Arbeitsblatt: Epochenjahr 1917, Schwerpunkt Kriegseintritt der USA, 1. Weltkrieg

Material-Details

- Gruppenarbeit zur Erarbeitung der Gründe für den Kriegseintritt der Vereinigten Staaten von Amerika
Geschichte
Neuzeit
11. Schuljahr
5 Seiten

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10.03.2016

Autor/in

Romano Rogantini
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Arbeitsblatt „Wilsons Botschaft Thomas Woodrow Wilson (1856-1924), Präsident der USA, in seiner „War Message vor beiden Häusern des US-Kongresses am 02.04.1917: 1 „[.] Neutralität ist nicht länger durchführbar oder wünschenswert, wo es um den Frieden der Welt und die Freiheit ihrer Völker geht. Die Bedrohung dieses Friedens und dieser Freiheit liegt also in der Existenz autokratischer1 Regierungen, die sich auf organisierte Gewalt stützen, welche gänzlich durch ihren Willen, nicht den ihres Volkes kontrolliert wird. Wir 5 haben das Ende der Neutralität unter solchen Umständen erlebt.[.] Wir haben keinen Streit mit dem deutschen Volk. Wir haben keine anderen Empfindungen ihm gegenüber als eine der Sympathie und der Freundschaft. Es war nicht auf seinen Impuls hin, dass seine Regierung handelte, als sie in diesen Krieg eintrat. [] 10 Es ist eine fürchterliche Sache, dieses große friedfertige Volk [Anmerkung: gemeint sind hier die USA.] in den Krieg zu führen, in den schrecklichsten und verheerendsten aller Kriege, in dem die Zivilisation selbst auf dem Spiele zu stehen scheint. Aber das Recht ist wertvoller als der Friede, und wir werden für die Dinge kämpfen, die wir stets unserem Herzen zunächst getragen haben für die Demokratie, für das Recht jener, die der Autokratie unterworfen sind, 15 auf ein Mitspracherecht bei ihrer Regierung, für die Rechte und Freiheiten kleinerer Nationen, für eine allgemeine Herrschaft des Rechts durch ein Konzert freier Völker, das allen Nationen Frieden und Sicherheit und die Welt endlich frei machen wird. Solch einer Aufgabe können wir unser Leben und Vermögen weihen, alles was wir sind und alles was wir haben, mit dem Stolz derer, die wissen, dass der Tag gekommen ist, da Amerika die Auszeichnung erfährt, 20 sein Blut und seine Macht für die Prinzipien darzubringen, denen es seine Geburt und sein Glück und den Frieden verdankt, den es wertschätzt. Gott helfe ihm, es kann nicht anders. Quelle: zit. nach: Georg Mondwurf: Neutralität oder Intervention? Der Kriegseintritt der USA 1917 als Podiumsdiskussion. Aus: Praxis Geschichte 1/2007, S. 31. Arbeitsauftrag: Untersuchen Sie den vorliegenden Text im Hinblick auf die Leitfrage, indem Sie die beinhalteten Argumente herausarbeiten, die für eine Intervention in Europa sprechen. (EA: 7 Min.) 1 Autokratie, die: Herrschaftsform, in der eine Einzelperson oder Personengruppe unkontrolliert politische Macht ausübt und keinerlei verfassungsmäßigen Beschränkungen unterworfen ist. Gemeint ist hier Kaiser Wilhelm II., die Definition traf auch auf Zar Nikolaus II. zu. Gruppenarbeit: Materialblatt „U-Boot-Krieg Am 7. Mai 1915 versenkte das deutsche U-Boot 20 innerhalb des Seeraums vor Irland den britischen Passagierdampfer „Lusitania. Da sich unter den 1198 Opfern auch 124 USamerikanische Staatsbürger befanden, verfasste die US-Regierung eine Protestnote: „[.] Mittlerweile sieht sich die Amerikanische Regierung veranlasst, [.], der Kaiserlich Deutschen Regierung [.] die Notwendigkeit einer gewissenhaften Beachtung der Rechte Neutraler in dieser heiklen Angelegenheit ans Herz zu legen. Gerade die Freundschaft drängt sie, der Kaiserlichen Regierung zu erklären, dass die Regierung der Vereinigten Staaten eine Wiederholung der Verletzung von Rechten Neutraler durch die Kommandanten deutscher Kriegsschiffe, falls amerikanische Bürger darunter leiden, als eine vorsätzlich unfreundliche Handlung betrachten müsste. [.] Auszug aus der dritten amerikanischen Protestnote aus Anlass des Lusitania-Falls vom 23. Juni 1915. Quelle: E.Fischer, B.Widmann, J. Hell (Hrsg.): Völkerrecht im Weltkrieg, Band Iv, 1927, S.303 f. Die OHL ließ den submarinen „Handelskrieg daraufhin ab Mitte 1915 weitgehend einstellen. Um eine Wende im europäischen Krieg herbeizuführen, rief die OHL allerdings zum 