Arbeitsblatt: Sinnesparcours
Material-Details
Die verschiedenen Experimente dienen dem Einstieg ins Thema Sinneswahrnehmung des Menschen.
Biologie
Anatomie / Physiologie
12. Schuljahr
4 Seiten
Statistik
168704
524
9
10.02.2017
Autor/in
Dominique Seiler
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Sinnesparcour Postenarbeit Posten 1: Experiment zum Tastsinn Führt das folgende Experiment in Partnerarbeit durch. Nimm die beiden zusammengeklebten Bleistifte in die Hand. Einer von euch schliesst die Augen, der andere tippt mit dem Bleistift auf verschiedene Körperstellen (Handfläche, Fingerspitzen, Ellbogen, Lippe, Fuss, Wange, Rücken). Manchmal mit einer Spitze, manchmal mit beiden Spitzen. Die Versuchsperson versucht zu erraten, ob mit einer oder zwei Spitzen berührt wurde. Danach wird gewechselt. Vor dem Experiment: An welchen Körperstellen wirst du besonders gut spüren können, ob du mit einer oder zwei Spitzen berührt worden bist? Stelle eine Vermutung an. Kann deine Versuchsperson jedes Mal korrekt sagen, ob du sie mit einer oder zwei Spitzen berührt hast? Bei welcher Körperstelle ist die Versuchsperson besonders oft richtig gelegen? Notiere zwei Körperstellen, bei welchen die Versuchsperson fast immer richtig lag: 1. Fingerspitze, Fusssohle 2. Zunge Ihr habt nun beide das Experiment durchgeführt. Versucht eine Erklärung zu finden, weshalb wir Menschen je nach unterschiedlicher Körperstelle unterschiedlich empfinden. Weshalb lagt ihr bei gewissen Körperstellen oft richtig oder oft falsch. Erklärung: Der Tastsinn ist an verschiedenen Körperstellen unterschiedlich stark ausgeprägt. An den Fingerspitzen, Fusssohlen oder auf der Zunge ist der Tastsinn enorm wichtig für uns, und es sind dort sehr viele Rezeptoren (kleine Sensoren) für Druck und Schmerz auf engem Raum vorhanden. Deshalb können zwei Reize bereits voneinander unterschieden werden, wenn sie weniger als einen Millimeter Abstand haben (z.B. auf der Zunge). Am Rücken hingegen liegen die Rezeptoren viel weiter auseinander, und der Mindestabstand beträgt 6–7mm. Posten 2: Experiment zum Geschmacks und Geruchssinn Führt das folgende Experiment in Partnerarbeit durch. Material Verschiedene Obst und Gemüsesäfte mehrere Löffel Augenbinde Versuchsdurchführung Einer Versuchsperson werden die Augen verbunden. Dann wird ihr jeweils ein Löffel Saft gereicht: In einem ersten Durchgang wird auch die Nase verschlossen. Die Versuchsperson muss nun innerhalb von 10 Sekunden angeben, um welchen Saft es sich handelt. Beim zweiten Durchgang bleiben die Augen geschlossen, doch die Nase ist offen. Ergebnis: Saft von Durchgang richtig 1 2 1 2 1 2 Versucht gemeinsam eine Erklärung für euer Ergebnis zu finden: falsch Geruchssinn und Geschmack hängen stark zusammen. Bei richtiger Versuchsführung erkennt der Schüler, dass die Identifikation der Obstsorten allein durch die Geschmacksrezeptoren der Zunge nicht möglich ist. Das Essen schmeckt also eigentlich nicht so vielfältig, sondern der Geruchssinn ist es, der die meisten Informationen zur Fülle der Aromen beisteuert. Er erhält sie sowohl über die Nasenöffnung als auch über den NasenRachengang (Choanen). Posten 3: Experiment zum Sehsinn Du kannst dieses Experiment alleine durchführen. Tausche dich mit deinem Kollegen bzw. deiner Kollegin über das Experiment aus. Nimm das aufgerollte Papier und halte es wie ein Fernrohr vor das rechte Auge. Während dessen musst du mit beiden Augen geradeaus schauen und einen Punkt in der Ferne fixieren. Am besten ist, wenn neben dem Rohr noch ein bisschen Licht durchfällt. Für danach die linke Hand vor das linke Auge bis die Hand an die Papierröhre heran kommt. Dabei zeigt die Handfläche vor dein Gesicht (siehe Bild). Die Handkante muss dabei die Papierröhre berühren. Bewege die linke Hand entlang an der Papierröhre in Richtung Auge. Du hast das Experiment durchgeführt. Was hast du gesehen? Durchblick in 3-D: In der linken Hand scheint plötzlich ein Loch zu sein, und man kann durch die Handfläche hindurchsehen! Ihr habt nun beide das Experiment durchgeführt. Versucht eine Erklärung zu finden für die Beobachtung, die ihr gemacht habt. Erklärung: Das linke und das rechte Auge nehmen aufgrund ihres Abstands zwei verschiedene, leicht gegeneinander verschobene Bilder wahr. Das Gehirn setzt diese beiden Bilder zu einem zusammen. Das linke Auge sieht ganz normal die Umgebung, während das rechte Auge im wahrsten Sinne des Wortes in die Röhre schaut und durch das Ende des Papierrohrs nur einen kleinen Ausschnitt der Umgebung erkennen kann. Dieser Bildausschnitt ist so rund wie der Blick durch ein Loch. Hält man nun die linke Hand vor das linke Auge, dann werden diese beiden Bilder im Gehirn zu einem einzigen Bild zusammengefügt – und die linke Hand hat ein Loch! Weil unsere Augen zwei verschiedene Bilder liefern, kann unser Gehirn räumliche Tiefe wahrnehmen. Nach demselben Prinzip funktionieren 3-D-Filme. Sie werden von zwei Kameras gefilmt und von zwei Projektoren gleichzeitig auf die Leinwand geworfen. Eine Spezialbrille sorgt dafür, dass jedes Auge einen der beiden Filme sieht. Das Gehirn setzt die Filme wieder zusammen – so dass man alles räumlich sieht! Posten 4: Experiment zum Hörsinn Führt das folgende Experiment in Partnerarbeit durch. Jeder geht mit seinem Becher des Schnurtelefons solange in die entgegengesetzte Richtung, bis die Kordel straff ist. Das ist sehr wichtig, die Kordel darf nicht durchhängen. Sprecht in die Dose und haltet sie ans Ohr, um den anderen zu verstehen. Achtet darauf, dass euch der andere nicht sieht, um nicht von den Lippen lesen zu können. Ihr könnt auch ein Ohr zu halten. Notiert eure Beobachtungen während des Telefonierens. Könnt ihr die andere Person hören? Wenn ja, wie hört sich die andere Person an? Versucht nun eine Erklärung zu finden aufgrund eurer Beobachtung, die ihr gemacht habt. Erklärung: Die Luftschwingungen, die beim Sprechen entstehen werden auf den Dosenboden übertragen. Dabei fängt auch dieser an zu schwingen. Vom Dosenboden übertragen sich die Schwingungen auf die Kordel und kommen am anderen Ende an. Von dort übertragen sich die Schwingungen der Kordel wieder auf den Dosenboden, und der Gesprächspartner kann hören, was der andere gesagt hat, auch wenn die Gesprächspartner weit auseinander stehen.