Arbeitsblatt: Dossier Ägypten

Material-Details

Arbeitsblätter Geschichte: Altes Ägypten
Geschichte
Altertum
6. Schuljahr
49 Seiten

Statistik

161944
1506
50
10.06.2016

Autor/in

korova (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Das Alte Ägypten Wo liegt Ägypten? 1 Suche mit deinem Atlas Ägypten auf der Weltkarte. Markiere Ägypten in der oberen Afrikakarte farbig. Löse das Rätsel. Das Lösungswort ist der Name eines ägyptischen Gottes. Rätsel: 1. Wie heisst das Meer im Osten Ägyptens? Färbe es blau ein. 2. Welches Nachbarland liegt im Osten? 3. Welches Meer liegt im Norden von Ägypten und verbindet Ägypten mit Europa? Blau einfärben. 4. Wie heisst die heutige Hauptstadt Ägyptens? 5. Welcher grosse Fluss fliesst durch das Land? Färbe ihn blau ein. 6. Welches Nachbarland liegt im Süden? 1 2 3 4 5 6 Lösungswort:_ Zusatz: Wenn du fertig bist finde im Internet heraus, zu welcher Religion heute die meisten Ägypter angehören. Lösung: Das Alte Ägypten Das Land Ägypten 2 Suche als HA im Internet nach Bildern zu Ägypten (Begriffe wie: Pyramiden, Mumien, Pharao, Schaduf, Nil, Kairo, Fellache, Papyrus, ägyptische Götter, etc. können dir dabei helfen). Klebe sie in dein Heft und schreibe zu jedem Bild einen kleinen Titel. Bsp: Pyramiden in Ägypten, Wüste, etc. Das Alte Ägypten Leben am Nil 3 1. Betrachte die drei Bilder. Beschreibe in einzelnen Sätzen wie die Landschaft Ägyptens aussieht und wie sie durch den Nil geprägt wird. 2. Setze die untenstehenden Wörter richtig ein. Ägypten verdankte seinen , seine und seine Kultur dem Nil. Er machte die Wüste . Nie vergassen die Ägypter, was sie dem Nil alles schuldeten. In Ägypten kann man mit einem Fuss in einem saftig grünem Feld stehen und mit dem anderen in trockenem gelben. Wo sich die Felder am Nil erstrecken, ist der Boden, doch gleich dahinter beginnt die Ohne den Nil wäre dieser Teil so trocken und ausgestorben wie die Wüste Sahara. Der Fluss macht Ägypten zu einem der fruchtbarsten Länder der Antike. Die Ägypter wussten, dass der Nil die Grundlage ihrer war. Sie verehrten Hapi, den Die Mehrzahl der Bevölkerung des antiken Ägyptens trieb. Es waren Fellachen, wie man sie heute noch in Ägypten findet. fruchtbar, Flussbauern, Landwirtschaft, Reichtum, Sand, Wirtschaft, Nilgott, Wüste, Macht, saftig grün Das Alte Ägypten Landwirtschaft am Nil 4A Lese die Textabschnitte sorgfältig durch. Schneide die Textteile aus. Versuche danach durch logisches Denken die richtige Reihenfolge zu legen. Beginne mit Textteil Nr. 1. 1. Jedes Jahr wenn im Abessinischen Hochland der Schnee schmilzt und die Sommerregen einsetzen ergiessen sich gewaltige Wassermengen in den Nil. Aber nicht nur Nahrung spendete der Nil. Flacht wurde angebaut, aus dem man das Leinen gewann und an den Ufern des Stromes gedieh die Papyrusstaude, das Material, aus dem man Fischerboote baute, Matten und Sandalen fertigte und Papier herstellte. Das wichtigste Getreide der ägyptischen Landwirtschaft war der Emmer, eine Weizenart. Ihn brauchten die Bauern für ihr tägliches Brot und als Futter für ihr Vieh. Da es in Ägypten fast niemals regnet, mussten die Bauern das Flutwasser stauen und speichern, damit der Boden bis zum Reifen der Frucht bewässert werden konnte. Sie schufen ein System von Kanälen, Deichen und Becken, um das abfliessende Wasser aufzufangen und nach Bedarf auf die Felder zu leiten. Als es noch keine modernen Dämme gab, wurde das ägyptische Land dann in seiner ganzen Länge überflutet. Das war die Zeit der Überschwemmung. Ausserdem zog man Gemüse, zum Beispiel Zwiebeln, Knoblauch, Bohnen und Linsen, sowie Feigen und Datteln, Trauben und Granatäpfel. Das Steigen des Flusses begann im Juni. Seinen Höchststand erreichte er im