Arbeitsblatt: Textsorten Gattungen
Material-Details
Textsorten und Textgattungen kurz erklärt inkl. Lückentext
Deutsch
Leseförderung / Literatur
9. Schuljahr
2 Seiten
Statistik
15707
1169
13
13.02.2008
Autor/in
Angelo Wettstein
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Sekundarschule Egnach Deutsch Deutsche Sprache und Literatur: Textsorten/Gattungen Die Einteilung der Literatur in Gattungen übernimmt zum Teil Begriffe und Systematik der Gattungstheorien des 18. und 19. Jahrhunderts, die ihrerseits auf die aristotelische Poetik zurückgeführt werden können. Neutraler und weniger belastet ist der Begriff Textsorte. Zusammenfassung aus: Hermes, E. (1999): Grundbegriffe der Literatur. Definition, Beispiele, Erläuterungen. Stuttgart: Klett, S.82. Als Gattungen bezeichnete man sowohl die übergreifenden Bereiche der erzählenden Prosa, des Dramas und der Lyrik wie auch deren einzelne Formen, wie Roman und Novelle, Lied und Ballade, Tragödie und Komödie. Die Dreiteilung ist erst im 18.Jahrhundert üblich geworden. Goethe definierte die drei übergreifenden Bereiche so: Es gibt nur drei echte Naturformen der Poesie, die klar erzählende, die enthusiastisch aufgeregte und die persönlich handelnde: Epos, Lyrik und Drama. Diese Dreiteilung lässt sich durchaus begründen, einmal von der Form her (Wer spricht zu wem: Redekriterium), zweitens von der Sprachfunktion her. Von der Frage her, wer jeweils zum wem spricht, ergeben sich folgende unterschiede: In der Lyrik wendet sich der Dichter in der Rolle eines Sprechers (lyrisches Ich) an den Hörer oder Leser. Gedichte haben monologischen Charakter. Im Drama lässt der Dichter Figuren auf einer Bühne miteinander reden und agieren. Dramen haben dialogischen Charakter. Die Epik ist aus Monolog und Dialog gemischt. Denn der Autor spricht in der Rolle des Erzählers monologisch zum Leser, unterbricht er aber die Erzählerrede dadurch, dass er die Figuren der Handlung miteinander sprechen lässt. In den Erzählermonolog sind also Figurendialoge eingebettet. Die Sprachfunktionen, welche man heute den drei Gattungen zuordnet, sind schon in Goethes Definition angedeutet. In der Epik geht es darum, eine gegenständliche Welt darzustellen und zu deuten; sie hat also eine referentielle Funktion (Referenz, aber Fiktion). Im Gedicht spricht sich ein lyrisches Ich über diese Welt aus; ihm kann also eine expressive Funktion zugeschrieben werden. Im Drama wird eine Welt auf der Bühne dargestellt, um die Zuschauer zu einer Reaktion zu veranlassen. So kann man von einer appellativen Funktion sprechen. 1 Sekundarschule Egnach Deutsch Hauptgattungen Epik Prosa erzählende Dichtung Lyrik gebundene Rede (Rhythmus, Metrum/Versmass, Reim, Anordnung) hat Erzähler hat erzählte Figuren Drama griechische Handlung, Schauspiel hat lyrisches Ich Monolog und Dialog monologischer Charakter kann Spielleiter haben hat dargestellte Figuren dialogischer Charakter Heute wird die Unterteilung in drei Gattungen zunehmend in Frage gestellt, parallel mit einer Ausweitung des Literaturbegriffs, der auch so genannte Gebrauchstexte (Tagebuch, Schlager, Song) und andere Textsorten umfasst. Die Theorie der Gattungen ist eine Orientierungshilfe, bei der sich naturgemäss Grenzfälle und Mischformen ergeben. Übersicht: Gattungen und ihre Gattungsformen Epik (Erzählen) Märchen Sage Legende Fabel Parabel Kalendergeschichten Anekdote Novelle Kurzgeschichte Satire Roman Drama (Darstellen) Sketch Szene Tragödie Komödie Lustspiel religiöses Mysterienspiel Hörspiel Lyrik (Dichtung) Ballade Hymne Kirchenlied Spruch Gebrauchstexte (Anwenden) Tagebuch Schlager Song 2 Sekundarschule Egnach Deutsch Gattungsformen der Epik Erzählung Sammelbegriff für alle epischen Arten. Die Erzählung ist im engeren Sinn ein Text, der Roman die grossepische Form. Novelle Eine kürzere ereignete ist als ein Roman. Erzählung, die „ eine sich Begebenheit schildert, die eine bedeutet. Kurzgeschichte Durch Offenheit gekennzeichnete Erzählung, unvermittelnd (short story) einsetzend, mit Parabel Lehrhafte Erzählung, die eine Wahrheit durch einen Schluss. Vorgang aus einem Vorstellungsbereich veranschaulicht. Fabel Kurze Erzählung, die, häufig durch handelnde eine Lebensweisheit Anekdote veranschaulicht. Charakterisierende Erzählung, die das Typische einer historischen Person oder Begebenheit durch eine Pointe darstellt. Märchen Erzählung von ausserhalb der Wirklichkeit. Das Wunderbare wird als Sage Ursprünglich dargestellt. überlieferte Erzählung, die im Gegensatz zum Märchen einen und darum Personen, Kern hat und genauer benennt. Kalendergeschichte Kurze, volkstümliche Erzählung. Legende Sagenhaft ausgestaltete Erzählung, die häufig das Leben eines Heiligen zum Thema hat. Satire 3