Arbeitsblatt: Das Leben auf dem Land

Material-Details

Das Leben auf dem Land im Mittelalter
Geschichte
Mittelalter
5. Schuljahr
1 Seiten

Statistik

166154
885
7
16.11.2016

Autor/in

D. B.
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Das Leben auf dem Land Unfreie Bauern Im Mittelalter lebten mehr als 90% der Bevölkerung auf dem Land. Am Ende der Völkerwanderung gab es noch viele freie Bauern mit eigenem Land. Bei Feldzügen waren sie zum Kriegsdienst verpflichtet. Dies wurde allmählich zu einer grossen Belastung für sie, denn die Ausrüstung war teuer und die Felder lagen oft brach. So unterstellten sich immer mehr Bauern einem Grundherrn. Dieser übernahm für sie die Wehrpflicht und versprach, in Notzeiten Schutz und Unterstützung zu gewähren. Dafür verpflichteten sich die Bauern, ihm einen Teil der Ernte zu überlassen und für ihn Arbeiten, so genannte Frondienste, zu verrichten. Das Land, das sie bestellten, gehörte nicht mehr ihnen selbst, sondern war nun Eigentum des Grundherrn. Sie waren seine Leibeigenen. Die Bauern waren weitgehend der Willkür ihres Herrn ausgeliefert. Der Grundherr legte nicht nur die Abgaben und Steuern fest, er musste auch vor jeder Heirat um Erlaubnis gefragt werden. Ohne seine Zustimmung konnten niemand auch nur ins nächste Dorf ziehen. Ein arbeitsames Leben Die Jahreszeiten bestimmten das Leben der Bauern. Sie arbeiteten von Sonnenauf bis Sonnenuntergang. Im Frühjahr verbrachten die Bauern viele Stunden auf dem Feld mit Pflügen, Säen und Schneiden. Im Juni bereiteten sie die brachliegenden Äcker auf die Aussaat im Herbst vor und fuhren das Viehfutter für den nächsten Winter ein. Im Juli und August war die Haupterntezeit: Das Korn musste geschnitten und gedroschen werden. September und Oktober waren die Monate der Weinlese und der letzten Arbeiten auf dem Feld. Im Winter waren die Tage weniger arbeitsreich. Wenn die Bäuerinnen nicht auf den Feldern halfen, kümmerten sie sich um den Gemüsegarten, spannen Wolle, fertigten Kleidung an und versorgten die Kinder. Die Kinder halfen ihren Eltern bereits mit sieben Jahren. Sie hüteten die Gänse und, wenn sie etwas älter waren, die Schweine und Kühe. Im frühen Mittelalter herrschte zunächst die sogenannte Zweifelderwirtschaft vor: In einem Jahr baute man Getreide an, im zweiten Jahr liess man das Feld brachliegen, damit sich der Boden erholen konnte. Im Hochmittelalter setzte sich die wesentlich ertragreichere Dreifelderwirtschaft durch. Dazu wurde das Land in drei Teile geteilt: Auf einem Feld pflanzte man Winter, auf einem zweiten Sommergetreide an, das dritte Feld lag brach. Im nächsten Jahr wurde gewechselt, sodass jedes Feld einmal als Winterfeld, einmal als Sommerfeld und einmal als Brachland genutzt wurde.