Arbeitsblatt: Klassische Musik ZEITTAFELN

Material-Details

Sehr umfangreiche und informative Zeittafeln der Musikgeschichte. Wann, wer, was, wo, wie...etc.
Musik
Musikgschichte
6. Schuljahr
10 Seiten

Statistik

161980
1009
11
10.06.2016

Autor/in

Clemens Tomasko
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Klassik Epochenlisten LISTE 1 Mittelalter 313 bis1420 Allgemeines, Merkmale 313 Mailänder Toleranzedikt Christentum als Staatsreligion Klöster übernehmen Bildung wie lesen und Schreiben Gregorianische Choräle (einstimmige von Mönchen gesungene «Lieder») werden in einem Buch namens «antiphonale cento» unter Papst Gregor gesammelt. Sogenannte Organa sind Bearbeitungsformen von Gregorianischen Chorälen 900 Das Kloster St. Gallen spielt eine wichtige Rolle als Zentrum der Kirchenmusik Stücke oder Lieder werden in sogenannten «Neumen» notiert (Linien oberhalb des Textes); siehe unten 115 0125 0 125 0130 0 130 0142 0 Notre Dame Epoche mit Zentrum der Notre Dame Kirche in Paris. Stellt erste europaweit bekannte Ausbildungsstätte ähnlich einer Universität dar. Musik war ein Teilfach mehrerer mathematischer Fächer. Zeitalter der Ars antiqua Es wird mit der Quadratnotation (schwarze Notation) gearbeitet. (siehe unten) In Frankreich Zeitalter der ars nova und in Italien Zeitalter des tre cento. Die Weisse Notation wird zu dieser Zeit verwendet (siehe unten) Classic goes school 154 Geschichte Erfindungen Bau, Kunst 768 814 Regierungszeit Karls des Grossen um ca. 1000 Romanik Rundbögen, blockhafte Formen des Baukörpers 800 Krönung Karls des Grossen in Rom 919 Beginn der herrschaft der Ottonen 1096-99 erster Kreuzzug, Eroberung Jerusalems ab ca. 1200 Gothik Spitzbögen, hohe Bauten (Frömmigkeit; näher bei Gott) Glasfenster als Bildträger theologischer 12. Jh. Entstehung Inhalte des Rittertums Clemens Tomasko 2009 Zürich Klassik Epochenlisten Neumen (Tropas –Sequenzias aus der Benediktiner(Mensural-) Notation (Petrucci: „Missarum diversoabtei Old Minster in Winchester (um 1050) 1508) LISTE 2 Renaissance Quadratnotation (Gregorianischer Choral) Weisse rum liber (Venedig 1420 bis 1600 Allgemeines, Merkmale Geschichte Erfindungen Neu kommt ein Metrumsbewusstsein auf. Der Kapellmeister oder Dirigent schlägt mit einem Stock den Takt auf den Boden. Allgemein wird in der ersten Hälfte der Renaissance mehr gesungen, also mehr Vokalkompositionen verwendet. In der zweiten Hälfte nehmen Instrumentalwerke zu. ca. 1350 ab ca. 1500 Erfindung der Renaissan Feuerwa ce ffen Horizontale trägt und zum Vertikale Niederg ausgegliche ang des Rittertu ms bei 1445 Buchdruck durch Gutenbe rg 1483-1546 Luthers Reformation 147 Erstmals Notendruck in Rom unter einem Deutschen namens Hahn, der das Wissen vom Druck von Johannes Gutenberg mitbringt. 148 Henricus Glareanus (der der aus Glarus stammt) ansässig in Glarus (CH) schreibt das Buch Dodektachordon. Es ist ein Theoriebuch über Tonleitern. Er war mit Zwingli befreundet. Durch sogennate Tabulaturen werden Werke für Singstimmen zu Instrumentalwerken umgeschrieben. 