Arbeitsblatt: Schreibwerkstatt

Material-Details

5 Technik- und 8 Übungsposten einer Schreibwerkstatt. Dazu zusätzlich Klappentexte und Textanfänge die für Übungen gebraucht werden (ausschneiden und laminieren)
Deutsch
Texte schreiben
8. Schuljahr
15 Seiten

Statistik

1586
4080
185
28.08.2007

Autor/in

Celina Marek


Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Schreibwerkstatt Postenblatt: Name: Nr. Titel Anzahl Pers. T1 Ideen ordnen 1 T2 Spannung erzeugen 1 T3 einen Anfang finden 1 T4 Figuren gestalten 1 T5 einen Text überarbeiten 1 Ü1 Genau beschreiben 2 Ü2 Personenspiel 3 Ü3 Verbengeschichte 1 Ü4 Zufallstext 3-5 Ü5 Anschaulich beschreiben 1 Ü6 Zusammengesetzte Wörter 1 Ü7 Personen beschreiben 1 Ü8 ein Elfchen schreiben 1 Zeit T1 Ideen ordnen Bevor man zu schreiben beginnt, ist es wichtig, dass man seine Ideen ordnet. Das kann man wie folgt machen. Als erstes sammelt man einmal was einem so eingefallen ist. Dazu kann man ein Cluster machen. Hier ist ein Beispiel von jemandem der eine Geschichte wie aus 1001-Nacht schreiben will. Viel Blut Happy End 1. Schreibe das Thema in die Mitte eines leeren Blattes und umkreise es. 2. Schreibe jede Idee (egal ob gut, brauchbar oder nicht) auf und umkreise sie. Gehe vom Zentrum in eine beliebige Richtung. Arbeite rasch. 3. Verbinde die Kreise. Es entsteht eine Gedankenkette. 4. Beginne mit der nächsten Kette wieder im Zentrum. Wenn dir gerade nichts einfällt, umkreise das Zentrum bis dir etwas in den Sinn kommt. Jemand wird gerettet Räuber Held Liebes geschichte Verwechslung Alibaba 1001 Nacht Erzählkunst Paläste Harem Magie Reichtum Geister Prinzessin Zauberer Viel Kitsch Musik Probiere das für eines der folgenden Themen aus: „Mutprobe, „verstehen, „Krimi, „Märchen. Nun sind die Ideen also vorhanden. Das reicht aber noch nicht, um mit dem Text beginnen zu können. Nun muss man sich überlegen, welche Art Text man eigentlich schreiben will. Dazu muss man sich überlegen für wen man schreibt (Schülerzeitung, Freunde, Lehrer.) und was man erreichen will (Unterhalten, nachdenklich stimmen, die eigenen Gefühle ausdrücken, protestieren, .). Dann überlegt man sich, welche Art Text dazu geeignet ist, und welche Ideen man dafür verwenden kann (diese kann man dann im Cluster anstreichen). Streiche im Cluster-Beispiel oben mit verschiedenen Farben die Ideen an, die man für die folgenden Textarten verwenden könnte: Eine Gute-Nacht-Geschichte für Kinder Eine Parodie (Scary-Movie ist z.B. eine Parodie von Horrorfilmen) Eine romantische Liebesgeschichte T2 Spannung erzeugen: Sicher hast du das auch schon mal erlebt: jemand erzählt dir ein Erlebnis, und du denkst: „warum erzählt er mir das, das interessiert doch keinen! Das liegt nicht ungedingt daran, dass der Betroffene nichts zu erzählen hat, sondern er erzählt es wahrscheinlich einfach nicht besonders gut. Jede Geschichte braucht Spannung, damit wir sie gerne hören oder lesen. Doch wie erzeugt man Spannung? Es gibt verschiedene Elemente, die eine Geschichte spannend machen können. Doch einer der wichtigsten Faktoren ist der Aufbau der Geschichte. Wenn man bei einem Witz die Pointe am Anfang erzählt, kann man sich den Rest sparen. Genau so ist es bei einer Geschichte. Hier siehst du einen möglichen Aufbau, der