Arbeitsblatt: Konjunktiv I und II
Material-Details
Dossier zum Konjunktiv I und II
Deutsch
Grammatik
8. Schuljahr
21 Seiten
Statistik
160222
841
49
26.04.2016
Autor/in
Patricia Troxler
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Die drei Modi (Aussageweisen) im Deutschen Modus Verwendung Beispielsatz Konjunktiv Verwendung: Der Konjunktiv wird vor allem in der indirekten Rede gebraucht und drückt eine „fremde Äusserung aus. Daneben findet man ihn auch oft in Anweisungen (etwa in der Kochkunst und in der Mathematik). Beispiele: Anweisung Kochrezept Indirekte Rede Man nehme 300 Gramm Mehl Sie sagte, morgen werde es regnen. Bildung: Der Konjunktiv lässt sich vom Infinitiv ableiten. Infinitiv Konjunktiv-Endungen Komm(en) - - en kommen est et kommet -e en kommen ich komme du kommest Präsens Präteritum Perfekt Futur Futur II Plusquam perfekt ihr er/sie kommeIm Konjunktiv sie gibt es KEINE Der Konjunktiv existiert in verschiedenen Zeitformen: Indikativ (Wirklichkeitsform) Ich trage Sie trägt Ich trug Sie trug Ich habe getragen Sie hat getragen Ich werde tragen Sie wird tragen Ich werde getragen haben Sie wird getragen haben Ich hatte getragen Sie hatte getragen wir Konjunktiv (Möglichkeitsform) Ich trage Sie trage Ich habe getragen Sie habe getragen Ich werde tragen Sie werde tragen Ich werde getragen haben Sie werde getragen haben– und -formen Verbformen im Konjunktiv 1 erkennen Auftrag: Unterstreiche im Text die Verbformen, die im Konjunktiv 1 stehen. Ausschnitt aus Wachtmeister Studer von Friedrich Glauser Schlumpf hatte dem Wachtmeister erzählt, er habe bei einem Ehepaar gewohnt, das in der Bahnhofstraße ein Korbereigeschäft betrieben habe. Hofmann hätten die Leute geheißen. Das Haus war nicht schwer zu finden. Auf dem Gehsteig, vor dem Laden, standen geflochtene Blumenständer, die sich nach einem Salon und der obligaten Palme zu sehnen schienen. Studer trat ein, eine Klingel schrillte gedämpft in einem hinteren Zimmer, und dann betrat eine Frau den Laden. Sie trug eine blau gestreifte Ärmelschürze, ihre Haare waren grau und ordentlich frisiert. Sie fragte, was der Herr wolle, und ihre Höflichkeit wirkte angelernt. Er komme, sagte Studer, um über den Schlumpf Erwin, der ja hier gewohnt habe, Auskunft einzuziehen. Wachtmeister Studer von der Polizei. Man habe ihn mit der Verfolgung des Falles betraut, und er hätte gern etwas über den Burschen erfahren. Die Frau nickte, ihr Gesicht wurde traurig. Das sei eine heillose Geschichte, meinte sie. Der Wachtmeister möge doch eintreten, sie sei allein, ihr Mann sei hausieren gegangen, ob der Wachtmeister nicht ein wenig in die Küche kommen wolle, sie habe gerade Kaffee gemacht, er könne auch eine Tasse trinken, wenn er wolle . Ganz ungeniert. Auf Kaffee hatte Studer gerade Lust. . Und er bereute es nicht, denn der Kaffee war gut, keine laue Brühe wie im «Bären». Die Küche war klein, weiß, sehr sauber. Nur der Stuhl, auf dem Studer Platz genommen hatte, war ein wenig zu schmal . Studer begann vorsichtig zu fragen. Ob der Schlumpf pünktlich gezahlt habe? O ja, jeden Monat, am Letzten, wenn er Zahltag gehabt hätte, sei er gekommen und habe 25 Franken auf den Tisch gelegt. – Und er sei am Abend immer daheim geblieben? Das erste Jahr schon, aber seit letztem Jahr sei er am Abend oft spät