151 Reformation durch Martin Luther Classic goes school 155 Bau, Kunst 1492 Entdeckung Amerikas durch Columbus Clemens Tomasko 2009 Zürich Klassik Epochenlisten Romanik Turm von Pisa Petersdom in Rom Gothik – Notre Dame in Paris Renaissance – St. LSTE 3 Barock 1600 bis 1750 Allgemeines, Merkmale Classic goes school Wo, Was Instrumente 156 Gattungen, Formen Geschichte Erfindungen Bau, Kunst Clemens Tomasko 2009 Zürich Klassik Epochenlisten wird allgemein als Generalbass-Zeitalter (basso continuo) bezeichnet ( einzelne oder mehrere Instrumente werden durch eine Bassstimme begleitet. In der Renaissance gab es dies noch nicht. Scarlatti, Gomenelli sind in Neapel tätig. Oper auch in Innsbruck In London nennt man Oper «The masque». Das Konzert Deutsche Oper in (Concerto), wie wir es Hamburg, welches erste heute kennen, wurde im Barock in Italien „erfunden. Gute Instrumentalspieler wollten zeigen, was sie können. Durch gute Instrumentenbauer wurde dies auch möglich. Geburtsstadt der Oper ist Florenz.Castelli, Cesti sind in Venedig tätig. Musik soll (wie schon im Humanismus oder der Renaissance) im Dienst der Nachahmung menschlicher Gefühle stehen. (Liebe, Hass, Sehnsucht, Freude, Trauer) Nationenvielfalt (vor allem F,I) in Europa entwickelt sich in verschiedenen Ländern die Musik, italienische Barockmusik tönt deshalb nicht gleich wie französische. Italien ist aber allgemein führend. Classic goes school öffentliche populäre Oper in Deutschland ist. In Privathäusern wird häufiger musiziert als öffentlich; in Kammern (daher der Begriff Kammermusik) oder in Sälen von Schlössern. Eigenkirchliches Musikwesen in fast jeder europäischen Stadt vorhanden (nur Männer musizieren, da Frauen in der Kirche zu schweigen haben). ab ca. 1600 Barock Kunst im Sinn von Bewegung und Energie, Kontraste Krummhor zwischen Licht und Schatten. Oper entsteht in Italien. Noch nicht 1626 (Vorgänger so pompöse, spektakuläre Opern, wie misst Santorio mit Bau: wogende Mauern der und dekorative nachher in der Klassik. Dabei Thermometer Trompete) erstmals Fieber. Oberflächen-elemente unterscheidet man in: Realismus Arie vokal, affektbezogen, Worte Gambe 1643-1715 markantes Merkmal fast nicht erkennbar, (Vorgänger Absolutismus Schöngesang, zeigen der des Cellos) unter Louis XIV Virtuosität. dem Sonnenkönig Rezitativ dient der Erzählung, Cembalo (LEtat cest moi) der Handlung (Vorgänger in Versaille (Paris) Handlungsträger, wortbezogen, des nicht in Messe vorkommend Klaviers) 1618-1648 Dreissigjähriger Ballet stammt vom französischen Krieg (religiöse Fidel (Vorgänger Hof, wo zum Teil auch König Machtkämpfe) mittanzte. der Geige) 1689-1725 Suite mehrere Sätze in gleicher Flöte Regierungszeit Tonart zum Tanzen oder eine (noch aus Peters des Instrumentalkomposition. Holz Grossen, Zar von gebaut) Russland Fuge eigenes Kompositionsprinzip, Chalumau weiterführen der mittelalterlichen 1740-1786 Kanontechnik. (Mehrere, Regierungszeit Kloster Einsiedeln (Vorgänger unabhängige, ineinandergeflochtene Friedrich II. Stimmen) der (des Grossen) Schalmei (Vorgänger der Oboe) Klarinette) Cocerto grosso ist neu und besteht 1607 aus grösserem Ensembles, vor allem entsteht erster in Süditalien Concertino besteht aus Staat (Virginia) kleinem Ensemble der USA. Oratorium („geistliche Oper) Ursprung (Italien) Bruderschaften, die sich in einem Betsaal (Oratorio) trafen, um zu musizieren König von Preussen 1750 Abschaffung der Hexenprozesse Motette ist ein geistliches Lied, also mit kirchlichem Inhalt. (Ist in der Renaissance am verbreitetsten.) 