Spannung erzeugt. Höhepunkt: Etwas Wichtiges, Grusliges, Romantisches, Überraschendes, Spannendes oder Seltsames passiert, aber es wird nicht verraten, wie es ausgeht. Bsp: Mord, Missverständnis, Unfall, usw. Anfang: Neugierig machen, vorstellen der Personen, Einstimmen in die Geschichte: Æ worum geht es Handlung beginnt: eventuell bahnt sich schon ein Unglück/eine Gefahr an, oder eine aufregende Entwicklung, eine Vorahnung. Schluss: die Geschichte wird aufgelöst, man findet die Lösung, das Missverständnis wird aufgeklärt, Happy End, Tragisches Ende, Pointe. Diesen Aufbau nennt man „Spannungsbogen. Übe nun diesen Aufbau an folgender Aufgabe: Im Kästchen steht ein Krimi in Stichwörtern. So ist er aber noch nicht spannend. Ordne deshalb die Stichwörter nach dem Spannungsbogen, und füge einige Stichwörter hinzu, so dass eine spannende Geschichte entsteht. Wichtig: du musst die Geschichte nicht ausformulieren, nur Stichwörter! Wenn du fertig bist, zeigst du deine Lösung der Lehrperson. reicher Mann wird ermordet. Alle denken es war seine Frau. Sie hat kein Alibi. Es war der Sohn. Er brauchte dringend Geld, und wollte deshalb das Erbe Nachbarin hat alles gesehen Sohn erpresst Nachbarin, damit sie schweigt. Detektiv findet es heraus. Du siehst also, eine Geschichte braucht einen Höhepunkt. Unten siehst du einige weiteren Beispiele, die man dafür verwenden könnte. Denke dir auch einige aus. Bsp.: Æ Die Zeit wird knapp. Æ Eine Aufgabe scheint unlösbar zu sein. Æ Eine verborgene Gefahr lauert. . . . . Aber auch für den Schluss gibt es noch andere Möglichkeiten. Das Ende muss nicht immer alles auflösen, manchmal bleiben Fragen offen. Oft kommt am Schluss auch ein Fazit (man sagt was die Person daraus gelernt hat, oder was wir daraus lernen können, oder sagt was sich verändert hat, erklärt die eigene Meinung). Manchmal steht am Schluss auch eine Frage, die den Leser zum Nachdenken anregen soll. Ergänze auch hier die Beispiele. Bsp. Æ Und sie lebten glücklich und zufrieden. Æ Man spricht den Leser an: geht es dir auch manchmal so? Æ Fazit: Von da an versuchte er nie wieder Æ eigene Meinung: ich denke, dass sie sich geirrt hat, weil. . . Natürlich reicht es für einen spannenden Höhepunkt nicht aus, das etwas Überraschendes oder Gefährliches. geschieht. Auch die Sprache sollte den Text spannend gestalten. Wenn man schreiben würde: Plötzlich kam ein Bär hinter dem Baum hervor. Ich erschrak. Aber er tat mir nichts. Auf diese Weise hättest du zwar einen Höhepunkt, aber trotzdem wäre die Szene nicht sehr spannend. Unten siehst du eine bessere Variante dieses Ereignisses. Streiche die Elemente an, die der Autor verwendet, um die Situation spannend zu machen. Es war finster, ich konnte den Weg kaum sehen. Doch was war das? Zwischen den Bäumen knackte und raschelte es bedrohlich. Mein Herz raste. Was konnte das sein? Ich wollte schnell weitergehen, doch da kam es schon zwischen den Bäumen hervor: es war riesig! In diesem Moment brach das Mondlicht durch die Wolken und ich konnte es erkennen: es war ein Bär. Doch seltsam, nun da ich ihn sah, hatte ich keine Angst mehr. Er schaute mich ruhig an, meine Gegenwart schien ihn kalt zu lassen. Er neigte den Kopf ein wenig zur Seite, dann drehte er sich um, und trottete in den Wald