Arbeitsblatt: Werkstatt Mittelalter

Material-Details

Umfangreiche Werkstatt/Postenarbeit zum Mittelalter.
Geschichte
Mittelalter
5. Schuljahr
14 Seiten

Statistik

160568
3175
161
03.05.2016

Autor/in

claude reichmuth
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

Downloads Arbeitsblätter / Lösungen / Zusatzmaterial

Die Download-Funktion steht nur registrierten, eingeloggten Benutzern/Benutzerinnen zur Verfügung.

Textauszüge aus dem Inhalt:

NMG_PS_Mittelalter Zeitepoche des Mittelalters MA0101 Nun, es war ja nicht so, das sich irgendwann zu Beginn des Mittelalters jemand hinsetzte und aufschrieb, «heute beginnt das Mittelalter», sondern wir geben ja heute den vergangenen Zeiten Namen. Diese Nomenklatur einer Zeitspanne hilft uns, uns darüber zu unterhalten oder für die Welt der Vergangenheit eine Vorstellung zu entwickeln. Zeitgeschichtliche Abschnitte oder Epochen werden meist an bestimmten Ereignissen oder Inhalten festgemacht. Hierfür eignen sich unter anderem: kulturelle religiöse militärische geologische Ereignisse und Inhalte, die einen bestimmten Zeitrahmen markieren oder prägen. Die Wahl dieser Inhalte oder Ereignisse, welche zur Bestimmung einer Zeitspanne herangezogen werden, sind sehr von der Art und Weise des Betrachtens abhängig. Ein Militär sieht die Dinge sicher anders, als ein Geistlicher (Kirchenmann), und ein Mensch, der die Welt versucht aus der Sicht der Menschen damals zu betrachten auch wieder. Doch eigenartigerweise sind sich die Daten trotzdem sehr nahe. Für das Mittelalter gilt: 500 –1500 n.Chr. Das Ende des MA wird eingeläutet durch: Frühmittelalter Hochmittelalter Spätmittelalter 1452 letzte Kaiserkrönung in Rom 1453 Fall Konstantinopels (Istanbul) 1454 Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen, metallenen Lettern 1492 Entdeckung Amerikas 1517 Reformation: Luther/Thesen (Luther verstand sich nicht als Reformer, sondern als gutes Mitglied der alten Kirche) 500 – 900 n.Chr. 900 – 1250 n.Chr. 1250 – 1500 n.Chr. Genauer betrachtet beginnt das Mitelalter mit diesen Ereignissen: 313 Anerkennung des Christentums 375 Einfall der Hunnen in Westeuropa 394 Ende der olympischen Spiele 395 Teilung des Römischen Reichs 410 Eroberung Roms durch Westgoten 622 Auswanderung Mohammeds von Mekka nach Medina 633 Beginn der islamischen Expansion 711 Landung der Araber in Spanien NMG_PS_Mittelalter Zeitepoche des Mittelalters MA0102 Als Mittelalter bezeichnet man – wie bereits erwähnt – die Zeit zwischen Altertum und Neuzeit von 500 bis 1500 n. Chr. Für viele Menschen war es das finstere Mittelalter mit Krankheiten und Kriegen, wobei das Menschenleben nicht viel galt, für andere war das Mittelalter die Zeit christlich-ritterlicher Tugenden. Es entstanden Städte, das Bankwesen, Handwerkszünfte, Universitäten, Burgen und Kathedralen. Die katholische Kirche mit dem Papst, Klöster und die feudale Gesellschaftsordnung mit dem König und den Bischöfen als Lehensherren, der Adel mit den Rittern, die Handwerker und die Bauern prägten das Leben der mittelalterlichen Gesellschaft. Diese Karte zeigt die Völkerwanderungen zu Beginn des Mittelalters, welche grosse Veränderungen in Europa einläuteten. Als um 1500 die Fernwaffen mit den Armbrüsten und Langbogen aufkamen, begann der Niedergang des Rittertums. Die Panzer boten keinen Schutz mehr. Hungerkatastrophen und Seuchen entvölkerten ganze Landstriche und schwächten auch die Stellung der Ritter. Heute bleibt nur noch der Traum von den ritterlichen Tugenden: der Stärke und der Hilfsbereitschaft, aber auch die Sehnsucht und Nostalgie nach dem «ritterlichen Menschen». Aufgabe: Beantworte die Fragen des Aufgabenblattes MA01, überprüfe deine Antworten mit einem Kind der Klasse und lasse diese vom Lehrer kontrollieren. NMG_PS_Mittelalter Die Schweiz im Mittelalter Im Mittelalter fanden grosse soziale Veränderungen statt. Treibende Kräfte waren die fränkischen Könige mit ihrer Grossmachtpolitik, die Adligen und die Kirche, die einerseits im Machtgerangel der Adligen kräftig mitmischte, gleichzeitig aber auch Hüterin der Kultur und der biblischen Tradition war. Zwar orientierte sich das konkrete Handeln der Kirchenfürsten mehr an ihren Machtgier als an der Bibel, aber dort wo eine Entwicklung zu mehr Menschlichkeit und sozialer Gerechtigkeit stattfand, spielte die biblische Botschaft eine wichtige Rolle. Während des Hochmittelalters wurde die gesamte heutige Schweiz ins Heilige Römische Reich deutscher Nation integriert. 951 kam das Königreich Italien, 1033 das Königreich Burgund zum Reich. Die schweizerischen Alpenpässe waren von grosser Bedeutung für die Kaiser, da ihre Kriegszüge nach Italien fast zwangsläufig durch die Schweiz führten. Entlang der wichtigen Handelswege besassen die Kaiser deshalb Grundbesitz, sogenanntes Reichsgut, oder sie gründeten Klöster und Pfalzen, um die Wege zu sichern. Verschiedene Adelsgeschlechter übten als Lehensträger des Reiches das Grafenamt in der Schweiz aus. Am bekanntesten sind die Geschlechter der Zähringer, der Kyburger und der Lenzburger. Sie kämpften um Ämter, Grundbesitz und Einfluss im ganzen süddeutschen Raum. Zur Besiedlung ihres Grundbesitzes und zur militärischen Sicherung gründeten die Adelsgeschlechter ab dem 12. Jahrhundert im ganzen Mittelland zahlreiche Städte und bauten Burgen (1173 starb z.B. Graf von Lenzburg). Durch das Aussterben einiger lokaler Grafengeschlechter im 13. Jahrhundert konzentrierte sich der Grundbesitz des Hochadels stark. Am meisten profitiert haben die Habsburger. Ihr Stammschloss ist die Habsburg. Die Grafen von Habsburg erbten durch geschickte Heiratspolitik ausgedehnte Ländereien der Zähringer, Lenzburger und Kyburger in der Zentral-, West- und Ostschweiz. Daneben stiegen neue Adelsgeschlechter in den Grafenstand auf, etwa die Toggenburger in der Ostschweiz und die Saxer in Graubünden. Neben dem Adel war weiterhin die Kirche der grösste Grundherr der Schweiz. Insbesondere die Klöster St. Gallen, Einsiedeln, Pfäfers und Disentis konnten regelrechte Klosterstaaten ausbilden. Die Bischöfe von Sitten, Lausanne, Genf, Basel, Konstanz und Chur besassen seit dem Frühmittelalter landesherrliche Rechte in ihren Diözesen und bauten diese im Hochmittelalter ebenfalls zu eigenständigen «Fürstbistümern» aus. Das Verschwinden starker Adelsgeschlechter sowie die Auseinandersetzungen zwischen Kaiser und Papst begünstigten im 13. Jahrhundert die Verselbständigung der wichtigeren Städte und Talschaften der Schweiz. 1218 wurden Zürich, Bern, Freiburg und Schaffhausen nach dem Aussterben der Zähringer zu «Reichsstädten». Uri (1231) und Schwyz (1240) erhielten ebenfalls das Privileg der Reichsunmittelbarkeit. zen, um die Wege zu sichern. Verschiedene Geschichtliche Einordnung Während des Hochmittelalters wurde Adelsgeschlechter übten als Lehensträger die gesamte heutige Schweiz ins Heilige des Reiches das Grafenamt in der Schweiz Römische Reich deutscher Nation integ- aus. Am bekanntesten sind die Geschlechter riert. 951 kam das Königreich Italien, 1033 der Zähringer, der Kyburger und der Lenzdas Königreich Burgund zum Reich. Die burger. Sie kämpften um Ämter, Grundbeschweizerischen Alpenpässe waren von sitz und Einfluss im ganzen süddeutschen grosser Bedeutung für die Kaiser, da ihre Raum. Zur Besiedlung ihres Grundbesitzes Kriegszüge nach Italien fast zwangsläufig und zur militärischen Sicherung gründeDasdieheisst, dieseEntlang Städte durch Schweiz führten. der und ten die Landschaften lokalen Adelsgeschlechter ab dem wichtigen Handelswege besassen die Kaiser Jahrhundert im ganzen Mittelland zahlstanden unmittelbar unter12.dem Kaiser bzw. deshalb Grundbesitz, sogenanntes Reichs- reiche Städte und bauten Burgen (1173 starb dem König und waren von der Herrschaftsgut, oder sie gründeten Klöster und Pfal- z.B. Graf von Lenzburg). Durch das Aussterben einiger lokaler Grafengeschlechter im 13. Jahrhundert konzentrierte sich der Grundbesitz des Hochadels stark. Am meisten profitiert haben die Habsburger. Ihr Stammschloss ist die Habsburg. Die Grafen von Habsburg erbten durch geschickte Heiratspolitik ausgedehnte Ländereien der Zähringer, Lenzburger und Kyburger in der Zentral-, West- und Ostschweiz. Daneben stiegen neue Adelsgeschlechter in den Grafenstand auf, etwa die Toggenburger in der Ostschweiz und die Saxer in Graubünden. Neben dem Adel MA0201 gewalt der lokalen Grafen ausgenommen. Kyburg Damit sicherte Kaiser Friedrich II. den Weg über den Gotthard, während er im Krieg mit den lombardischen Städten war, und sicherte sich die Loyalität der Städte im Kampf mit Papst Innozenz IV. Nachdem Friedrich II. 1245 vom Papst gebannt und für abgesetzt erklärt worden war, hielten denn auch Bern, Basel und Zürich zum Kaiser. Der Beginn des Interregnums im Reich markiert auch für das Gebiet der heutigen Schweiz den Übergang zum Spätmittelalter: Entstehung und Wachstum der Alten Eidgenossenschaft. 