Arbeitsblatt: Imperialismus

Material-Details

Imperialismus
Geschichte
Neuzeit
8. Schuljahr
1 Seiten

Statistik

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763
5
17.03.2016

Autor/in

Christina Fritz
Land: Österreich
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Wirtschaft des Imperialismus Imperiale Macht a.) Beschreibe das Bild. Was siehst du? b.) Wie wirkt das Bild auf dich? c.) Überlege dir, was möchte der Autor mit dem Bild aussagen? a) Eine Hand ergreift mit ihren „Klauen Besitz vom Erdball. Im Mittelpunkt steht halb unter der Hand als wichtiges Ziel Afrika. Die Hand wirkt raffgierig. b.) Das Bild könnte etwas beängstigend wirken. Der feste Griff, die raffgierige Hand, die langen Klauen und mittendrin die Welt resp. Afrika c.) Europa kolonisierte weite Teile Indiens und Afrikas. Dabei lieferten sich die verschiedenen Staaten einen erbitterten Wettbewerb um die grösste Ausdehnung. Überall dort, wo ihre Kolonien aufeinander stiessen, gab es zum Teil heftige Konflikte. In Afrika wurden willkürlich Grenzen gezogen, welche zum Teil sogar Dörfer teilten. Auf die Urbevölkerung und ihre Kultur wurde kaum Rücksicht genommen.Im Zeitalter des Imperialismus eroberten und beherrschten die Europäer rund um den Erdball Kolonien. Den Kontinent Afrika teilten die führenden Industriestaaten praktisch vollständig unter sich auf. Negative Darstellung des (englischen) Imperialismus:
Die Welt in den Fängen des Imperialismus. Den Anhängern des Imperialismus (v.a. England) wird vorgeworfen, sich die Welt unter den Nagel reißen zu wollen. Sie werden (extrem negativ) als Raubvogel dargestellt. (Ein Schelm, der Arges dabei denkt, ist als Kritik am Imperialismus gedacht, der sich der gesamten Welt bemächtigt. Die Szene wird bedrohlich dargestellt, was durch den dunklen Hintergrund und die, im Zusammenhang mit der Klaue, geweckten, negativen Assoziationen noch verstärkt wird. Der Zeichner wendet sich gegen den Imperialismus, auch des eigenen Staates. Wirtschaft des Imperialismus Besonders in Afrika (s. karte im Hintergrund) waren Engländer und Franzosen Rivalen, da England eine Nord-Süd-Verbindung und Frankreich eine West-Ost-Verbindung quer über den Kontinent haben wolllte. Wirtschaft des Imperialismus Auf dieser Karikatur wird veranschaulicht, wie die Imperialistischen und industrialisierten Mächte Europas versuchen, einen möglichst großen Teil Chinas unter ihren Einfluss zu bringen. In der Bildmitte oben erkennt man den bestürzten Herrscher Chinas. Unten sitzen von links nach rechts die Englische Königin Queen Victoria, ein Deutscher, ein Russe, eine Französin, sowie ein Japaner. Alle schneiden sich ein Stück von dem Kuchen, der China darstellt, ab. Schon der 1840-42 geführte Opiumkrieg bewies die Überlegenheit europäischer Waffen. 1842 wurde der Friede von Nanking erreicht nachdem Hong Kong abgetrennt wurde sowie ein Handelsabkommen für 5 Vertagshäfen ausgehandelt wurde. Imperialismus: Das Streben die Herrschaft über andere Länder und Völker zu erringen. Von ca. 1871 bis 1914 (1945) Drang zur Expansion, neue Produktionsgebiete, Rohstofflieferanten Großbritannien, Deutsches Reich und Frankreich mperialismus ist die Bezeichnung für die Bestrebungen eines Staates, die Herrschaft oder zumindest Kontrolle über andere Länder oder Völker zu erringen. Letzteres kann über politische, ökonomische oder kulturelle Einflussnahme und Unterwerfung geschehen. Geprägt wurde der Begriff im Zusammenhang mit der europäischen Expansionswelle zwischen 1870 und 1914. Imperialismus bedeutet eigentlich Weltreich- KolonialreichBilldung nach dem Imperium Romanorum der Antike. Eine Macht beherrscht die damals bekannte Welt. Das besondere an dieser Epoche war, dass sich viele Mächte (Europa, USA, Japan) gleichzeitig am Wettlauf um die wie man glaubte- endgültige Verteilung über die überblickbar gewordene Welt, beteiligten. Um der Konkurrenz in einer sich Wirtschaft des Imperialismus industrialisierenden Welt gewachsen zu sein, glaubten die Protagonisten, große Teile der Erde als Rohstofflieferanten und/oder Absatzmärkte beherrschen zu müssen. Neben den wirtschaftlichen und politischen Gründen gab es auch noch entscheidende geistige Gründe für den Imperialismus:
 Darwins Lehre The Survival of the Fittest war eine machtvolle Empfehlung des Wettkampfes um des Wettkampfes willen. Diese Idee wurde auf die Staaten übertragen und falsch verstanden. Aus dem Durchsetzten des best-angepassten wurde ein Durchsetzen des Stärkeren und ein Recht des Stärkeren postuliert. Dies nennt man Sozialdarwinismus. Aus der Idee der Rassenlehre durch Mendel wurde eine Rassenhierarchie entwickelt, nach der der Weiße über den anderen Völkern stünde. Dieser Rassismus erlaubte die Ausbeutung, die Unterdrückung und das Töten der so zu Minderwertigen gewordenen Völker. Der technische Fortschritt schaffte durch die industrielle Revolution die Voraussetzungen zum Imperialismus. Bessere Waffen (Maschinengewehr), stärkere Transportsysteme (Eisenbahn und Stahlschiff) und schnellere Kommunikationssysteme (Telegraphie) ermöglichten die Beherrschung großer Räume durch wenige Menschen und die Nutzung und den Abtransport von Ressourcen. Der technische Vorsprung bewies die scheinbare Überlegenheit der Weißen, da nur diese im Besitz der neuen Techniken waren. Der dadurch entstehende Rassendünkel, der Rassismus, zerstörte alte Moralvorstellungen und enthemmte die Weißen, die Schwächeren blutig zu unterdrücken. Das britische Imperium, zunächst Irland, England, Schottland, beinhaltete um 1900 zusätzlich Indien, Teile Afrikas, Kanada und Australien. Zu dieser Zeit erstreckte es sich über einen Viertel der Erdoberfläche und einen Viertel der Menschheit. Die Ziele der britischen Politik waren die Erhaltung des europäischen Gleichgewichts und die Eindämmung der aufstrebenden Konkurrenz Russlands und der USA. Größte Seemacht. Mit militärischen Interventionen wurden wirtschaftliche Interessen abgesichert und neue gebieten erworben. Durch den technischen Industrialisierungsvorsprung konnte England das größte Kolonialreich unterwerfen. Größte Landmacht. Zu Bismarcks Zeit (1815 1898) drängten die Russen an die Meere, um Schifffahrtswege/den Zugang zu den Meeren zu gewinnen. 1858:
 Besetzung der chinesischen Amurprovinz; 1860 Gründung des Hafens Wladiwostok; Von 1891 1904 Bau der transsibirischen Eisenbahn; 1900 Besetzung der Mandschurei. Dann schwere Niederlage im Russisch-Japanischen Krieg 1904/05. 1850-1900 Grenzen immer näher an Indien (GB) heran. 1853 Krimkrieg verloren, danach aber Ausdehnung des Einzugsgebietes bis Balkan/Kaukasus. .mehr Bis 1850 hatten sich die weißen Amerikaner über die ganze Breite Wirtschaft des Imperialismus des Kontinents ausgebreitet; gleichzeitig hatte die industrielle Revolution begonnen. Sie nahm Ausmaße an, die in Europa (aufgrund der vielen, relativ kleinen Staaten) nicht möglich war. 1861:
 Sezessionskrieg. Der industrialisierte Norden der USA gegen den agrarischen Süden. Der Sieg des Nordens schuf die Voraussetzung für das Wachstum des späten 19. Jahrhunderts. Die Freiheitsidee zog viele Europäer an und die Eisenbahn erschloss das Land. Die Rohstoffe und die Arbeitskräfte brachten die USA bis 1900 an die industrielle Spitze aller Staaten. Die wirtschaftliche Überlegenheit und die Idee alle Europäer aus Amerika fernzuhalten (Monroe-Doktrin) ermöglichte den USA eine Vormachtstellung in ganz Amerika. Die Gringos beherrschten mit einer Politik der wirtschaftlichen Durchdringung (Dollar-Imperialismus) und der Absicherung der Investitionen durch Militärinterventionen (BigStick-Politik) Lateinamerika. Mit dem Krieg gegen Spanien wurden 1900 mit Cuba, Puerto Rico und den Philippinen die ersten Kolonien errichtet. Der 1903 eröffnete Panamakanal erschloss neue Verkehrswege. Laut Kaiser Wilhelm II. sollte Deutschland Weltmacht werden:
 Weltpolitik als Aufgabe, Weltmacht als Ziel, Flotte als Instrument. Diese Weltpolitik war die deutsche Form des Imperialismus. Im Wettlauf um einen Platz an der Sonne um die Kolonialisierung der noch nicht unterworfenen Gebiete blieben die Erfolge gering. In Afrika bleiben nur weniger wichtige, verstreute Gebiete für Deutschland. In der Südsee erwarb Deutschland unbedeutende Inseln. Auch in China fasst Deutschland Fuß. Insgesamt kam Deutschland zu spät bei der Aufteilung der Welt. Man fühlte sich betrogen. Die rassistischen und antisemitischen Alldeutschen forderten ein reinrassiges, alle anderen unterdrückendes Weltreich. Diese Parolen und die aggressive Politik Wilhelm II prägten das Bild des Deutschen in der Welt und sorgten für Angst vor Deutschland. Deutschland grenzte sich durch seine Politik aus. Bis auf Österreich waren alle anderen Staaten in Europa gegen Deutschland mehr oder weniger verbündet. So sah Wilhelm II nur noch in einem Krieg die Chance die Umklammerung Deutschlands aufzubrechen und sein Ziel Kolonien zu erwerben und Weltmacht zu werden, zu erreichen. Die erste Gelegenheit zum Krieg nach dem Mord an dem österreichischen Thronfolger wurde ergriffen (Jetzt oder nie!) und somit der erste Weltkrieg auf Wunsch Wilhelms ausgelöst. Europäisierung der Welt:
 Die weißen Herrenvölker hatten keinen Blick für die Kultur usw. der anderen. Alles, was braun, gelb, schwarz oder rot war, stand jedenfalls unter den Weißen. Ich behaupte, dass wir die erste Rasse in der Welt sind und dass es um so besser für die Menschheit ist, je mehr wir von der Welt bewohnen. Cecil Rhodes 1877. Der Welt wurde die fortschrittlicher europäische Kultur aufgezwungen. Bis heute ist die Welt europäisch geprägt. Wirtschaftlicher Aufschwung:
 Die Wirtschaft Europas machte durch Wirtschaft des Imperialismus die Ausbeutung der Kolonien auf deren Kosten einen Sprung vorwärts, obwohl die hochgesteckten Ziele nie erreicht wurden und die Kolonien nie wirklich wirtschaftlich entscheidend wurden. Zerstörung von Kulturen:
 Die Kulturen der Eingeborenen wurden zerschlagen und europäische Denkweisen (Egoismus, Gewinnstreben, Fortschrittsgläubigkeit, Freiheitsideal) eingeführt. Alle Kolonien wollen eines Tages ihren Kolonialstatus abschütteln und über Autonomie (Selbstverwaltung) zur Souveränität (Selbstbestimmung) kommen. So sind heute fast alle Kolonien unabhängige Staaten. Auch die in der ehemaligen UdSSR ablaufenden Prozesse wie in Tschetschnien (Befreiungskrieg gegen die Russen) können als Entkolonialisierungskonflikte betrachtet werden. marxistischer Ansatz Wirtschaft des Imperialismus Wirtschaft des Imperialismus „Nun besteht eine der Grundtatsachen des 19. Jahrhunderts in der Schaffung einer einzigen Weltwirtschaft, die auch noch die entlegensten Regionen der Erde erfasst, eines immer dichter werdenden Netzes wirtschaftlicher Transaktionen, von Verkehrswegen und Bewegungen von Gütern, Geld und Menschen, durch die die entwickelten Länder untereinander und mit der unterentwickelten Welt verbunden wurden. Eric Hobsbawm, Das imperiale Zeitalter, Frankfurt/Main 1989, S. 86-87. Die europäische Bevölkerung wuchs enorm und auch die Menge der Erzeugnisse in Industriebetrieben stieg. In Europa gab es soziale und wirtschaftliche Probleme. Es gab viele Arbeitslose, wenig Nahrung und durch Zölle war der Warenverkehr zwischen den europäischen Staaten erschwert. Man hatte aber mittlerweile einen Bedarf an exotischen Gütern. Die technische Entwicklung hing inzwischen von Rohstoffen ab, die aus klimatischen oder geologischen Gründen ausschließlich oder überreich in entlegenen Weltregionen vorkamen. Durch die Industrielle Revolution wurden immer mehr Waren hergestellt und der Bedarf an Rohstoffen stieg. Europäer investierten Geld in Afrika. Z.B. wurden Plantagen, Bergwerke oder Eisenbahnstrecken finanziert. Damit konnten Nahrungsmittel und Rohstoffe nach Europa gebracht werden. Die Rohstoffe wurden in Europa verarbeitet. Dies schaffte Arbeitsstellen. Weiters dienten die neu eroberten Gebiete nicht nur als Rohstofflieferanten, sondern waren auch Absatzmärkte für billige Massenware aus Europa. Die fertigen Waren konnten wieder in den Kolonien verkauft werden. Die Handelswege mussten gesichert werden. Auch das verschaffte zusätzliche Arbeitsplätze. Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Imperialismus waren erheblich und machten sich vor allem höchst ungleichmäßig bemerkbar, denn die Beziehungen zwischen Mutterland und Kolonien waren extrem asymmetrisch. Der Einfluss des ersteren auf die letzteren war dramatisch und entscheidend, auch ohne militärische Besetzung, hingegen der umgekehrte Einfluss fast unbedeutend und kaum jemals eine Sache auf leben und Tod. Wirtschaft des Imperialismus