01.02.1917 erneut den uneingeschränkten U-Boot-Krieg2 aus. „[.] Die vorliegende deutsche U-Boot-Kriegsführung gegen den Handel ist ein Krieg gegen die Menschheit. Es ist Krieg gegen alle Nationen. Amerikanische Schiffe wurden versenkt, amerikanische Leben wurden genommen. [] Die Herausforderung richtet sich an die ganze Menschheit. [] Unser Motiv ist nicht Rache, oder die siegreiche Behauptung der physischen Macht der Nation, sondern nur die Bestätigung des Rechts, des Menschenrechts []. Auszug aus der „War Message des US-Präsidenten W. Wilson vor beiden Häusern des US-Kongresses am 02.04.1917 Quelle: Arbeitsauftrag: Untersuchen Sie die Materialien im Hinblick auf weitere Entwicklungen, die den Wandel von der amerikanischen Neutralität des Jahres 1916 zur Intervention des Jahres 1917 beeinflusst haben können, indem Sie diese unterstreichen und stichpunktartig zusammenfassen. (EA, 6 Min.) Tauschen Sie sich anschließend mit einem materialgleichen Partner aus (2 Min.) und präsentieren Sie danach knapp Ihre Ergebnisse (max. 3 Min.) 2 Gemeint ist die vorwarnungslose Versenkung von Handels- und Passagierschiffen, auch neutraler Staaten, die Häfen von Kriegsgegnern ansteuerten. Gruppenarbeit: Materialblatt „Zimmermann-Depesche Am 16./19. Januar 1917 sandte der deutsche Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, Arthur Zimmermann, ein verschlüsseltes Telegramm an den deutschen Gesandten in Mexiko, das vom britischen Geheimdienst abgefangen sowie dechiffriert ( entschlüsselt) anschließend der amerikanischen Regierung übermittelt wurde. „Wir beabsichtigen, am ersten Februar uneingeschränkten U-Boot-Krieg zu beginnen. Es wird versucht werden, Amerika trotzdem neutral zu halten. Für den Fall, dass dies nicht gelingen sollte, schlagen wir Mexiko auf folgender Grundlage Bündnis vor. Gemeinsame Kriegführung. Gemeinsamer Friedensschluss. Reichlich finanzielle Unterstützung und Einverständnis unsererseits, dass Mexiko in Texas, Neu Mexico, Arizona früher verlorenes Gebiet zurückerobert. Regelung im einzelnen Euer Hochwohlgeborenen überlassen. Euer Hochwohlgeborenen wollen Vorstehendes Präsidenten streng geheim eröffnen, sobald Kriegsausbruch mit Vereinigten Staaten feststeht, und Anregung hinzufügen, Japan von sich aus zu sofortigem Beitritt einzuladen und gleichzeitig zwischen uns und Japan zu vermitteln. Bitte Präsidenten darauf hinweisen, dass rücksichtslose Anwendung unserer U-Boote jetzt Aussicht bietet, England in wenigen Monaten zum Frieden zu zwingen. Empfang bestätigen. Zimmermann Entschlüsselter Inhalt der so genannten „Zimmerman-Depesche vom 16./19. Januar 1917 Quelle: Am 1. März 1917 gab der US-amerikanische Außenminister den Inhalt des Telegramms der Presse bekannt, die den Volltext der Zimmermann-Depesche auf ihren Titelblättern in der USA verbreitete. Arbeitsauftrag: Untersuchen Sie die Materialien im Hinblick auf weitere Entwicklungen, die den Wandel von der amerikanischen Neutralität des Jahres 1916 zur Intervention des Jahres 1917 beeinflusst haben könnten, indem Sie diese unterstreichen und stichpunktartig zusammenfassen. (EA, 6 Min.) Tauschen Sie sich anschließend mit einem materialgleichen Partner aus (2 Min.) und präsentieren Sie danach knapp Ihre Ergebnisse (max. 3 Min.). Gruppenarbeit: Materialblatt Russland Um die Jahreswende 1916/17 entwickelten sich in Russland Unruhen und Demonstrationen gegen Krieg, Hunger und den Zar Nikolaus II Ende Februar befahl der Zar den Petrograder Truppen, den Aufstand niederzuschlagen, doch diese weigerten sich bald, auf das eigene Volk zu schießen (Februarrevolution). Der Zar war machtlos. Am 15. März 1917 zwang ihn die Duma [ das Parlament] abzudanken. Die Abgeordneten riefen die Republik aus und bildeten eine provisorische (vorläufige) Regierung. Robert Lansing, Außenminister der USA, äußerte sich in einem privaten Memorandum über eine Kabinettssitzung am 20.03.1917 zum möglichen Kriegseintritt: „Der Präsident wünscht [sic!] den Rat des Kabinetts bezüglich unserer Beziehungen mit Deutschland und des zu verfolgenden Kurses (). [Ich sagte], dass die offenbar erfolgreiche Revolution in Russland nunmehr das letzte Hindernis zur Einsicht, der europäische Krieg sei ein Krieg