157 Clemens Tomasko 2009 Zürich Klassik Epochenlisten Madrigal ist ein weltliches Lied, also für Gefühlsausdrücke. (Hat ebenfalls Blüte in der Renaissance) LISTE 4 Klassik 1750 bis1820 Allgemeines, Merkmale Classic goes school Wo, Was Instrumente 158 Gattungen, Formen Geschichte Erfindungen Bau, Kunst Clemens Tomasko 2009 Zürich Klassik Epochenlisten Klassik ist in drei Abschnitte aufteilbar: Frühklassik (1760-1780) Orientierung an der Antike (Geschlossenheit, Ebenheit, Klarheit, Menschlichkeit) Wiener Klassik oder Hochklassik (1780-1815) Absolute Musik wird verlangt. Das heisst nur instrumentale Musik, ohne Bindung an ein Programm (Keine Darstellung eines Naturphänomens oder Ähnliches). Keine Verknüpfung von Musik mit Literatur. Spätklassik (ab 1815) keine besonderen Neuheiten Städte wie London, Paris und Wien als Metropolen kommen auf. Diese werden auch von Musikern (wenn auch mühselig mit Kutschen) bereist. Mozart organisierte selber einige öffentliche Konzerte, in diesem Zusammenhang auch Musikkritik in der Presse was eine Abhängigkeit des Widerhalls der Öffentlichkeit bedeutet. Adel ist kulturbestimmend Schicht. Kammermusik bis Beethoven weitgehend an adlige oder bürgerliche Umgebung gebunden. Mit Beethoven kommt Professionalisieru ng. Musiker war bis anhin kein Beruf. Classic goes school 159 Ablösung des Cembalo durch das Piano-Forte. Auf dem Cembalo konnte man nicht laut und leise spielen, somit ist der Name für das Klavier gegeben. Klarinette durch einen Herr Denner Anfang des 18. Jh aus dem Chalumaux entwickelt. Pauken auch Kesselpauken genannt werden neu im Sinfonieorchester verwendet. Ouvertüre nennt man das Eröffnungsstück einer Oper. Es spielt nur das Orchester ohne Sänger. Beethoven schreibt Ouvertüren als selbstständige Konzertstücke. Sinfonie kommt von Sinfonia. So heisst das Eröffnungsstück der neapolitanischen Oper, also deren Ouvertüre. Wird von Orchester gespielt. Als Form wird der Aufbau oder die Struktur eines Werkes bezeichnet. Eine bekannte Form ist die Liedform mit dem Teil AStrophe und dem Teil BRefrain. Als Gattung wird der Typ oder die Art des Werkes bezeichnet. Einige sind schon aufgelistet, wie Sinfonie, Oper, Quartett, etc. Solokonzert löst concerto (siehe Liste 3) ab. Instrumentalisten wollen ihre Virtuosität zeigen. Harmoniemusiken welche ausschliesslich aus Blasinstrumenten bestehen, sind beliebt. Vielmals hat man nicht ein ganzes Orchester zur Verfügung und schreibt Werke für Harmoniemusiken um. 1740-1786 Regierungszeit Friedrich II. (des Grossen) König von Preussen Klassizismus typisch ist römische oder griechische Tempelstirnwand mit Dreiecksgiebel und Säulen 1750 Abschaffung der Hexenprozesse 1769 Erfindung der Dampfmaschine 1776 Erklärung der Amerikanische Unabhängigkeit serklärung 1789 Französische Revolution Paris Panthéon 1799-1814 Napoleon 1814-15 Wiener Kongress (Neuordnung Europas unter Fürst Metternich) Streich-Quartette sind ein Markenzeichen der Klassik. Es besteht aus 2 Geigen, 1 Bratsche und 1 Cello. Andere Formationen sind auch üblich. Weiter beliebte Gattungen sind: Divertimento Unterhaltung, Serenade Abendmusik, Kassation Entlassung, Nocturne Clemens Tomasko 2009 Zürich Klassik Epochenlisten Nachtmusik All diese Gattungen wurden