September. Beim Abschwellen hinterliess der Nil schwarzen Schlamm. Dieser Boden war so fruchtbar, dass man manchmal sogar zwei Ernten einbringen konnte, bevor, im April, die heisse Jahreszeit begann. Danach wuchs nichts mehr, und selbst der Fluss versiegte allmählich. Färbe das Wasser blau, die Wüste, braun/beige, die Felder gelb/ grün ein. Das Alte Ägypten Versuche das Schaubild in eigenen Worten zu erklären. Landwirtschaft am Nil 4B Fragen zum Text. a) wem verdankte Ägypten seinen Reichtum? b) Wen machte der Nil fruchtbar? c) Was wäre mit diesem Teil Afrikas, wenn es den Nil nicht gäbe? d) Wie heisst der Nilgott? e) Wie nennt man die ägyptischen Bauern auch noch? f) Erkläre kurz, wie die Landwirtschaft am Nil funktioniert. g) Wann erreicht der Nil seinen Höchststand? h) Was hinterliess der Nil beim Abschwellen? i) Was bauten die Bauern alles an? j) Was stellte man unter anderem aus Papyrus her? Bewässerungskanäle um das Land um den Nil fruchtbar zu machen. Lösung: 1. Jedes Jahr 2. Da es in Ägypten fast 3. Als es noch. 4. Das Steigen des 5. Das wichtigste Getreide 6. Ausserdem zog man. 7Aber nicht nur Nahrung. Lösung nochmals überprüfen aus dem Bauch heraus. Ohne gewähr. a) dem Nil, b) die Wüste, c) es wäre alles Sand, wie die Sahara, d) Hapii, e) Fellachen f) Im Sommer stieg der Nil stark an (Schmelzwasser, Regengüsse) und überschwemmte die ganze Gegend. Als das Wasser zurückging, blieb ein fruchtbarer Schlamm liegen, den man für die Landwirtschaft nutzen konnte. Um das Nilwasser besser nutzen zu können baute man Kanäle. Damit konnte man noch mehr Wüstengebiet für die Landwirtschaft gewinnen. g) August September, h) schwarzer fruchtbarer Schlamm i) Emmer, Gemüse, Flachs, Papyrus, j) Fischerboote, Matten, Sandalen, Papier) Das Alte Ägypten Die Nilüberschwemmungen 5 Auftrag: Reihenfolge plus Bilder zu den Textteilen ordnen. Einkleben und ausmalen. Den niedrigsten Wasserstand hatte der Nil im Januar und Februar. Heute wird der Nil durch Staudämme reguliert. Dadurch bleibt jedoch auch der fruchtbare Schlamm aus. Da es in Ägypten fast nie regnet, war zur damaligen Zeit nur im Uferbereich des Nils Leben möglich. Die Ägypter erfanden ein sehr gut funktionierendes Bewässerungssystem. Auf dem Bild siehst du ein Schaduf. Damit wurde das Wasser des Nils in die Kanäle geschöpft. Das Leben der Ägypter richtete sich früher nach dem Wasserstand des Nils. Im August und im September war das Niltal völlig überschwemmt. Ägypten liegt in der Wüstenregion Nordafrikas. Der Nil, der längste Fluss der Erde, fliesst durch das Land. Von den Quellen bis zur Mündung in das Mittelmeer misst er 6650 Kilometer. Zum Vergleich: Die Länge der Schweiz beträgt km. Male die Querschnittsbilder farbig an. Mögliche Bilder zum Verwenden, Veranschaulichen. Ins Heft machen lassen: Nilschlamm Dünger, Lehm Wasser Trinken, Landwirtschaft, Waschen Nil Nahrung Fisch, Vögel, etc., Ernte ??? Transport Handel, Bauwerke Papyrus Papier, Schiffe Betrachte das Bild und die Karte. Was für eine Schlussfolgerung machst du daraus? Das Alte Ägypten Staat und Herrschaft 6A Staat und Herrschaft Die Menschen in Nordafrika waren sehr auf den Nil angewiesen: Bei den jährlichen Überschwemmungen gelangte viel Nilwasser und Schlamm über die ansonsten trockenen Landteile. Sobald sich das Wasser zurückzog, konnten die Ägypter auf der mit Schlamm bedeckten und vom Wasser getränkten Erde Getreide und Gemüse anbauen. Ursprünglich bebaute jedes Dorf den Boden für sich. Doch man realisierte sehr bald, dass man zusammen mit anderen Dörfern Dämme und Kanäle bauen könnte, um somit mehr Felder zu bewässern. Damit es keinen Streit gab, wem welches Land und wie viel Wasser jedes Dorf zur Verfügung hat, wurde das Land genau