Arbeitsblatt: Römer - Die Häuser
Material-Details
Zusammenstellung der drei Häusertypen INSULAE, DOMUS, VILLA RUSTICA im alten römischen Reich
(Inhalte aus weiteren Quellen zusammengestellt)
Geschichte
Altertum
4. Schuljahr
4 Seiten
Statistik
160324
1092
8
28.04.2016
Autor/in
Dario Bonaccorso
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
DIE HAEVSER DER ROEMER WOHNHAVS INSVLAE („Insulä) Die meisten Häuser, in der kaiserzeitlichen Stadt Rom, waren die großen, in der Hauptsache vier- bis fünfstöckigen Mietskasernen, insulae (Inseln) genannt. In deren Wohnungen wohnten auch Wohlhabendere (Reiche Menschen), die dann mehrere Zimmer hatten, aber allen Wohnungen war gemeinsam, dass die Ausstattung mit Möbeln äußerst einfach war. Ein Bett, auf dem man auch saß, ein Tisch, einige Stühle, Lampen, Kohlenbecken für die Heizung, Essgeschirr, Küchengerät, wenn man eine Küche hatte, in vielen Wohnungen fehlte sie; man holte sich sein Essen von den vielen Garköchen auf der Straße. Eine Toilette gab es nicht, man benutzte Töpfe, die dann, was natürlich verboten war, aus dem Fenster geschüttet oder in große Kübel geleert wurden, die unter der Treppe standen. Deren Inhalt wurde von den Gerbern abgeholt, die ihn zum Bearbeiten des Leders brauchten. Zwar gab es ein berühmtes und wohl organisiertes Abwassersystem, aber bis in die einzelnen Wohnungen reichte die Kanalisation nicht. DOMVS („Domus) Die reichen Römer bewohnten grosse und geräumige Häuser mit einem, selten zwei Stockwerken. Man nannte sie „domus. Diese Häuser hatten normalerweise ein „Atrium, eine Art Vorraum, der nur zum Teil überdacht war. In der Mitte des Atriums war das Dach offen und darunter gab es ein Wasserbecken, in dem sich das Regenwasser sammelte. Rund um das Atrium öffneten sich die einzelnen Räume: ein Ess-Saal, Räume für Hausbesitzer, Räume für die Dienerschaft und eine Küche. Das Haus wurde mit Säulen, Statuen, Mosaiken auf dem Fussboden und an den Wänden verschönert. Römische Familien, die sich ein Domus leisten konnten, machten die Hausarbeit nicht selbst. Dafür hatten sie zahlreiche Sklaven, die putzten, kochten, den Garten versorgten und die Kinder erzogen und beaufsichtigten. Die Gärten und Innenhöfe waren oft eine wahre Pracht: Schwimmbassin, Wasserspiele, Statuen und kunstvoll geschnittene Büsche, Hecken und Bäume gab es da. Eine richtige Oase um sich auszuruhen, und dies inmitten des städtischen Trubels. VILLA RVSTICA („Villa rustika) Wer so reich war, dass er sich ein Stadthaus leisten konnte, besass auch meistens noch eine VILLA RUSTICA. So nannte man die grossen Gutshöfe auf dem Land. Solche Gutshöfe waren in grosser Zahl auch über das schweizerische Mittelland verstreut. Sie prägten das Landschaftsbild; noch heute weiss man von etwa 150 solchen Höfen allein im Kanton Aargau. Diese Gutshöfe könnte man nicht mit unseren heutigen Bauernhöfen vergleichen, denn sie waren viel grösser. Sie umfassten so viel Land wie ein kleines Dorf. Eine Villa Rustica war ein riesiger, landwirtschaftlicher Betrieb. Sie lag deshalb inmitten von ergiebigem Ackerland, in Nähe eines Flusses und einer Quelle und nicht zu weit weg von gut gebauten, wichtigen Strassen. Aus freigelegten Villenüberresten konnte man viel lernen: Das Herrenhaus war meist aus Stein gebaut und lag etwas erhöht auf einem Hügel oder an einer sonnigen Halde. Es war ein langgezogenes, einstöckiges Gebäude, das in viele Räume unterteilt war. Vorspringende Flügel schlossen es auf beiden Seiten ab. Fast immer bildete eine gedeckte Säulenhalle, (ein Porticus) die Front des Hauses. Hier konnte die Herrenfamilie spazieren und zugleich die arbeitenden Slaven beaufsichtigen. Die Werkstätten, Speicher und Behausungen der Sklaven waren entweder auf der Rückseite der Villa angebaut, oder sie standen auf der Vorderseite entlang des Gemüse- und Obstgartens. Sie waren oft in die Schutzmauer eingebaut, die jeden Hof wie eine Befestigung umgab. Die meisten angebauten Nahrungsmittel hatten die Römer aus dem Süden mitgebracht: Kohl, Bohnen, Zwiebeln, Wirz, Erbsen, Linsen. und Aprikosen, Kirschen, Pfirsiche, Trauben. Zu jedem Hof gehörten Weiden, Wiesen, Äcker und Rebland. Der grösste Teil befand sich allerdings ausserhalb der Mauer. Aquädukte Die Versorgung mit Trinkwasser war eines der grossartigen Werke der römischen Zivilisation. Die Aquädukte führten das Trinkwasser von der Quelle bis zur Stadt. Meist funktionierten sie durch leichtes Gefälle. 500 km waren sie insgesamt lang und lieferten 700.000 m3 Wasser pro Tag. In Pompeji und teilweise auch in Rom bestanden sie aus drei übereinander liegenden Leitungen: Die unterste belieferte die öffentlichen Becken und Brunnen, die mittlere Thermen und Bäder und die obere die wenigen Privathäuser, die sich diesen kostspieligen Anschluss leisten konnten; gab es Wassermangel, versiegte zuerst die Zufuhr bei diesen, dann bei den Thermen, und die öffentliche Wasserversorgung funktionierte am längsten.