zwischen Demokratie und Absolutismus, beseitigt habe; [.] Kein Bund des Friedens würde einen Wert haben, wenn in ihm eine starke Autokratie Mitglied sei. [] Ich sagte, der gegenwärtige Zeitpunkt sei außerordentlich geeignet für Maßnahmen von unserer Seite, weil diese großen moralischen Einfluss auf Russland haben würden, weil sie die demokratischen Kräfte in Deutschland ermutigen würden, weil sie die Moral der [.] Alliierten stärken würden () und weil sie das Volk hinter den Präsidenten einigen würden. [.] Quelle: Georg Mondwurf: Neutralität oder Intervention? Der Kriegseintritt der USA 1917 als Podiumsdikussion. In. Praxis Geschichte 1/2007, S. 31. Thomas Woodrow Wilson, Präsident der USA, in seiner „War Message vor beiden Häusern des US-Kongresses am 02.04.1917: „ [] Hat nicht jeder Amerikaner das Gefühl, dass unserer Hoffnung auf einen künftigen Frieden der Welt neues Zutrauen gegeben worden ist durch die wunderbaren und ermutigenden Ereignisse, die sich in den letzten Wochen in Russland zugetragen haben? [.] Quelle: Georg Mondwurf: Neutralität oder Intervention? Der Kriegseintritt der USA 1917 als Podiumsdikussion. In. Praxis Geschichte 1/2007, S. 31. Arbeitsauftrag: Untersuchen Sie die Materialien im Hinblick auf weitere Entwicklungen, die den Wandel von der amerikanischen Neutralität des Jahres 1916 zur Intervention des Jahres 1917 beeinflusst haben könnten, indem Sie diese unterstreichen und stichpunktartig zusammenfassen. (EA, 6 Min.) Tauschen Sie sich anschließend mit einem materialgleichen Partner aus (2 Min.) und präsentieren Sie danach knapp Ihre Ergebnisse (max. 3 Min.). Gruppenarbeit: Materialblatt „Wirtschaft Aus dem Redebeitrag des US-Senators George W. Norris in der Diskussion vor dem Senat am 02.04.1917: „Nach meiner Meinung hätten wir von Anfang an strikteste Neutralität wahren sollen. Wenn wir das getan hätten, stünden wir jetzt nicht am Rande des Krieges. Der Krieg bringt Reichtum für die Spekulanten der Wall Street. [] Sie wollen Geld verdienen durch den Krieg []. Wir gehen in den Krieg auf Befehl des Goldes. Die Folgen können sein, dass Millionen unserer Brüder ihr Blut vergießen müssen, dass Millionen Frauen weinen müssen, dass Millionen Kinder frieren müssen und Millionen Säuglinge verhungern müssen und das alles nur, weil wir das Recht amerikanischer Bürger wahren wollen, Waffen an kriegsführende Staaten zu liefern. Quelle: R.Hofstadter: Great Issues in American History, New York 1959, Bd. II, S. 219 ff.] US-Exporte im Jahr 1914 (in Millionen $) US-Exporte im Jahr 1916 (in Millionen $) An die Entente: An die Entente: 824, 8 An die Mittelmächte: 168,3 3200 An die Mittelmächte: 1,2 US-Kredite von 1914-1917 (in Millionen $) An die Entente: 2500 An die Mittelmächte: 27 Quelle: Arbeitsauftrag: Untersuchen Sie die Materialien im Hinblick auf weitere Argumente/Entwicklungen, die den Wandel von der amerikanischen Neutralität des Jahres 1916 zur Intervention des Jahres 1917 beeinflusst haben könnten, indem Sie diese markieren und stichpunktartig zusammenfassen. (EA, 6 Min.) Tauschen Sie sich anschließend mit einem materialgleichen Partner aus 2 Min.) und präsentieren Sie danach Ihre Ergebnisse (max. 3 Min.) 7. Antizipiertes Tafelbild: Leitfrage: Aus welchen Gründen traten die USA in den Ersten Weltkrieg ein? 1916 Isolation Status Quo erhalten (Monroe-Doktrin) 06.04. 1917 Intervention Frieden sichern Freiheit sichern Demokratie sichern Autokratien vernichten (Wilson 02.04.1917 „War Message) Wirkung nach Innen Wirkung nach Außen VI) uneingeschränkter U-Boot-Krieg ab 01.02.1917 (Bedrohung für Wirtschaft, Leib und Leben) VII) Zimmermann-Depesche (Mexiko u. Japan vs. USA) 19.01.-01.03.1917 (unmittelbare Gefahr für USA (Verletzung der Monroe-Doktrin)) (Februar-) Revolution in Russland Feb./ März. 1917 (gedeutet als „demokratische Revolution) VI) ggf. überzogene Kriegsziele der europäischen Regierungen 1916/1917 (Vermittlungsversuch) (bei ausreichend Zeit Synthese mit bereits erworbenem Wissen) Erklärung zum antizipierten Tafelbild: schwarz antizipiertes Tafelbild grün Erläuterungen, die v.a. innerhalb des UGs durch die SuS vorgenommen werden sollen rot fakultativ (nur bei konkreter Nennung durch die SuS)