Arbeitsblatt: Umsetzung der Hochwende im Sportunterricht

Material-Details

Erarbeitung der Hochwende mit verschiedenen Teilübungen sowie mit theoretischer Aufarbeitung.
Bewegung / Sport
Geräte
6. Schuljahr
12 Seiten

Statistik

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06.03.2016

Autor/in

Fabian Anrig
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 2. Bewegungsanalyse 2.1 Reihenbild mit Beschrieb 3. Erfolgsfaktor Bewegung: Auswahl und Begründung 4. Übungen zu den Erfolgsfaktoren 4.1 Emotionale Fähigkeiten: Selbstvertrauen 4.2 Wahrnehmungsfähigkeiten: visuell 4.3 Kognitive Fähigkeit: Vorstellung 4.4 Koordinative Fähigkeiten: Orientierung, Gleichgewicht 4.5 Konditionelle Fähigkeiten: Kraft 5. Literatur und Abbildungsverzeichnis 1. Einleitung Die Hochwende über den Stufenbarren ist eine Grundübung, die auf dem Stufenbarren geturnt wird. Es gibt einige ähnliche Übungen. Die Hockwende ist eine einfachere Form einer Wende über den Barren. Sie kann als Vorbereitung dienen und baut vor allem auf der Orientierung auf. Bei der Hochwende kommt zusätzlich zur Orientierung noch die Körperspannung dazu. Weiterführende Übungen am Stufenbarren, die auf der Hochwende aufbauen, wären zum Beispiel der Überschlag seitwärts und die Radwende. Die ersten Schwierigkeiten der Übung befinden sich schon bei der ersten Bewegung in der Übung, da es eine gewisse Überwindung braucht, um sich vom höheren Holm zum tieferen Holm herunterfallen zu lassen. Solche Bewegungsabläufe können Angst auslösen und die Bewegung verhindern. Zudem muss der Bewegungsablauf (Orientierung) klar und verinnerlicht sein, um die Übung erfolgreich durchführen zu können. Die Spannung muss vom Anfang bis zum Schluss der Übung aufrecht erhalten werden. Vor allem muss das eigene Körpergewicht (wenn auch nur für kurze Zeit) auf den Armen gehalten werden können. 2. Bewegungsanalyse „ Hochwende Abb. 1 Bewegungsablauf: 1. Aus Seitstütz senken, vorwärts und ausholen 2. Griff mit einer Hand am Niederholmen, hochschwingen der Beine zum flüchtigen Querhandstand 3. Niedersprung in den Querstand (J. Leuba, S. 93) 2.1 Reihenbild mit Bewegungsbeschreibung 1 2 3 4 5 1 2 3 4 5 Anfangsposition: stützen und spannen Griff zu Niederholmen, Hochschwingen Querhandstand Niedersprung Landung 1) Am Holmen stützt man sich mit gestreckten Armen ab. Die Hüfte liegt längs am Holmen. Die Körperhaltung ist gestreckt. 2) Man greifft denNiederholmen mit der linken Hand und Schwingt die Beine zum flüchtigen Querhandstand hoch. 3) Im Querhandstand befindet man sich nur ganz kurz. 4) Der Niedersprung zum Querstand erfolgt fliessen vom Querhandstand zum Niedersprung. 5) Die Landung schliesst die Übung ab. Bei der Landung muss man in die Knie gehen. (vgl. J.Leuba, S.93) 3. Erfolgsfaktor Bewegung: Auswahl und Begründung Emotionale Fähigkeiten Wahrnehmungs fähigkeiten Kognitive Fähigkeiten Koordinative Fähigkeiten Konditionelle Fähigkeiten Folgend sind alle Erfolgsfaktoren für Bewegungen aufgeführt. Bereitschaft visuell Beobachtung Gleichgewicht Kraft Begeisterung akustisch Konzentration Orientierung Schnelligkeit Bewegungslust taktil Vorstellung Rhythmisierun Ausdauer Selbstvertraue vestibulär Gedächtnis Reaktion Beweglichkeit Wille kinästhetisch Differenzierun Nun gilt es, aus diesen eine Auswahl der wichtigsten Erfolgsfaktoren für die Hochwende zu treffen. Auswahl: Emotionale Fähigkeiten: Selbstvertrauen Wahrnehmungsfähigkeiten: visuell Kognitive Fähigkeit: Vorstellung Koordinative Fähigkeiten: Orientierung, Gleichgewicht Konditionelle Fähigkeiten: Kraft Begründung der Auswahl: Selbstvertrauen Die Hochwende setzt ein gewisses Mass an