24 die neue schulpraxis 10 9. OktOber 2015 Der Laupenkrieg, der 1339 in Laupen wütete, war ein Konflikt zwischen den Bernern und den Habsburgern, aus dem die Stadt Bern siegreich hervorging. NMG_PS_Mittelalter Die Schweiz im Mittelalter Die Alte Eidgenossenschaft – Geburt der Schweiz Die Alte Eidgenossenschaft wurde 1291 als loses Zweckbündnis von Talgemeinschaften der Zentralschweiz gegründet: Man wollte die herkömmlichen Unabhängigkeitsrechte gegen den Machthunger der aufstrebenden Grafen von Habsburg verteidigen. Der Bundesbrief von 1291 ist bis heute erhalten und ist gemäss einer Untersuchung tatsächlich mehr als 700 Jahre alt. Ob der Rütlischwur je stattgefunden und der schweizerische Freiheitsheld Wilhelm Tell tatsächlich gelebt hat, ist dagegen höchst umstritten und eher unwahrscheinlich. Belege für einen historischen Tell gibt es keine, dafür umso mehr Zeichen, dass er eine reine Sagengestalt ist. Tell verkörpert aber jedenfalls seit dem 15. Jahrhundert bis heute im Bewusstsein breiter Bevölkerungskreise den Geist der Alten Eidgenossen. Bald traten einige Städte (Luzern, Zürich, Bern) dem Bund der Schweizer Eidgenossen bei. Die Eidgenossenschaft nutzte die Rivalitäten zwischen Papst, Kaiser und Fürsten aus und erweiterte ihren Spielraum und ihr Territorium, wenn der Kaiser die Habsburger in die Reichsacht stellte oder der Papst den Kirchenbann über die Habsburger verhängte. Nach mittelalterlichem Recht durfte sich jeder am Eigentum der so Geächteten vergreifen ohne die Strafe der obersten Autoritäten fürchten zu müssen. Die Reformation – religiöse und politische Krise Die Reformation (1523 Zwingli, Zürich /1536 Calvin, Genf) brachte eine erste schwere Zerreissprobe für die Eidgenossenschaft. Mehrere Bürgerkriege zwischen den grossen Städten des Mittellandes und den Landgebieten der Zentralschweiz (mit Luzern) verhinderten ein organisches Zusammenwachsen der Schweiz und förderten das kleinräumige Denken. Aufgaben (notiere ins Begleitheft): 1. Lies die Texte aufmerksam durch. 2. Warum konnten die Städte in der Schweiz mehr Macht an sich reissen? 3. Suche mehr Informationen über Arnold von Winkelried. (Internet, Bücher) 4. Kannst Du erklären was die Reformation war? (Internet, Bücher) MA0202 Schlacht bei Sempach Luzern) fand am 9. Juli 1386 statt. Sie gilt in der Geschichte der Schweiz als Höhepunkt des Konfliktes zwischen den Habsburgern und den Eidgenossen während der Schweizer Habsburgerkriege. Sie ist die Geburtsstunde der Heldenlegende des Arnold von Winkelried: Danach soll sich dieser in die Speere der Feinde geworfen haben, um für den eidgenössischen Angriff eine Bresche zu schlagen. Die alten Orte der Eidgenossenschaft im 13. Jahrhundert. NMG_PS_Mittelalter Das Leben im Mittelalter Die 1000 Jahre zwischen Antike 500 n.Chr. und Reformation 1500 n.Chr. sind geprägt durch Machtkämpfe, Krieg, Entdeckungen der neuen Erdteile, Seuchen, Krankheiten, Klimaveränderungen und Erfindungen. Die Zeit des Mittelalters war auch von den Ängsten der Menschen vor dem Tod, dem Krieg, der Pest, den Hungersnöten und den Qualen in der Hölle im Jenseits geprägt. Die Menschen dachten, sie könnten sich durch das Gebet und die Busse davor retten. Es war eine sehr raue Zeit ohne elektrisches Licht, fliessendes Wasser oder Heizung. Bauerntanz Viele Menschen im MA waren arme Leute. Bauern, die als Leibeigene auf den Feldern ihres adeligen Herrn arbeiteten. Sie lebten auf dem Land in Hütten, in denen die Familien, die Tiere und das Saatgut in einem Raum verstaut wurden. Der Speiseplan wurde oft durch Missernten oder Kriege und die damit verbundenen Hungersnöte noch kleiner. Ihre Hauptmahlzeit bestand aus Brot und Getreidebrei, es gab kaum Fleisch, wenig Gemüse, Pilze oder Beerenobst. Rechte hatten diese Menschen so gut wie keine. Sie waren der Besitz eines Adeligen. Die Ritter lebten im Mittelalter zwischen 800 und 1500 n. Chr. Den Adeligen ging es im Vergleich zu den Bauern besser, wenn sie sich nicht Judenverbrennung MA0301 gerade im Krieg befanden. Sie herrschten über das Land und die Menschen mit harter und strenger Hand, vermehrten ihren Reichtum und nahmen als Ritter an Turnieren und Kreuzzügen teil. Die Rechte und Pflichten ihrem König gegenüber waren im Lehnswesen und dem dazugehörigen Treueschwur genau festgelegt. Sie lebten auf Burgen und hielten sich einen Hofstaat von der Küchenmagd bis zum Minnesänger. Das Recht wurde vom Grafen oder Rittern gesprochen, die allerdings auch für ihren Schutz verantwortlich waren. Im 12. Jahrhundert wuchsen die Dörfer in der Nähe der Burgen zu Städten heran. Gesellschaftsordnung NMG_PS_Mittelalter Das Leben im Mittelalter Im Mittelalter gingen die Menschen davon aus, dass Gott einem Kaiser, König, Fürsten oder Herzog die Alleinherrschaft über ein Land gegeben habe. Die Machtverhältnisse waren im Mittelalter eindeutig festgelegt. Die Gesellschaft im Mittelalter war streng geordnet. Es war eine Ständegesellschaft. Das waren streng voneinander getrennte Gesellschaftsschichten. Die Standeszugehörigkeit war meist von Geburt aus vorgegeben. Es gab vorallem drei mittelalterliche Stände: den arbeitenden, den betenden und den kämpfenden Stand. Die Macht wurde notfalls mit Gewalt durchgesetzt. Die Untergebenen waren den Herren zum Gehorsam verpflichtet. Darstellung des Teufels Über alle herrschte der Kaiser oder König. Er war Lehensherr und oberster Richter über Leben und Tod. Zudem war er Heerführer und Beschützer seiner Untertanen. Zum hohen Adel gehörten Herzöge, Grafen, Kardinäle, Bischöfe und Äbte von Klöstern. Auch die katholische Kirche (Papst) war sehr mächtig und besass Ländereien, die sie als Lehen weitergaben. Der niedere Adel setzte sich aus dem Dienstadel, meist Verwalter des hohen Adels, zusammen. Daneben gehörten auch Freie wie Vögte, Ritter, Mönche und Priester sowie Händler und Handwerker dazu. Die Kirche war damals sehr einflussreich, denn die Menschen waren sehr gläubig. Der Papst konnte jeden Christen aus der Kirche ausschliessen. Nach damaliger Auffassung kamen die Menschen dann in die Hölle. Davor hatten sie Angst. Unfreie (Leibeigene und Hörige) bildeten die niederste Klasse der Rangordnung. Hochzeit MA0302 Dies waren grösstenteils Bauern. Sie mussten für ihren Herrn Dienste leisten, ohne dass siedafür entschädigt wurden. Der Bauernhof eines Unfreien gehörte dem Herrn. Von den Erträgen mussten dieBauern den grössten Teil abliefern. Zudem musste jeder – ob frei oder unfrei – seinem Herrn einmal jährlich Steuern, den Zehnten abgeben. Aufgabe: Beantworte die Fragen des Aufgabenblattes MA03, überprüfe deine Antworten mit einem Kind der Klasse und lasse diese vom Lehrer kontrollieren. NMG_PS_Mittelalter Kindheit im Mittelalter Die Kindheit teilte sich im Mittelalter in drei Phasen: von der Geburt bis zum 7. Lebensjahr, von 7–14 Jahre und ab dem 15. Jahr. Auf dem Land gab es keine Schulen, erst später entstanden Volksschulen. In den Städten gab es als Bildungsstätten die Klöster. Ab dem 13. Jh. gab es auch städtische Schulen. Ab dem 15. Lebensjahr waren die Kinder vollwertige Arbeitskräfte. Jede Phase dauerte ungefähr sieben Jahre. Die ersten sieben Jahre verbrachten die Kinder zuhause. Da die Wohnverhältnisse der Bauern und Handwerker sehr einfach waren und die Kinder keineigenes Zimmer hatten, war die Strasse oder der Dorfplatz der Lebensmittelpunkt. Hier