vermessen. Ein Staat entsteht Damit all diese Probleme gelöst werden konnten, musste aus den vielen Dörfern eine grössere Gemeinschaft entstehen. Dieser Zusammenschluss erfolgte nicht freiwillig. Zuerst entstanden kleinere Königsreiche. Dann eroberte 3000 v. Chr. Narmer, ein Herrscher aus Oberägypten das ganze Land zwischen Mittelmeer und Assuan und schuf den ägyptischen Staat. Er selbst erklärte sich zum alleinigen Pharao. Es war der erste Staat, den wir aus der Geschichte kennen. Der König Der König (Pharao) galt als Gott. Er hatte die alleinige, die ABSOLUTE Macht über alle Ägypter. Ihm gehörte alles Land, weshalb ihm die Bauern Abgaben ihrer Ernte liefern mussten. Wenn der König starb, kehrte er zu den Göttern zurück. Weil die Ägypter glaubten, dass er seinen Körper immer noch braucht, wurde er einbalsamiert und in einer Pyramide oder einem Felsengrab bestattet. Mit ins Grab kamen auch kostbare Schätze aus Gold und Edelsteine. Das Alte Ägypten Staat und Herrschaft Betrachte das Bild und versuche in eigenen Worten erklären was auf dem Bild dargestellt wird. 6B zu Achtung: Dies ist nicht Narmer, sondern Ptolomaios VIII um 180 v. Chr.; † 26. Juni 116 v. Chr. Das Alte Ägypten Die ägyptische Bevölkerung 7A Was für Personen (Bevölkerungsgruppen, Berufe, etc.) lebten im Alten Ägypten? Auftrag Zuallererst: Denk daran, dass du gut mitarbeiten musst, weil die anderen Gruppen etwas anderes bearbeiten. Du sollst ein Experte sein und später den anderen berichten, was du erarbeitet hast. Du befindest dich in einer Gruppe, die alle dieselbe gesellschaftliche Gruppe im alten Ägypten bearbeiten. Lies dir zunächst alleine den Text durch. Besprich dich danach mit deinen Gruppenmitgliedern und beantworte die folgenden Fragen. (Wenn der Platz nicht ausreicht, schreibe auf der Rückseite weiter!) 1. Was leistet deine Person für die Gesellschaft. Beschreibe, welche Rolle sie spielt. 2. Welche anderen Gruppen (Sklave, Wesir, Fellache, Schreiber, Handwerker) werden in deinem Text erwähnt? Was haben sie mit deiner bearbeiteten Person zu tun? Nachdem du die Fragen beantwortet hast finde dich mit deinen Mitschülern, welche dieselbe Farbe des Blattes haben wie du, an dem Tisch mit eurer Farbe ein. Stelle deinen neuen Gruppenmitgliedern deine bearbeitete Person und die Ergebnisse der Aufgaben vor. Finde im Internet ein Bild von deinem Vertreter der Bevölkerungsgruppe. Druck es aus und klebe es ins Heft. Das Alte Ägypten Die ägyptische Bevölkerung 7A Sklaven Ich bin ein Sklave. Rechte und Besitz habe ich keinen, ich bin noch nicht einmal ein ägyptischer Staatsbürger. Nach einem Feldzug wurde ich als Kriegsgefangener aus dem Ausland nach Ägypten geschleppt und mit einem Zeichen gebrandmarkt. Ich gehöre einem Herrn, dem ich bedingungslos gehorchen muss. Er zwingt mich, meine grossen künstlerischen Fertigkeiten in meinem erlernten Handwerksberuf – Zimmermann für ihn gewinnbringend umzusetzen. Meine Kinder leben von mir getrennt, haben kaum Zeit zum Spielen und gehen auch nicht zur Schule, sondern sie arbeiten als Diener in einem Beamtenhaushalt, wo sie unter anderem kochen, waschen, auch Musik machen müssen. Kinder meiner Freunde sind als Hilfs oder Feldarbeiter in der Landwirtschaft ihres Herrn tätig. Meine Frau arbeitet im Haushalt eines Schreibers. Sie ist für die Bedienung des Hausherrn auserkoren, und wird meistens recht gut behandelt und wenig geschlagen. Fallen sie oder ich allerdings in Ungnade müssen wir damit rechnen, in die Kupfer und Goldminen der vom Pharao besetzten Länder Nubien und Sudan verschleppt zu werden. Dort gibt es wenig Wasser, so dass schon viele Sklaven in der fürchterlichen Hitze zu Dutzenden ums Leben kamen Wenn meine Söhne gross sind, müssen sie in