Selbstvertrauen voraus. Vor allem die Tatsache, dass die Drehung mit dem Kopf nach unten ausgeführt wird, kann die Hemmschwelle zur Ausführung der Übung erhöhen. Nur wer sich dieser Situation (Kopf nach unten) vertrau ist oder wer sonst ein hohes Mass an Selbstvertrauen hat, wird sich trauen, die Übung auszuführen. Visuell Die visuelle Wahrnehmung ist in einem Moment der Übung besonders wichtig. Wenn es darum geht, den Niederholmen zu greifen, muss die visuelle Wahrnehmung gut funktionieren. Eine Beeinträchtigung der visuellen Wahrnehmung hätte ein Schwitern zur Folge. Vorstellung: Erst wenn sich die Schüler/innen den Bewegungsablauf der Übung vorstellen können, kann dieser auch gelingen. Die Übung setzt sich aus verschiedenen Teilstücken und Teilbewegungen zusammen. Diese müssen bei der Durchführung in einem flüssigen Übergang stattfinden. Damit dies geschehen kann, müssen die Schüler/innen die Teilstücke ganz schnell nacheinander abrufen können. Dies kann nur geschehen, wenn sie sich dies auch vorstellen können. Orientierung: Die Orientierung bekommt in dieser Übung spezielle Gewichtung. Dies, da ein grosser Teil der Übung auf dem Kopf passiert und eine Drehung beinhaltet. Nur wer hier die Orientierung behält, kann die Übung erfolgreich abschliessen. Gleichgewicht: Das Gleichgewicht ist in verschiedenen Teilen der Übung wichtig. Schon zu Beginn, beim Abstützen auf dem Holmen, aber vor allem in der Position, in der das Ganze Gewicht auf den eigenen Armen getragen wird. Dann ist nicht nur Kraft gefragt, sondern auch das Gleichgewicht und ein stabiler Rumpf, um nicht nach vorne oder hinten abzuknicken. Kraft: Vor allem die Tatsache, dass das ganze Körpergewicht, wenn auch nur für kurze Zeit, auf den beiden Armen getragen werden muss, erfordert ein gewisses Mass an Kraft. Nur wer die Kraft aufbringen kann, das eigene Körpergewicht zu tragen, wird die Hochwende erfolgreich ausführen können. 4.Übungen zu den Erfolgsfaktoren Die Hochwende ist eine anspruchsvolle Übung. Damit die Lernenden Schritt für Schritt an die Übung herangeführt werden können, müssen einzelne Komponente der Hochwende isoliert geübt werden. Wenn diese Bewegungen gelingen, sollten die Schüler/innen gut auf die Hochwende vorbereitet sein. 4.1 Emotionale Fähigkeiten Selbstvertrauen Übung: Hochwende mit Partnerhilfe Abb.2 Diese Übung soll erst als eine der letzten Übungen zur Vorbereitung zur Hochwende passieren oder wenn das Selbstvertrauen der einzige Faktor ist, der ein Gelingen der Übung verhindert. Durch die Hilfestellung sollen Ängste beseitigt und das Selbstvertrauen gesteigert werden. Bewegungsbeschreibung: Die Hochwende wird auf dem Stufenbarren durchgeführt. Ein Helfer zwischen den Holmen auf einem Kastendeckel sichert den Querhandstanddurch Stützhilfe am Gesäss. Der Helfer neben dem Niederholmen sichert den Niedersprung durch Zughilfe am Oberarm. Hilfestellung: Siehe Übungsbeschreibung Erschweren: Ohne Hilfestellung oder Hilfestellung steht nur für den Notfall bereit. 4.2 Wahrnehmungsfähigkeit – Visuell Übung: Jonglieren mit 2 Bällen Beim Jonglieren muss der Ball immer ganz genau anvisiert werden, um ihn auffangen zu können. So kann die visuelle Wahrnehmung geschult werden. Bewegungsbeschreibung: Halte in jeder Hand einen Ball. Wirf zuerst den Ball mit deiner schwacheren Hand senkrecht auf Stirnhohe und fang ihn. Mach das gleiche mit der anderen Hand. Wiederhole die Bewegungen in immer kürzeren Abständen (vgl. Abb.3 Erschweren: Jonglieren mit 3 Bällen Hilfestellung: Nicht notwendig Material: Jonglierbälle 4.3 Kognitive Fähigkeit – Vorstellung Übung: Wende über den Niederholmen Abb.4 Mit der Wende über