Arbeitsblatt: Poesie und Hoffnung
Material-Details
Ein Gedicht, das Hilfe bei der Identitätsfingung leistet.
Deutsch
Leseförderung / Literatur
9. Schuljahr
2 Seiten
Statistik
162753
372
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29.06.2016
Autor/in
Schattdorf (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Beispiel 18 Poesie und Hoffnung Was wäre, wenn ein Gedicht Schülern dabei helfen würde darüber nachzudenken, wie sie sich persönlich weiter entwickeln könnten? Kathrin unterrichtete Englisch und gebrauchte das Gedicht Woman of the Future von Cathy Warry, um mit den Schülern nachzuforschen, wovon sie geprägt werden (vgl. PDF). Das Gedicht nimmt den Leser auf eine Reise durch die Erfahrungen eines Mädchens mit. Es stellt die Frage, ob diese bestimmen, wer sie als Frau in der Zukunft sein wird, und ob es Freiheit gibt, aus diesem Kokon der Einflüsse zu entfliehen. Ich wollte nicht direkt mit dem Gedicht beginnen, sondern forderte die Schüler auf zu notieren, welches ihre Hoffnungen für die Zukunft seien. Diese wurden kurz ausgetauscht. Danach bat ich die Schüler, Erinnerungen oder Erfahrungen aus ihrer Kindheit aufzuschreiben. Wir diskutierten kurz über die Regeln und die Schüler schrieben nur das auf, was sie auch gerne den anderen mitteilen wollten. Dann suchten sie nach Verbindungen zwischen diesen Erfahrungen und ihren Hoffnungen. Für einige gab es Verbindungen, für andere nicht. Ich wollte, dass die Schüler darüber nachdachten, woher ihre Sicht auf die Zukunft stammt und was sie wohl geformt haben könnte. Beispielweise die Vergangenheit, die Kultur, oder die Familie, da gibt es viele Möglichkeiten. Wir betrachteten dann das Gedicht und ich startete die Diskussion mit einer Reihe von Fragen. Was hat diese Frau geformt? Sind es die gleichen Dinge, die auch uns beeinflussen? Am Ende spricht Cathy Warry von der Frau der Zukunft: Wie könnte sie aussehen? Können wir alles hinter uns lassen und zu einem wunderschönen Schmetterling werden? Sollte es unser Ziel sein, als wunderschöner Schmetterling aus unserem Kokon der Vergangenheit herauszukommen, wenn wir über unsere persönliche Geschichte nachdenken? Können wir einfach die Vergangenheit hinter uns lassen oder brauchen gewisse Dinge Vergebung? Woher kommt unsere Zukunftsvision? Können wir uns selber verändern oder brauchen wir Hilfe? Wenn ja, welche und von wem? Würde es andere Erfahrungen brauchen, um unsere Vision zu verändern oder würde eine veränderte Vision die Art beeinflussen, wie wir über unsere Erfahrungen denken? Was ist hier interessant? Kathrin betrachtete ihre Englisch-Lektion als Gelegenheit, Schüler zum Nachdenken darüber anzuregen, was uns formt und wie wir uns verändern. Sind wir in unserer Vergangenheit gefangen oder haben wir Wahlfreiheit und können in etwas Neues aufbrechen? Dies warf grosse Fragen über Freiheit und Vergebung auf. Sie brachte die Schüler dazu, über Wahlfreiheit nachzudenken, brachte dieses Thema auf eine persönliche Ebene und half den Schülern, das Thema für wichtig zu nehmen und sich mit diesen grossen Fragen zu beschäftigen. Kathrin erneuerte ihre Unterrichtspraxis, indem sie ihre Fragen sorgfältig auswählte und in Bezug dazu setzte, welche Geschichte ihre Unterrichtslektion über das Leben und unsere Entwicklung erzählte. Wie mache ich das selber? Was hat das mit Glaube, Hoffnung und Liebe zu tun? Unser Charakter wird oft als Ergebnis unserer Gene oder unserer Umgebung gesehen und das kann zu der Annahme führen, dass wir wenig Einflussmöglichkeiten haben und nichts verändern können. Ohne den Einfluss der Gene