Arbeitsblatt: Sprinten
Material-Details
Leichtathletik_Sprinten_Klasse 6
Bewegung / Sport
Anderes Thema
6. Schuljahr
6 Seiten
Statistik
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1404
33
17.02.2008
Autor/in
zadar (Spitzname)
Land: Deutschland
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
_ Unterrichtsentwurf Schule: Schulleiter: Klasse: 6a Unterrichtsfach: Sport Datum des Unterrichtsbesuchs: Zeit: freitags 11.45 bis 13.15 Raum: Mentorin: Thema der Unterrichtseinheit: Leichtathletik Thema der Unterrichtsstunde: Schnelllaufen Sprinten Pädagogische Situation Die sehr kleine Sporthalle (kein komplettes Basketballfeld) der Leimbornschule mit den zugehörigen Räumlichkeiten befindet sich mit der Schwimmhalle in einem eigenständigen Gebäude an den Schulhof angrenzend. Die Benutzung der Sporthalle und des Schwimmbades wird im Normalfall wochenweise mit der Parallel-Klasse getauscht. Allerdings hatten die Klassen auch einmal gemeinsamen Sportunterricht in der Halle, da das Schwimmbad defekt war. Bei gutem Wetter findet der Unterricht im Freien, meistens auf der Buchenau Kampfbahn, statt. Dort wird häufig mit der Parallel-Klasse zusammen aber dann geschlechtlich getrennt unterrichtet. Die Klasse 6a besteht aus 22 Schülern. Jungen und Mädchen sind ungefähr gleichstark vertreten. Der Ausländer- Aussiedleranteil ist normal und es kommt zu keinen Verständigungsschwierigkeiten. Die Motivation für den Unterricht bzw. für Sport ist, bis auf positive Ausnahmen, unterdurchschnittlich. Dies ist auch am Leistungsstand ablesbar. Es gibt fast keine Vereinszugehörigkeit. Die meisten Schüler haben eine desinteressierte Haltung zum Sporttreiben, sogar der Spaziergang zum weiter entfernten Sportplatz ist verhasst. Es wird so lange getrödelt, dass eine halbe Stunde nach Unterrichtsbeginn kaum mehr als die Hälfte der Klasse anwesend ist. In der Vergangenheit haben mehrfach einige Schüler in Straßenbekleidung Sport getrieben oder nicht am Unterricht teilgenommen. Diese Klasse ist eine eher unruhige und undisziplinierte Gruppe. Diverse Schüler können sich nur schwer an Regeln und Anweisungen halten. Die Unterrichtsatmosphäre ist locker und ungezwungen. Unterrichtsrituale sind nicht vorhanden. Das Leistungsvermögen dieser Lerngruppe liegt, wie die Bundes-JugendSpiele wahrscheinlich zeigen werden, im unteren Mittelfeld. Didaktische Überlegungen In den letzten Wochen soll die Unterrichtseinheit Leichtathletik die Schüler auf die herannahenden Bundes-Jugend-Spiele vorbereiten. Diese Stunde ist die vorletzte vor den Wettkämpfen. Da auf den Sprint noch nicht eingegangen wurde, konzentrieren wir uns auf die Sprintschulung. Der Schwierigkeitsgrad muss gering gewählt werden, da kaum Vorkenntnisse vorhanden sind. Am Anfang der Sprintschulung stehen die Laufspiele; Schnelligkeits- und Kraftfähigkeiten sollen spielerisch erworben werden. Das bereitet den Schülern Freude und die Motivation steigt. Spiele, wo besonders Antrittsschnelligkeit gefordert ist, sollten erst nach gründlichem Aufwärmen durchgeführt werden. Die sportlichen Grundformen der Sprinttechnik schließen sich an die Laufspiele an. Übungen des „Sprint-Abc, z.B. Hopserlauf, Sprunglauf, Skipping, Anfersen, zeigen bereits die Hauptcharakteristika der Sprinttechnik. Kräftiger Ballenabdruck, Bein- und Hüftstreckung, hohe Knieführung, intensiver Armschwung und ruhige Haltung des Oberkörpers sind für die technische Ausbildung von Bedeutung. Insbesondere müssen die Reaktionsschnelligkeit (Reaktions- und Startübungen), die Antritts- und Beschleunigungsfähigkeit (Fußabdrucksund Beinstreckkraftübungen), die lokomotorische Schnelligkeit (Koordinationsläufe und Tempowechselläufe) und die Sprintausdauer geschult werden. Durch die räumliche Begrenzung der kleinen Halle konzentrieren wir uns hauptsächlich auf die ersteren Fähigkeiten. Durch spielerische Formen erlernen