den Niederholmen bekommen die Kinder eine Vorstellung dessen, was man dann in der Hochwende erschwert mit anderen Elementen zusammenfügen muss. Durch die Wende am Niederholmen werden Kernbereiche der Hochwende vereinfacht durchgeführt. So können sich die Kinder in etwa vorstellen, wie die Bewegung in der Hochwende ausgeführt werden soll. Bewegungsbeschreibung: 1. Aus dem Querstand auf dem Niederholmen: spreizen rw mit dem barreninneren Bein und Griff am Holmen und am Niederholmen 2. Beim Niederspringen Griffwechsel an den Niederholmen und Griff lösen am Niederholmen. (vgl. J. Leuba, S. 84) Hilfestellung: Hilfestellung durch Bereitstehen von Helfer/in vor dem Niederholmen. Eingreiffen nur wenn nötig. Erschweren: Senkrechtere Körperhaltung einnehmen Material: Stufenbarren 4.4 Koordinative Fähigkeit – Orientierung Übung: Die Hockwende Abb.5 Beim Aneinanderreihen von Hockwenden (über eine Bank) mit Richtungswechsel wird die Fähigkeit der Orientierung benötigt und geschult. Bewegungsbeschreibung: Zugriff am Bank mit beiden Händen. Dann erfolgt ein Hochschwingen der Hüfte. Mit angewinkelten Beinen schwingt man sich über die Bank und dreht sich anschliessend, um in Laufrichtung auf die nächste Bank zuzugehen. Hilfestellung: Nicht nötig Erschweren: Richtungswechsel beim Überschingen der Bänke. Das bedeutet, dass die Beine einmal links herum geschwungen werden, das andere Mal rechts herum. Durch diese Abwechslung erschwert sich die Orientierung. Material: Bänke 4.5 Koordniative Fähigkeit – Gleichgewicht Übung: Brücke mit gestreckten Armen Abb.6 Durch diese Übung wird nicht nur die Rumpfstabilität und das damit zusammenhängende Gleichgewicht verbessert, sonders es fördert auch die Fähigkeit, bei hoher Belastung auf den Armen im Rumpf stabil zu bleiben. Dies wird in der Hochwende benötigt. Bewegungsbeschreibung: Abgestützt auf Händen und Füssen gehen gleichzeitig ein Arm und das diadiagonal dazu liegende Bein in die Höhe. Danach wird dasselbe mit dem anderen Bein und dem anderen Arm durchgeführt. Es ist darauf zu achten, dass das Gesäss nicht auf eine Seite abkippt. Dies wird bis zur Ermüdung wiederholt. Hilfestellung: Nicht nötig Erschweren: Differenzierung durch unterschiedliche Anzahl an Wiederholungen natürlich gegeben. Material: Matte 4.6 Konditionelle Fähigkeit – Kraft Übung: Handstand mit Hilfestellung Abb. 7 Im Handstand muss genau gleich wie bei der Hochwende das Körpergewicht von den eigenen Armen getragen werden. Deshalb bietet sich der Handstand mit Hilfestellung als einfachere Vorübung ideal an. Erst wenn im Handstand das Körpergewicht getragen werden kann, sollte man sich an die Hochwende wagen. Bewegungsbeschreibung: Die Hände werden etwa in Schulterbreite parallel auf den jeweiligen Untergrund aufgesetzt. Die Arme sind durchgestreckt und befinden sich in direkter Linie unterhalb des Körpers, das ganze Körpergewicht lastet auf den Händen. Die durchgestreckten Beine und Füße verlängern die Körperachse nach oben und werden von zwei Partnern gehalten. Hilfestellung: Partnerhilfe links und rechts. Der Helfer steht links und rechts von der Matte und greiffen die Unterschenkel der Person, die in den Handstand kommt. Erschweren: Handstand ohne Partnerhilfe Material: Matte Literaturverzeichnis: JeanClaude Leuba et al., Turnen und Sport in der Schule, 1992, Eidg. Drucksachen und Materialzentrale, Bern zmaterial0/zusatzmaterial_bl.parsys.94548.DownloadFile.tmp/jonglierpassdscreen.p df Abbildungsverzeichnis: Abb.1, 2, 4:JeanClaude Leuba et al., Turnen und Sport in der Schule, 1992, Eidg. Drucksachen und Materialzentrale, Bern Abb 3: Abb 5: Abb. 6: weniger.149655.htm#9 Abb.7: