beginn der Herausbildung des religiöskulturellen Systems des Hinduismus. Zu dieser Zeit entsteht auch das Kastensystem des Hinduismus. Die Harappankultur entwickelte gute Handelsbeziehungen und legte den Grundstein fü größete Städte. 500 v. Chr. 327 v. Chr. 320 v. Chr. 270 v. Chr. 400 1193 1398 16.18. Jh. 162758 16581700 Es entstehen die Religionen des Buddhismus und Jainismus als Gegenbewegung gegen den Hinduismus, der das Kastensystem und Vielgötterei propagiert. Alexander der Große bricht die persische Herrschaft und dringt vor bis zum Indus. MauryaKaiser: erstes indisches Großreich, durch Chandragupta gegründetes Kaiserreich. Das MauryaReich wird unter Kaiser Ashoka ausgedehnt. Kunst und Buddhismus sind maßgebende Größen. Die Indische Kultur erfährt unter der GuptaDynastie eine Blütezeit, die sich bis ins 8. Jahrhuntert hineinzieht. Beginnend mit der Einnahme Delhi durch den Afghanischen Sultan Mohammed Ghori etabliert sich die muslimische Herrschaft zunächst über Nordindien (Sultanat von Delhi), dann auch über andere Teile Indiens. Das Sultanat von Delhi wird auch Sklavendynastie genannt. Delhi und einen Großteil Nordindiens wird durch die Mongolen erobert (Timur Lenk) Herrschaft der muslimischen MoghulKaiser. Bau des Taj Mahals. Großmoghul Shah Jahan baut das Großreich aus und bevorzugt die sunnitische Bevölkerung. Er wird später durch seinen Sohn Aurangzeb gestürzt. Der sunnitische Sohn von Shah Jahan, Großmoghul Aurangzeb, besteigt den Thron. Als Folge von Unterdrückung und Bertreibung von Hindus und Sikhs, sieht er bald einen erbitterten Kampf gegen den MarathenKönig Shivaji, der die Hindus in Folge befreien kann. Jahr 1757 1829 18571947 1877 1911 1920 1947 1948 1949 194964 1962 1965 196466 196677 1971 197779 1979/80 198084 198489 1989/90 199091 199196 199697 199798 Ereignis Erste Niederlassungen der British East India Company in Kalkutta, Madras und Bombay. Beginn der Britischen Vorherrschaft in Indien mit dem Sieg bei Plassey über den von Frankreich unterstützten Siraj ud Daula und den Nawab von Bengalen. Verbot der bis dahin in Indien gängigen Witwenverbrennung durch die Briten. Durch die Meuterei indischer Regimenter angeschlagen und durch die Unabhängigkeitsbewegung unter Führung von Mahatma Gandhi bekämpft, endet die britische Kolonialzeit mit der Unabhängigkeit Indiens und der Teilung des Subkontinents. In Delhi wird Queen Victoria von England zur Kaiserin von Indien erkoren. King George V. wird Kaiser des Indischen Reiches. Mahatma Gandhi ruft zum gewaltfreien Widerstand gegen die britische Kolonialherrschaft auf. 1930 findet der Salzmarsch statt, ein gewaltloser Protestmarsch gegen das britische Salzmonopol. Indien erklärt die Unabhängigkeit von Großbritannien. In der Folge entsteht eine Teilung des Landes in Indien und Pakistan. Mahatma Gandhi wird durch einen Hindu ermordet. Indien wird parlamentarischdemokratische Republik in Form eines Bundesstaates. Premierminister (PM) Jawaharlal Nehru (Congress). Unter seiner Führung wurden etwa 565 unabhängige Fürstentümer in die Indische Union eingegliedert. Diese Aufgabe war fast unmöglich, da viele sprachliche und ethnische Gruppen in Bundesstaaten eingegliedert werden mussten. Insbesondere Nehru Stellvertreter Sadar Vallabhei Patel erbrachte hervorragende Ergebnisse in immerwährenden Verhandlungen und politischem Geschick und Druck. Am 26. Januar 1950 wurde Indien als Republik ausgerufen. Indien wird von China angegriffen. Grenzkrieg zwischen Indien und Pakistan. Bis heute leidet insbesondere der indische Bundesstaat Kashmir unter dem Grenzkonflikt. Premierminister Lal Bahadur Shastri (Congress) Premierministerin Indira Gandhi (Tochter von J. Nehru). 