Schüler die sportlichen Grundformen der Sprinttechnik. Lernmöglichkeiten Sozial-affektives Lernen Die Schüler sollen miteinander und füreinander handeln und dabei ein partnerschaftliches Verhalten entwickeln. Zum Beispiel die gegenseitige Rücksichtnahme im Hinblick auf körperliche Konstitution und physische Leistungsfähigkeit. Durch das soziale Handeln soll eine angenehme Unterrichtsatmosphäre geschaffen werden. Der Egozentrismus des einzelnen Kindes soll abgebaut werden. Das Kind muss sich auf andere einstellen, um erfolgreich mit ihnen zu interagieren. Motorisches Lernen Die Schnelligkeit als konditionelle Fähigkeit soll verbessert werden. Eine Förderung der Reaktionsfähigkeit, als Voraussetzung für optimalen Start, soll stattfinden. Das Beschleunigungsgefühl soll in Spielen erfahren werden. Damit sollen die koordinativen und konditionellen Elemente des schnellen Laufens optimiert werden. (Die Schüler sollen eine allgemeine Laufkoordination erwerben. Darüber hinaus sollen sie sich Schnelligkeitsfähigkeiten aneignen. Die Schüler verbessern ihre Reaktions-, Start- und Sprintfähigkeit.) Kognitives Lernen Den Schülern soll deutlich werden, welche Komponenten beim Sprint wichtig sind, um erfolgreich zu sein. Sie sollen die wichtigsten Kriterien des Bewegungsablaufs beschreiben. Dazu gehört zum einen ein guter Start, also gute Reaktionsfähigkeit. Zum anderen die Beschleunigung und das schnelle Laufen mit den koordinativen und konditionellen Elementen. Methode Die Schüler beherrschen das Laufen als Bewegungsgrundform. Bei der weiteren Ausbildung sollen die technischen Elemente des leichtathletischen Laufens herausgearbeitet werden, wobei keine spezielle Technikschulung durchgeführt werden soll. (Grobformung der Technik, Erwerb der disziplinspezifischen Fertigkeiten) Im Vordergrund sollte eine vielseitige, freudvolle Laufausbildung stehen. Dazu eignen sich die vielfältigen Laufspiele, die besonders für die Entwicklung der Laufschnelligkeit von großem Wert sind. Außerdem gelten in der Methodik Wettkämpfe als ein besonders geeignetes Mittel, die Motivation der Übenden zu erhalten und zugleich die Sprintfähigkeit zu fördern. Das beliebte methodische Mittel für das Erfahren der Beschleunigung sind Steigerungsläufe, welche allerdings in der kleinen Halle nicht durchgeführt werden können. Bevor spezielle Möglichkeiten des Schnelligkeitstrainings im Unterricht gewählt werden, bieten sich spielerische Übungsformen an, um Schnelligkeit zu entwickeln. Eine zentrale Voraussetzung für gute Sprintleistung ist eine spezifische Laufkoordination, die in Verbindung mit zahlreichen Formen spielerischen Laufens auf erlebnisorientierte Weise entwickelt werden kann. Dazu sollen die Spiele, die wir für den Hauptteil gewählt haben, dienen. Auf die Übungen des „Sprint-Abc verzichten wir in dieser Einheit, weil die Motivation der Gruppe nicht gegeben wäre. Zum Sprint gehört auch der Start, welcher höchste Konzentrationsfähigkeit, ein gutes Reaktionsvermögen und eine sichere Bewegungsausführung erfordert. Diese werden durch alle von uns gewählten Spielformen gefördert. Laufen mit Zusatzaufgaben (Zahlensuchen ankreuzen) können bei jüngeren Schülern zusätzliche Spannung wecken und die individuelle Leistung in umfassendere Zusammenhänge stellen. Bei dieser Aufgabe wird das Prinzip des Ausgleich- Sprints deutlich, denn nicht der Laufschnellste muss zum Schluss der Sieger werden. Bei der Zeitungsstaffel sollen die Schüler mit Hilfe schnellen Laufens an ihrem Bauch die Zeitung transportieren. Diese Übung gehört zur Koordinationsschulung mit Alltagsmaterialien und verbessert die Reaktionsfähigkeit, die Kinder müssen sich dem Zeitungspapier anpassen und schnell auf seine Bewegungen reagieren, sowie die Differenzierungsfähigkeit, Anpassung vom Lauftempo. Bei den Staffelspielen sollen sich die Schüler jeweils zu 4-er Gruppen