Arbeitsblatt: Reichstagsbrand

Material-Details

Reichstagsbrand& Reichstagsbrandverordnung
Geschichte
Neuzeit
9. Schuljahr
4 Seiten

Statistik

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20.01.2016

Autor/in

Viviane Schneider
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Reichstagsbrand In der Nacht zum 28. Februar 1933 wird das Reichstagsgebäude in Berlin durch Brandstiftung zu einem großen Teil zerstört. Am Tatort wird der Niederländer Marinus van der Lubbe verhaftet, der sich als Kommunist bezeichnet. Etwaige Motive, Komplizen und Hintermänner der Aktion bleiben jedoch im Dunkeln. Der Reichstag geht Am 27. Februar 1933 das Berliner der von der in Flammen auf wird ein Brandanschlag auf Reichstagsgebäude1 verübt, Regierung als kommunistischer Umsturzversuch interpretiert wird. Obwohl diese Verschwörertheorie nicht bewiesen wurde und im anschließenden Prozess der niederländische Linksradikale Marinus van der Lubbe als alleiniger Täter zum Tode verurteilt wird, legitimieren2 die Nationalsozialisten damit ihre am 28. Februar 1933 verabschiedete Notverordnung, die den Weg für eine Diktatur3 frei macht. 15 Feuerlöschzüge eilten zum Reichstag. Durch das Großfeuer wurde der Mittelbau zerstört, der Sitzungssaal mit Tribünen und Fluren wurde vollständig vernichtet. Im Amtlichen Preußischen Pressedienst hieß es: Die polizeiliche Untersuchung hat ergeben, dass im gesamten Reichstagsgebäude vom Erdgeschoss bis zur Kuppe Brandherde gelegt waren. Sie bestanden aus Teerpräparaten und Brandfackeln, die man in Ledersessel, unter Reichstagsdrucksachen, an Türen, Vorhänge, Holzverkleidungen und andere leicht brennbare Stellen gelegt hatte. Ein Polizeibeamter hat in dem dunklen Gebäude Personen mit brennenden Fackeln beobachtet. Er hat sofort geschossen. Es ist gelungen, einen der Täter zu fassen. Tausende von Schaulustigen versammelten sich vor dem hell lodernden Gebäude. Als erster Regierungsvertreter traf Hermann Göring, Reichsminister und 1 Im Reichstagsgebäude ist der Parlamentssitz. Bei uns entspricht das Reichstagsgebäude dem Bundeshaus in Bern. 2 Legitimieren: Für etwas eine Erlaubnis bekommen, 3 Diktatur: Ein alleiniger Herrscher, der alles bestimmt. kommissarischer preußischer Innenminister, ein und verbreitete die Version, die KPD habe den Reichstag in Brand gesetzt. Das nationalsozialistische Regime nutzte den Reichstagsbrand für eine Verschärfung seiner Politik: Die sogenannte Reichstagsbrandverordnung vom 28. Februar 1933 setzte die Grundrechte der Weimarer Verfassung außer Kraft und diente als Handhabe zur Unterdrückung der Opposition4, besonders der KPD5. Wer war es? Zur Brandstiftung des Reichstages gibt es verschiedene Thesen. Die wahrscheinlichste ist die, dass die NSDAP den Brand selber gelegt hat, um alle linken Parteien und insbesondere die Kommunisten auszuschalten. Im Zuge dieser Verschwörungstheorie wurde mit Marinus van der Lubben ein linker „Einzeltäter verhaftet und zu einem Geständnis gezwungen. Diese „Tat nutzte die NSDAP6, um das Notrecht auszurufen und so die Weimarer Republik ausser Kraft zu setzen. Eine Diktatur unter der Führung Hitlers war das Ziel. Fragen: 1. Was geschah beim Reichstagsbrand? 2. Wer wurde für den Brand verantwortlich gemacht? 3. Wer könnte den Brand aber auch gelegt haben? Warum? 4 Oppositionelle: Menschen, die sich gegen den Staat auflehnen und eine andere als die offizielle Meinung oder Einstellung haben. (z.B. Kommunisten) 5 KPD: Kommunistische Partei Deutschlands 6 NSDAP: Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei unter der Führung Hitlers Reichstagsbrandverordnung: Der Reichstag7 wurde von einem niederländischen Vertreter der Linken Marinus van der Lubbe in Brand gesetzt. Die Nationalsozialisten vertraten jedoch in der Öffentlichkeit die Meinung der Reichstag sei von der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) in Brand gesetzt worden und verbreiteten, dass der Aufstand der Kommunisten unmittelbar bevorstehe und eine Gefahr für das Volk darstelle. Die Reichstagsbrandverordnung wurde von der NSDAP „Verordnung zum Schutz für Volk und Staat genannt und sollte offiziell die Gefahr, die von den Kommunisten ausging abwehren. In Wahrheit jedoch war das Gesetz eine Legalisierung für die gewaltsame Verfolgung und Inhaftierung von politischen Oppositionellen 8. Die politischen Gegner konnten ohne Gerichtsverfahren in „Schutzhaft genommen werden. Teils wurden sie auch getötet oder in Arbeitslager geschickt. Zudem wurden die Sitze im Parlament der KPD Mitglieder im Deutschen Reichstag annulliert. Durch Paragraph 2 der Verordnung war es der Reichsregierung auch erlaubt, in die Rechte der einzelnen Bundesländer einzugreifen und somit eine Gleichschaltung zu ermöglichen. Die Nazis haben Grundrechte wie die Meinungs, Presse und Versammlungsfreiheit, das Briefgeheimnis sowie die Unverletzlichkeit von Eigentum und Wohnung außer Kraft gesetzt. Die Reichsregierung konnte nun ohne Beschlüsse des Parlaments Gesetze erlassen. Ohne Beweise, Anklage und Rechtsbeistand konnten Personen verhaftet und festgehalten werden. In der Folge wurden insbesondere Sozialdemokraten, Kommunisten und jüdische Bürger verhaftet und verschleppt. Beispiele: 1. Wer im Gespräch die Regierung kritisierte, landete im Gefängnis 2. Wer dies gar in der Zeitung versuchte, wurde schwer bestraft. 3. Um eine Versammlung abzuhalten, benötigte es eine Bewilligung. 4. Briefe konnten durch die Polizei geöffnet werden. 5. Telefongespräche können durch die Polizei abgehört werden. 6. Die Polizei darf nach Belieben Hausdurchsuchungen durchführen. 7. Das Eigentum der Bürger konnte auf Befehl der Regierung beschlagnahmt werden. 7 Im Reichstagsgebäude ist der Parlamentssitz. Bei uns entspricht das Reichstagsgebäude dem Bundeshaus in Bern. 8 Oppositionelle: Menschen, die sich gegen den Staat auflehnen und eine andere als die offizielle Meinung oder Einstellung haben. (z.B. Kommunisten) Fragen: 1. Was ist die Reichstagsbrandverordnung? 2. Unter welchem Vorwand wurde die Reichstagsbrandverordnung in Kraft gesetzt? 3. Was waren die Folgen der Reichstagsbrandverordnung? Nenne einige Beispiele.