zurück. Versuche nun diese Elemente so aufzuschreiben, dass du sie für jeden Aufsatz verwenden könntest. Z.B. Um eine Szene spannend zu machen, kann man Gefühle beschreiben. (Zeige sie der Lehrperson.) Wichtig: Nicht jede Szene sollte so ausgeschmückt werden. Das wäre wieder langweilig. Das gilt nur für den Höhepunkt einer Geschichte! T3 Einen Anfang finden: Der Anfang eines Textes ist immer besonders wichtig. Wieso? Wenn der Anfang nicht gelungen ist, liest man gar nicht mehr weiter. Was macht nun einen gelungenen Anfang aus? Ein guter Anfang sollte: 9 Den Leser auf die Geschichte einstimmen. (Worum geht es überhaupt?) 9 Den Leser neugierig machen. Worum geht es: Im Gegensatz zu dir, kennt dein Leser die Geschichte noch nicht. Du musst ihm also einige Informationen geben, worum es geht. Diese könnten sein: 9 Wer ist die Hauptperson? 9 Wo spielt die Geschichte? 9 Was geschieht? Damit ist natürlich nicht gemeint, dass du das dem Leser lang und breit erklärst. Wenn im ersten Satz eine oder mehrere Personen vorkommen ist meistens schon klar, dass es sich um die Hauptperson(en) handelt. Beispiel: „An einem verregneten Freitag sass ich mit Robert in einem italienischen Restaurant. In den letzten Sommerferien war ich mit meinen Freunden in Holland an der Nordsee. Wir hatten unser Zelt am Rande eines Wäldchens aufgebaut. Neugierig machen: Damit der Leser deine Geschichte weiterlesen will, sollte ihn der Anfang neugierig machen, Interesse wecken. Beispiel: In den letzten Sommerferien war ich mit meinen Freunden in Holland an der Nordsee. Wir hatten unser Zelt am Rande eines Wäldchens aufgebaut. Und das hätten wir nicht tun sollen! Hier wird die Neugier durch eine Andeutung geweckt. Man verrät schon, das etwas passiert, aber nicht was. Weitere Möglichkeiten sind: 9 Der Text beginnt mitten in der Geschichte, in einer eindrücklichen Szene (so wie oft in Filmen). Wichtig: achte darauf, dass man trotzdem drauskommt. 9 Am Anfang steht eine Frage (Bsp.: Weshalb habe ich mich nur mit ihm eingelassen?) 9 Am Anfang steht eine Behauptung (Bsp.: Ich wusste schon immer, dass Mädchen treuer sind als Jungen.) 9 Man beginnt mit einem Ausruf (Bsp.: „Was für ein herrlicher Abend!) 9 Man erweckt eine Vorahnung durch Übertreibung: (Bsp: Dieser Sommer war einfach perfekt. Absolut nichts konnte diese himmlische Ruhe stören. Aufgabe: Hol dir einen Klappentext und schreibe dazu verschiedene mögliche Anfänge. Versuche dabei verschiedene von den oben genannten Elementen zu verwenden. T4 Figuren gestalten: Damit dein Text lebendig wirkt, braucht es gut dargestellte Figuren. Du kannst über wirklich existierende Personen schreiben (zum Beispiel in einem Erlebnisbericht), oder Figuren erfinden. Doch in beiden Fällen musst du die Figuren lebendig gestalten, denn der Leser kennt sie noch nicht. Lass deine Figuren in ihrer Rolle sprechen, denken, fühlen, reden, aussehen, sich bewegen. Mach sie einzigartig. Damit du eine Person lebendig darstellen kannst, musst du wissen, wie sie ist (auch wenn davon nicht alles im Text vorkommt. Dafür kannst du diese Checkliste verwenden: 9 Aussehen, Kleidung 9 Gestik/Mimik (wie bewegt sich die Person, spricht sie „mit den Händen.) 9 Charakter, grundlegende Wesenszüge (selbstsicher, fröhlich, nachdenklich, überheblich, ordentlich .) 