Arbeitsblatt: Wunden

Material-Details

Arten und Ursachen von Wunden, Wundheilung
Biologie
Gemischte Themen
12. Schuljahr
5 Seiten

Statistik

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19.05.2016

Autor/in

Jessica Stauber
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Wunden Definition Wunde Jeder Gewebedefekt mit mehr oder weniger klaffender Gewebedurchtrennung der äusseren Haut oder Schleimhaut wird als Wunde bezeichnet Die Epidermis, Dermis, das Subkutangewebe sind die Schichten, die am häufigsten bei einer akuten Wunde verletzt sind. Reicht die Wunde bis in das Subkutangewebe, ist das Erfassen beziehungsweise der Ausschluss einer Verletzung von Gefässen und Nerven oder tieferen Strukturen wie Sehnen, Muskulatur oder Gelenken und Knochen notwendig. Wunden lassen sich nach gewissen Kriterien einteilen: Art der Entstehung Nach dem Kontaminationsgrad Nach Tiefe und Ausdehnung (geschlossen oder offene Wunden) Nach Verletzungshergang Regeneration ist das Beste. In jedem der Fälle versucht der Organismus, die Wunde schnellst möglich zu schließen und die Funktion wiederherzustellen. Sind nur die ersten (äußeren) Hautschichten beschädigt, kann man auf eine vollständige Regeneration wetten. Bei der Regeneration kann es Pannen geben. Sind alle Hautschichten betroffen und auch noch das darunter liegende Gewebe, musste man von Reparatur sprechen, bei der versucht wird, neues Gewebe so gut wie möglich an das alte Gewebe anzugleichen. Es kann passieren, dass das Gewebe nicht exakt nachgebildet wird, dann führt es zu den Pannen. Eine Panne ist es, wenn Gewebe in der Wundheilung nicht komplett nachgebildet wird, so entstehen z.B. sichtbare Lücken auf der Haut. Bei zu viel neuem Gewebe, kommt es zu grosser Narbenbildung. Das Schema der Wundheilung ist immer gleich. Die Wundheilung setzt sich aus vier Schritten zusammen: Entzündungs- Exsudationsphase Resorptive Phase Proliferative Phase Reparative Phase Wunden werden nach der Art ihrer Entstehung in die 3 unten aufgeführten Hauptgruppen unterteilt. Traumatische Wunden Mechanische Verletzung Thermische Verletzung (Verbrennung, Verbrühung) Chemisch verursachte Verletzungen (Verätzungen) Strahlenschäden (Sonnenbrand) ·Chronische Wunden (Eine Wunde wird als chronisch bezeichnet, wenn sie über einen Zeitraum von ca. 8 Wochen und länger als 3 Monate keine Heilung zeigt) z.B. Decubitus, Ulcus cruris Iatrogene Wunden (vom Arzt durch einen Schnitt gesetzte Wunde, Operationswunde) Beschreibung einzelner Wundarten · Schnittwunden Glatte Wundränder, anfangs heftig blutend. · Schürfwunden Flächenhafte Wunden mit starker Wundsekretion bei geringem Blutaustritt. · Platzwunden Quetschwunden Unregelmässige begrenzte und gequetschte Wundränder, Blutung, stumpfe Gewalteinwirkung. · Risswunden Unregelmässige, zerrissene Wundränder mit Taschenbildung, Blutung, · Bisswunden Kombinationsverletzung von Riss- und Quetschwunde, Komplikationen: Bisswunden, Risswunden, Schürfwunden Platzwunden haben häufig eine grosse Infektionsgefahr, durch Eindringen von Schmutz und Erregern. Kontaminationsgrad von Wunden Aaseptische Wunden können durch eine Naht direkt verschlossen werden, keine Zeichen einer Infektion, saubere Wunde Kontaminierte Wunde (chronischen Wunden keimbesiedelt) Infizierte Wunde (zeigt Zeichen einer Wundinfektion: Rötung, Schwellung, Überwärmung, Schmerz) Wundheilung Die Wundheilung findet in mehreren Etappen statt. Ist eine Hautläsion weder zu tief noch zu breitflächig wird sie schnell, innerhalb einer bis zwei Wochen genesen. Dieser Prozess läuft in 4 Phasen ab 1. Exsudative Phase (in den ersten Stunden) Ist bei einer Verletzung ein Gefäss betroffen, so blutet die Wunde zu Beginn recht stark. Dadurch werden bei der Verletzung eingedrungene Fremdkörper oder auch zerstörtes