Arbeitsblatt: EM 2016 Fairness

Material-Details

Fairness und Fairplay definieren
Bewegung / Sport
Gemischte Themen
klassenübergreifend
7 Seiten

Statistik

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11.05.2016

Autor/in

nino bommeli
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Im Klassengespräch werden die Begriffe Fairplay und Fairness definiert: Was bedeutet für mich Fairplay? Warum soll ich mich fair verhalten? Was passiert mit Regelverstössen? Was ist ein schönes Spiel? Was hat Respekt mit Fairness zu tun? Wie verhalte ich mich, wenn ich gewinne? Wie verhalte ich mich, wenn ich verliere? «In erster Linie sollte man darauf achten, keinen Gegenspieler zu verletzen. Jedoch gehören takti sche Fouls, Trikotzerren, Zeitspiel und vielleicht auch mal ein paar Schwalben dazu. Denn fast jeder setzt heutzutage diese eigentlich unfairen Mittel ein und ist damit meist erfolgreich.» Dazu können auch folgende Aussagen zum Thema Fairness von jugendlichen Fussballspielern benutzt werden. «Ich denke mal, dass ich unter Fairness einfach ein Spiel mit regulären Toren und nicht durch Schwalben zu gewinnen verstehe. Abgesehen von Provoka tionen oder taktischen Fouls, die gehören zum Fuss ball wie das Amen in der Kirche.» «Den Gegner zu foulen, ohne taktische Vorteile dabei zu haben, ist unfair.» «Für mich gehören kleine Fouls einfach dazu. Fuss ball ist ein körperbetonter Sport, und wer das nicht kann, sollte zum Synchronschwimmen gehen. Fuss ball ohne körperliche Härte ist einfach kein Fussball. Also gibt es auch nie ein richtig faires Spiel, denn zu so einem gehört keine körperliche Härte.» «Fairness ist, einen Spieler nicht ohne Grund zu foulen. In einem wichtigen und hart umkämpften Spiel muss man oft zum Wohl der Mannschaft konsequent zur Sache gehen. Man darf dabei aber keine unfairen Fouls begehen.» «Ich finde, solange der Schiedsrichter nicht gepfiffen hat, ist es nicht schlimm, aber ich kann es nicht leiden, wenn man, nachdem der Schiedsrichter gepfiffen hat, noch minutenlang mit ihm darüber diskutiert. Mann sollte ausserdem nur foulen, wenn es nicht anders geht. Tätlichkeiten empfinde ich als Sauerei. Im Spiel kann immer mal was passieren und man «Unter Fairness verstehe ich keine unnötigen Fouls; wenn es nicht anders geht, muss fair gefoult wer den.» Diskutiert miteinander diese Aussagen. «Fairness bedeutet für mich: Nur dann unfair spielen, wenn es nötig ist.» Schaut nach, wie der Begriff Fairplay im Lexikon oder im Internet definiert wird. FairplayVertrag Jeder Schüler notiert seine 6 wichtigsten Punkte für Fairplay. Fairplay ist für mich, wenn . Es kann auch ein FairplayVertrag für die ganze Klasse erstellt werden. Hiermit erklären wir, uns im Sport und im Alltag um faires Verhalten zu bemühen. Insbesondere wollen wir: 3. In kleinen Gruppen wählen die Schüler einen Fairplay Satz aus und überlegen sich ein Rollenspiel dazu, das sie der Klasse vorspielen. Fairplay ist, wenn . .der Sieg nicht alles bedeutet. .ich schwächere Sportler nicht auslache. . ich auch als Sieger bes6heiden bleibe. .ich auf die anderen Rücksicht nehme. . ich mich in die Lage anderer versetzen kann. .ich mir keinen Vorteil erschleiche. .ich im Gegenspieler den Partner sehe. .ich ehrlich bin. .ich nicht Gleiches mit Gleichem vergelte. .ich mich an die Regeln halte. .ich auch verlieren kann. .ich Doping ablehne. .ich den Schiedsrichterentscheid akzeptiere. .ich auf gleiche Chancen/Bedingungen achte. .an der eigenen Niederlage nicht immer die anderen schuld sind. .mir die Gesundheit des anderen wichtiger als der Sieg ist. In der Klasse werden Verhaltensweisen zum Siegen und Verlieren