9 Stärken – Schwächen 9 Was denken die Leute über sie 9 Lebensumstände: Beruf, „Ansehen, Situation in Familie, Freunde. 9 Vorlieben, Abneigungen (z.B. mag schöne Kleider, hat Angst vor Spinnen, Platzangst, mag Schokolade,). Ungewöhnliche Vorlieben oder Abneigungen machen Figuren interessanter (z. B. kauft gerne alte Gläser und Vasen auf Flohmärkten, mag es nicht, am Morgen den Abdruck des Kissens auf der Wange zu haben.) 9 Gewohnheiten (ordnet seine Gedanken immer auf kleinen Zetteln, .) 9 Hobbys 9 Wünsche, Ziele Hole hinten ein Fotokärtchen, und gehe für diese Person die Checkliste durch – wie könnte diese Figur sein? Erfinde einen passenden Namen. Natürlich beschreibt man in einer Geschichte nicht so ausführlich. Manchmal beschreibt man sie gar nicht, sondern der Leser lernt sie über das kennen, was sie tut und denkt. Oft werden Eigenschaften von Personen in Nebensätzen mitten in der Handlung erwähnt. Bsp.: Plötzlich hatte er eine Idee. Schnell nahm er einen von den kleinen Zetteln, auf die er solche Dinge immer schreibt, und hielt seine Gedanken fest. Manchmal werden Personen aber auch in ein bis zwei Sätzen beschrieben. Dann ist es wichtig, dass man die hervorstechendsten Eigenschaften erwähnt, diejenigen durch die sich die Figur von anderen abhebt. Dazu kannst du deine Liste (Æ Checkliste) durchgehen, und die wichtigsten Eigenschaften einer Figur markieren. Das sind nicht unbedingt die grossartigen Dinge, oft sind es Kleinigkeiten, durch die der Leser das Gefühl bekommt eine Person zu kennen. So ist der Beruf einer Person meistens viel weniger interessant, als seine kleinen Marotten. Bsp.: Annemarie war eine scharfsinnige ältere Dame, die von den meisten Menschen unterschätzt wurde. Sie mochte Tauben, besonders diejenigen auf dem Petersplatz, und Bücher, die gross genug gedruckt waren, dass sie ihre Brille nicht brauchte. Charakterisiere so die Figur, die du vorhin beschrieben hast, in etwa zwei Sätzen. T5 Einen Text überarbeiten: Wenn man einen Text geschrieben hat, sollte man ihn noch überarbeiten. Kaum ein Text ist nach der ersten Fassung perfekt. Also überarbeite deinen Aufsatz. Mache ein Häckchen ins Kästchen, wenn du einen Punkt überprüft hast und er zutrifft. Wenn nicht, überarbeite den Punkt in deinem Aufsatz. Lies dazu die Tipps (haben ein Häckchen 9). Als erstes überarbeitest du den Inhalt. Überprüfe: Hat dein Text einen Spannungsbogen? 9 Schau dir den Posten „Spannung erzeugen nochmals an. 9 Überlege dir, was ist in deiner Geschichte der wichtigste Teil. Baue diesen zu einem Höhepunkt aus. Streiche bei den anderen Teilen alles, was nicht so wichtig ist. Ist der Höhepunkt genug ausgebaut? Wichtig: Der Höhepunkt der Geschichte sollte der längste Teil deines Aufsatzes sein. Anfang und Schluss sollten zusammen nicht länger sein als der Höhepunkt. 9 Hast du die Gefühle der Hauptperson beschrieben (Bsp.: nicht nur „er hatte Angst sondern „Er konnte kaum hinsehen. Seine Beine zitterten und sein Mund war ganz trocken, so sehr fürchtete er sich. usw.) 9 Hast du die Stimmung beschrieben (Bsp.: Düster, heiter, beängstigend.) 