zurückgekommen. Aha, meinte Studer, eine Liebschaft? Frau Hofmann lächelte. Es war ein freundliches, mütterliches Lächeln. Studer freute sich im Stillen über die Frau. Sie nickte. Aber das Mädchen sei nie zum Schlumpf ins Zimmer gekommen? Nie, nein. Solche Sachen wolle sie nicht haben. Nicht, dass sie etwas daran fände, aber in einem Dorf! . Der Wachtmeister werde verstehen . Studer verstand. Es war an ihm zu nicken, und er nickte überzeugt. Er saß da in seiner Lieblingshaltung, die Schenkel gespreizt, die Unterarme auf den Schenkeln und die Hände gefaltet. Sein magerer Kopf war gesenkt. Das Mädchen sei auch nie gekommen, um den Schlumpf abzuholen? Nein . Das heißt, wohl einmal . am Mittwochabend. Um welche Zeit? „Um halb sieben. Der Schlumpf ist gerade von der Arbeit zurückgekommen, hat sich im Zimmer gewaschen . Er war gerade am Waschen, da ist das Mädel in den Laden gekommen, ganz blass war sie, aber das hat mich weiter nicht gewundert, weil doch ihr Vater ermordet aufgefunden worden war . Sie hat gesagt, sie müsse den Schlumpf sprechen und ob ich ihn rufen wolle. Er ist dann gekommen, ich hab die beiden in der Küche allein gelassen, aber sie haben kaum eine Minute miteinander gesprochen. Dann ist das Mädel wieder fortgegangen. Und der Schlumpf ist erst nach Mitternacht heimgekommen . » Lösungen: Ausschnitt aus Wachtmeister Studer von Friedrich Glauser Schlumpf hatte dem Wachtmeister erzählt, er habe bei einem Ehepaar gewohnt, das in der Bahnhofstraße ein Korbereigeschäft betrieben habe. Hofmann hätten die Leute geheißen. Das Haus war nicht schwer zu finden. Auf dem Gehsteig, vor dem Laden, standen geflochtene Blumenständer, die sich nach einem Salon und der obligaten Palme zu sehnen schienen. Studer trat ein, eine Klingel schrillte gedämpft in einem hinteren Zimmer, und dann betrat eine Frau den Laden. Sie trug eine blau gestreifte Ärmelschürze, ihre Haare waren grau und ordentlich frisiert. Sie fragte, was der Herr wolle, und ihre Höflichkeit wirkte angelernt. Er komme, sagte Studer, um über den Schlumpf Erwin, der ja hier gewohnt habe, Auskunft einzuziehen. Wachtmeister Studer von der Polizei. Man habe ihn mit der Verfolgung des Falles betraut, und er hätte gern etwas über den Burschen erfahren. Die Frau nickte, ihr Gesicht wurde traurig. Das sei eine heillose Geschichte, meinte sie. Der Wachtmeister möge doch eintreten, sie sei allein, ihr Mann sei hausieren gegangen, ob der Wachtmeister nicht ein wenig in die Küche kommen wolle, sie habe gerade Kaffee gemacht, er könne auch eine Tasse trinken, wenn er wolle . Ganz ungeniert. Auf Kaffee hatte Studer gerade Lust. . Und er bereute es nicht, denn der Kaffee war gut, keine laue Brühe wie im «Bären». Die Küche war klein, weiß, sehr sauber. Nur der Stuhl, auf dem Studer Platz genommen hatte, war ein wenig zu schmal . Studer begann vorsichtig zu fragen. Ob der Schlumpf pünktlich gezahlt habe? O ja, jeden Monat, am Letzten, wenn er Zahltag gehabt hätte, sei er gekommen und habe 25 Franken auf den Tisch gelegt. – Und er sei am Abend immer daheim geblieben? Das erste Jahr schon, aber seit letztem Jahr sei er am Abend oft spät zurückgekommen. Aha, meinte Studer, eine Liebschaft? Frau Hofmann lächelte. Es war ein freundliches, mütterliches Lächeln. Studer freute sich im Stillen