Arbeitsblatt: Findefuchs

Material-Details

Der Findefuchs in Präsens geschrieben
Deutsch
Leseförderung / Literatur
2. Schuljahr
19 Seiten

Statistik

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09.12.2016

Autor/in

Andrea Chakir
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Der kleine Fuchs ist allein Der kleine Fuchs liegt ganz alleine im Gebüsch und fürchtet sich. Er wartet auf seine Mutter. Aber seine Mutter kann nicht kommen. Der Wilderer hat sie totgeschossen. Die Zeit vergeht. Der kleine Fuchs fürchtet sich immer mehr. Er friert. Er hat Hunger. Er winselt und weint. Da kommt eine Füchsin vorbei. Sie hört, wie der Fuchs winselt. Eigentlich will sie weiterlaufen. Sie hat drei Kinder zuhause in ihrem Bau, die auf sie warten. Aber weil der junge Fuchs so jammert, kriecht sie zu ihm ins Gebüsch. „Was ist los mit dir? fragt die Füchsin und stupst mit der Pfote gegen seinen Kopf. Der kleine Fuchs winselt noch lauter. Er winselt, wie kleine Füchse winseln, wenn sie Hunger haben. „Warum liegst du ganz alleine im Busch? fragt die Füchsin. „Hast du keine Mutter mehr? Sie beugt sich über den kleinen Fuchs und schnüffelt. Er riecht wie kleine Füchse riechen. Er ist weich. „Armer kleiner Findefuchs, sagt die Füchsin und streicht mit der Pfote über sein Fell. Der kleine Fuchs hört auf zu winseln. Die Füchsin riecht fast wie seine Mutter. Und sie ist genauso warm. Er kriecht an ihren Bauch und sucht nach der Milch. Die Füchsin weicht zurück. Der kleine Fuchs ist nicht ihr Kind. Sie hat ihn nicht zur Welt gebracht. Sie muss für ihre eigenen Kinder sorgen. Der kleine Fuchs fängt wieder an zu winseln. Er zittert vor Kälte. Da geht sie nicht fort. Sie legt sich neben ihn und wärmt ihn. Der kleine Fuchs kuschelt in ihr Fell. Er findet die Milch und trinkt. „Trink nur, kleiner FIndefuchs, sagt die Füchsin. „ Trink dich satt. Der Hund Als der kleine Fuchs genug getrunken hat, schläft er ein. Die Füchsin liegt immer noch neben ihm. Sie freut sich, dass der Findefuchs satt und zufrieden ist. Vielleicht kommt seine Mutter bald zurück, denkt sie. Aber die Mutter kommt nicht. Schliesslich steht die Füchsin auf. Sie hat keine Zeit mehr. Sie muss nachhause zu ihren Kindern. „Schlaf weiter, kleiner Findefuchs. Doch dann bleibt sie stehen. Sie steht da und sieht den kleinen Fuchs an. Sie kann ihn nicht so alleine im Gebüsch liegen lassen. Sie hat ihn gewärmt. Sie hat ihm zu trinken gegeben. Sie will ihn mitnehmen. Vorsichtig packt sie ihn mit den Zähnen. Der kleine Fuchs wacht auf und winselt. Die Füchsin fährt mit der Zunge über seinen Kopf. „Hab keine Angst, mein Findefuchs, sagt sie. Wir gehen nachhause. Mit dem kleinen Fuchs in der Schnauze macht sie sich auf den Weg. Sie braucht nicht mehr weit bis zu ihrem Bau. Doch plötzlich bleibt die Füchsin stehen und horcht. Irgendwo bellt ein Hund. Der Hund vom Wilderer. Er bellt und kommt näher. Die Füchsin erschrickt. Die kennt den Hund. Er wittert die Spuzren der Füchse und folgt ihnen. Er hält sie fest. Er kann Füchse sogar töten. Und jetzt ist er hinter ihr her. „Fuch! Fuchs! Fuchs!, bellt der Hund. Die Füchsin flieht. Sie hetzt durch den Wald und versucht den Hund abzuschütteln. Aber sie trägt den kleinen Fuchs und ist nicht so schnell wie sonst. Der Fuchs kommt immer näher. Die Füchsin hat grosse Angst. Sie denkt an die scharfen Zähne des Hundes. Sie denkt an die vielen Füchse, die er schon gefasst hat. Sie will den kleinen Fuchs fallen lassen und ihr eigenes Leben retten. Doch sie tut es nicht. Sie hält den Fuchs fest und läuft und läuft. Sie läuft kreuz und quer durch den Wald. Der Hund rennt hinter ihr her. Sie keucht und hechelt. Sie bekommt kaum noch Luft. Aber den kleinen Fuchs lässt sie nicht los. Noch einmal schlägt sie einen Haken. Sie wittert Wasser und steht vor einem breiten Bach. Sie springt hinein und watet ein Stück im Bachbett und schwimmt ans andere Ufer. Dort