9 Streiche am Anfang und am Schluss alles, was für die Geschichte keine Rolle spielt. Frage dich immer, muss der Leser das wissen, um drauszukommen? Ist der Inhalt logisch aufgebaut? Denk daran, der Leser weiss nicht, wie es weitergeht. Hast du die Informationen in der richtigen Reihenfolge erzählt (zuerst erzählen, dass ein Mord passiert, bevor du erzählst wer der Mörder ist). Dann überarbeitest du den Wortschatz: Kommen keine Wiederholungen vor (von einzelnen Wörtern: mehrmals deshalb, gehen. oder von Informationen: Weil es regnete, nahm er den Schirm mit. Er ging nach draussen. Es regnete.) Gäbe es an einigen Stellen noch ein besseres oder genaueres Wort (möglichst selten gehen, sagen, machen verwenden!) Nun überarbeitest du die Grammatik: Hat es Satzzeichenfehler? Hat es gross – klein – Fehler? Hat es Schreibfehler? Ü1 Genau beschreiben: In einer Geschichte muss man eine Szene, einen Ort. so beschreiben können, dass der Leser sie vor seinem inneren Auge sehen kann. Mache dazu mit einem Kollegen/mit einer Kollegin folgende kleine Übung. Teilt auf, einer von euch soll beschreiben, einer hört zu (nachher tauscht ihr). Derjenige, der beschreibt holt vorne ein Couvert. Der andere macht die Augen zu. Im Couvert ist ein Bildchen. WICHTIG: Nur derjenige der beschreibt darf es sehen. Nun beschreibt einer von euch das Bildchen möglichst genau. Beschreibt was darauf ist, aber auch Stimmung, Farben, Atmosphäre. Der andere versucht sich das Bild vorzustellen. Wenn ihr fertig seid, zeigt einander das Bild. Derjenige der die Augen geschlossen hatte, erzählt was er sich richtig vorgestellt hatte, und was anders war. Versucht nun zusammen herauszufinden, wie man das erklären könnte, dass man sich es vorstellen kann. Ü2 Personenspiel: Setzt euch zu dritt zusammen. Schreibt irgendeinen Namen oben auf ein Blatt, ohne dass die anderen es sehen (irgendwelche Namen, nicht Leute aus der Klasse). Dann faltet ihr das Blatt um, so dass man nicht mehr sieht, was ihr geschrieben habt. Gebt das Blatt an den nächsten weiter. Nun schreibt ihr ein Adjektiv, dass das Äussere einer Person beschreibt auf das Blatt (das ihr bekommen habt, nicht euer eigenes). Wieder umfalten, weitergeben Nun kommt ein Charakterzug. Umfalten, weitergeben. Nun schreibt ihr ein Hobby auf. Umfalten, weitergeben. Nun noch etwas, was diese Person nicht mag. Jetzt könnt ihr das Blatt auffalten. Auf diese Weise erhaltet ihr eine Personenbeschreibung. Macht dies bis ihr 6 Beschreibungen habt (also zwei Runden). Denkt euch eine Geschichte aus, in der mind. 3 dieser Personen vorkommen. Erzählt sie einer anderen Gruppe oder einem Mitschüler, der/die gerade mit einem Posten fertig ist, oder der Lehrperson. Ü3 Verbengeschichte: Verben erzählen sehr viel. Eine Verbenreihe ist schon fast eine Geschichte. Anhand der Verben kann man sich vorstellen, was passiert sein könnte. Unten siehst du eine solche Verbenreihe, von jemandem, der auf einer Bananenschale ausgerutscht ist. Schlendern – sich umschauen – lächeln – summen – hochschauen – rutschen – fallen – schmerzen – hinunterschauen – verstehen – schämen – hochrappeln – davoneilen. Schreibe eine solche Verbenreihe zu einem Ereignis Das selbe funktioniert auch bei Adjektiven. Hier ist eine Adjektivreihe (wieder zum Mann der ausgerutscht ist): Fröhlich – beschwingt – unbesorgt – unaufmerksam – überrascht – haltlos – schmerzgeplagt – peinlich – unangenehm – schnell