über die Frau. Sie nickte. Aber das Mädchen sei nie zum Schlumpf ins Zimmer gekommen? Nie, nein. Solche Sachen wolle sie nicht haben. Nicht, dass sie etwas daran fände, aber in einem Dorf! . Der Wachtmeister werde verstehen . Studer verstand. Es war an ihm zu nicken, und er nickte überzeugt. Er saß da in seiner Lieblingshaltung, die Schenkel gespreizt, die Unterarme auf den Schenkeln und die Hände gefaltet. Sein magerer Kopf war gesenkt. Das Mädchen sei auch nie gekommen, um den Schlumpf abzuholen? Nein . Das heißt, wohl einmal . am Mittwochabend. Um welche Zeit? „Um halb sieben. Der Schlumpf ist gerade von der Arbeit zurückgekommen, hat sich im Zimmer gewaschen . Er war gerade am Waschen, da ist das Mädel in den Laden gekommen, ganz blass war sie, aber das hat mich weiter nicht gewundert, weil doch ihr Vater ermordet aufgefunden worden war . Sie hat gesagt, sie müsse den Schlumpf sprechen und ob ich ihn rufen wolle. Er ist dann gekommen, ich hab die beiden in der Küche allein gelassen, aber sie haben kaum eine Minute miteinander gesprochen. Dann ist das Mädel wieder fortgegangen. Und der Schlumpf ist erst nach Mitternacht heimgekommen . » Personalpronomen in der direkten und indirekten Rede Die Personalpronomen sind in der direkten und indirekten Rede nicht die gleichen. Wandeln wir Sätze um, müssen diese Pronomen angepasst werden. Beispiel: Fränzi sagt zu Anja: „Ich bin auch zum Geburtstagsfest eingeladen. Anja erzählt einer Freundin, dass Fränzi sagte, sie sei auch zum Geburtstagsfest eingeladen. Direkten Rede Rede ich du er/sie/es wir ihr sie Indirekte er/sie ich, er/sie er/sie/es sie wir sie Setze das passende Personalpronomen ein: 1. Susanne sagt zu Maria: „ Du bist am Fest willkommen. a) Maria erzählt einem Freund: Susanne sagte, sei am Fest willkommen. b) Julia erzählt einem Freund: Susanne sagte zu Maria, sei am Fest willkommen. 2. Laura sagt zur Nachbarin: „Der Milchmann (er) kommt heute nicht. Die Nachbarin erzählt ihrem Mann: Laura sagte, komme heute nicht. 3. Die Zwillinge sagten zu ihrer Mutter: „ Wir sind im Schwimmen die Besten gewesen. Die Mutter erzählt ihrem Mann: Die Zwillinge sagten, .seien im Schwimmen die Besten gewesen. 4. Lea sagt zu Vera: „Du und Leo, ihr seid auch zu meinem Fest eingeladen. a) Vera erzählt Leo: Lea sagte, .seien auch zu ihrem Fest eingeladen. b) Simon erzählt Dominik: Lea sagte zu Vera, sie und Leo, seien auch zu ihrem Geburtstag eingeladen. 5. Der Reporter berichtete am Radio: „Die Favoriten sind ausgeschieden. David erzählt seinem Freund: Der Reporter am Radio berichtete, . seien ausgeschieden. Konjunktiv II Verwendung: Der Konjunktiv II drückt in erster Linie das Unwirkliche, das nur Vorgestellte aus. Er ist deshalb häufig in Wunsch-, Bedingungsätzen zu finden. Mit dem Konjunktiv können aber auch höfliche Bitten formuliert werden und er wird als Ersatz des Konjunktivs in der indirekten Rede verwendet (siehe Blatt Indirekte Rede). Beispiele: Bedingungssatz: Wenn er könnte, gingen wir ins Kino. Wunschsatz: Wäre ich doch reich! Höfliche Bitte: Hätten Sie Zeit für mich? Bildung des Konjunktiv II: Der Konjunktiv 2 lässt sich vom Präteritum ableiten (z.B. machte): 1.Schritt: 2.Schritt 3.Schritt Präteritum 3. Person Singular Konjunktiv 2 Endung anhängen Konjunktiv 2 -e Ich ginge -est Du