gesammelt. Die Schüler werden aufgefordert, Fairplay an der EM zu beobachten. Welche sind wirklich fair? Hier einige mögliche faire Verhaltensweisen Ich freue mich über den Sieg und lasse meinen Gefühlen freien Lauf (Lachen, Jauchzen, Jubeln). Ich gratuliere meiner Gegenspielerin. Welche Spieler!frainer verhalten sich fair/unfair in welcher Situation? Welche Reaktionen auf das faire/unfaire Spiel zeigen die Gegner? Wie gehen die Spielerffrainer mit der Niederlage um? Ich danke dem Gegenspieler für das faire Spiel. Ich gebe der Verliererin sofort die Hand und zeige ihr somit Respekt. Ich darf Freude zeigen, ohne dass ich einen faulen Kommentar über die Verliererin mache. Ich gebe dem Sieger die Hand und gratuliere zum Sieg. Ich will allein sein, dann aber gratuliere ich per Handschlag der Siegerin. Ich stelle mir bewusst vor, dass es eben «nur» ein Spiel war und es im Leben Wichtigeres gibt. Ich rege mich auf, aber vor allem über mich und nicht über die anderen und sammle mich kurz, damit ich die Emotionen im Griff behalte. In der nächsten Turnstunde kann das Gelernte angewendet werden. Eine Möglichkeit ist auch, die ShakeHands Geste vor und nach einem Spiel einzuführen. Auf die Frage, was er in der Sekunde des Triumphs denke, antwortete Roger Federer neulich, er würde den Moment gern länger als nur eine Sekunde geniessen, aber er müsse doch seinem unterlegenen Gegner gratulieren. Siege mit Stolz und ohne Prahlen, verliere mit Würde ohne Entschuldigung oder Murren, wichtiger als der Sieg ist die Haltung. Lange Zeit hatte der italienische Fussball bei Kennern der Szene einen schlechten Ruf. Das Catenaccio ein Defensivsystem, das vor allem im Zerstören der gegnerischen Angriffe bestand und weniger Spielraum für kreatives zau bern liess war der eine Grund. Das perfekt betriebene Schauspielern der Profis der andere. In letzter Zeit rüttelten immer wieder Berichte über oft sogar tödlich verlaufende Krawalle auf. Diese Zeiten sind hoffentlich endgültig vorbei, wenn die vorgesehenen Massnahmen greifen werden. Die nebenstehende Meldung, die am 6. November 2007 in der Schweizer Gratiszeitung heute erschien, wirkt jedenfalls viel versprechend. Ancona will mit päpstlichem Segen den Calcio reformieren ANCONA (1). Wenn Europas Top klubs mit harten Bandagen um grosse Titel kämpfen, lächeln die Bosse des italienischen Dritt ligisten AC Ancona nur nach sichtig. Sie verfolgen mit ihrem Fussballverein höhere Ziele. Die AC Ancona soll im von Betrugs und RassismusSkandalen heimge suchten Land des Calcio zu einer göttlichen Insel des Anstands und der Toleranz werden. Der Klub ge hört nämlich seit diesem Herbst zu Papst Benedikt nimmt von AnconaKicker Giovanni Langella einen Ball in Empfang. 80 Prozent dem Italienischen Sport zentrum (CSI), das 1944 von einer katholischen Laienbewegung ge gründet wurde. Die erste Konsequenz von Anconas Übernahme durch das CSI war die Einführung eines Ehrenko dex für die Spieler. Kicker, die durch ein schweres Foul oder unflätiges Benehmen unangenehm auffallen, müssen künftig mehrere Stunden gemeinnützige Arbeit leisten. Etwa Zigarettenstummel in Parks aufsam meln oder Vogelkot von den Bänken wischen. «Wir wollen die wahre Bedeutung des Sports wiederbeleben», sagt Prä sident Edio Costantini. «Fussball soll wieder ein Instrument der Erzie hung werden.» Für Fans, die auf beleidigende Spruchbänder verzichten und gutes Benehmen im Stadion geloben, hält die AC Ancona vergünstigte Tickets bereit. Sollte der Klub einen Gewinn erzielen, fliesst dieser nicht in teure SpielerTransfers, sondern kommt EntwicklungshilfeProjekten zugute. Derzeit steht Ancona in der Serie Cl übrigens