der Armee die untersten Dienste für die Soldaten leisten, oder sie werden auch für die schwerste Arbeit an den riesigen Bauwerken des Pharao zur Verfügung gestellt, wo sie ständig die harte Peitsche der Auf seher zu spüren bekommen. Meine Kinder beneiden die Kinder der Bauern um ihr bescheidenes, aber meistens glückliches Zusammenleben in der FellachenFamilie. Das Alte Ägypten Die ägyptische Bevölkerung 7A Schreiber Ich, der Schreiber, lebe mit meiner Familie recht angenehm und leichter als die Handwerker, Händler und Bauern. Nur wenige Menschen können lesen und schreiben, deshalb sind wir Schreiber für den Pharao sehr wichtig und im Volk hochgeachtet. Ich bin weiß gekleidet und wohne in einem schönen Haus, zum Teil mit Blick auf den Nil. Hier kann ich Feste mit Musik und Tanz feiern und mir dann Wein und Bier für mich, Granatapfelsirup für meine Frau und Kinder leisten. Wir essen bei solchen Gelegenheiten wie die Reichen Fisch und Geflügel, Obst und Gebäck. Als gut ausgebildeter Unterbeamter vermesse ich das Land, achte auf pünktliche Abgabe der Steuern, sorge dafür, dass jeder Bauer, Handwerker oder Händler ordentlich für den Pharao arbeitet, und zahle die Löhne. Ich kontrolliere und zähle das Vieh (vor allem Rinder, Esel, Schafe, Kraniche und Hühner) und die Äcker. Alle Angaben halte ich mit Bildzeichen ( Hieroglyphen) auf Papyrusrollen fest. Meine Befehle und Aufträge erhalte ich direkt vom Wesir, den ich oft auf seinen Reisen begleite. Meine Söhne (nur wenige Mädchen lernen lesen und schreiben) kommen im Gegensatz zu den meisten anderen ägyptischen Kindern mit fünf Jahren in die Schule, um später einmal mein angesehenes Amt übernehmen zu können. Dort müssen sie ungefähr 12 Jahre lang mit Pinsel und Tinte auf einer hölzernen Schreibtafel oder einer Tonscherbe Schönschrift üben, Diktate schreiben, laut vorlesen und rechnen. Die Lehrer sind sehr streng mit ihnen. Sie sagen oft: Das Ohr des Schülers muss am Fussboden liegen, denn er hört am besten, sobald er geschlagen wird. Unterläuft mir allerdings ein Fehler und ich falle in Ungnade, so kann mir zur Strafe Nase und Ohren abgeschnitten werden. Habe ich mich aber immer den Befehlen des Pharao beziehungsweise des Wesir gebeugt, kann ich mir wie ein Wesir ein schönes Grabmal bauen. Das Alte Ägypten Die ägyptische Bevölkerung 7A Fellachen Ich bin, wie die meisten Menschen, ein Fellache. Obwohl das Niltal ausserordentlich fruchtbar ist, sind meine Familie und ich sehr arm, denn das Land, das wir bebauen, ist nicht unser Eigentum. Den grössten Teil der Ernte müssen wir als Pacht und Steuern abgeben. Das kontrollieren die Schreiber sehr genau. Es ist ein entbehrungsreiches Leben, aber wenn ich mich zum Beispiel bei schlechter Ernte weigere, alle eingeforderten Steuern zu zahlen, damit meine Familie nicht hungern muss, setzt es Prügel durch die Aufseher. Als besonders schlimme Strafe können uns die Schreiber, wie die Sklaven, zur unmenschlichen Arbeit in die Gold, Silber und Kupferbergwerke schicken. Die Aufseher passen auch mit der Peitsche in der Hand auf, dass ich mit Hilfe meiner Frau und meinen Kindern, wenn das Nilhochwasser fällt, den frischen Schlick des Flusses zur Düngung auf den Feldern ausbreite, pflüge und Getreide aussäe, Bewässerungskanäle und Auffangbecken wieder instand setze, die während der Überschwemmung gelitten haben, dresche und das reife Getreide in die Vorratsspeicher des Pharao liefere. Überschwemmt der Nil gerade das Land, werde ich von den Schreibern zur harten Arbeit an den gewaltigen Bauten des Pharaos eingeteilt. In dieser Zeit bleiben dann die Kinder mit ihrer Mutter und ihren vielen Geschwistern in der bescheidenen Hütte aus getrockneten Schlammziegeln. Das Dach