finden, damit die Wartezeiten nicht zu groß sind. Eine Leistungsdifferenzierung käme bei dem Nummernwettlauf in Frage, da die Schüler gut mit einer Niederlage umgehen können, und dies als Spiel ansehen werden, verzichten wir drauf. Eine freie Gruppenbildung nach Interesse der Schüler ist in dieser Klasse ohne weitere Probleme möglich. Zum Ausklagt der Stunde haben wir das Geschichten-Spiel „Klein Erna gewählt, um die Reaktionsfähigkeit zu fördern. Geplanter Stundenverlauf Phase Inhalt Methode Einführung Begrüßung, Stundenablauf erläutern Lehrervortrag, Medien Sitzkreis Aufwärmen „Mc Donalds-Spiel Frei laufen zur Bei Musikstopp jeweilige Gruppen bilden: Musik, Pommes 1er-Gruppe (zappeln) Gruppenbildung Milch Shake 2er-Gruppen (Reagieren auf Hamburger 3er-Gruppen akustische Big Mäc 4er-Gruppen Signale) Musik „Virus Mehrere Fänger sind die Viren. Kann ein Fangspiel, frei Verfolgter einem Mitspieler die Hand laufen reichen sind sie geschützt und der Fänger (Reagieren auf muss ein neues „Opfer suchen. Wer optische Reize) Parteibänder infiziert (gefangen) ist, wird neuer Virus (Fänger). Dehnen Hintere Unterschenkelmuskulatur Stirnkreis, Hintere Oberschenkelmuskulatur lehrerzentriert (leise Musik) Vordere Oberschenkelmuskulatur Innere Hüftmuskulatur Adduktoren seitliche Rumpfmuskulatur Ellbogenstrecker obere Schulterblattm. Überleitung Teilaspekte des Schnelllaufens: Hauptteil Diskussion, Reagieren, Beschleunigen, Laufen Sitzkreis „Tag-Nacht 2 Reihen Hüttchen, nach Signal verfolgt „Tag die „Nacht oder paarweise Scheibe (s/w) umgekehrt und versucht sie zu berühren. gegenüber (Begrenzungslinie nach ca. 10 m) (Reagieren auf Schüler stehen, sitzen, liegen, hocken, etc. akustische und optische Reize) Zahlen ankreuzen Gruppenarbeit Arbeitsblatt, Gruppenteilung: 6 Gruppen mal 4 Schüler, Stifte, Schüler sollen schnellst möglich zum Hüttchen Zahlenblatt gelangen um nacheinander kommende Zahlen anzukreuzen. Zeitung transportieren Gruppenarbeit Zeitung, Hüttchen 6 Gruppen bleiben erhalten; Schüler versuchen eine Zeitung am Bauch zum Hüttchen zu transportieren und wieder zurück. Nummernwettlauf Gruppenarbeit Verschiedene 6 Gruppen bleiben erhalten; Die Schüler Gegenstände, werden in den Mannschaften Hüttchen durchnummeriert. Lehrer legt zur Hallenmitte Gegenstände (einer weniger als Mannschaften). Schüler laufen auf ein Signal zur Mitte um ein Gegenstand zu „ergattern. Gegenstände werden gesammelt. Ausklang Klein Erna Schüler werden in 6er Gruppen aufgeteilt. Alle Mitglieder einer Gruppe sitzen hintereinander auf einer Bank. Das erste Kind ist „Klein Erna. Es wird eine Geschichte vorgelesen und immer wenn der entsprechende Name fällt, bzw. wenn das Wort „alle, muss diese Person einmal um die Bank laufen und sich wieder auf den ursprünglichen Platz setzen (bei „alle müssen alle um die Bank laufen). Gruppenarbeit Bänke, Geschichte Literaturverzeichnis Katzenbogner, Hans Medler, Michael (1996), Spielleichtathletik Tei 1 Laufen und Werfen. Sportbuch-Verlag, Neumünster Katzenbogner, Hans Medler, Michael (1996), Spielleichtathletik Tei 2 Springen und Wettkämpfen. Sportbuch-Verlag, Neumünster Jonath, Ulrich Haag, Eduard u.a. (1995), Leichtathletik 1 Laufen. Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg Schöllhorn, Wolfgang (1995), Schnelligkeitstraining. Die Sprint- und Laufschule für alle Sportarten. Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg Häusler, Walter (1992), Leichtathletik Sport und Spiel, Lernen und Lehren in Schule, Verein und Freizeit. Kallmeyer Verlag GmbH, Seelze-Velber Lüchtenberg, Dietmar (1995), Laufen in Schule, Verein und Freizeit. Meyer Meyer Verlag, Aachen Lobsiger-Brugger, Lisa (1994), 1000 Spiel- und Übungsformen zum Aufwärmen. Hofmann Verlag, Schorndorf Voß, Isolde Jonath Ulrich (1975), Der Lauf. Limpert-Verlag GmbH, Frankfurt/Main Etzold, Rudi (1978), Leichtathletik in der Schule. Volkseigener Verlag, Berlin Pühse, U. (2004), Kindliche Entwicklung und soziale Prozesse im Sport. HofmannVerlag, Schorndorf Adolph, Helga Schmidt, Julia (2004), Sportförderunterricht in Theorie und Praxis. Kassel university press GmbH (02.06.2005) (02.06.2005) Reflexion der Unterrichtsstunde Das Resümee dieser Unterrichtsstunde in der Unterrichtseinheit Leichtathletik zum Thema Schnelllaufen – Sprinten war, dass die Schüler viel Spaß an ihr hatten. Dennoch gibt es viele verbesserungswürdige Ansatzpunkte, auf die wir im Folgenden näher eingehen werden. Um die nach und nach in die Halle strömenden Schüler zu beschäftigen ist ein „offener Unterrichtsbeginn sinnvoll. Durch das hereingeben von beispielsweise mehreren Softbällen, Springseilen und anderen nicht wenig verletzungsanfälligen Gegenständen, wird der erste Bewegungsdrang der motivierten Schüler abgebaut. Die ersten Minuten bis zum wirklichen gemeinsamen Unterrichtsbeginn können so ausgefüllt werden, und die Schüler kommen auf keine abwegigen Ideen. Die Ansagen an die Schüler waren oft zu lang; sie müssen deutlich und kurz formuliert werden. Darüber hinaus dürfen bei Gruppengesprächen keine Einzelgespräche mit Schülern geführt werden. Nach den Fangspielen beim Aufwärmen kann eine Reflexionsphase folgen. In dieser besprechen alle gemeinsam, wie zum Beispiel die Spielregeln zu verändern sind, damit wirklich jeder gefangen wird. Die Dehnübungen werden von vielen Schülern nicht korrekt ausgeführt. Um dies zu vermeiden, ist es sinnvoll den Schülern Hausaufgaben zu stellen. Jeder eignet sich (u.a. mit Hilfe der Techniker-Krankenkassen Broschüren) eine Dehnübung an, die er dann korrekt seinen Mitschülern vermitteln muss. Des Weiteren müssen klare Absprachen zur Dehnzeit und den Wechseln getroffen werden. Bei der Vermittlung von theoretischem Grundlagenwissen muss für Ruhe und Aufmerksamkeit gesorgt werden, damit die Schüler konzentriert mit eigenen Worten den Sachverhalt beschreiben können. Dieser ist einleuchtend und überzeugend darzustellen, deshalb muss die Lehrkraft ernsthaft hinter der Theoriephase stehen. Die Organisation der Spiele hat im Allgemeinen zu viel Zeit in Anspruch genommen; dadurch kommt umgehend Unruhe bei den Schülern auf. Eine schnellere Organisationsform ist, beispielsweise bei dem Spiel „Tag – Nacht, am Spielfeldrand Pylonen aufzustellen, auf deren Höhe die Schüler nebeneinander eine Reihe bilden können. Darüber hinaus kommt viel mehr Spannung und Spaß ins Spiel, wenn Punkte verteilt werden. Das Spielverständnis und damit verbundenen Regel sind von großer Bedeutung. Bei dem Staffellauf mit „Ankreuzen der Zahlen war den Schülern nicht eindeutig klar, dass die Zahlen nicht nach der Reihenfolge sich auf den Zetteln befanden. Um dies verständlicher zu machen, wäre ein Plakat (optisch) mit Beispiel-Zahlen angebracht gewesen. Es ist nicht möglich, allein als Lehrkraft, die Richtigkeit des Ankreuzen zu beobachten. Hier kann man die nicht mitmachenden Schüler als Hilfe einsetzen. Diese Staffel hat aber auch für die Förderung sozialer Kompetenzen gesorgt, denn die Schüler waren gezwungen in der Mannschaft miteinander zu kommunizieren. Generell ist wichtig das Spielende deutlich zu machen, zum Beispiel durch ein Pfiff. Zum Ausklang durchgeführte „Klein-Erna Spiel, war zu viel in die Länge gezogen. Grundsätzlich klappt nur dann ein Spiel, wenn die festgelegten Regel eingehalten werden. Bei diesem Spiel wäre wichtig, die Laufrichtung vorher festzulegen, um eine Prävention von Verletzungen zu gewährleisten. Die Bank sollte „ganz umgelaufen werden, die Schüler sollen dieser Regel befolgen, und sich keine Verkürzungen erlauben. Um die Motivation zu steigen, wäre von großer Bedeutung, die Punkte in den Mannschaften zählen zu lassen. Dies können ruhig die Schüler selbst übernehmen, die Lehrkraft ist ja mit lesen beschäftigt.