verbrachten sie auch ihre wenige Freizeit und spielten mit andern Kindern. Weit verbreitet war das Steckenpferd und Ball-, Fang und Tanzspiele sowie Pfand- und Murmelspiel mit Tonkügelchen, ebenfalls Würfelspiele und Nüsse schiessen. Mädchen spielten gerne mit Puppen. Es gab natürlich im Mittelalter längst nicht so viele Spiele wie heute. Die Kinder hatten auch nicht so viel Zeit, sie mussten ab 7 Jahre den Eltern helfen. Das Leben adeliger Kinder verlief anders. Die Jungen wurden zu Rittern erzogen oder gingen ins Kloster. Die Ausbildung zum Priester blieb meist den Sprösslingen des Adels oder der städtischen Bevölkerung vorbehalten.Dafür wurden vor allem Jungen ausgewählt, die zu schwach für eine Ritterausbildung erschienen. Oft warenes auch jüngere Geschwister, die keine Aussicht mehr auf einen Teil des Erbes hatten. Die Mädchen besuchten die Nonnenschule oder wurden zu Hause auf die Rolle als Ehefrau vorbereitet. Auch Mädchen wurden ins Kloster gegeben, wenn sie nicht für eine Heirat vorgesehen waren. Für solche Novizinnen mussten die Eltern eine Mitgift zahlen. Sie fiel aber kleiner aus als bei einer Eheschliessung. Bei der Verheiratung wurde auf eigene Wünsche keine Rücksicht genommen. Die Mädchen wurden früh verheiratet und waren nicht selten mit 16 schon Mutter. Mit sieben Jahren stand die endgültige Entscheidung an, ob der Sohn einen kirchlichen oder weltlichen Weg einschlagen sollte. In vielen Bauernoder Handwerkerfamilien war es allerdings auch schon mit vier bis fünf Jahren für Kinder an der Tagesordnung, ihre Mutter bei den täglichen Pflichten zu entlasten. Die Mädchen beaufsichtigten ihre jüngeren Geschwister, halfen beim Spinnen, Weben und Kochen oder holten Wasser. Auf dem Land mussten sie den Gemüsegarten bestellen und bei der Feldarbeit helfen. Aufgabe der Knaben wares zu pflügen, zu ernten und zu mauern sowie Gänse, Lämmer und Kühe zu hüten. Zur Schule gingen die meisten Kinder nicht. Aufgabe: Beantworte die Fragen des Aufgabenblattes MA04, überprüfe deine Antworten mit einem Kind der Klasse und lasse diese vom Lehrer kontrollieren. MA04 NMG_PS_Mittelalter Kirche und Klöster im Mittelalter Eine besondere Rolle im Mittelalter spielte die Kirche. Sie bestimmte das Leben der Menschen in vielen Bereichen. Die Geistlichen und Mönche in den Kirchen und Klöstern waren im Mittelalter für das Seelenheil der Menschen verantwortlich. Allerdings machte sich die Kirche im Mittelalter die Angst der Menschen auch zunutze und wies immer wieder auf den Tag des Jüngsten Gerichts hin, vor das jeder Mensch nach seinem Tode treten sollte. An diesem Tag würde Gott darüber entscheiden, ob ein Mensch nach seinem Tod im Jenseits ins Paradies gelangte oder im Fegefeuer verbrennen musste. Seit dem frühen Mittelalter breiteten sich Klöster über ganz Europa aus. Adelige gründeten auch Klöster und statteten sie mit grossen Ländereien aus. So errichtete der heilige Benedikt von Nursia 529 n. Chr. in Süditalien das erste europäische Kloster. Für das Zusammenleben schrieb er die Benediktinerregeln auf. Die Klosteranlage besteht in der Regel aus Kult-, Wohn-und Wirtschaftsgebäuden und eventuell noch weiteren Bauwerken. Die Klosterkirche bildet den räumlichen und geistlichen Mittelpunkt einer Klosteranlage. Den meist quadratischen Klosterhof umgibt ein Kreuzgang, um den sich Klosterkirche, Refektorium (Speisesaal), Dormitorium (Schlafräume) und Klosterkapitel (Versammlungsraum) sowie das Necessarium (Bedürfnisraum) gruppieren. Daneben gehören häufig eine Reihe von Nebenund Wirtschaftsgebäuden zur Klosteranlage. Die mittelalterlichen Klöster waren durch Jahrhunderte die Bildungsstätten unseres Volkes. Neben Lesen und Schreiben lernten die Schüler Rechnen, Geometrie, Musik, Astronomie und Theologie. Die begabtesten Schüler wurden gefördert und konnten später als Mönche eine Universität besuchen. Die Schreibstube eines Klosters fertigte Handschriften an und kopierte gegen Geld wichtige Urkunden. Freizeit hatten Nonnen und Mönche auch: eine Stunde täglich. Das war im Mittelalter absoluter Luxus. Je nach Lust und Laune verbrachten die Kleriker ihre freie Zeit mit ihrer Lieblingsbeschäftigung (Lesen, Garten, Handwerk). In den Kirchen und Klöstern wurden aber auch die Armen gespeist und die Kranken gepflegt. Reisenden wurde eine Unterkunft gegeben. Neben dem handschriftlichen Kopieren von Büchern in den Schreibsälen der Klöster wurde die hohe Kunst der Buchmalerei betrieben. Noch heute existieren in Klöstern wunderbare Bibliotheken,in denen das Wissen der antiken Philosophen auf alten Pergamentblättern und in dicken Holzeinbänden verewigt ist. Klöster führten auch eigene handwerkliche und landwirtschaftliche Betriebe und entwickelten praktische Techniken im Landbau, in der Pflanzenzucht oder der Kräuter-und Heilkunde (Klostergarten). Die mönchische Lebensform ist durch gemeinschaftliches und individuelles Gebet, Einkehr, Stille, Kontemplation und Abgeschiedenheit von der Welt, körperliche Arbeit, geistiges und geistliches Studium und Gastfreundschaft gekennzeichnet. «Ora et labora», «bete und arbeite» heisst das Motto der Benediktiner in den Klöstern. MA0501 Das Jüngste Gericht – Hans Memling (um 1470) Der Tagesablauf ist streng geregelt: 8 Stunden Arbeit und 8 Stunden Beten. In den Klöstern wurde nur einmal im Tag gegessen. Ein gottgefälliges Leben bedeutete, dass die Mönche nicht den Vergnügungen der Welt ausserhalb des Klosters nachgehen durften. Sie hatten keinen Besitz und sehr einfache Kleider. Beziehungen zu den Frauen war verboten, denn die Liebe zu Gott stand an erster Stelle. Die ewigen Gelübde legen die Novizen erst nach einer Probezeit ab. Bevor sie sich ganz auf das Leben im Kloster einlassen, sollen sie sich gründlich fragen, ob diese Lebensweise sie wirklich erfüllt. Wenn sie sich für ein Kloster entschieden haben, verlassen sie es den Rest ihres Lebens nicht mehr. Bei der Ablegung des Gelübdes geloben die neuen Mönche und Nonnen, ihrem Abt absolut gehorsam zu sein und in Armut und Enthaltsamkeit zu leben. Sie werden in das Gewand des Ordens eingekleidet und gehören zur Klostergemeinschaft. NMG_PS_Mittelalter Kirche und Klöster im Mittelalter MA0502 Kloster Einsiedeln: Ein Musterbeispiel eines mittelalterlichen Klosters. Im Jahre 835 baute sich der deutsche EinsiedlerMönch Meinrad eine Klause in der unbewohnten und bewaldeten Gegend des heutigen Einsiedeln. Andere Mönche folgten und gründeten im Jahre 934 das Benediktinerkloster. Rund herum entstand dann das Dorf Einsiedeln. Seit dem Mittelalter zählt das barocke Kloster zu den bedeutendsten Wallfahrtsorten Europas. Der Marienbrunnen ist in der Mitte des Klosterplatzes. Links und rechts der Kirchentreppen sieht man die kreisförmigen Arkaden, in denen Kunst und Kitsch religiöser Artverkauft werden. Dahinter erhebt sich die riesige Klosterfront mit den beiden 60 hohen Türmen. Betreten wir die Kirche durch ein Seitenportal, sehen wir einen wunderbaren, goldglänzenden Innenraum. Der Chor mit den vielen Engelchen, der Hochaltar mit dem Bild der Himmelfahrt Marias, der Jochbogen mit den beiden schwarzen Raben des heiligen Meinrad, die Weihnachtskuppel mit der Darstellung der Geburt Christi, die Kanzel,das Chorgitter, die Kuppel mit dem letzten Abendmahl, die Gnadenkapelle mit der Schwarzen Madonnasind von berühmten Baumeistern und Künstlern geschaffen worden. Der Grosse Saal und die Stiftsbibliothek sind besonders schöne Räume. Kunst und Musik werden im Kloster Einsiedeln seit Jahrhunderten gepflegt und gefördert. Mönche kopierten alte Bücher und fertigten Kunstwerke an. Das Lesen und Schreiben waren über lange Zeit nur in den Klöstern verbreitet. Auch heute noch werden den Büchern und der Musik sehr grosse Beachtung geschenkt. Wertvolle Handschriften können besichtigt werden, Musikstücke werden aufgeführt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ein Benediktinerkloster ist unvorstellbar ohne seine Bibliothek. Benedikt fordert von seinen Mönchen Bildung. Diese Einstellung förderte mit der Zeit das Entstehen einer eigentlichen Buchkultur in den Benediktinerklöstern. Aus-und Weiterbildung sind für das Kloster seit je sehr bedeutsam. So verfügt das Kloster Einsiedeln übereine eigene Mittelschule (Stiftsschule) sowie eine Theologische Schule. Im Kloster werden weiter eine Vielzahl von handwerklichen Aufgaben erledigt. «Wenn möglich ist das Kloster so anzulegen, dass alles Notwendige, nämlich Wasser, Mühle, Garten und die verschiedenen Berufe, innerhalb des Klosters ausgeübt werden können», schreibt der hl. Benedikt in seiner Regel. Die verschiedenen handwerklichen Betriebe des Klosters wie Malerei, Maurerei, Schmiede, Schreinerei, Steinhauerei etc. sind dabei hauptsächlich für den Unterhalt des Klosters bestimmt. Aufgabe (kopiere diese Fragen ins Begleitheft und beantworte sie in ganzen Sätzen): 1. Wie hat die Kirche die Menschen beeinflusst? 