besteht häufig nur aus Palmzweigen. Geschlafen wird auf Matten aus Papyrus; Möbel gibt es kaum. Meine Kinder gehen nicht zur Schule. Stattdessen lernen sie neben der Arbeit auf den Feldern auch, das Vieh zu hüten und ordentlich mit den landwirtschaftlichen Geräten umzugehen. Die Grösseren dürfen sich auch in der Jagd auf die vielen unterschiedlichen Wasservögel üben. Das Alte Ägypten Handwerker Die ägyptische Bevölkerung 7A Meine Kinder sind sehr stolz auf mich, denn ich bin, wie viele Handwerker, ein Meister meines Faches. Ich bin Töpfer. In einem kleinen Laden im Erdgeschoss meines bescheidenen, aus ungebrannten Lehmziegeln gebauten und fast unmöblierten Hauses stelle ich in mühevoller Arbeit das Küchengeschirr der einfachen Leute her. Mit einer Drehscheibe erzeuge ich gleichmäßige und glatte Krüge, Kochtöpfe und so weiter. Dann werden sie kunstvoll bemalt und in einem Brennofen gebrannt. Dabei müssen meine größeren Kinder natürlich kräftig helfen. Aber vorher muss der dafür verwendete Lehm tüchtig mit den Füßen durchgetreten wer den. Dafür brauche ich meine kleineren Kinder. Die würden zwar lieber spielen, aber auch sie wissen schon, dass für die Töpferware Brot, Bier, Bohnen, Zwiebeln, getrocknetes Fleisch, Fett und Salz getauscht werden kann; alles, was die Mutter braucht um alle Münder der Familie satt zu bekommen. Zu mehr reicht es auch nicht. Die Schreiber notieren alles, was ich herstelle, und einen großen Teil davon muss ich als Steuer an den Pharao zahlen. Meine Jungen möchten auch gerne Töpfer werden oder einen anderen interessanten Beruf ergreifen wie Bierbrauer, Steinmetz oder Einbalsamierer. Immerhin kann man von so einer Tätigkeit noch besser leben als die Fellachen. Um Schreiber zu werden, müssten sie lange in die Schule gehen. Das können sich meine Frau und ich aber nicht leisten und die Lehrer sind ja auch entsetzlich streng! Allerdings kann ich auch durch Schläge bestraft werden, wenn ich den Auftrag für einen feinen Herrn nicht gut oder schnell genug erledigt habe. Dagegen kann ich mich dann nicht wehren, denn ich habe keine Rechte, um im Land mitzubestimmen. Freunde von mir sind ebenfalls Handwerker. Sie stehen im Dienst des Pharaos. Die Schreiber beaufsichtigen sie den ganzen Tag und leiten an sie die Aufträge des Pharaos weiter. Dann müssen sie die geforderten Produkte so schnell wie möglich herstellen. Das Alte Ägypten Die ägyptische Bevölkerung 7A Wesir Ich, der Wesir, bin einer der wenigen Oberbeamten am Hof des Pharao und dessen Stellvertreter. Wenn mein Tag beginnt, beeilen sich meine Diener, um mich anzukleiden. Einer setzt mir eine Perücke auf den kahlgeschorenen Kopf, ein anderer kümmert sich um die Füsse, ein dritter um die Kleider, während die Schreiber untertänigst auf meine Anweisungen warten. Ich bin sehr wichtig. Meine Söhne und Töchter sehen mich nicht sehr häufig, weil ich viele Dienstreisen durch das Land unternehme. Dabei schlichte ich Streitigkeiten, nehme Be schwerden entgegen und lege mit meinen untergebenen Schreibern fest, wie viel Steuern die Untertanen zu zahlen haben. Ich sorge mit großer Strenge für die Einhaltung der Befehle des Pharaos und informiere diesen über alles, was im Lande geschieht. Ich muss bei meinen Beschäftigungen nicht laufen, sondern werde wie der Pharao in einer Sänfte von meinen Dienern getragen. Ich darf auch mehrere Frauen haben. Meine vielen Kinder werden von Dienerinnen versorgt, während die Mütter sich viel Zeit nehmen, um sich für mich schön zu machen. Wir alle leben in einer wunderschönen, mit dicken Mauern vor neugierigen Blicken geschützten Villa, die alle erdenklichen Annehmlichkeiten bietet: lustige Wandgemälde, Schwimmbad, schattige Säulengänge und einen zauberhaften