Versuche nun zu deinem Ereignis auch noch eine Adjektivreihe zu schreiben. Zeige beide der Lehrperson. Ü4 Zufallstext: Bildet eine Gruppe von drei bis fünf Leuten. Jeder nimmt vier Zettelchen. Auf das erste schreibt ihr (ohne das die anderen es sehen) eine Person aus einem Märchen, Krimi, Film oder irgendeiner anderen Geschichte. Auf das zweite (natürlich wieder geheim) schreibt ihr einen Ort mit einer kurzen Beschreibung (z. B. Telefonzelle neben einer Schule, Hütte in einem Märchenwald, Hochhaus in New York.) Auf das dritte (wie oben) schreibt ihr irgendetwas was passiert, ein Schicksalsschlag, etwas Gruseliges Auf das vierte schreibt ihr eine Textsorte oder einen Stil (z. B. Tagebucheintrag, Brief, Liebesgeschichte, Sciencefiction.) Nun faltet ihr die Zettel zusammen und legt sie auf vier Häufchen (eines für Personen, eines für Orte) Nun zeiht jeder einen Zettel von jedem Häufchen und schreibt mit diesen Bausteinen eine Geschichte. Wenn ihr fertig seit, gebt ihr sie einander zum lesen. Ü5 Anschaulich beschreiben: Wenn du einen Ort beschreibst, sollte man glauben zu riechen, zu hören, zu schmecken. was die Personen in deinem Text riechen. Wähle eines der Bilder aus. Beschreibe nun, wie jemand dort entlang geht. Beschreibe, was die Person auf diesem Weg hört, unter den Füsse spürt, riecht. Denk daran, dass sich das im Allgemeinen unterwegs verändert, dass Neues hinzukommt, anderes nicht mehr wahrnehmbar ist. Schreibe etwa eine halbe Seite. Ü6 Zusammengesetze Wörter: Suche möglichst viele Wörter, in denen ein anderes Wort vorkommt. Bsp. Grund: Untergrund, Hintergrund, Abgrund, abgrundtief, Grundgütiger, Grundsatz, Grundlage, Vordergrund, ev. auch gründen, begründen, ergründen, Mögliche Wörter wären: Fall, mach(en), Folg(e), sagen, . Mache nun dasselbe mit einer Vorsilbe. Bsp.: un-: Unfall, Unglück, Unmengen, ungewöhnlich, unangenehm, Unrat, unliebsam, Unheil, unsicher, unbedingt. Mögliche Silben wären: zer-, ver-, an-, ab-, be-,. Nimm eine der beiden Sammlungen und schreibe einen Text oder ein Gedicht, in dem möglichst viele dieser Wörtern vorkommen. Ü7 Personen beschreiben: Stell dir vor, du sitzt einen Tag lang in einem grossen Bahnhof auf einer Bank. Überleg dir, was für einen Tag du wählen willst (Regen, schönes Wetter, Schnee, Winder, Sommer, Wochentag.). Nun stellst du dir die Leute vor, die an dir vorbeigehen. Schreibe einen Text in dem du beschreibst, was du siehst. Wer kommt vorbei? Beschreibe die Leute so, dass man sie sich gut vorstellen kann. Wie sind sie? Was für eine Art Mensch? Was denkst du, was sie gerade fühlen könnten? Beschreibe Einzelpersonen, Gruppen oder ganze Menschenmassen. Schreibe eine halbe bis eineinhalb Seiten. Ü8 Ein Elfchen schreiben: Ein Elfchen ist ein kleines Gedicht mit einer ganz bestimmten Form (kein gereimtes Gedicht). Diese wirst du hier kennen lernen. 1. Suche dir ein Thema zu dem du schreiben willst. Mögliche Themen sind: eine Jahreszeit, die Ferien, die Schule oder etwas aus der Natur (z. B. ein Fluss, der Wald, das Meer) oder ein Gefühl. Mache dazu ein Cluster. 2. Streiche nun in dem Cluster alles an, was du für dein Gedicht verwenden könntest. 