2. Wer gründete das erste Kloster? 3. Aus welchen Teilen bestand die Klosteranlage? 4. Was lernte man in den Klöstern? 5. Wie ist der Tagesablauf in einem Kloster? 6. Im Text kommen folgende Wörter vor: a) Seelenheil, b) Fegefeuer, c) Kreuzgang, d) Ora et labora, e) Novize. Suche im Internet die Bedeutung und notiere sie. 7. Wer baute wann eine Klause in Einsiedeln? 8. Wann wurde das Kloster gegründet und von welchem Orden? 9. Kennst du den Baustil der Kirche? 10. Welche Gebäudeteile des Klosters fallen auf? NMG_PS_Mittelalter Das Leben der Ritter im Mittelalter Die Entwicklung des Rittertums im Mittelalter steht in engem Zusammenhang mit dem Feudalismus (kleine Oberschicht herrscht über die breite Masse), der Grundherrschaft und dem Lehenswesen (ein Lehen ist ein Land oder ein Amt, das die Berufskrieger vom König für ihren militärischen Dienst erhielten. Dafür waren sie dem König zu Dienst und Treue verpflichtet). Etwa ab dem 10. Jahrhundert war das Lehenswesen so stark verbreitet, dass nahezu alle freien Männer, die über Grundbesitz, Rüstung und Ross verfügten, auch Lehensträger waren. So setze sich der Ritterstand zunächst vor allem aus diesen zusammen. Die Ministerialen, die als Unfreie ihren Herren – den Edelfreien – zu Diensten verpflichtet waren, wurden ab dem 12. Jahrhundert vermehrt in den Ritterstand erhoben. Ihr Ansehen wuchs stetig. Sie rückten zum Neuadel der Ritterbürtigen auf, der nun Geburtsstand war. Ein Ritter konnte sowohl dem hohen als auch dem niederen Adel angehören, jedoch zählte die Mehrzahl der Ritter zum niederen Adel. Ritter waren einfache, adelige Berufskämpfer. Sie kämpften zu Pferd und hatten das Kriegshandwerk von Grund auf gelernt. Sie verteidigten Land und Leute mit den Waffen. Die Adeligen und Ritter dienten dem Kaiser oder dem König. Der König forderte von ihnen Treue, Rat und Beistand im Kriegsfall. Er lieh seinen Rittern Land, damit sie dort lebten und von den Erträgen ihre Rüstung, ihr Pferd und ihre Waffen bezahlen konnten. Sie waren also Vasallen des Königs (Lehensempfänger). Nur wer dem Adel angehörte, konnte Ritter werden. Die Ritter lebten auf den Burgen und kennzeichneten sich und ihre Familie mit einem Wappen. Meist konnte nur einer der Söhne den Sitz und die Herrschaft erben. Die andern mussten eine adelige Tochter heiraten, ins Kloster gehen oder sich im Kriegsdienstbehaupten. Die Töchter wurden verheiratet oder in ein Kloster geschickt. Aufgaben und Pflichten der Ritter und seiner Frau waren: Rechtsprechung und Ausführung des Urteils, Schutz und Überwachung der Untertanen, Steuernerheben und Frondienste einfordern, Unterricht für Pagen und Knappen, Schutz der Kirche und der Armen und Schwachen. Die Ritter gründeten auch Klöster und Kirchen. Sie gingen auf die Jagd und besuchten Turniere. Eine kulturelle Aufgabe war auch die ritterliche Dichtkunst. Sie umfasste Erzählungen in Versform und Minnelieder. Die Ritter betrieben auch Machtpolitik. Die Ritter suchten sich durchbesondere Lebens- und Wohnweise von den einfachen Stadtbewohnern und vor allem von den Bauern abzusondern. Diese nannte man verächtlich «dörpel», Dörfler. Von da kommt das Wort «Tölpel». MA0601 NMG_PS_Mittelalter Das Leben der Ritter im Mittelalter Ausbildung des Knaben zum Ritter Ein adeliger Knabe wurde im Mittelalter entweder zum Ritter erzogen oder erging in ein Kloster. Die Ausbildung zum Krieger fand in drei Stufen statt. Page – 7 Jahre Im Alter von 7 bis 9 Jahren wurde ein Knabe von der Mutter getrennt. Seine Erziehung fand bei einem Onkel oder Freund des Vaters statt. Als Page lernte man reiten, fechten, Bogenschiessen, Faustkampf und gutes Benehmen. Man musste auch das Essen servieren und die Pferde pflegen. Sie begleiteten auch die Ritterauf der Jagd. Page MA0602 Knappe – 14 Jahre Ritter – 21 Jahre Mit 14 bis 15 Jahren wurden die Pagen zu Knappen ernannt. Sie traten in den Dienst der Ritter und begleiteten sie. Sie trugen seine Waffen. Die Ausbildung an den Waffen und auf der Jagd wurde fortgesetzt. Die Knappen zerlegten für ihre Lehrmeister das Wild, bauten Zelte auf und schlugen Holz für das Lagerfeuer. Beim Hof und im Krieg lernten sie die Tugenden eines Ritters: Gottesfurcht, Demut, Mässigung, Schutz der Schwachen, Tanzen, Instrument spielen und anständiges Benehmen. Nicht alle wurden Ritter, weil die Ausrüstung sehr teuer war. Wenn ein Knappe mit 17 bis 19 jahren alles gelernt hatte, wurde er zum Ritter geschlagen durch Schwertleite (ursprüngliche Form des Ritterschlages). Am Abend, bevor der Knappe zum Ritter geschlagen wurde, nahm er ein Bad, frisierte und rasierte sich. Die Nacht verbrachte der Knappe betend in der Burgkapelle. Beim Ritterschlag bekam er von seinem Herrn ein Schwert und die Sporen. Dann gab es ein grosses Fest. Um den Damen zu gefallen, sollte er auch tanzen und ein Instrument spielen können. Knappe hilft seinem Herrn beim Anziehen der Rüstung. Ritterschlag NMG_PS_Mittelalter die gleichen die Waffen gleichenund Waffen übtenund mitübten den Pferden mit denVerfolgungen Pferden Verfolgungen und Ausdauer. und Ausdauer. Sie jagtenSie folgende jagten folgend tiere: Schlacht, allerdings nur mit stumpfen Dachs, Wildente, Dachs, Wildente, Waschbär,Waschbär, rehkitz, reiher, rehkitz, Fischotter, reiher, Fischotter, Fuchs, braunbär, Fuchs, braunbär, biber, Ziege, biber, Luchs, Ziege, rentier, Luchs,Schnee renti Waffen. Am Anfang waren die turniere trainingsmöglichkeiten und wurden zu Spiele kannten Spieledie kannten ritter auch die ritter schon auch wieschon z.b. Schach. wie z.b.Die Schach. Menschen Die Menschen richteten sich richteten nicht sich nachnicht der Uhr. nachDer derSo Volksfesten. Für die ritter stand viel auf -untergang -untergang bestimmten den tageslauf. denzwischen tageslauf. eine genaue eine Zeitmessung genaue Zeitmessung gab es nurgab in es den nur klöstern, in den die klöstern, Sonnenuh die Der Tjost, dasbestimmten Lanzenstechen zwei Rittern, erlebte im Spätmittelalter seine Blüte. dem Spiel. Der Verlierer musste dem Gewinner sein Pferd oder seine Ausrüstung überlassen und manchmal ein Lösegeld bezahlen. Junge ritter zogen oft Ritterturnierevon turnier zu turnier in halb europa. Die kirche hatte die turniere nicht so gern, weil es auch manchmal tödliche Ritterturniere waren nicht nur sportliche WettUnfälle gab. Das Leben der Ritter im Mittelalter Freizeit der Ritter In Friedenszeiten gingen die Ritter gerne auf die Jagd. Im Herbst, wenn die Felder abgeerntet waren, erklangen in den Wäldern rings um die Burg die Jagdhörner. Bei der Treibjagd stöberten die Bauern mit den Hunden das Wild auf und trieben es den Jägern entgegen. Für die Falkenjagd wurden Greifvögel darauf abgerichtet, kleinere Vögel und Kaninchen zu erbeuten. Die Vögel mussten dafür sorgfältig ausgebildet werden. Sie waren deshalb sehr kostbar und nur ein reicher Ritter konnte sich dieses Hobby leisten. Treibjagden waren für die Ritter eine gute Vorbereitung auf den Kampf. Sie benutzten die gleichen Waffen und übten mit den Pferden Verfolgungen und Ausdauer. Sie jagten folgende Tiere: Wolf, Schlange, Dachs, Wildente, Waschbär, Rehkitz, Reiher, Fischotter, Fuchs, Braunbär, Biber, Ziege, Luchs, Rentier, Schneeeule. Spiele kannten die Ritter auch schon wie z.B. Schach. Die Menschen richteten sich nicht nach der Uhr. Der Sonnenauf- und -untergang bestimmten den Tageslauf. Eine genaue Zeitmessung gab es nur in den Klöstern, die Sonnenuhr. MA0603 kämpfe, sondern auch Volksfeste. Sänger, Dichter und adelige Damenschauten zu, aber auch das einfache Volk vergnügte sich. Ein Turnier war ein Kampfspiel, das mehrere Tage dauerte. Die Ritter kämpfen in bis zu 35 Kilogramm schweren Eisenrüstungen. Ein «Tjost» war ein Zweikampf, in dem sich zwei Ritter gegenseitig aus dem Sattel zu stossen versuchten. Bei einem «Buhurt» ritten zwei MannFalkenjagd der Falkenjagd Ritter. der Ritter. schaften gegeneinander und kämpften wie in eiZweikampf während eines Kolbenturniers. ner Schlacht, allerdings nur mit stumpfen Waffen. Am Anfang waren die Turniere Trainingsmöglichkeiten und wurden zu Volksfesten. Für die Ritter stand viel auf dem Spiel. Der Verlierer musste dem Gewinner sein Pferd oder seine Ausrüstung überlassen und manchmal ein Lösegeld bezahlen. Junge Ritter zogen oft von Turnier zu Turnier in halb Europa. Die Kirche schätzte die Turniere nicht besonders, da es auch manchmal tödliche Unfälle gab. Jagdszenen Jagdszenen mit Rittern. mit Rittern. Aufgabe: Kopiere diese Fragen ins Begleitheft und beantworte sie. 1. Welche drei Entwicklungsstufen durchlief ein Ritter? 