Arbeitsblatt: Alexander der Grosse

Material-Details

Die Schüler sollen anhand der Quellen den Charakter (bzw. sein zwiespältiges Wesen) erarbeiten. Auch kann der Wandel vom Held zum zornigen, kompromisslosen Herrscher vollzogen werden. Die SuS können entweder in Gruppen je eine Quelle bearbeiten und dann vorstellen mit anschliessender Plenumsdiskussion, oder jeder SuS erarbeitet als Hausarbeit die Quellen und den Charakter
Geschichte
Altertum
7. Schuljahr
4 Seiten

Statistik

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795
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25.03.2016

Autor/in

Carolin Schwendemann
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Kantonsschule Hohe Promenade Alexander der Grosse Arbeitsauftrag 1. Lies die dir zugeteilte Quelle genau durch 2. Analysiere sie zunächst nach dem gelernten Schema (Unklarheiten, Zusammenfassung) 3. Erläutere schliesslich, wie Alexander der Grosse hier geschildert wird. Quelle 1 Wörterbuch Chios: griechische Insel (damals unter persischer Herrschaft) Triere: rudergetriebenes Kriegsschiff des Altertums     1 Kantonsschule Hohe Promenade Alexander der Grosse Quelle 2 Strabon 17, 1, 43 (814) Kallisthenes erzählt nun, Alexander habe, von allzu grosser Ruhmesbegierde getrieben, das Orakel aufgesucht [.] Er sei von Paraitonion aufgebrochen und habe trotz des Aufkommens von Südwinden den Marsch mit Gewalt durchgeführt; im Sandsturme umherirrend sei er gerettet worden [.] Die Orakelsprüche erfolgten aber nicht [.] durch Worte, sondern zum grössten Teil durch Winke und Zeichen. Folgendes aber habe der Priester mit ausdrücklichen Worten zum König gesagt, er sei des Zeus Sohn. Plutarch, Alexander 27f. Als Alexander die Wüste glücklich überwunden hatte und zu der Oase kam, begrüsste ihn der Hohepriester des Ammon im Namen des Gottes als seines Vaters. Da richtete Alexander an ihn die Frage, ob einer der Mörder seines Vaters der Rache entgangen sei. „Versündige dich nicht, mahnte ihn der Priester, „denn du hast keinen sterblichen Vater! Alexander änderte also die Form der Frage: ob er denn an allen Mördern des Philipp die Rache vollzogen habe. Dann fragte er nach seiner eigenen Herrschaft, ob die Götter ihm Macht über alle Menschen verleihen würden. Die Antwort des Gottes versprach ihm die Herrschaft und beruhigte ihn, Philipp habe volle Genugtuung erhalten. [.] Überhaupt trat er den Barbaren gegenüber stolz auf und kehre vor ihnen seinen unerschütterlichen Glauben an seine göttliche Geburt hervor.     2 Kantonsschule Hohe Promenade Alexander der Grosse Quelle 3 Auszug aus: Dittmar, Peter: Wie ein 25-jähriger Europäer Herr von Asien wurde, 10.01.2011, unter: (Der Text wurde im Zusammenhang einer Kunstausstellung geschrieben, daher die Bezüge zu Bildern und Malern.) Dass Alexander nach dem Sieg über den persischen Grosskönig Dareios dessen Familie nicht versklavte, sondern ihren Rang respektierte, die Töchter angemessen verheiratete, gehört zu den historisch verbürgten Tatsachen. Als Grossmut Alexanders wurde das zu einem beliebten Thema von Tugendbildern. Auch dass er König Poros, weil der seine Macht anerkannte, die Herrschaft über weite Teile Indiens beliess, gehört zu den Ruhmesbildern über Alexander. Wenn es jedoch um den wahren, recht zwiespältigen Charakter Alexanders geht, versagt die Bilderwelt. Sein herrscherliches Kalkül, Verwandte wie Kampfgefährten