oder der Umgebung zu leugnen, hält das Christentum daran fest, dass wir selbst richtungsweisende Entscheidungen treffen und Verantwortung übernehmen können. Auch wenn unsere Wahlfreiheit und Verantwortung in einigen Situationen reduziert ist. Der Glaube an Gott setzt Menschen frei von einer negativen Vergangenheit, die ihn gefangen hält. Sich selbst und anderen zu vergeben, ist eine wichtige Voraussetzung, um mit der Vergangenheit zu brechen und neu zu starten. Gottes Liebe und Vergebung kann die Vergangenheit heilen. Das gibt uns Menschen Hoffnung auf eine andere Zukunft, die von Gottes Sicht auf uns und unsere Welt inspiriert ist. Welchen Unterschied macht das? Kathrin ist der Überzeugung: Dieses Gedicht sendet eine kraftvolle Botschaft an diejenigen aus, welche sich in ihrer Vergangenheit gefangen fühlen und an diejenigen, die in der Lage sind, die Erfahrungen anderer zu gestalten. Ich wollte, dass die Schüler sich mit diesem Thema auseinandersetzen. Sie sollen von diesem Gedicht motiviert werden zu fragen: Wir können aus dem Kokon ausbrechen, aber wohin brechen wir aus? Ich habe mich oft gefragt, was meine Vision einer zukünftigen Welt, geformt von christlicher Hoffnung, ist. Und in welcher Beziehung sie steht zu all den Erfahrungen, die mich schon geprägt haben. Wie könnten wir diese Idee weiter entwickeln? Die Schüler könnten das Gedicht umschreiben, um sich selbst zu beschreiben und um ihr Leben und ihre Hoffnungen zu spiegeln. Sie könnten einen Aufsatz schreiben darüber, was für eine Person sie vor einem Jahr waren, wo sie jetzt stehen und wo sie in einigen Jahren stehen möchten. Ein anderer Zugang zu diesem Thema ist die folgende Geschichte: Ein Besucher des Fitzwillam Museum in Cambridge stolperte und zertrümmerte aus Versehen drei chinesische Vasen aus dem 17. Jahrhundert mit geschätztem Wert von 750 00 Franken. Eine Restauratorin setzte die Vasen wieder zusammen. Sie hätte die Sprünge kaschieren können, aber sie tat es nicht. Der Unfall war nun Teil der Geschichte der Vasen. Indem die Risse sichtbar blieben, zeigte sie, dass das, was wir jetzt sehen, wahr und authentisch ist. Dies kann eine Metapher für unser Leben werden: Unsere Geschichte ist ein Teil von uns. Sie formt uns und wir müssen sie nicht verleugnen, aber sie muss unsere Zukunft nicht bestimmen wir müssen nicht, analog zum Bild der Vase, gebrochen bleiben. Tiefer graben. Während das Christentum die Einflüsse von Genetik und Umgebung anerkennt, hält es dennoch an der Freiheit des Einzelnen fest, verantwortungsvolle Entscheide bezüglich Glaube und Moral zu treffen (Josua 24,15). Es ist ein Unterschied, ob unser Verhalten beeinflusst wird, oder ob wir keine Wahl haben. Der Mensch muss aufhören, seine Probleme seiner Umgebung zuzuschreiben und wieder lernen, seinen Willen zu trainieren seine persönliche Verantwortung im Bereich des Glaubens und der Moral zu übernehmen. Albert Schweitzer Unsere Entscheidung für Gott als Reaktion darauf, dass wir von Gott auserwählt wurden und uns vergeben wurde wird oft Bekehrung genannt. Dies ist ein neuer Anfang für eine enge Beziehung zu Gott und für sich verändernde Beziehungen zu anderen. Eine Bekehrung kann dramatisch wie bei Paulus sein oder langsam und unmerklich. Die Bekehrung ist nur der Anfang; es beginnt ein Prozess der Veränderung mit der Hilfe des Heiligen Geistes. Menschen in diesem Prozess werden als eine neue Schöpfung (2. Korinther 5,17) bezeichnet und die Geschichte der Christenheit ist voll von Menschen, deren Leben sich vollständig veränderte. Nicht jede Geschichte ist dramatisch, doch auch