2. Welche Tätigkeiten lernte ein Page, Knappe und Ritter? 3. Beschreibe das Ritterleben! 4. Was waren Aufgaben und Pflichten der Ritter? Erstelle eine Tabelle. 5. Wie verbrachten die Ritter die Freizeit? 28 6. Was geschieht bei einem Turnier? Du darfst gerne auch Mindmaps und Skizzen erstellen! Kahnfahrt mit Damen.mit Damen. Kahnfahrt Zwei Ritter beim Zwei Boccia-Spiel Ritter beim Boccia-Spiel im Garten. im Garten.Picknick im Picknick Garten mit im Geflüge Garten Turnier mit stumpfen Waffen Ende 15. Jhd. die neue schulpraxis 10 9. OktOber 2015 die neue schulpraxis die neue schulprax 10 9. NMG_PS_Mittelalter Das Leben der Ritter im Mittelalter Rüstung und Waffen Eisenschuhe, Beinschiene, Schenkelstück, Kettenhemd, Eisenhandschuhe, Armschiene, Schulterstück, Helm, Halsberge, Brustharnisch, Kniestück, Stirnpanzer, Mähnenpanzer, Kruppenpanzer, Schabracke, Beckenhaube, lederne Halsberge, Brustplatte, Rüsthaken, Lentner, Lederhandschuhe, ledernes Beinzeug, Kniekacheln, Schnabelschuhe, Sporen, Topfhelm, Löwenzimier, Streitross, Wappen: Die Ritterausrüstung wog zwischen 35 bis 40 kg. Da die Herstellung der Ausrüstung sehr aufwändig war, kostete sie mehrere Dutzend Rinder. Die Rüstung wurde sorgfältig gepflegt und vom Vater auf den Sohn weiter vererbt. Allein konnte der Ritter die Rüstung gar nicht anziehen. Der Knappe hatte die Aufgabe, die Rüstung vor Rost zu bewahren, Lederteile zu reparieren, die Waffen zu polieren. Er half auch dem Ritter auf das Pferd, denn mit der schweren Rüstung konnte der Ritter allein nicht aufsteigen. Damit das Kettenhemd den Körper nicht wund scheuerte, trug der Ritter unter dem Hemd einen Lederschutz. Als Beinschutz dienten Kettenstrümpfe. Sie wurden wie die gewöhnlichen Strümpfe an einem Gürtel unter dem Kettenhemd befestigt. Auf dem Kopf trug der kampfbereite Ritter eine Kettenkapuze mit Halskragen. Der Scheitel war oft mit einem halbkugelförmigen Eisenhelm geschützt, der sogenannten Hirn- oder Beggelhaube. Darüber stülpte der Ritter unmittelbar vor Turnier- oder Kampfbeginn seinen Topfhelm. Der Topfhelm war aus Eisenplatten zusammengenietet. Wie sein Name sagt, glich er einem umgestülpten Topf. Er bot einen guten Schutz, schränkte aber die Sicht starkein und erschwerte die Atmung. Damit man die kampfbereiten Ritter voneinander unterscheiden konnte, trugen sie ihr Wappen auf dem Rock, auf dem Schild und auf dem Helm. Diese bunte Helmzier nannte man auch Kleinod oder Zimier. Ausser den Schutzwaffen, zu denen man Kettenpanzer, Helm und Schild zählt, führte der Ritter seine Angriffswaffen mit sich, nämlich Schwert, Dolch und Lanze, zuweilen auch einen Streithammer. Pferde waren der wichtigste Besitz des Burgherrn. Ein Streitross war so wertvoll wie 12 Kühe. Ein reicher Ritter besass stets mehrere Pferde: Ein gutes Rennpferd, ein Packpferd,das Waffen und die Rüstung trug, und ein schweres Streitross für den Kampf. Die Rüstungen trugen die Ritter nur im Kampf oder bei Turnieren. Lederteile zu reparieren, die Waffen zu polieren. er half auch dem ritter auf das Pferd, denn mit der schweren rüstung konnte der ritter allein nicht aufsteigen. Damit das kettenhemd den körper nicht wundscheuerte, trug der ritter unter dem Hemd einen Lederschutz. Als beinschutz dienten kettenstrümpfe. Sie wurden wie die gewöhnlichen Strümp- Schutz, schränkte aber ein und erschwerte die man die kampfbereiten nander unterscheiden sie ihr Wappen auf dem Schild und auf dem Helm te Helmzier nannte man oder Zimier. Ausser den zu denen man kettenpan MA0604 Helm Sehschlitz 16 kinnreif Vorderflug 15 bruststück Vorderschürze Oberarmschiene Armkachel Unterarmschiene bauchreifen 14 13 Panzerschurz 12 Panzerhandschuh Diechling kniebuckel Aufgabe: Beantworte die Fragen des Aufgabenblattes MA0604, überprüfe deine Antworten mit einem Kind der Klasse und lasse diese vom Lehrer kontrollieren. 11 beinröhre bärlatsch Schnabel Studiere die Rüstung genau, damit du das Aufgabenblatt lösen kannst. dir als Hilfe eine Skizze davon. 30 die Mach neue schulpraxis 10 9. OktOber 2015 10 NMG_PS_Mittelalter Arbeit, Berufe und Handel im Mittelalter Die damalige Dreiteilung der Stände wies den einzelnen Menschen zu, welchen Tätigkeiten sie nachgehen sollten. Das handwerkliche Arbeiten war zunächst nur dem unterstem Stand vorbehalten: den Bauern. Während die Mittelschicht, also die Ritter, für die Herstellung von Kriegsgeräten zuständig war, mussten Geistliche sich dem Gebet verschreiben. Die handwerkliche Arbeit galt im Frühmittelalter als Mühsal und wurde von den meisten Menschen als Bestrafung Gottes nach dem Sündenfall angesehen. Im Hochmittelalter wandelte sich jedoch die negative Auffassung von Arbeit. Es wurde erstmals über Bibelstellen diskutiert: Manuelle Arbeit und geistliche Konzentration wurden nicht mehr als unvereinbar angesehen. Durch diesen Wertewandel erhielt der Handel Aufschwung und auch die Wirtschaft in Städten wurde angekurbelt. Auch die oberen Schichten wurden aufgefordert zu arbeiten. Im Hoch- und Spätmittelalter entstanden viele Berufe. Diese richteten sich jedoch nach der Nachfrage bestimmter Produkte. Durch diese Nachfrage schlossen sich Berufsgruppen zusammen. Man unterschied hauptsächlich zwischen Handwerkern und Handelsleuten, die sich zu Zünften und Gilden zusammenschlossen. Bekannte Berufe des Mittelalters waren der Bader, der Kürschner, der Schmied, der Buchbinder, und viele mehr. Einteilen lassen sie sich beispielsweise in Bauern, Handwerker und unehrliche Berufe. Bauern Handwerker Ehrlose Berufe Die Bauern machten zwar den Großteil der Bevölkerung aus, zählten jedoch zur untersten Gesellschaftsschicht. Immerhin gab es einen kleinen Anteil an freien Bauern, welche im Großen und Ganzen nur sich selbst verpflichtet waren. Zu den unfreien Bauern zählten die Leibeigenen und die Bauern im Frondienst. Die Handwerker gehört ab etwa dem 12. Jahrhundert zu einer freien und durchaus auch angesehenen Gesellschaftsschicht. Bald bildeten sich Zünfte der verschiedenen Berufe und die Handwerker konnten sich einen verhältnismäßig hohen Lebensstandard leisten. Die Gliederung der Ausbildungsstufen in Lehrling, Geselle und Meister blieben bis heute unverändert. Natürlich gab es auch Berufe, die nicht dem Ideal entsprachen. So zum Beispiel arbeitsscheue oder unehrliche Berufe. Als arbeitsscheu galt das Milieu der Nacht. Hierunter verstand man Bettler, Diebe und Prostituierte. Aufgabe: Schaut euch unter diesem Link den Film an: www.planet-schule.de/sf/filme-online. php?film7004 Aufgabe: Findet unter folgendem Link im Internet 10 Handwerkerberufe und beschreibt diese auf dem Arbeitsblatt MA07: deutschland-im-mittelalter.de/Kulturgeschichte/Berufe Beantwortet danach die Fragen zu «Bauern» auf dem Arbeitsblatt MA07 und zeige deine Antworten dem Lehrer. Zeige deine Antworten dem Lehrer. Unehrliche Berufe galten als ehrlos. Unehrliche Leute lebten meist am ständegesellschaftlichen Rand. Dazu zählten auch Familienangehörige dieser