Garten mit Lotosblumen, Feigenbäumen, seltenen Tieren, aber auch zahmen Affen, Katzen usw. Wenn meine Kinder in der Schreibschule gut aufpassen, können auch sie wieder Oberbeamte werden und so angenehm leben wie jetzt. Das Alte Ägypten Die ägyptische Bevölkerung 7B Man schätzt, dass im alten Ägypten zwischen ein bis zwei Millionen Menschen lebten. Von ihnen dürften etwa 1000 bis 2000 Männer als Beamte tätig gewesen sein. Nur sie haben uns schriftliche Nachrichten hinterlassen über das Leben in der damaligen Zeit. Die Ägypter glaubten, ihre Staatsordnung sei von den Göttern geschaffen worden und daher ewig. Tatsächlich bestand der ägyptische Staat während 3 Jahrtausende. Die straffe Ordnung und die starke Macht des Königs wurden daher auch später von vielen Menschen als Vorbild betrachtet. Der Pharao (grosses Haus) Er galt als Sohn des Sonnengottes Re. Ihm gehörte alles Land und seine Macht war gigantisch. Er verfügte über das Leben, die Güter und die Arbeit der Untertanen. Aufgaben: Er ordnete an, welche Felder besät werden sollten. Er stellte fest, welchen Anteil von der Ernte der Bauern abzugeben ist und wie viel ein Handwerker von den Erzeugnissen abzugeben hat. Er bestimmte, welche Ämter die Beamter auszuführen hatten (Bau von Kanälen, Deiche, Tempel, Gräber, Paläste, Schiffe, etc). Er bestimmte die genaue Zahl derer, die im Heer oder bei der Polizei, als Ruderer oder Matrosen der Flotte dienen sollten. Und dies ist nur ein Teil von seinen Aufgaben. Der Wesir (Beamter) Oberster Beamter war der Wesir. Er war der Stellvertreter des Pharaos. Seit zirka 2000 v. Chr. gab es zwei Wesire, je einen für Unter und Oberägypten. Er war oberster Richter, oberster Heerführer und oberster Polizeichef. Aufgaben: Er überwachte die jährliche Feldvermessung ebenso wie die Steuereinnahmen. Alle Verwaltungen in Dörfern und Städten unterstanden ihm. Täglich musste er dem Pharao alle wichtigen Ereignisse und Entscheidungen vortragen. Alle Befehle des Pharaos leitete der Wesir an seine Beamten weiter. Sklaven Die Sklaven hatten überhaupt keine Rechte und keinen Besitz. Sie waren nicht einmal ägyptische Staatsbürger. Sie wurden bei Feldzügen der Ägypter gefangen genommen und mit einem Zeichen gebrandmarkt. Sie gehörten einem Herrn, dem sie bedingungslos gehorchen mussten. Sie arbeiteten den ganzen Tag ohne Aussicht auf ein besseres Leben. Das Alte Ägypten Die ägyptische Bevölkerung 7C Der Schreiber (Beamte) Der Schreiber gehörte mit den Priestern zu den Unterbeamten. Die Ausbildung zum Schreiber dauerte viele Jahre. Sie begann schon mit fünf Jahren. Mädchen wurden an den Schulen nicht aufgenommen. Aufgaben: Sie vermassen das Land, kontrollierten, dass die Steuern pünktlich Abgegeben wurden. Sie sorgten dafür, dass jeder Bauer, Handwerker oder Händler ordentlich für den Pharao arbeitete, und zahlten ihnen die Löhne aus. Sie kontrollierten und zählten das Vieh (vor allem Rinder, Esel, Schafe, Kraniche und Hühner) und die Äcker. Alle Angaben schrieben sie auf Papyrus auf. Die Befehle erhielten sie vom Wesir, den sie oft auf dessen Reisen begleiteten. Das Militär wurde ebenfalls von Schreiber (Beamten) geleitet. Fellachen Sie machten den mit Abstand grössten Anteil der Bevölkerung aus. Sie arbeiteten sehr viel, lebten aber trotzdem in sehr ärmlichen Verhältnissen. Weil ihnen das Land nicht gehörte, mussten die den grössten Teil der Ernte als Pacht und Steuern abgeben. Sie wurden ständig von den Schreibern kontrolliert und hart bestraft, falls sie zu wenig Steuern zahlten. War ihr Land überschwemmt, so mussten sie an dem Pyramidenbau mithelfen. Handwerker Töpfer, Maler, Gerber (Herstellung von Leder), Einbalsamierer, Bierbrauer, Schreiner, Schiffbauer, Schmied, Steinmetz, etc. Die