oft im Freien mit Bläserbesetzungen praktiziert. Liste 4 Klassik Vokalmusik Classic goes school 160 Clemens Tomasko 2009 Zürich Klassik Epochenlisten OPER Opera seria gilt in Italien als ernste, repräsentative Opernart, welche meist von Adel gehört wird. Opera buffa der Gegensatz zur Opera seria. Sie gilt als komische, unterhaltende Oper, welche von der grossen Masse geliebt wird. In der Commedia dellarte ist die Szenenfolge zwar gegeben, doch können Künstler improvisieren und Szenen auch vom Augenblick abhängig machen. Grand opéra wie Opera seria zu repräsentativen Zwecken des Adels Opéra comique ist die bürglerliche Oper. Sie wiederspiegelt den Alltag und ist aktualitätsbezogen. Beim Buffonistenstreit (1752) liegen sich die Traditionalisten (Opera seria) mit den Progressiven (Opera buffa) in den Haaren. Sie streiten sich in Paris, welche Oper nun zu bestehen hat. Es gewinnen die Traditionalisten, obwohl die Opera buffa beliebter ist. Glucks Opernreform Orientiert sich an klassischen Idealen wie Einfachheit und Natürlichkeit. Er möchte aber den Text mehr mit der Musik verflechten und ein Gesamtwerk schaffen. Später führt dies R. Wagner mit seinen Musikdramen (Liste 5) in grossem Masse aus. Kirchenmusik verlor im Zuge der Aufklärung an Bedeutung. Daher gibt es wenig katholische und vermehrt protestantische Werke. Das Lied erhält die Form, wie wir es heute auch kennen; Singstimme mit einer Klavier-Begleitstimme LISTE 5 Romantik/Nationale Schulen 1820 bis 1900 Classic goes school 161 Clemens Tomasko 2009 Zürich Klassik Epochenlisten Allgemeines, Merkmale Wo, Was Instrumente Gattungen, Formen Geschichte Erfindungen Bau, Kunst Betonung des Irrationalen, Nacht, Traum, Sehnsucht, Glaube, Liebe Gründung der Niederrheinisch en Musikfeste im Jahr 1817. (1814) Ventile bei Blechblasinstr. Durch Blümel Sololied Begriff Lied generell ans Deutsche gebunden. Bekommt hohen Stellenwert in der Romantik, da man gut Gefühle und Irrationales „besingen kann. Durch viele Verbesserungen an diversen Instrumenten sind neue Klangfarben möglich. Neue Zeitschrift für Musik wird um 1859 in Weimar gegründet 1815 Wiener Kongress (Neuordnung unter Fürst Metternich) Historismus Durch aktive Auseinandersetzung mit der Geschichte bestimmter Literaten kommt starkes Geschichtsbewusstsei auf, welches die Architektur beeinflusst Romantische Idee eines Gesamt-kunstwerkes: keine absolute Musik (siehe Liste 4) mehr. Verbindung von Musik mit Literatur und Philosophie. Absolute Musik vs. Neue deutsche Schule bedeutet der Streit zwischen Anhänger der absoluten Musik und Anhängern der Programmmusik Musik hat lange Spannungsbögen in z.T. zerrissenen Melodien. Werke werden dadurch langatmiger. Classic goes school Wichtige Zentren: Bayreuth, Dresden, Leipzig, Wien, Paris Fürsten- und Adelshäuser bestimmen noch Teil des Musiklebens Orchesterkonze rt wie heute, doch z.T. sehr gemischtes Programm (Arien, einzelne Sinfoniesätze.) (1832) Böhms Querflöte Violoncello erhält den Stachel Umstimmvorrichtun bei Pauken (damit kann eine Pauke verschiedene Töne zum Klingen bringen) Streichinstrumen te: höherer Steig, dickere Saiten, längeres Griffbrett ergibt allgemein besseres Spiel. Streichquartette weiterhin wichtig, Mendelssohn, der sehr in der Beethoven-Tradition einige