Erwerbstätigen. Diese Berufe lassen sich heute nur mehr schwer zusammenfassen, denn je nach Kultur und Zeitraum änderte sich diese Auffassung über ehrlose Tätigkeiten. Aufgabe: Findet unter demselben Link wie unter «Handwerker» 5 ehrlose Berufe und beschreibt diese auf dem Arbeitsblatt MA07. Zeige deine Antworten dem Lehrer. MA07 NMG_PS_Mittelalter Erfindungen im Mittelalter Ein Feuerwerk der Erfindungen brachte das dunkle Mittelalter nicht. Viele Errungenschaften des Altertums gingen im MA verloren. Dennoch finden sich auch in diesen «düsteren» Zeiten einige Schätze, die bis heute zu den wichtigsten Neuerungen zählen. Erste Beschreibungen der Sehkraft durch Kristalle stammen aus der Antike. Doch das Gerät wurde im 13. Jh. in der Toskana erfunden. Diese Modelle galten noch allein dem besseren Lesen und waren für ältere Herren mit Sehschwäche bestimmt. Diese Erfindung leitete ein neues Zeitalter ein. Johannes Gutenberg erfand im 15. Jahrhundert die beweglichen Lettern für den Buchdruck. Bücher wurden erstmals in Massenproduktion herstellbar und für die Bevölkerung zugänglich. Damit war einer der wichtigsten Schritte zur Lesefähigkeit des Volkes und somit auch zur Bildung getan. Die Seefahrt gehört zu den ersten Errungenschaften der Menschheit und doch hatte die Orientierung auf dem Meer so ihre Tücken. Sterne, Meerestiefe oder -farbe erwiesen sich als eher unzuverlässig, wenn es um den genauen Seeweg ging. Das erste Gerät erfanden bereits die Chinesen und Araber. Die Erfindung des trockenen Gerätes, also einer Nadel, die auf einen Stift gelegt wird, kam erst im 13. Jh. auf. Nicht zu glauben, doch die fahrbaren Geräte wurden bereits 500 Jahre v. Chr. erfunden und genutzt. Dann ging das Wissen wieder verloren und die Menschen des Mittelalters erfanden das Gerät wieder neu. Wahrscheinlich hat sich das Vehikel aus einer gewöhnlichenTrage entwickelt, bis der Vordermann schlicht durch ein Holzrad ersetzt wurde. Das Werkzeug wurde im Baugewerbe, Bergbau und Landwirtschaft eingesetzt. MA08 Zu den wichtigsten Gütern des Mittelalters zählte auch das Tuch. Somit war auch der Beruf des Webers angesehen, obwohl es zunächst natürlich eine weibliche Branche war. Die grosse Neuerung, die dem Gerät im Mittelalter zukam, war wohl die Trittfunktion. Somit konnte in wesentlich kürzerer Zeit viel mehr Tuch produziert werden als vorher. Das Gerät musste nicht mehr per Hand, sondern konnte nun bequem mit dem Fuss angetrieben werden. Dies war neben der enormen Arbeitserleichterung auch eine grosse Zeitersparnis. Dass sich mit Kraft Energie gewinnen lässt, wussten schon die alten Griechen, doch Geräte, wie wir sie kennen, gibt es erst seit dem Mittelalter seit 1180. Die ersten standen in Frankreich in der Normandie, in Flandern und England. Die Geräte brachten eine Wende in den Arbeitsalltag eines jeden Bäckers. Denn mit ihnen kam auch der sogenannte Mühlenbann, der es den einfachen Bauern von nun an untersagte, ihr Korn selbst zu mahlen. Aufgabe: 1. Gebt den Texten den richtigen Titel: Schubkarren, Windrad, Kompass, Trittspinnrad, Brille, Buchdruck. 2. Suche im Internet nach diesen Erfindungen und beschreibe sie: Dreifelderwirtschaft, heliozentrisches Weltbild, Schwarzpulver, Kupferstecherkunst, Globus, Sprenggeschosse, Postlinie. Ergänze das Arbeitsblatt MA08, überprüfe deine Antworten mit einem Kind der Klasse und zeige deine Antworten deinem Lehrer. NMG_PS_Mittelalter Burgen im Mittelalter Das Wort «Burg» ist wahrscheinlich mit Berg verwandt. Der Begriff wurde dann auch auf Wehrbauten im flachen Land übertragen. Es gibt Wasserburgen, Höhenburgen und Turmburgen. Burg bezeichnet auch eine wehrhafte befestigte Stadt und ist ein Bestandteil vieler Städtenamen wie Freiburg, Burgdorf, Neuenburg. Daher heissen Stadtbewohner Bürger oder Burger. Der Bau einer Burg Das Errichten von Mauerwerk war kostspielig und verlangte gute Handwerker. Auf der Burg arbeiteten Steinmetz, Baumeister, Schmied, Mägde, Knechte, Bauern, Leibeigene, Stallbursche, Maurer und Zimmermann. Der Burgbau erforderte auch viel Holz für Baugerüste, Tore, Treppen, Böden, Decken und Dachstühle. Wohnräume wurden mit Holzverkleidungen isoliert. Das verwendete Bauholz hiess Zimmer, verarbeitet wurde es vom Zimmermann. Der Begriff Zimmer wurde vom Holz auf den ausgezimmerten Raum übertragen. Kennzeichen von Burgen sind in den meisten Fällen die Türme. Sie waren Herrschaftszeichen und Wehrbauten. Die Mauerdicke im unteren Teil betrug mehrere Meter. Mauern und Türme waren mit Zinnen und Scharten versehen. Fensterglas in Form von Butzenscheiben war damals eine MA0901 seltene Ausnahme. Die kleinen Fenster wurden bei Regen und Kälte durch Lädenverschlossen. Drinnen war es dann dunkel. Das auf der offenen Herdplatte flackernde Feuer musste dann nicht nur Wärme, sondern auch Licht geben. Es war der Mittelpunkt des häuslichen Lebens und diente auch zum Kochen. Wichtig vor allem bei Belagerungen war die Wasserversorgung. Entweder sammelte man Regenwasser in einer Zisterne oder man grub einen Brunnenschacht, bis man auf Quelloder Grundwasser stiess. Die Burgen wurden im Laufe der Zeit zu stattlichen Schlössern um- und ausgebaut oder sie wurden, als der Adel seine beherrschende Stellung verlor, zerstört. Sie dienten auch während langer Zeit den umliegenden Siedlungen als Steinbruch. Deshalb sind von manchen Burgen kaum mehr Mauerreste übrig geblieben. Aufgabe: Kopiere die Fragen ins Begleitheft und beantworte sie. 1. Wer arbeitete auf einer Burg? 2. Zähle das Material zum Bauen einer Burg auf! 3. Wie sehen die Fenster aus? 4. Wo war es hell und warm? 5. Wie war es mit dem Wasser? 6. Kennst du Burgruinen in deinem Kanton? Suche im Internet und zähle mindestens 3 auf! NMG_PS_Mittelalter Burgen im Mittelalter MA0902 Das Leben auf der Burg Viele Menschen lebten und arbeiteten auf einer grossen Burg. Die Brunnen waren sehr wichtig, versorgten sie doch die Bewohner mit Wasser. Der Wachturm diente als Aussichtsplattform, Schlafraum, Wachraum und Waffenlager und als Kerker und Stallungen. Fahrende Händler verkauften ihre Ware und Spielleute brachten die neusten Nachrichten und unterhielten die Bewohner. her, reparierte die Waffen, schmiedete die Spitzen für Pfeile und Lanzen und beschlug die Pferde mit neuen Hufen. Die wertvollen Schwerter und Dolche wurden von den Waffenschmieden in der Stadt hergestellt. Der Böttcher stellte Eimer und Fässer aus Holz her. Die Weberin webte Stoffe aus gesponnenem Flachs oder Wolle. Der Korbflechter stellte Körbe aus Weidenruten her. Zu einer Burg gehörten auch Wälder, Wiesen und Felder. Die Bauern aus der Umgebung arbeiteten für ihre Herren und mussten eine Steuer bezahlen. Dafür wurden sie vor den Feinden beschützt. Sie bauten Getreide, Obst und Gemüse an. Der Burgkaplan las die Messe und unterrichtete die Kinder des Burgherrn und seiner Ritter. Nur wenige Menschen, die Adeligen und Priester, konnten im Mittelalter lesen und schreiben. Geschrieben wurde auf Pergament oder Holztafeln, die mit Wachs beschichtet waren. Wahre und erfundene Geschichten wurden mündlich von Sängern, Dichtern und Musikern weitergegeben, die von Ritterburg zu Ritterburg zogen. Knechte und Mägde erledigten die schweren Arbeiten auf der Burg. Die Knechte holten Wasser, hackten Holz,versorgten die Pferde im Stall und verbesserten die Gebäude. Die Mägde machten die Wäsche und besorgtenden Gemüsegarten, webten die Stoffe und nähten Kleider. Der Schmied war ein geschätzter Handwerker auf der Burg. Aus Eisen stellte er Messerklingen, Werkzeuge, Nägel Rings um die Burg befanden sich die Äcker, Wiesen und Dörfer mit Bauern. Nicht nur die Felder und Wälder rings um die Burg gehörten dem Burgherrn, sondern auch die Bauern. Ohne seine Erlaubnis durften sie nicht heiraten und den Wohnort wechseln. Sie mussten dem Burgherrn einen Teil der Ernte abliefern. In den Bauernhäusern lebte die ganze Familie meistens in einem einzigen grossen Raum. Dort wurde gekocht, gewohnt und geschlafen. Daneben war der Stall mit den Tieren, welche von der Bäuerin versorgt wurden. Mit dem Pflug grub im Frühjahr und Herbst der Bauer die Felder um. Danach