auf Platz 1. Was haltet ihr von den Massnahmen, die im neben stehenden Zeitungsartikel beschrieben sind? Fragen, die als Gruppenarbeit zu oben stehendem Zeitungsartikel schriftlich oder im Klassengespräch behandelt werden können. Glaubt ihr, dass dieses Prinzip im heutigen Spitzen sport überhaupt erfolgreich durchgezogen werden kann? Wäre eine solche Art von Bestrafung mit Arbeits einsätzen für gemeinnützig Zwecke auch bei uns in der Schule eine sinnvolle Möglichkeit (oder geht es vielleicht sogar ganz ohne Strafen)? Der Ansatz mit den verbilligten Eintrittspreisen für Fans, die gutes Benehmen geloben, wirkt fast schon sensationell. Könnte dies aber in grossen Stadien mit mehreren Zehntausenden von Zuschau ern überhaupt realisiert werden? Was versteht ihr unter dem Satz «Fussball soll wieder ein Instrument der Erziehung werden»? Italien Massnahmen im Fussball Nach dem gewaltsamen Tod eines Fussballfans haben die italienischen Behörden gestern Mass nahmen ergriffen. «Gruppenreisen gewaltbereiter Fussballfans sind nicht länger erlaubt, erklärte die zum Innenministerium gehörende Organisa tion für Sicherheit im Sport. Nur jene Fangruppen, deren korrektes Verhalten erwiesen sei, dürften weiterhin zu Fussballspielen reisen. Zudem sollen ab März 2008 in allen Stadien, die mehr als 7500 Zuschauern fassen, spezielle Fan Beauftragte im Einsatz sein. Die Präfekten könn ten in Zukunft Spiele nach gewaltsamen Zwischen fällen auch unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden lassen und gar annulieren. (sda) Eine weitere Zeitungsmeldung, die zeigt, wie ernsthaft die italiensichen Behörden gewaltbereite Fussballgrup pen bekämpfen. tr /f 1 // !, ,, 1 \. to 1 u ,: i. 1 1 !1 1 7 Welche Szenen findet ihr nicht so schlimm? Das Wimmelbild ist voll von sportlich unfairen Szenen, die du sicher problemlos erkennen kannst. Versuche die nachstehenden Aufträge zu lösen. Auf dem Bild siehst du folgende 15 Szenen, bei denen unfair miteinander umgegangen wird: 1. Mitspieler beschimpfen, bedrohen 2. absichtliches Foul 3. auf den Platz spucken 4. theatralisch am Boden wälzen 5. «Schwalbe» im Strafraum 6. Zeit schinden 7. am Trikot ziehen 8. Ball wegschlagen 9. Trainer rastet aus 10. Schiedrichter bedrängen, reklamieren, beschimpfen 11. auspfeifen, ausbuhen 12. beleidigende Plakate 13. Gegenstände aufs Spielfeld werfen 14. Zuschauer mit Gesten provozieren 15. Gesten Provokationen Suche die Szenen und bezeichne sie auf dem Bild mit der entsprechenden Nummer. Sicher findest du noch weitere, oben nicht genannte Szenen. Wähle eine Szene aus und beschreibe die Situation. überlege dir weiter, . . was passiert sein könnte, dass es dazu gekommen ist. 1 . welche Folgen es haben könnte. . was müsste anders verlaufen, damit es zu keiner unfairen Aktion kommt? Stellt euch gegenseitig eure Szenen und eure Lösungen vor! Diskutiert miteinander, welche Szene für euch am schlimmsten ist und warum! Interviewe nach dem Spiel einzelne Spieler oder den Schiedsrichter zu dieser Szene. Schliesse die Reportage ab, indem du beschreibst, wie die Eskalation hätte verhindert werden können. Übt die Reportage gut ein. Spielt und sprecht sie euch gegenseitig vor! Kannst du dich aus eigener Erfahrung an vergleich bare Situationen erinnern? Was ging dir dabei durch den Kopf? Was hättest du anders machen können? Wählt 1 bis 2 Szenen aus und kommentiert sie aus der Sicht eines Sportreporters: Beginne mit der Schilderung der Mannschaften, des Stadions und dem Stand des Spiels. Berichte, wie es zu dieser unfairen Aktion gekom men ist. Überlege, wie die Situation weitergeht. Beruhigt sich die Situation oder eskaliert sie sogar?