1975 wird Indira Gandhi vom obersten Gericht für schuldig befunden, Beamte für Wahlkampfzwecke eingesetzt zu haben. Statt des geforderten Rücktritts verhängte sie den Ausnahmezustand und verlohr in Folge 1977 die Wahlen. Indira Gandhi musste daraufhin für kurze Zeit ins Gefängnis. Indien erklärt unter Führung von Indira Gandhi Pakistan den Krieg. Im Anschluss wird OstPakistan als Bangladesh anerkannt. Premierminister Morarji Desai (Janata Partei). Premierminister Charan Singh (Janata Partei, Interimsregierung) Indira Gandhi wird erneut Premierministerin. Es folgen vier schwere Jahre, bei dem sie insbesondere mit der politischen Gegenmacht des SikhFührers Jarnail Singh Bhindranwale beschäftigt ist. Im Oktober 1984 erliegt sie nach einem Sturm des Militärs auf den Goldenen Tempel in Amritsar (wichtigster Tempel der Sikhs) einem Mordanschlag eines Sikhs. Premierminister Rajiv Gandhi (Congress), 1991 ermordet. Premierminister Vishwanat Pratap Singh (Janata Dal) Premierminister Chandra Shekhar (Samajwadi Janata Party) Premierminister P.V. Narasimha Rao (Congress). 1995 entführen Rebellen in Kashmir mehrere Rucksacktouristen, von denen einer enthauptet wird. Kashmir ist seitdem für Touristen nur noch mit einer besonderen Genehmigung zugänglich. Premierminister H.D. Deve Gowda (Janata Dal) PM Inder Kumar Gujral. Jahr Ereignis 19982004 Premierminister Atal Behari Vajpayee (Bharatiya Janata Party) 2004 heute Premierminister Manmohan Singh (Indian National Congress) Indien Klima, Religion, Wirtschaft und Bevölkerung kurzer Überblick Hauptstadt: NeuDelhi Fläche: 3.287.590 km Einwohner: 1.166.079.217 Sprache: Hindi, Englisch Religion: Hinduismus, Islam Währung: Rupie Lebenserwartung: 63 Jahre Analphabeten: 48% Einleitung: Mit über 450 Mio. Stimmberechtigten ist Indien die größte Demokratie der Welt. 1947 wurde das Land unabhängig von Großbritannien. Es besitzt aus der Kolonialzeit ein umfangreiches Schienennetz, internationale Häfen und viele Fabriken. Heute gibt es in Indien eine gut ausgebaute Industrie und moderne Riesenstädte, obwohl noch viele Millionen Menschen in extremer Armut leben. Indien verfügt über reiche Bodenschätze wie Kohle, Erdöl, Eisen, Bauxit und Mangan. Bevölkerung: Die meisten Inder sind Hindus und leben nach ihrer Religion in einem Kastensystem. Es legt ihre Rolle in der Gesellschaft, die Wahl des Ehepartners und die Art des Lebensunterhalts fest. Frauen sind vom Gesetz her gleichberechtigt, doch in der Praxis trifft dies selten zu. Die Inder leben meist in Großfamilien, die oft die einzige soziale Sicherheit im Alter gewährleisten. Die Regierung versucht das Bevölkerungswachstum zu kontrollieren. Klima: Zwischen Juni und September fallen in Sri Lanka und Indien lang anhaltende Monsunregen. Am kühlsten ist es von November bis März. Die Wintertemperaturen liegen mit Ausnahme des Himalajas selten unter 20C. In den nördlichen Ebenen steigt die Temperatur im Sommer bis auf 50C. Geographie: Der Himalaja bildet im Norden Indiens eine natürliche Grenze. Von Pakistan bis Bangladesch zieht sich eine große Tiefebene, die von Indus und Ganges entwässert wird. Die Wüste Thar liegt an der Grenze zu Pakistan. An der West und Ostküste des Subkontinents erheben sich lang gezogene Gebirge, die West und die Ostghats. Religion: Rund 80% der Inder sind Hindus. Für sie ist der Hinduismus nicht nur Religion, sondern eine Denk