säte er. Der Dreschflegel diente dazu, die Getreidekörner aus den reifen Ähren zu schlagen. Das nennt man Dreschen. Die Bauersfrau spann Wolle aus Garn. Daraus stellte man die Kleider her. Aufgabe: Beantworte die Fragen der Arbeitsblätter MA09, überprüfe deine Antworten mit einem Kind der Klasse und lasse diese vom Lehrer kontrollieren. Magd Knecht Burgherr Böttcher NMG_PS_Mittelalter Burgen im Mittelalter MA0903 rn war sehr schwer. Zum Schutz vor Angreifern wurden auf Hügeln, Felsen oder von Wasser umschlossenen Kampf zwischen rittern hiess Fehde. Bei einer Fehde gekündigt angegriffen werden. Spätestens dreiWenn Tage der Burgherr und sein Gegner Frieden Katapult Belagerung und Wiederaufbau einer Burg. Angreifer einen Boten auf die Burg, um die Bewohner geschlossen hattenWiederaufbau und die Belagerer abgezogen Belagerung und einer Burg waren, konnte die Burg wieder aufgebaut werden. Neben den Geschossen in Form von Steinen em Sturmangriff beschossen die Belagerer die Dächer Ohne Baumeister konnte nicht gebaut werden. oder Baumstämmen schleuderten die Angreifer Man erstellte Belagerungsturm. sind Eine Burgeinen zu erobern war sehr schwer. ZumKatapulte Er plante die Burg und überwachte alle Arbeiten Schlangen, Skorpione, Fässer mit brennendem Eine Burg zu erobern war sehr schwer. Zum Schutz vor Angreifern wurden Schutz Angriff vor Angreifern wurden die Burgen häufig ie bei einem zentnerschwere Geschosse gegen und Handwerker. Die Schäden mussten repariert Pech in die belagerte Burg. die Burgen häufig Katapult auf der Hügeln, Felsen oder von Wasser umschlossenen auf Hügeln, Felsen Die oder von Wasser umschloswerden mit Hilfe Bauern, Handwerker und auern schleuderten. Sturmleitern wurden aufge inseln gebaut. Der Kampf zwischen hiess Fehde. Bei einer Fehde senen Inseln gebaut. Der Kampf zwischen Rittern Knechte. DerNeben Steinmetzden formteGeschossen dierittern Steine mit in Form mit einem rammbock bearbeitet, der mit nassen Fellen hiess Fehde. Bei einer Fehde durfte nicht unandurfte nicht unangekündigt Hammer und Meissel. Derangegriffen Zimmermann werden. errichtete Spätestens drei Tage oder Baumstämmen gekündigt angegriffen Spätestens drei mit er nicht brannte. Diewerden. Burgbewohner verschanzten die Baugerüste mitSteinen der Säge, mit der Seilwinde vorher schickte dervon Angreifer einen Boten auf die Burg, um die Bewohner Tage vorher schickte der Angreifer einen Boten schleuderten die Angreifer Schlan wurden die Steinblöcke emporgezogen. Mit derdie auern und wehrten sich so gut wie möglich. Die Burg zu warnen. Bei einem Sturmangriff beschossen Belagerer die Dächer auf die Burg, um die Bewohner zu warnen. Kelle trug der Maurer Mörtel auf und legte die gen, Skorpione, Fässer mit brenKatapulte sind mit Brandpfeilen. Steine und Teer auf die Angreifer niederprasseln. Die Man erstellte einen Belagerungsturm. Steine darauf. Mit dem Senkblei kontrollierte der Wurfmaschinen, bei einem Angriff zentnerschwere Geschosse gegen nendem pech instand. die belagerte Burg. Bei einem Sturmangriff beschossen Belagerer te monatelang. Zum Glück gab esdiegenügend Vorräte Maurer, obdie die Mauersenkrecht die Dächer mit Brandpfeilen. Man erstellte einen Türme und Burgmauern schleuderten. Die Sturmleitern wurden aufge Katapult Balliste (Riesenarmbrust) er auf der Burg, um eine Weile durchzuhalten. A5 Belagerungsturm. Katapulte sind Wurfmaschinen, stellt und das Tor mit einem rammbock bearbeitet, der mit nassen Fellen Neben den Geschossen in Form die bei einem Angriff zentnerschwere Geschosse Eine Balliste bestand aus von einemSteinen Holzgerüst. In Baumstämmen oder bedeckt wurde, damit er nicht brannte. Die Burgbewohner verschanzten gegen Türme und Burgmauern schleuderten. dessen Mitte befand sich ein beweglicher Hebel schleuderten die Angreifer Schlan sich hinter den Mauern und wehrten sich so gut wie möglich. Die Burg Die Sturmleitern wurden aufgestelltund das Tor mit einer Art Löffel, in den gen, man die WurfgegenSkorpione, Fässer mit bren bewohner liessen Steine und Teer auf die Angreifer niederprasseln. Die mit einem Rammbock bearbeitet, der mit nassen stände legen konnte. Das Geschoss konnte bis nendem pech in die belagerte Burg. genügend Fellen bedeckt wurde, damit er nicht brannte.Belagerung dauerte monatelang. Zum Glück gab es zu 400 Meter Vorräte weit fliegen. Die Burgbewohner verschanzten sich hinter den und frisches Wasser auf der Burg, um eine Weile durchzuhalten. Mauern und wehrten sich so gut wie möglich. Die Burgbewohner liessen Steine und Teer auf die Angreifer niederprasseln. Die Belagerung dauerte monatelang. Zum Glück gab es genügend Vorräte und frisches Wasser auf der Burg, um eine Weile Aufgabe: Kopiere die Fragen ins Begleitheft und durchzuhalten. beantworte sie: und sein Gegner Frieden geschlossen hatten und die gen waren, konnte die Burg wieder aufgebaut werden. konnte nicht gebaut werden. Er plante die Burg und Balliste (Riesenarmbrust) Eine Balliste bestand aus einem Holzgerüst. in dessen Mitte be fand sich ein beweglicher Hebel mit einer Art löffel, in den man die Wurfgegenstände legen konn 1. Was benutzte man, um eine Burg zu stürmen? 2. Wie wehrten sich die Burgbewohner? 3. Wer und wie baute man die Burg wieder auf? 4. Welche Werkzeuge wurden verwendet? Balliste (Riesenarmbrust) Eine Balliste bestand aus einem Holzgerüst. in dessen Mitte be NMG_PS_Mittelalter Burgen im Mittelalter MA0904 Burgfeste und Festgelage. Die Ritterfamilie kochte nicht selber, dafür hatte sie Bedienstete. Im Alltag war das Essen nicht so üppig wie bei einem Festmahl. Meist gab es Getreidebrei oder Suppe mit Roggenbrot. Gewürzt wurde mit Kräutern und Honig. Nur der Burgherr bekam öfters Fleisch, brachte er manchmal von der Jagd einen Hasen oder ein Reh nach Hause. Besonders wichtig war es auch, für den Winter Nahrung haltbar zu machen. In grossen Fässern wurde Obst und Gemüse eingelegt. Die Mägde sammelten im Herbst Pilze und Beeren und trockneten sie. Das Fleisch wurde geräuchert oder in Salz eingelegt. Geschlachtet wurde im Herbst, um die Tiere nicht über den Winter bringen zu müssen. An manchen fürstlichen Höfen lebten und arbeiteten bis zu 100 Menschen. Festbankette und Tafelfreuden gehörten nicht zur Tagesordnung, sondern wurden nur zu besonderen Anlässen auf der Burg ausgerichtet. Wenn ein grosses Fest gefeiert wurde, wurden viele Gäste von Adel und Kirche eingeladen. Die adeligen Ritter und ihre Familien sassen an einer erhöhten Tafel am Ehrentisch und wurden als Erste von den Pagen bedient. Zum guten Ton bei Hofe und am Tisch gehörte, sich vor der Mahlzeit die Hände zu waschen. Die Gäste wurden auf das Köstlichste mit Speisen aus Wildfleisch, Pfau oder Schwan bewirtet. Wer seinen Reichtum zeigen wollte, liess das Essen mit allerlei exotischen Gewürzen zubereiten, die von Händlern aus dem Orient mitgebracht worden waren und sehr teuer waren. Man trank Wein oder Bier aus Bechern, die Teller waren meist aus Holz. Als Besteck hatten sie Messer und Löffel, die von den Gästen meistens selber mitgebracht wurden. Verboten war, ins weisse Tischtuch zu schnäuzen und auf den Boden zu spucken. Wer aber rülpste und schmatzte, zeigte damit, dass es ihm schmeckte. Die Reste der Speisen verteilte der Burgherr den armen Leuten. Die Spielleute unterhielten die Gäste. Man nannte sie auch «fahrendes Volk», weil sie von Ort zu Ort zogen. Sie zauberten, machten Kunststücke und führten dressierte Tiere vor. Tanzbären, die sich zur Musik wiegten, waren beliebt. Die Musiker spielten auf Schalmeien, Holzblasinstrumenten und Lauten. Man tanzte auch sehr gerne in einer Reihe oder im Kreis. Der Hofnarr durfte sogar über den Burgherrn Spässe machen, weil man ihn nicht ernst nahm. Zu den Freizeitvergnügen der Ritter gehörten auch die Jagd und die Turniere sowie Ringkämpfe und Ballspiele. Kinderspiele wie Blindekuh spielten damals auch die Erwachsenen. Lange Abende vertrieb man sich mit Brettspielen und lauschte dem Musikanten. Geschichtenerzähler trugen Heldenepen vor. Bauern und Städter freuten sich auf die Festlichkeiten und Märkte, an den besonderen Tagen im Jahr. An den Feiertagen wie