schreibt Bläsermusik kaum vorkommend, ausser Klarinette mit Streichquartetten Musikdrama ist eine spezielle Opernart die mit R. Wagner in Verbindung gebracht wird. Er verbindet Literatur, Philosophie und Musik und nennt es Musikdrama. Er vermeidet Abschnitte wie Arie und Rezitativ (Liste 3). Seine Dramen sind daher oft sehr lang. Klavier erhält Gusseisenrahmen Leitmelodien braucht Wagner in und stärkere Saiten. seinen Musikdramen. Die Die Hämmer Leitmelodien sollen wieder werden neu mit Filz erkennbare Melodien sein, die überzogen z.B. eine Person darstellen. Kommt diese Person vor, erklingt Zunahme Klavier, Violine, die entsprechende Leitmelodie.) öffentlicher Violoncello und Konzertveranst Klarinette waren Sinfonische Dichtung altungen wichtigste verbindet Literatur und Musik. Soloinstrumente, (ohne Gesang) Neues bürgerl. Publikum kannte beim Blech hat das Sinfonie bekommt neue Horn Dimensionen und ist viel individueller seine Macht Vorrangstellung gestaltet als in der Klassik, wo sich (frenetischer Komponisten an strenge Regeln Beifall oder Starker Zuwachs hielten. Ausbuhen) 162 1819 erste Dampfmaschine fährt von den USA nach Europa 1830 Julirevolution in Frankreich; Verbreitung nationalliberaler Ideen in Europa 1848 Gründung des schweizerische Bundesstaates 1851 erste Berlin – Weltausstellung Friedrichwerdersche in Paris Kirche 1864 Genfer Konvention: Gründung des Roten Kreuzes 1869-1948 Mahatma a d Clemens Tomasko 2009 Zürich Klassik Epochenlisten der Aufkommen von Virtuosen wie Liszt Chopin (Klavier) oder Paganini (Geige) und Cavallini (Klarinette) Perkussiven Instrumente Programmmusik ist bei den Nationalen Schulen sehr beliebt (Trommeln, Triangel, (Darstellung eines Naturphänomens, eines Landes oder einer Historie Xylophone, mittels der Musik, wie z. B. Klangstäbe, «Finlandia» von J, Sibelius oder Celeste.) «1812» von P. Tschaikowski.) Klavierlied Lied welches mit Klavier begleitet wird. Kommt in der Romantik häufig vor. Später unter G. Mahler kommt das Orchesterlied auf. 1870-1924 Wladimir Iljitsch Lenin 1869 Eröffnung des Suëz-Kanals (Verdis Oper «Aida» war als Eröffnungsstück geplant, doch wurde er nicht rechtzeitig mit komponieren fertig) LISTE 5 Romantik/Nationale Schulen Vokalmusik Classic goes school 163 Clemens Tomasko 2009 Zürich Klassik Epochenlisten Oper: Oper in Italien weiterhin Opera seria, buffa (siehe Liste Oper Klassik) und semiseria (halbernste) Verdi: schrieb 26 Opern, er liess sich immer von Schriftstellern inspirieren (z.B. Shakespears) Oper in Frankreich in der französischen Oper spielt der Tanz, also das Ballett eine wichtige Rolle Grand opéra historisch, Konflikte zwischen ethnischen oder religiösen Gruppen, zog ausländische Komponisten an, beeinflusste dadurch tiefgreifend Rest von Europa Operette gilt als kurze Oper Drame lyrique, Darstellung von Gefühlen und Leidenschaft Opern in Deutschland: kein einheitliches Bild, beeinflusst durch ital. und franz. Werke, durch Gluck, Mozart und durch Beethoven Wagners Musikdrama (Verbindung der dichterischen und musikalischen Ebene, Text an Musik, sowie Musik an Text anpassen, dramatische, «unendliche» Melodien) Nationaloper in Russland und Osteuropa «Nationale Schulen» wollen sich von der klassisch-romantischen Idee Mitteleuropas lösen. Classic