Arbeitsblatt: Arbeitsblatt (Text) Lehenswesen
Material-Details
Selbstinstruierendes Arbeitsblatt mit handlungsorientierten Aufgaben zu einem Text über das mittelalterliche Lehenswesen
Geschichte
Mittelalter
7. Schuljahr
1 Seiten
Statistik
16468
3727
63
01.03.2008
Autor/in
Thomas Wittmann
Land: Deutschland
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Das Lehenswesen – Herrschaftssystem im Mittelalter (1) Die Königreiche des Mittelalters waren sehr groß und schwierig zu regieren. So erstreckte sich z. B. das Frankenreich von der Nordsee bis zum Mittelmeer. Das Reich aber hatte nur wenige Straßen, die meistens schlecht ausgebaut waren. Da der König nicht überall gleichzeitig im Reich sein konnte, musste er einen Weg finden die Ordnung im Reich zu gewährleisten. Der König setzte daher auf seine getreuen Gefolgsleute. An diese vergab er Lehen, das heißt er lieh ihnen Land und die darauf lebenden Menschen. Aber auch Ämter vergab der König an seine Getreuen, so ernannte er Herzöge und Fürsten aber auch Bischöfe. Diese Gefolgsleute des Königs nannte man Kronvasallen. Der König gab ihnen Lehen, Ämter und Schutz. Er erhielt im Gegenzug von seinen Kronvasallen ein Heer in Kriegszeiten, aber sie übernahmen auch beratende Tätigkeiten für den Herrscher. Die Beziehung zwischen den Kronvasallen und dem König war geprägt von einem starken Treueverhältnis. Dieses zeigt sich besonders bei der Übergabe des Lehens an den Kronvasall, welche immer in Gegenwart von Zeugen ablief. Der Kronvasall kniete sich vor seinem sitzenden Herren. Er legte seine gefalteten Hände in die des Königs und sprach: „Deine Feinde sind meine Feinde. Deine Freunde sind meine Freunde. Ich will dir allzeit treu zugetan und gegenwärtig sein, wenn du mich brauchst. Die Kronvasallen wiederum hatten ihre eigenen Getreuen: Ritter, Dienstmannen oder auch Äbte. Diese nannte man Untervasallen. An diese verlieh er seine vom König erhaltenen Ländereien und auch Ämter weiter. So erhielt ein Ritter beispielsweise ein Dorf. Dem Kronvasall gegenüber war der Ritter verpflichtet in den Krieg zu ziehen. Auch zwischen dem Kronvasall und dem Untervasall bestand ein Treueverhältnis. Jeder der Untervasallen hatte nun einige unfreie Leibeigene, z.B. die Bewohner des Dorfes unter sich. Die für ihren Ritter Land bearbeiten oder Naturalien abgeben mussten. Im Gegenzug garantiere der Ritter den Dorfbewohnern Schutz und Ackerflächen zum Bearbeiten. Dieses gesamte System der Herrschaft nennt man Lehenswesen. Es war geprägt von einer gegenseitigen Treue und Abhängigkeit zwischen allen Beteiligten. Dieses Lehenswesen spielte im Mittelalter eine zentrale Rolle als Herrschaftsordnung im Königreich. Aufgaben 1. Lies dir den oben stehenden Text gut durch und markiere dir unbekannte Wörter oder unverständliche Sätze! Versuche im Gespräch mit deinem Nachbarn die dir unbekannten Begriffe zu klären! 2. Arbeite aus dem Text die Phasen einer Belehnung heraus und notiere sie dir in Stichworten in dein Heft! 3. Überlege dir als Hausaufgabe eine geeignete szenischen Darstellung dieses Vorgangs in unserem Klassenraum! Dabei darfst du natürlich eine zentrale Position (z.B. Lehensherr oder Lehensnehmer) einnehmen. Beziehe in deine Überlegungen auch den Rest der Klasse mit ein! (Welche Aufgaben kann der Rest der Klasse übernehmen?)