Handwerker mussten in der Regel den Beruf des Vaters ausüben. Sie lebten in bescheidenen Verhältnissen, etwas besser als die Fellachen. Die Schreiber notierten alles, was sie herstellten. Ein grosser Teil davon mussten sie als Steuern dem Pharao abgeben. Falls sie einen Auftrag nicht gut ausführten, wurden sie vom Vorgesetzten Beamten durch Schläge bestraft. Das Alte Ägypten Die ägyptische Bevölkerung Die Ägyptische Staatsordnung Pharao Wesir Priester Beamte, Schreiber, etc. Handwerker, Händler, Soldaten, Jäger, Fellache, Fischer, etc. Sklaven Unbeschränkter, absoluter König War der Stellvertreter des Pharaos. Priester durften die Tempel betreten und mussten sich für das Wohl der Götter sorgen. Konnten Lesen und Schreiben, zogen die Abgaben ein, hielten Gericht, vermassen das Land und organisierten die Bewässerung. 7D Das Heer sicherte Frieden und Ordnung im Staat. Auch wurden andere Königsgebiete erobert. Verteidigung des eigenen Landes gegen Angreifer. Sie hatten gegenüber dem König keine Rechte. Sie mussten auf dem Feld oder beider Errichtung königlicher Bauten mithelfen. Der König glaubte aber, er sei den anderen Göttern verpflichtet, seine Arbeiten gut und gerecht zu erfüllen dient als Zugabe entweder Pyramide selber machen lassen, Bevölkerung ausschneiden und einkleben, dann noch die Angaben am richtigen Ort einkleben. Das Alte Ägypten Der Pharao Mensch oder Gott? 8 Der Pharao war für die Ägypter ein übermenschliches Wesen, da er so viele Fertigkeiten und Fähigkeiten besass. Der Pharao war für die Ägypter die Verbindung zwischen der Welt der Götter und der Welt der Menschen und verkörperte die göttliche Macht im ägyptischen Staat. Auch Frauen konnten das Königsamt ausüben. Die bekannteste war Nofretete, die Ehefrau des Pharaos Echnaton (um 1340 v. Chr.). Waren Pharaos nun Menschen oder Götter? Die Statue des Pharaos Haremhab. Abgebildet sind der Pharao und ein Gott. Beide tragen die Krone Ägyptens. Der Pharao trägt das Königskopftuch. Der Gott trägt in seiner linken Hand das Anch Zeichen, das „Leben bedeutet. Der König trägt einen künstlichen Bart. Ein solcher Bart kennzeichnet Götter. Wir forschen weiter: Wir befragen zwei Textquellen. Wie geht das? 1. Zuerst eine präzise Frage stellen: Der Pharao Mensch oder Gott? 2. Die Textquelle Satz für Satz lesen. 3. Jeder Satz prüfen: Finde ich hier etwas zu der Frage? Also: Mensch oder Gott? 4. Die Ergebnisse sammeln. 5. Zusammenfassen, was die Textquelle zur Frage aussagt. 6. Bei der Untersuchung mehrerer Textquellen: Gibt es Übereinstimmungen oder Abweichungen zwischen den verschiedenen Texten? Löse diese Aufgabe in dein Heft. Quelle 1. In einer Erzählung aus dem Alten Ägypten erfahren wir von der Begegnung eines Mannes mit einem Pharao. Sinuhe, der Erzähler berichtet: Quelle 2. In einer Huldigung (Treueversprechen) für den berühmten Pharao Ramses II. heisst es: Ich fand seine Majestät auf dem grossen Thron von Gold, in einer Nische. Da lag ich ausgestreckt auf meinem Bauch, ich war ohne Besinnung vor ihm, während dieser Gott mich freundlich grüsste. Ich war wie einer, der von der Dämmerung überfallen ist. Meine Seele war entwichen, meine Körperkraft gebrochen. . Da sagte seine Majestät: „Er soll sich nicht fürchten, nicht erfüllt sein von Angst und Schrecken. Wir kommen, zu dir, Herr des Himmels, Herr der Erde, lebende Sonne des ganzen Landes, Herr der Lebensdauer, du Sonnengott der Menschheit, du Schöpfergott, du Säule des Himmels, Balken der Erde. Du, der wacht, wenn alles schläft, dessen Kraft Ägypten errettet, der über die Feinde siegt, dessen Stärke Ägypten stüzt, gross an Gewalt, du, unser König, unser Herr, unsere Sonne. Wir sind hier vor deiner Majestät, dass du uns