versteckt sie sich im Gebüsch. Sie kann nicht mehr laufen. Sie legt sich hin und wartet auf den Hund. Da kommt er auch schon. Drüben am anderen Ufer sucht er nach der Füchsin. Er knurrt wütend und bellt und schnüffelt. Aber die Spur findet er nicht. Das Wasser hat sie ausgelöscht. Ein paar Mal läuft der Hund noch am Bach hin und her. Dann kehrt er um und verschwindet im Wald. Die Füchsin liegt im Gebüsch und horcht. Das Bellen wird leiser, immer leiser bis es verstummt. „ Wir sind gerettet, mein Fundefuchs, keucht sie und lässt den Fuchs ins Gras fallen. Er kuschelt sich an sie und fängt gleich an zu trinken. Die Füchsin legt den Kopf auf die Pfoten. Sie muss sich eine Weile ausruhen, bevor sie weiterlaufen kann. „Komm, mein Findefuchs, sagt sie schliesslich. „Wir müssen nachhause. Der Dachs Inzwischen ist es spät geworden. Mit dem kleinen Fuchs in der Schnauze läuft die Füchsin durch die Dämmerung. Es dauert lange, bis sie nachhause kommt. Da begegnet ihr der Dachs. Der Dachs bleibt stehen. Er starrt die Füchsin und den kleinen Fuchs an und fragt: „Was schleppst du da mit dir herum? Die Füchsin will weitergehen. Aber der Dachs versperrt ihr den Weg und fragt nochmals: „ Was du da herumschleppst, will ich wissen! Die Füchsin legt den kleinen Fuchs ins Gras und stellt sich über ihn. Dann hebt sie den Kopf und zeigt dem Dachs die Zähne. „Das ist ein Findefuchs, sagt sie. „Ein Findefuchs?, ruft der Dachs. „Was willst du mit einem Findefuchs? Du hast doch drei Kinder. Gib den Findefuchs mir. Ich will ihn fressen. „Verschwinde, Dachs!, knurrt die Füchsin. Meinen Findefuchs will ich behalten. Ich habe ihm zu trinken gegeben und ihn gewärmt. Ich bin mit ihm vor dem Hund des Wilderes geflohen. Mein Findefuchs gehört mir! „Und ich will ihn fressen!, zischt der Dachs und springt auf die Füchsin zu. Die Füchsin schlägt ihm mit der Pfote ins Gesicht, einmal und noch einmal. Der Dachs faucht. Er fletscht die Zähne und duckt sich zum Sprung. Er ist stark und schnell. Aber auch die Füchsin ist stark. Weil sie um ihren Findefuchs kämpft, ist sie noch stärker als sonst. Sie kämpft mit Krallen und Zähnen. Der Dachs beisst sie in die Schulter und schlägt ihr eine Schramme in die Schnauze. Die Füchsin merkt es kaum. Sie denkt an ihren Findefuchs und kämpft, bis der Dachs genug hat. „Behalte deinen Findefuchs, zischt er und rennt davon. Die Füchsin lacht hinter ihm her: „Friss Schnecken und Spinnen ruft sie, „das ist richtiges Futter für dich! Dann hört sie, wie der kleine Fuchs winselt. Sie beugt sich über ihn und leckt seinen Kopf. „Es wird alles gut, meinen FIndefuchs, sagt. „ Wir sind gleich zuhause. Sie packt den kleinen Fuchs, läuft zu ihrem Bau und schlüpft hinein. Die Fuchskinder „Da bin ich wieder, sagt die Füchsin. Die drei Fuchskinder fiepen vor Freude. Hungrig kriechen sie zu ihrer Mutter und wollen trinken. Die Füchsin legt den kleinen Fuchs mitten zwischen ihre Kinder. „Ich habe euch etwas mitgebracht, sagt sie. Der kleine Fuchs sieht die Fuchskinder an und winselt ängstlich. Die Fuchskinder winseln auch. „Das ist der Findefuchs. Er gehört zu uns, sagt die Füchsin und fährt allen vier Kindern mit der Zunge über die Köpfe. Die drei Kinder beschnüffeln den kleinen Fuchs. Sie beschnüffeln ihn von oben bis unten Er riecht genau wie ihre Mutter und ihre Angst schwindet. Der kleine Fuchs schnüffelt ebenfalls. Er beschnüffelt ein Fuchskind nach dem anderen. Jedes riecht wie die Füchsin und auch der kleine Fuchs hat keine Angst mehr. „Hört auf mit der Schnüffelei, sagt die Füchsin. „Trinkt lieber. Da kuscheln sich die vier kleinen Füchse an ihren Bauch und trinken sich satt. Später spielen sie zusammen. Sie spielen Anschleichen und Weglaufen. Sie spielen Fangen und Verstecken. Sie spielen Knurren und Fauchen und Pfotenschlagen und Zähnefletschen. Die Füchsin sieht ihnen zu. Sie leckt ihre Wunden und freut sich über die Kinder.