goes school 164 Clemens Tomasko 2009 Zürich Klassik Epochenlisten LISTE 6 Neue Musik 1900 bis 1950 Allgemeines, Merkmale Classic goes school Wo, Was Gattungen, Formen 165 Geschichte Erfindungen Bau, Kunst Clemens Tomasko 2009 Zürich Klassik Epochenlisten Musik als Auseinandersetzung mit der Gegenwart Bis ca. 1930 extrem oppositionelle Haltung gegenüber jeglicher Tradition. Komponist als weltabgeschiedener auf Inspiration wartender Künstler, Genie. Nebeneinander grosser Gegensätze ist typisch. «Mittlere Musik» bedeutet, dass Musik für alle da ist gemeinschaftl. Musizieren Aufblühen des Chorwesens, Jugendmusikbewegungen, Ausbildung von Laien mit Unterstützung von Hindemith und Orff Durch konsequente Ablehnung aller trad. Formen oder Gattungen, musste man neue «kreieren». Dabei schufen Schönberg und seine Schüler losgelöst vom trad. Regelsystem 2 Gattungen: das Lied und das kurze Stück 1914-1918 Erster New York (Emigration vieler von den Neue Verbindung von Lied und Nazis verfolgter Komponisten); Sinfonie (in Mahlers Lied von der Metropolen Amerikas werden generell zu Erde) musikal. Brennpunkten. Paris Kulturmetropole Gründung der Société Nationale de Music mit Vorsitzender C. Saint-Saëns 1887 entstanden aus der Bilseschen Kapelle die Berliner Philharmoniker Berlin wurde mit der Gründung des neuen dt. Reiches zur Weltstadt Sonate hat einen langen, historischen Weg hinter sich. Wenn von einer Sonate gesprochen wird, wird nicht immer das selbe gemeint. Kommt vom Wort sonare (italienisch), was klingen oder spielen bedeutet. Im Barock konnte eine Sonate ein Stück aus mehreren Tanzsätzen sein. Später in der Klassik hatte die Sonate eine fest vorgeschriebene Form, welche die Komponisten berücksichtigen mussten. Man brauchte sie nicht mehr zum Tanzen, sondern hörte eine Sonate wie heute an klassischen Konzerten. Ab 1900 ist die Sonate nicht mehr an eine feste Form gebunden. Filmmusik Film als Kunstform mit live Orchester Neu ist das Konzert für Orchester (die Orchester müssen gute Instrumentalisten haben, denn meist sind diese Werke anspruchsvoll) Classic goes school ca. 1909 Erfindung des Radios (Rundfunk ab ca. 1919) 166 Jugendstil, Moderne Trend zu menschenwürdigeren Arbeitersiedlungen, grosse Zahl von wohnlichen, grosszügigen Wohnräumen. Beton, Glas und Kunststoff sind neue Baumaterialien. k i g 1917 Oktoberrevoluti on in Russland 1919 Vertrag von Versaille (regelt nach Niederlage Deutschlandsm, die Reparaturleistung en) Tampere/Finnland, Kaleva-Kirche (1964-66) 1922 Entwicklung des Tonfilms 1930 Fernseher entsteht 1933 Beginn des Dritten Reiches (Nationalsozialism us in Clemens Tomasko 2009 Zürich Klassik Epochenlisten Deutschland) 1939-45 Zweiter e t r e 1945 Zusammenbruch des Deutschen Reiches Gründung der UNO LISTE 7- Moderne 1950 bis 2000 Classic goes school 167 Clemens Tomasko 2009 Zürich Klassik Epochenlisten Allgemeines, Merkmale Wo, Was Geschichte Erfindungen Bau, Kunst Ab 1950 kann man nicht mehr von allgemeingültigen Systemen, Regeln oder Zeiterscheinungen sprechen. Es gibt unzählige Möglichkeiten, sei dies musikalisches Material, von der Form (Liste 4) des Stückes oder vom rhythmischen Material. Viele Komponistenpersönlichkeiten gehen ihren eigenen, individuellen Weg und wollen sich nicht in einen Topf