Leben, das du geben kannst, gewährst, Pharao, du, bei dessen Erscheinung alle Welt zu leben beginnt. Das Alte Ägypten Papyrus 9A Lege die Satzteile in die richtige Reihenfolge und finde das passende Bild. Das Blatt muss nun mehrere Tage zum Trocknen ausgelegt werden. Danach wird das Blatt mit einem flachen Stein glatt gestrichen. Das Mark (Innere der Pflanze) wird in dünnen Streifen geschnitten, die anschliessend dicht nebeneinander gelegt werden. Die Pflanzen werden geerntet und die Aussenschale abgeschält. Mit einem Holzhammer klopft man die Streifen zusammen bis ein festes Blatt entsteht. Quer über diese Reihe werden dann nochmals gleich lange Streifen gelegt und mit einem Tuch abgedeckt. Der Papyrus wurde aus der Sumpfpflanze Cyperus papyrus hergestellt. Frischer Papyrus war weiss und vergilbte erst mit der Zeit gelblichbraun. Die Blattformate schwankten zwischen 2050 cm Höhe und 1540 cm Breite. Wenn man ein grösseres Blatt brauchte, wurden einfach mehrere Stücke mit Mehlpaste aneinander geklebt. Der längste gefundene Papyrus erreicht eine Länge von mehr als 40 m. Das Alte Ägypten Papyrus 9B Schneide die Bilder schön aus. Male sie farbig aus. Die Pfeile kannst du wegschneiden oder übermalen. Das Alte Ägypten Papyrus 9B Schneide die Bilder schön aus. Male sie farbig aus. Die Pfeile kannst du wegschneiden oder übermalen. Lösung: 1.Die Pflanzen werden geerntet und die Aussenschale abgeschält. 2. Das Mark (Innere der Pflanze) wird in dünnen Streifen geschnitten, die anschliessend dicht nebeneinander gelegt werden. 3. Quer über diese Reihe werden dann nochmals gleich lange Streifen gelegt und mit einem Tuch abgedeckt. 4. Mit einem Holzhammer klopft man die Streifen zusammen bis ein festes Blatt entsteht. 5. Das Blatt muss nun mehrere Tage zum Trocknen ausgelegt werden. Danach wird das Blatt mit einem flachen Stein glatt gestrichen. Das Alte Ägypten Hieroglyphen 10 Die Schrift der Ägypter trägt den Namen „Hieroglyphen. Dieser Begriff stammt aus dem Griechischen und bedeutet: heilige, in Stein gemeisselte Zeichen. Die Hieroglyphenschrift war etwa 3400 Jahre lang in Gebrauch. Dann geriet sie in Vergessenheit. Lange Zeit glaubte man, es handle sich nicht um eine Schrift, sondern um geheimnisvolle Zeichen. Einen Sinn konnte man den Zeichen nicht entnehmen. Das gelang auch nicht mit der Annahme, es handle sich um eine reine Bilderschrift. Erst 1822 gelang es einem Franzosen die Entdeckung, dass die Schriftzeichen überwiegend wie unsere Buchstaben benutzt wurden. Beispiel: Das Zeichen der Eule hat den Lautwert „m. Sollte das „Eule auch wirklich „Eule bedeuten, dann wurde ein Strich gesetzt. Schriftzeichen daneben Hieroglyphen können von links nach rechts, von rechts nach links oder von oben nach unten geschrieben werden. Um die Worte lesen zu können, muss man sich die Richtung der Hieroglyphen anschauen. Hier schauen die Figuren nach links, deshalb wird das Wort von links nach rechts gelesen. Wenn die Figuren nach rechts schauen, dann liest man das Wort von rechts nach links. Bei einem Namen hat man am Anfang oder am Ende ein Deutzeichen gesetzt. Dies wurde nicht gelesen. Was bedeuten wohl diese zwei Deutzeichen? Für Königsnamen gab es ein anderes Deutzeichen. Es wird Kartusche genannt. Das Alte Ägypten Hieroglyphen 10 Wie heissen diese Namen? Achte auf die Richtung der Deutzeichen. 1 3 2 4 a) Schreibe ins Heft deinen eigenen Namen. Denke an das Deutzeichen und die Schreibrichtung. b) Schreiben auf ein Blatt eine verschlüsselte Botschaft an deinen Nachbarn/ Nachbarin. Die Hieroglyphen können auch umgekehrt werden. Lösung 10 A) auf Linien: Hinweis für eine Frau Hinweis für einen Mann Kartusche oder Beispiel: B) Name 1. Von rechts oben bis links unten: Kathar