Weihnachten, Ostern besuchte man die Gottesdienste und labte sich an einem Festessen. Die Armen ernährten sich im Alltag von dunklem Brot, Gemüse und manchmal Schweinefleisch. Kühe, Schafe und Ziegen lieferten Milch. Aufgabe: Beantworte die Fragen der Arbeitsblätter MA09e, überprüfe deine Antworten mit einem Kind der Klasse und lasse diese vom Lehrer kontrollieren. NMG_PS_Mittelalter Kriege, Kreuzüge und Ritterorden Die Kreuzzüge waren Kriegszüge ins heutige Israel. Das «Heilige Land», in dem Christus gelebt hatte, sollte von den Besatzern, die der islamischen Religion angehörten, befreit werden. Papst Urban II. rief alle Menschen zur bewaffneten Pilgerfahrt gegen die «Ungläubigen» auf. Die Ritter sollten für das Christentum kämpfen. Der Papst versprach ihnen, die Sünden zu vergeben. Deshalb war es eine grosse Ehre, als König, Adeliger oderRitter an den Kreuzzügen teilzunehmen.Die Ritter gewannen an Ansehen und Macht. Sie lernten im Orient viele Dinge kennen und brachten sie nach Europa: Möbel, Stoffe, Gewürze, Duftstoffe u.s.w. Die Ritter nahmen auch Kriegsknechte mit, die Landsknechte. Das waren Fusssoldaten, die mit Schwert und Lanzen kämpften. Auf der Reise nach Jerusalem benutzten die Ritter Schiffe, der Landweghätte viel zu lange gedauert. MA10 Im 12. Jahrhundert entstanden zwei der grössten Ritterorden: Johanniter und Templer. Sie dienten dem Schutz der Pilger, die nach Palästina unterwegs waren. Die Johanniter sorgten für die ärztliche Behandlung und für die Einrichtung von Krankenhäusern. In Friedenszeiten trugen die Johanniter schwarze Gewänder mit weissem Kreuz, im Kriege waren die Gewänder rot. Das Zeichen der Templer war das rote Kreuz auf weissem Grund. Der Orden wurde 1119 gegründet. Die Templer waren kämpferischer als die Johanniter. Wollte sich ein Ritter einem Ritterorden anschliessen, so musste er sich auch verpflichten, fortan als Mönch zu leben und die strengen Ordensregeln zu befolgen. Ein Leben ohne Frauen, Armut, Gehorsam, Kenntnisseder Bibel und Teilnahme am Gottesdienst gehörten zu diesen Regeln. Aufgabe: Kopiere die Fragen ins Begleitheft und beantworte sie. 1. Warum gab es Kreuzzüge? 2. Beschreibe die Ritterorden! 3. Suche im Internet, in einem Lexikon oder in Büchern nach weiteren Informationen über die Kreuzüge! NMG_PS_Mittelalter Mythen, Sagen und Legenden Drachen, Seeungeheuer, Kobolde und Riesen – das ist die Welt der überirdischen Wesen. Riese Die Geschichten der unheimlichen Wesen wurden stark durch Naturgewalten und den christlichen Glauben beeinflusst. Auch Ängste der Menschen wurden durch Mythen zum Ausdruck gebracht. Schuppige Monster mit gewaltigen Flossen, Zwerge oder Riesen und Drachen sind eigenartige Wesen, die uns in Legenden und Sagen begegnen. Viele Mythen berichten vom Kampf von guten und bösen Wesen, die dem Menschen helfen oder sie ins Verderben stürzen wollen. Mythen, Legenden und Sagen dienten aber auch der Unterhaltung und der Übertragung von Nachrichten. Denn nicht selten wurden Heldentaten von Minnesängern in Reime gefasst und bei ihren Wanderschaften von Ort zu Ort weitergetragen. Ob diese Heldentaten auch tatsächlich genau so zutrafen, lag im Bereich der dichterischen Freiheit. Nicht zuletzt hatten die Sagen auch einen lehrreichen Effekt, um Kindern den Unterschied von guten und bösen Taten zu erklären und die Konsequenzen, die aus solchen Taten folgen, aufzuzeigen. Kinder wurden durch bestimmte Geschichten auch von gefährlichen Orten ferngehalten, denn ein grausames Monster in einer Höhle ist ein Abschreckungsmittel. Es gab und gibt Mythen, die das ganze Leben eines Menschen beeinflussen konnten, wie z. B. der Heilige Gral. Menschen verbrachten viele Jahre oder ihr ganzes Leben damit, diesen zu finden. Dies und andere Beispiele zeigen auf, wie sehr Mythen das Leben der Menschen im Mittelalter beeinflussen und steuern konnten und teilweise dies auch noch heute schaffen. MA11 Der Basilisk – tödliches, schlangenhaftes Ungeheuer Der Basilisk ist ein vielbeschriebenes Geschöpf. In vielen Überlieferungen wird er als gelbe Schlange oder als Mischwesen aus Schlange, Hahn und Kröte oder auch als geflügelter Drache, der einen Hahnenkopf hat, dargestellt. Er wird auch als der «König der Schlangen» bezeichnet. Drachen – ein Mythos so alt wie die Menschheit Die Mythen von Drachen sind seit je her in vielen Kulturen auf der Welt vorhanden und überliefert worden. Ihre Erscheinung wird meistens als reptilienartig beschrieben mit einer schuppigen Haut, einem schlangenähnlichen Schwanz und Krallenfüssen. Es wird ausserdem gesagt, dass sie fliegen und Feuer speien können. Aufgabe: Kopiere die Fragen ins Begleitheft und beantworte sie. 1. Gib im Internet Kobold, Elfen, Zwerg, Hexen, Vampir, Riesen, Werwolf ein und suche Texte ähnlich wie die Beispiele oben! 2. Welche Figuren kennst du und machen dir einen besonderen Eindruck? 3. Beschreibe ein solches Wesen! 4. Warum werden diese Geschichten immer noch erzählt? 5. Zähle die Eigenschaften von fünf Gestalten auf! NMG_PS_Mittelalter Wappen im Mittelalter Heraldik bedeutet Wappenwesen. Die Wappenkunst geht auf das 12. Jahrhundert zurück. Es war Brauch, dass schon die Krieger und besonders die Heerführer der Völker Babylons, Persiens und Chinas auf ihre Schilde und Fahnen verschiedene Zeichen und Figuren setzten. Auch auf den Schilden der alten Griechen finden sich verschiedene Tiere wie Löwen, Pferde, Hunde, Eber oder Vögel. Im Mittelalter wählten die Herrscherhäuser eigene Symbole aus. Schon die Kreuzfahrer des Kreuzzuges (1147–1149) empfanden es als Ehre, wenn sie das gleiche Zeichen auf dem Schild führen durften wie ihre Vorfahren. Auf allen späteren Kreuzzügen prangten dann die Wappenzeichen weithin sichtbar auf den Schilden, auf Brust und Rücken, bis hin zu den Pferdedecken und den Wimpeln der Lanzen. Einen weiteren Grund lieferten die Ritterturniere, die zugleich Waffenübung und Schaustellung waren. Für Ritter war es nicht leicht, Freund und Feind in einer Schlacht auseinanderzuhalten, weil die Ritterausrüstungen alle ähnlich aussahen. Unter der Vollrüstung des frühen 12. Jahrhunderts konnte man die Ritter kaum erkennen, daher trugen die Turnierteilnehmer ihr eigenes Wappen oder das ihres Lehnsherrn auf den Schilden. Kam es in Kriegsschlachten darauf an, seine eigenen Truppen zu erkennen, musste man im Turnier die einzelnen Teilnehmer unterscheiden können. Die Wappen waren erblich und bezeichneten nicht Einzelpersonen, sondern Geschlechter. Die Wappen wurden derart beliebt, dass die Ritter ihre Farben auch an Burgen und Türmen, Truhen und Kästchen und auf Grabmälern anbrachten. Schilde wurden von Wappenmalern verziert. Malen bedeutet im ursprünglichen Sinn etwas mit einem Mal, einem Zeichen, versehen. Der Schildermaler hiess auch Schilderer. MA12 Gold, Symbol für Reichtum, Blau, Symbol für Schönheit, Purpur, Symbol der Macht. Weitere Symbole waren: Löwe, Kraft, Adler, Macht, Kreuz, Glaube, Einhorn, Reinheit, Fisch, Grosszügigkeit, Schiff, Ziel erreichen, Eber, Tapferkeit, Burg, Verteidigung, Rose, Hoffnung, Lilie, Unschuld. Neben den Wappen hatte der Ritter auch Wappen seinen eigenen Wahlspruch unter dem Schild: Siegen und Sterben, Ehre ist das höchste Gut, So Gott will, Verehrt undund gefürchtet, Wappen im Mittelalter heute aufRuhm dem schloss Kyburg Zh Wappen auf dem dem Tapferen, Freigebigkeit. Schloss Kyburg. Die Wappentiere symbolisieren eine Eigenschaft, die der Wappennutzer hat oder ausstrahlen möchte. Sehr beliebt sind Löwen, Bären, Leoparden, Adler, Kraniche, Widder oder Stiere, aber auch Fabelwesen wie der Greif, das Einhorn, der Drache, der Doppeladler und der Lindwurm. Bald führten auch nichtritterliche Leute, Städte und Länder Wappen. Für die Wappen waren daher nur wenige eindeutige Farben üblich: Rot, Blau und Schwarz. Wichtiger noch wurden Wappen als Erkennungszeichen auf den Siegeln, mit welchen Urkunden rechtskräftig unterschrieben wurden. Die Wappenkunde (Heraldik) besass eine eigene Symbolsprache. Man wusste bei Turnieren sofort, mit wem man es zu tun hatte. Rot, Symbol für Mut, Grün, Symbol der Freiheit, Aufgabe: Beantworte die Fragen des Aufgab