werfen lassen. Einige wichtige Ereignisse während dieser Zeit will ich hier kurz erwähnen. Darmstadt Zentrum für Komponisten 1954 Erste FarbfernsehGeräte Moderne Atonale Musik Komponisten brauchten nicht mehr «normale», wohlklingende, harmonische Tonleitern, sondern bedienen sich den sogenannten «Tonreihen», in der kein Ton zweimal vorkommen darf. Meistens sind es alle zwölf Töne, die der Komponist braucht. Ist der erste Ton verbraucht, bleiben 11 weitere Töne, die es auf zu brauchen gilt, bis man den ersten Ton das zweite Mal gebrauchen darf. Serielle Musik Hier gelten die selben Regeln und Grundsätze wie bei der Atonalen Musik. Hinzu kommen aber noch Rhythmus und Dynamik. Das heisst, dass der Komponist vergleichbar mit einer Streichliste Töne (12 an der Zahl), Tonlängen (Ganze Note, Halbe Note, Viertelnote, Achtelnote.), und Dynamikzeichen (wie laut leise oder gestossen, gebunden. etc.) zur Verfügung hat, die er alle einmal brauchen muss. Erst wenn alle Töne, Tonlängen und Dynamiken aufgebraucht sind, steht dem Komponist die ganze Palette der Streichliste von Neuem zur Verfügung. Bei dieser Art Musik zu schreiben wird die Kalkulation der Inspiration in den Vordergrund gestellt. Die Musik ist mathematisch berechenbar und spricht mehr den Intellekt an! Deutschland befindet sich durch den Vertrag von Versaille (s. Liste 6) in einer Restrukturierung. Neue Zentren für Rndfunk für klassische Orchester, wie auch Big Bands entstehen. (vor allem in Deutschland durch die Restrukturierungen) 1955 Gründung der DDR 1956 UngarnAufstand 1929-1968 Dr. Martin Luther King (Rassenfrage in den USA 1968 Neoklassik 1968 Grossoffensive im Vietnamkrieg Demonstration der Studenten in Prag Gründung der EG (Europäische Gemeinschaft) Bestimmte Musiker besinnen sich auf frühere Zeiten oder Epochen zurück. So verwenden sie zum Beispiel für ihre Kompositionen die Form der Sinfonie (Liste 4) oder die Form eines Streichquartetts (Liste 4). Das heisst aber nicht, dass das Stück wie in der Epoche der Klassik tönt, das Tonmaterial der neoklassischen Komponisten ist durchaus modern. 1978 Gründung des Kantons Jura Vierteltontechnik Den kleinsten üblichen Tonschritt nennt man einen Halbtonschritt (auf dem Klavier von einer weissen zu einer schwarzen Taste). Stücke mit Vierteltönen benutzen einen noch kleineren Abstand, eben einen Viertelton. Für unser Ohr tönt dies sehr ungewohnt und schräg. Bei der Avantgarde als Zeiterscheinung wird 1950/60 alles in Frage gestellt. Bestehende musikalische Mittel oder gebräuchliche Formen wurden hinterfragt oder verpönt. In der Postmoderne werden in der zweiten Hälfte der 60er Jahre Protestlieder gegen den Vietnamkrieg geschrieben. Romantische Grundgedanken kommen wieder auf. Man will von der kopfgesteuerten, mathematischen Musik wegkommen. Classic goes school 168 Emmerich/Rheinland, Heilig-Geist-Kirche 1965-66 1989 Fall der Berliner Mauer 1990 1. Golfkrieg Clemens Tomasko 2009 Zürich Klassik Epochenlisten Während der Fluctus Bewegung (70er Jahre) werden Instrumente nach der Aufführung auf der Bühne zertrümmert oder verbrannt. Man will «Gags» in die Kompositionen einbauen, indem man zum Beispiel Unterwassermusik schreibt oder durch nichtmusikalische Mittel provoziert. Classic goes school 169 Clemens Tomasko 2009 Zürich