wenn sie unspektakulär ist, gibt es einen Richtungswechsel, der die Zukunft ändert. Die Vision, welche die Zukunft und die Gegenwart prägt, ist für Christen die Vision des Königreichs Gottes, wo Liebe, Friede und Gerechtigkeit regiert (Jesaja 9,7; Offenbarung 21,4). Diese Vision des Reiches Gottes wird durch die ganze Bibel sichtbar und ist ein zentraler Bestandteil der Lehre Jesu, dessen eigene Botschaft die der Liebe und des Friedens ist. Entdecke ähnliche Beispiele Was wäre, wenn eine Lektion über Literatur den Schülern helfen würde, über Entscheidungen nachzudenken? Was wäre, wenn Poesie Schüler dazu bringen würde, über Wut und Rache nachzudenken? Was wäre, wenn fehlerhafte Menschen einen Unterschied ausmachen würden? Woman of the Future by Cathy Warry Frau der Zukunft von Cathy Warry am child. am all the things of my past. am all the freckles from my mothers nose. am the laziness of my dad Resting his eyes in front of the television. am all see, Boys doing Karate Chops. Rubens lovely ladies, Fat and bulging, TV ads of ladies who wear lipstick in the laundry. And worry about their hands And their breath. Madonnas with delicate faces holding little bundles of Jesus. am all hear. ‘Look after him. Youre his sister. ‘Come and get your hair done. ‘Rack off, Normie! Waves lapping or crashing at the beach. And the wind in trees and telegraph wires. am all feel and taste. Soft and glossy mud on toes. Hairy insect legs Slippery camphor and laurel leaves The salty taste of fish and chips on my tongue And the watery melting of iceblocks. And all remember. veranda shaded by grape vines, Where stepped off the edge and flew Like Superman. And waking up in the cold in car where dad changed tyre. And being lost in the zoo with my cousin. am all Ive been taught. ‘I before ‘E except after ‘C. ‘Smoking is health hazard. am all think. Secrets. Deep down inside me. am all those things. Im like caterpillar And these things are my cocoon. But one day Ill bite my way out And be free Because Im the woman of the future Ich bin ein Kind. Ich bin all die Dinge aus meiner Vergangenheit. Ich bin alle Sommersprossen auf der Nase meiner Mutter. Ich bin die Faulheit meines Vaters, der dauernd vor dem Fernseher sitzt. Ich bin alles, was ich sehe, Jungs, die Karateschläge üben. Reizende Damen von Rubens, Fett und prall, TV-Spots von Damen, die Lippenstift in der Wäscherei tragen. Und sich Sorgen machen um ihre Hände und ihren Atem. Madonnen mit zarten Gesichtern, die Jesus als kleines Bündel halten Ich bin alles, was ich höre. Pass auf ihn auf, du bist seine Schwester! Komm und kämme dein Haar! Hau ab, Normie! Wellen, die an den Strand plätschern oder krachen. Und der Wind in den Bäumen und Telefonleitungen. Ich bin alles, was ich fühle oder schmecke. Weicher und glänzender Schlamm zwischen den Zehen. Haarige Insektenbeine Glatte Kampfer- und Lorbeerblätter Der Salzgeschmack von Fisch und Chips auf meiner Zunge Und das tropfende Schmelzen von Eisblöcken. Und alles, an das ich mich erinnere. Eine Veranda mit Weinreben beschattet, wo ich an den Rand trat und flog Wie Superman. Und das Aufwachen in der Kälte in einem Auto als Papa ein Rad wechselte. Und als ich im Zoo mit meinem Cousin verloren ging. Ich bin alles, was ich je gelehrt wurde. Nach Konsonanten steht nur z. Rauchen schadet der Gesundheit. Ich bin alles, was ich denke. Geheimnisse. Tief in mir drin. Ich bin alle diese Dinge. Ich bin wie eine Raupe. Und diese Dinge sind mein Kokon. Aber eines Tages werde ich meinen Weg heraus nagen. Und werde frei sein Denn Ich bin die Frau der Zukunft.