und Vasallen umbringen zu lassen, wenn sie seiner Macht im Wege zu stehen schienen, war nie bildwürdig. Dass er angeblich mit Olympias seinen Vater ermorden liess, mochten Künstler auch in späteren Zeiten nicht ausmalen. Ebenso wenig interessierten sie Alexanders Zornes- und Trunkenheitsausbrüche, denen Kallisthenes, der Historiker und Berichterstatter aller Feldzüge, ebenso zum Opfer fiel wie Kleitos, der Jugendfreund und Kommandant der Königsschwadron, der ihm am Granikos das Leben gerettet hatte. Auf diesen Zwiespalt spielt der Franziskaner Berthold von Regensburg an: Der war ein so kühner Mann und ein weiser Mann, der den grössten Teil der Welt gewann, mit Mannhaftigkeit und mit Klugheit. Und er war der grössten Toren einer, den die Welt je besass. So blind machte ihn die Hoffart. Wörterbuch verbürgen: hier: als richtig bestätigen Grossmut: Grosszügigkeit Tor: hier: jemand, der unklug handelt, weil er Umstände nicht richtig einzuschätzen kann     3 Kantonsschule Hohe Promenade Alexander der Grosse Quelle 4 Auszug aus: Schulz, Matthias: Romantiker in Waffen, in: Spiegel Spezial Geschichte, 2/2008, S. 128-133. Hunderte von Werken haben Alexander den Großen als „guten Imperialisten verklärt, der den Orient in die Schranken wies und den alten Flusskulturen an Euphrat, Nil und Indus für immer die Macht entriss. [.] Doch seit einigen Jahren fällt Schatten auf den antiken Gröfaz. Historiker werfen dem Mann einen „psychotischen Charakter und eine krankhafte Todessehnsucht vor. Auch von „autoaggressiven Trinkgewohnheiten ist die Rede. Vier und mehr Liter Wein scheinen das Quantum gewesen zu sein, mit dem sich der Stratege auf Banketten berauschte. [.] Auch der Altgeschichtler John Maxwell OBrien kann Material vorweisen, das den König als Schluckspecht enttarnt. Er stützt sich dabei auf die [.] königlichen Tagebücher, die eine Art Heeresbericht darstellen. Dort heißt es etwa: Am fünften Tag des Monat Dios trank er bei Medeios, am sechsten Tag schlief er seinen Rausch aus und stand nur auf, um mit seinen Offizieren den Marsch des nächsten Tages zu beraten [.] am siebten Tag war er bei Perdikkas eingeladen und trank wieder, und am achten schlief er. Schätzungen zufolge starben bei dem Angriff aufs Morgenland, den der Stratege 334 v. Chr. startete, insgesamt etwa 750000 Menschen. Zerschlagen wurde dabei ein tolerantes Vielvölkerreich, das Religionsfreiheit, erträgliche Steuerlasten und Chancengleichheit ohne Ansehen der Rasse bot. Alexander schlug mit nie gekannter Brutalität hinein. [.] Besonders eine Bluttat macht auch den historischen Schönschreibern schwer zu schaffen: Kleitos hatte gewagt, Alexanders Getue anzuprangern. Sich als Sohn des Gottes Amun aufzuspielen und nicht als Spross des großen Philipp, sei doch lächerlich. Da geriet der König in Rage. Erst warf er einen Apfel nach dem General. Als der sich nicht einschüchtern ließ, schrie er nach Waffen und verteilte Faustschläge an die Leibgarde, die nicht gehorchen wollte. Schließlich entriss er einem Soldaten eine Lanze und rammte sie Kleitos in den Leib. Erst in jüngster Zeit versuchen kritische Historiker die wahre Gestalt Alexanders zu erfassen. Immer klarer tritt hervor, dass der Makedone von Schmeichlern und Schönschreibern ins Mythische und Übermenschliche entrückt wurde. Wörterbuch Imperialist: Entdecker und Eroberer Gröfaz: abschätzig für Feldherr Quantum: Menge     4