Gewebe aus der Wunde gespült. Aber schon wenige Sekunden danach reagieren die verletzten Blutgefässe. Sie werden enger, damit nicht so viel Blut verloren geht. Wird ein Gefäss verletzt, lagern sich die Thrombozyten an das Bindegewebe der Wundränder an. Die Thromboyzten bilden einen Propf zur Blutstillung. Gleichzeitig beginnt die Blutgerinnung. Die Wunde verschliesst sich nach und nach, es entsteht ein Wundschorf. Entzündung Eine Entzündung ist nichts weiter als eine Abwehrreaktion des Körpers auf einen Reiz. In der Medizin wird statt Entzündung lieber das Wort Inflammation genutzt. Ziel der Entzündung ist, den Reiz und Folgen zu vermeiden. Ursachen für eine Entzündung können sein: physikalische Reize (Strahlung, zu hohe oder zu niedrige Temperatur, Reibung, Druck, Fremdkörper) chemische Reize (Säure, Gase) Mikroorganismen (Viren, Bakterien, Pilze, Parasiten) Körpereigene Reize (autogene Reize) 2. Resorptive Phase (1.- 3. Tag) Es entsteht ein Wundödem: Zerstörte Zellen sind der Auslöser für eine Entzündungsreaktion, die für die Aktivierung der körpereigenen Abwehr von Bedeutung ist. Durch die Gefäßveränderungen bei einer Wunde kommt es im betroffenen Gebiet zu einer Rötung und Erwärmung der Haut. Sie sind Zeichen einer gesteigerten Durchblutung. Mit dem Blut kommen auch vermehrt Zellen der Immunabwehr in den Bereich der Wunde. Die Schwellung des Wundbereiches ist Zeichen eines Wundödems, bei dem es zu vermehrter Wassereinlagerung im Gewebe kommt. Dadurch steigt auch der Druck auf die Nervenenden an und deshalb beginnt die Wunde zu schmerzen. 3. Proliferationsphase (4.- 7. Tag) auch Granulationsphase genannt Es wird die Bildung von neuem Gewebe gefördert. Es kommt zur Gefässneubildung. Granulationsgewebe bildet sich von unten und füllt die Wunde. 4. Reparationsphase (ab dem 8. Tag) Mit der Gewebeneubildung zieht sich die Wunde langsam zusammen. Über dem Granulationsgewebe bildet sich eine neue Hautschicht. Im Gewebe der Narbe sind keine Haare, Talg- oder Schweissdrüsen eingelagert. Auch die für die Hautfarbe verantwortlichen Melanozyten fehlen. Deshalb bleibt die Narbe weiss. Unterschied primäre und sekundäre Wundheilung Primäre Wundheilung Die Wundränder lagern sich aneinander und verwachsen zusammen. Es kommt zur Vernarbung der glatten Wundränder. Eine gute Durchblutung der Wunde und saubere, keimarme Wundverhältnisse sind dabei die Voraussetzung. Sekundäre Wundheilung Eine Wundheilungsstörung liegt vor. Die meist infizierte Wunde verwächst zeitlich verzögert. Meistens liegen besonders grosse Gewebedefekte vor. Breit klaffende Wundränder, stark verschmutzte Wunde liegt vor. Behandlung kann lange dauern. Ursachen von Wundheilungsstörungen · Schlechter Allgemeinzustand (z.B. Alter, Immobilität, Inkontinenz) · Reduziertes Immunsystem · Begleiterkrankungen (z.B. Stoffwechselstörungen, Diabetes m., Fieber, Durchblutungsstörungen.) · Mangelernährung (wenig Vitamine, Eisen), Magersucht · Medikamente (Zytostatika, Antibiotika) · Rauchen und Alkohol (beides hemmt die Wundheilung durch Vitaminmangel) · Chronische Schmerzen · Psychische Belastung · Zu hohe Druckbelastung auf das Gewebe Vorgeschädigte Wunde, Hämatom, Bewegung Wundinfektion Neben der häufigsten Ursache, der Besiedelung mit Bakterien können in seltenen Fällen auch Viren, Pilze eine Wundinfektion hervorrufen. Eine kontaminierte Wunde muss jedoch nicht zwangsläufig zu einer Infektion führen. Ausschlaggebend ist, neben Art und Anzahl der Erreger, vor allem der Immunstatus des Patienten. Symptome [bearbeiten] Lokal sieht man die typischen Zeichen einer Entzündung: Rötung (Rubor) Erwärmung (Calor) Schwellung (Tumor) Schmerz (Dolor) Funktionsstörung (Functio laesa) Bei Ausbreitung der Infektion kann es weiter zu: Fieber, Schüttelfrost, Blutdruckabfall, Pulsanstieg Kommen.