3. Die erste Zeile: Suche ein Adjektiv (man nimmt oft eine Farbe) das mit dem Thema zu tun hat. Bsp.: blau. Das ist die erste Zeile 4. Die zweite Zeile: Schreibe in zwei Wörtern auf, um was es geht. Man nimmt meistens ein Nomen und den dazugehörigen Artikel (der, die, das) oder noch ein Adjektiv. Bsp.: das Meer. Das ist die zweite Zeile. 5. Nun schreibst du für die dritte Zeile in drei Wörtern, wie oder wo es ist. Bsp.: Scheint unendlich weit. Das ist die dritte Zeile. 6. Für die vierte Zeile brauchst du vier Wörter. Sie sagen noch einmal etwas genaueres zu deinem Thema. Diese Zeile fängt oft mit „ich an. Bsp. Ich schaue lange hinaus. Das ist die vierte Zeile. 7. Die letzte Zeile besteht nur aus einem Wort. Dies ist die wichtigste Zeile des Gedichtes. Hier kannst du entweder in einem Wort zusammenfassen, worum es geht, oder einen Gegensatz aufschreiben. Oft ist dieses letzte Wort ein Gefühl. Bsp. Sehnsucht. Manchmal kommt in diesem letzten Wort auch eine witzige Pointe. Wichtig ist, dass es etwas ist, was das Gedicht interessant macht, nicht einfach eine Repetition von dem was vorher war. Das Beispielgedicht würde also so lauten: Blau Das Meer Scheint unendlich weit Ich schaue lange hinaus Sehnsucht. 1. Zeile: 1 Wort 2. Zeile: 2 Wörter 3. Zeile: 3 Wörter 4. Zeile: 4 Wörter 5. Zeile: 1 Wort eine Adjektiv (oft Farbe) Gegenstand Thema oft Artikel und Nomen) wie es ist oder wo es ist noch mehr davon erzählen Pointe Schluß Gegensatz Weiss Eine Margerite steht im Kornfeld Wiegt sich im Wind Zertrampelt Klappentext Die arrogante Miss D. schläft im Gefängnis ihren Rausch aus. Als sie aufwacht, weiß sie, dass es nicht mehr lange dauern kann bis ihr Leben endgültig aus den Angeln gehoben wird. Und es kommt, wie sie es vorausgeahnt hat: Ihr Mann stirbt und sie kann nicht einmal für die Bestattungskosten aufkommen. In einem letzten verzweifelten Versuch erpresst sie ihre reiche Schwägerin. Ein Stuhl aus einem Wartezimmer eines Arztes in einem kleinen Dorf auf dem Land erzählt von seinem Tag. Ein Dorf in den Bergen kommt nicht mehr zur Ruhe. Seit den gespenstischen Ereignissen im letzten Sommer leben alle in Angst vor dem, was da im Wald lauert. Als ein Fremder ins Dorf zieht, droht die Situation zu eskalieren. Hohenbuch ist ein elegantes Internat mit einem ausgezeichneten Ruf. Um so schlimmer, als die neue Sportlehrerin ermordet aufgefunden wird. Während die Schulleitung noch heftig darum bemüht ist, den Mord zu vertuschen, macht eine der Schülerinnen eine interessante Entdeckung. Sie wussten alle, dass jemand aus der Familie der Mörder sein musste. Und alle hatten einen Grund um den alten Familientyrannen ins Jenseits zu befördern. Nach und nach beginnt jeder jedem zu misstrauen. Wenn ein Polarjäger auf einer Eisscholle abtreibt, so sagte eine Sage der Tschuktschen wird er zum Teriky, zum fellbewachsenen Ungeheuer. Kehrt er zurück, ist es die Pflicht der Menschen, ihn zu töten. So recht glaubt keiner mehr an diese Legende. Doch als der Robbenjäger Goigoi nach einem Wetterumsturz ins Meer hinaustreibt, kann niemand aufhören, daran zu denken. Die vierzehnjährige Anja versucht mit all ihrer Willenskraft eine Stute, die ihr Fohlen verloren hat, dazu zu bringen, ein verwaistes Fohlen anzunehmen. Nicht nur ihr Wissen über die Tiere hilft ihr dabei, sondern auch Lieder, mit denen sie die Stute beschwört. Aber ist sie selbst nicht