Arbeitsblatt: Kleine Filmschule

Material-Details

Die Wichtigsten Begriffe zum Filme machen erklärt. InfoBlatt
Bildnerisches Gestalten
Film / Video
klassenübergreifend
2 Seiten

Statistik

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19.05.2016

Autor/in

Josef Birrer
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Infoblatt: Kleine Filmschule Die Filmkamera ist im Film das zentrale Werkzeug, denn ein Film besteht aus vielen Einzelbildern. Durch das schnelle Abspielen der einzelnen Bilder entsteht, wie bei einem Daumenkino, der Eindruck von Bewegung. Eine Sekunde im Film setzt sich in der Regel aus 24 Einzelbildern zusammen. Eine Reihe von bewegten Bildern, die zusammenhängen, nennt man Szene. Eine Folge von Szenen heißt Sequenz. Kameraeinstellung Die kleinste Einheit in der Filmanalyse ist die Einstellung. Die unterschiedlichen Kameraeinstellungen begrenzen den Bildausschnitt, den der Zuschauer sehen kann. Man spricht auch von der Einstellungsgröße, also der Größe des in einem Bildausschnitt gezeigten Objekts. Die unterschiedlichen Einstellungsgrößen haben unterschiedliche Funktionen im Film. Je kleiner der Bildausschnitt ist, desto wichtiger ist das Gezeigte für die Handlung. Kleine Einstellungsgrößen erzeugen Spannung und Nähe zu den Personen, da sie keinen Überblick geben, sondern den Blick auf eine bestimmte Sache oder Situation lenken. Große Ausschnitte legen mehr Wert auf die Gesamtsituation und geben ein Gefühl für die Atmosphäre. 1. Detailaufnahme Die Kamera geht sehr nah an einen Gegenstand oder einen Menschen heran und zeigt einen sehr kleinen Ausschnitt, also ein Detail, z.B. ein Auge oder einen Anhänger. 2. Halbtotale Ein Teil des Raumes wird sichtbar. Personen oder Gegenstände werden in der Umgebung gezeigt. 3. Totale Der Zuschauer sieht das ganze Gebäude Geschäft. Die Totale verschafft einen Überblick und führt ins Geschehen ein. Kamerabewegungen: Kamerafahrt Bei der Kamerafahrt bewegt sich die Kamera während einer Einstellung von ihrer Ausgangsposition zu einem anderen Ort. Die häufigsten Kamerafahrten sind die Vorwärtsfahrt, die Rückwärtsfahrt und die Parallelfahrt. Bei der Vorwärtsfahrt bewegt sich die Kamera auf ein Objekt bzw. eine Person zu, die beispielsweise an einer Bushaltestelle wartet. Zu Beginn der Fahrt sieht der Zuschauer in einer totalen Einstellung die Umgebung, die Straße, die Bushaltestelle und wartende Personen. Während der Ranfahrt verdichtet sich das Bild immer mehr auf die wartende Person, bis sie schließlich in einer Naheinstellung zu sehen ist. Die Kamera entfernt sich vom Objekt Bei der Rückwärtsfahrt ist es genau umgekehrt. Der Zuschauer wird vom Besonderen zum Allgemeinen geführt. Im oben genannten Beispiel würde die Rückwärtsfahrt mit der Naheinstellung der Person beginnen. Erst durch die Rückwärtsfahrt wird die Umgebung und der Zusammenhang deutlich: Die Person wartet an einer Bushaltestelle. Dadurch entfernen wir uns gefühlsmäßig von der Person. Kameraschwenk Beim Kameraschwenk bleibt die Kamera auf einer Stelle stehen und wird beim Filmen um die eigene Achse gedreht. Der Filmemacher möchte etwa zeigen, wie nah oder wie weit weg eine Wohnsiedlung von einer dicht befahrenen Strasse entfernt liegt. Ein Kameraschwenk, der lange dauert, signalisiert Ferne, ein kurzer Schwenk Nähe. Zoom Der Zoom ist nur eine scheinbare Kamerabewegung, denn die Bewegung im Bild entsteht nicht durch die Bewegung der Kamera, sondern weil die Vergrösserung verändert wird. So kann man von einem Detail – zum Beispiel der Uhr an einem Kirchturm – zu einer totalen Aufnahme der gesamten Kirche mit Friedhof aufzoomen, ohne den Standpunkt der Kamera zu verändern.