und Lebensweise und eine soziale Ordnung. Die Moslems machen in Indien 11% aus, 5% sind Christen oder Sikhs. Landwirtschaft: Ungefähr zwei Drittel aller Inder arbeiten in der Landwirtschaft. Viele bauen gerade so viel an, dass es für ihre Familie reicht. Andere arbeiten auf Plantagen, wo überwiegend Tee, Kautschuk, Zuckerrohr, Kaffee, Bananen, Mangos und Baumwolle für den Export produziert werden. Indien führt auch Teak, Sandel und Rosenholz aus. Rinder werden für Butter und andere Milchprodukte gehalten, aber nicht geschlachtet. Industrie: Die Wirtschaft Indiens beruht heute noch auf Kleinbetrieben. Da die Löhne niedrig sind, wächst die Industrie schnell. In der südindischen Stadt Bangalore ist ein Elektronikzentrum entstanden und viele internationale Unternehmen haben hier Betriebe. Indien exportiert auch Maschinen, geschnittene Diamanten, Textilien und Chemikalien. Landnutzung: Auf dem größten Teil der Ackerfläche baut man Getreide wie Reis sowie Früchte an. Das Land kann sich weitgehend selbst ernähren. Bei der riesigen Bevölkerung besteht ein großer Bedarf an nutzbaren Böden. Deshalb wurden viele Wälder gefällt. Auch der Bergbau beansprucht größere Gebiete. Transport: Das indische Schienennetz ist 62.571 km lang. Darauf werden 2 Drittel der Fracht und etwa 3 Mrd. Passagiere jährlich transportiert. Nur die Hälfte des 2.160.000 km langen Straßennetzes ist asphaltiert. Auf 300 Menschen entfällt nur ein einziges Auto. Viele Inder fahren in überfüllten Bussen zur Arbeit. Auf dem Land sind auch noch häufig Ochsenkarren anzutreffen. In den Städten sieht man vor allem Fahrräder, Motorräder, Taxis und Rikschas. Indien ist das größte Land in Südasien und nach China das bevölkerungsmäßig zweitgrößte Land der Welt. Indien rühmt sich, die größte Demokratie der Welt zu sein (an der Bevölkerungszahl gemessen). Angrenzende Länder sind Pakistan, China, Nepal, Bhutan, Bangladesch und Myanmar. Indien ist administrativ in 28 Bundesstaaten (States) und 7 Unionsterritorien (Union Territories) unterteilt. Die Staaten grenzen sich weitgehend durch sprachliche Linien ab. Ihre Größe variiert sehr; einige Bundesstaaten sind größer als manche Nationalstaaten in Europa. Die Unionsterritorien sind kleiner als die Bundesstaaten manchmal umfassen sie nur eine einzige Stadt und besitzen weniger Autonomie. Diese Staaten und Unionsterritorien lassen sich in folgende Regionen zusammenfassen: Himalaya gebirgige, zauberhafte Landschaft. Bietet sowohl für den Abenteuerer als auch für den spirituell Veranlagten etwas. Hier befindet sich auch die umstrittene Region Kaschmir. Zentralindien das Herz Indiens mit der Hauptstadt Neu Delhi. Die Flüsse Ganges und Yamuna fließen durch das Gebiet. Außerdem fanden hier viele Ereignisse, die die Geschichte Indiens prägen, statt. Westindien Wüstengebiete und hübsche aber überfüllte Städte wie Jaipur, Jodhpur, Udaipur, Bikaner, Goa. Auch die größte Stadt, das lebhafte Bombay (heute als Mumbai bekannt), befindet sich hier; außerdem schöne Strände und Bollywood (indische Filmindustrie in Bombay). Ostindien die ländlichste Region Indiens; größte Stadt ist Kalkutta (heute als Kolkata bekannt); die Tempelstädte von Puri und Bhubaneswar, beide im Bundesstaat Orissa. Nordostindien abgelegen und empfindlich; wunderschöne Landschaften und die berühmten Teegärten. Südindien farbige Hindutempel, Tropenwälder, die Stauseen von Kerala, Strände, die Ghats von Karnataka und die Inselgruppen vor der Küste. Quellen: Hier hast du Platz, um die Rezepte des Freitagsmenus einzukleben.