genauso allein wie das Fohlen? Silberthal, eine Geisterstadt in Nevada, gilt als verlassen. Doch während Sam und Sarah die alten Gebäude erkunden, kommen ihnen daran Zweifel. Wer beobachtet sie von der Kuppel des alten Hauses aus? Als Herr Gygax aus dem Koma erwachte, konnte er noch immer jedes Gedicht aufsagen, dass er je gelernt hatte, er wusste über das politische Geschehen Bescheid, kannte Cäsar und Napoleon, aber seine Familie kannte er nicht. Überhaupt hatte er alles vergessen, was ihm persönlich passiert war. Anfänge: Er sass mit Würde auf der Anklagebank, sehr aufrecht und stolz, seine Handflächen ruhten leicht auf der Tischplatte; er wirkte fast unbeteiligt – soweit ein Mann unbeteiligt sein kann, dem der Prozess gemacht wird. Als meine Mutter ein paar Strassen weiter in eine andere Wohnung zog, blieb ich bei Vater. Das Haus in dem wir wohnten, roch nach feuchtem Stein. Weit draussen in den unerforschten Einöden des total aus der Mode gekommenen Ausläufers des westlichen Spiralarms der Galaxis, leuchtet unbeachtet eine kleine Sonne. Der Mann in den Gummistiefeln trat hinter mir in den Aufzug, doch zunächst sah ich ihn nicht. Allerdings roch ich ihn. Die Wellen der Südsee bewegten sich an diesem glühendheissen Tag träge hin und her. Man hatte das Gefühl, der Ozean wolle einen in den Schlaf wiegen. Der Kapitän spielte gelangweilt mit dem Schiffsoffizier Dame, während ein Matrose das Steuer übernommen hatte. Doch plötzlich rief der Matrose: „He, Captain, da ist etwas, Backbord voraus! Dies dürfte der letzte Tag sein, und wohl auch die letzte Stunde. Niemand liebt mich, ich bin alt, einsam und krank, habe Schmerzen und bin des Lebens müde. Ich bin für das Jenseits bereit. Dort kann es nur besser sein als hier. Am Freitag Morgen um halb sieben schlug Lucy die grossen blauen Augen auf und war wie immer sofort hellwach. Der sympathische junge Mann kam die grosse Treppe in „Chimneys heruntergerannt. Seine Talfahrt vollzog sich so rasant, dass er beinahe mit dem vornehmen Butler zusammenstiess, als dieser gerade mit frischem Kaffee die Halle durchquerte. „Ungelöste Rätsel. Raymond West bliess eine Rauchwolke vor sich hin und wiederholte die Worte mit einer gewissen Selbstgefälligkeit. „Ungelöste Rätsel. In einem Land war eine Stadt und in der Stadt wohnte ein Elternpaar. Sie hatten drei Söhne. Die liessen sie Handwerke erlernen – einen liessen sie Tischler, einen Wagenbauer und den Kleinsten und Schwächsten, den liessen sie Schneider lernen. Sie hiess Tin-Tin. So nennt man das durchsichtige Süsswassereis, das tönende, spröde, das unter der grellen Frühlingssonne in allen Farben spielt. Es war der schönste Name, den er je gehört hatte. Der Schuh war rot, rot wie Londoner Telefonhäuschen oder New Yorker Feuerwehrautos, aber diese Vergleiche kamen dem Mann, der den Schuh als erster sah, nicht in den Sinn. Als ich zehn Jahre als war, bekam ich ein besonderes Geburtstagsgeschenk. Was dieses Geschenk verursachte, war allerdings auch etwas besonderes. Noch lange werden wir uns an diesen Geburtstag erinnern. Es war ein Tag vor Heiligabend. Meine Mutter und ich schmückten gerade den Christbaum. Draussen schneite es, und ich freute mich schon riesig, dass es endlich wieder einmal eine weisse Weihnacht geben würde.