gingest -e Er/Sie/E ginge Er/Sie/Es ging -en -et -en Wir Ihr gingen ginget gingen Sie Bei gewissen Verben mit der Endung – te im Präteritum (Indikativ) unterscheidet sich der Konjunktiv II nicht von dieser Präteritumsform im Indikativ. Beispiel: Präteritum: er suchte Konjunktiv II: Er suchte Lässt sich der Konjunktiv II nicht vom Indikativ unterscheiden, verwendet man die „Würde-Form (würde Grundform). Beispiel: Wenn ich genug Geld hätte, würde ich mir eine schönere Wohnung suchen. Ebenfalls wird die „Würde-Form verwendet, wenn der Konjunktiv als veraltet gilt. (bspw. statt er flöhe, er hälfe er würde fliehen, er würde helfen) Bildung der Konjunktiv II -Formen Der Konjunktiv II lässt sich vom Präteritum ableiten. Präteritum ich hatte du hattest er hatte wir hatten ihr hattet sie hatten ich hätte du hättest er hätte wir hätten ihr hättet sie hätten Konjunktiv II Indirekte Rede: Konjunktiv und Konjunktiv II Grundsätzlich wird für die Indirekte Rede der Konjunktiv benützt. Doch unterscheidet sich der Konjunktiv nicht vom Indikativ, wird für die Deutlichkeit der Konjunktiv II verwendet. Beispiel: Indirekte Rede Konjunktiv I: Peter sagt, seien Freunde haben den Bus verpasst. Indirekte Rede Konjunktiv II: Peter sagt, seine Freunde hätten den Bus verpasst. Lässt sich auch der Konjunktiv II nicht vom Indikativ unterscheiden, verwendet man die „Würde-Form. Beispiel: Indirekte Rede Konjunktiv II: Peter sagt, seine Freunde laufen/liefen nicht den ganzen Weg bis zur Disco. Indirekte Rede Würde- Form: Peter sagt, seine Freunde würden nicht den ganzen Weg bis zur Disco laufen. Ebenfalls wird die „Würde-Form verwendet, wenn der Konjunktiv als veraltet gilt. (bspw. statt er flöhe, er hälfe er würde fliehen, er würde helfen) In Kürze: Regel: In der indirekten Rede wird normalerweise der Konjunktiv verwendet. 1. Unterregel: Der Konjunktiv wird durch den Konjunktiv II ersetzt, wenn der Konjunktiv mit dem Indikativ zusammenfällt. 2. Unterregel: Der Konjunktiv II wird mit der würde-Form ersetzt, wenn er a) mit der Präteritumsform zusammenfällt oder b) ungebräuchlich ist veraltet wirkt. Beispielssätze zur Indirekten Rede-Regel Der Zeuge sagt: „Ich habe kein Rotlicht überfahren. Der Zeuge sagt, er habe kein Rotlicht überfahren. (Konj. Regel) Eva sagt: „Meine Eltern kommen etwas später. Eva sagt, ihre Eltern kommen etwas später. (Übereinstimmung Konj. & Indikativ Konj. II Eva sagt, ihre Eltern kämen etwas später. Amir sagte: „Wir machen einen Ausflug. Amir sagte, wir machen einen Ausflug. Amir sagte, wir machten einen Ausflug. (Übereinstimmung Konj. II Indikativ Würde-Form) Amir sagte, wir würden einen Ausflug machen. Anna und Ruth sagen: „Wir helfen dir. Anna und Ruth sagen, sie helfen mir. Anna und Ruth sagen, sie hälfen mir. (Veraltete Konj. II-Form WürdeForm) Anna und Ruth sagen, sie würden mir helfen. C4 C4 Lösungen zu C9: Indirekte Rede Training Auftrag 1: Peter sprach zu seinen Arbeitskollegen, er habe genug. Er gebe hiermit seinen Rücktritt bekannt. Ihre Streitereien könnten sie selber schlichten. Er sei nicht mehr bereit, alle Arbeit zu erledigen. Nun müssten sie ohne ihn weiterschauen. Und zurück komme er bestimmt nicht. Auftrag 2: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. hätte habe hätten sei helfe müsse dürfe könne könne könnten