Arbeitsblatt: Leseverständnis Drachenkämpfer
Material-Details
Dieses Leseverständnis kann für SchülerInnen verwendet werden, die Freude an Fabelwesen haben.
Deutsch
Textverständnis
7. Schuljahr
7 Seiten
Statistik
169018
730
9
17.02.2017
Autor/in
Patty Paddington (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Leseverständnis « Drachenkämpfer » Seit wann es Sagen rund um Drachen gibt, ist unklar. Klar ist aber: Seit Menschen sich von Drachen erzählen, erzählen sie sich auch von Helden, die Drachen besiegten. Und was eignet sich besser für eine Heldentat, als der Kampf gegen den Drachen und vielleicht sogar die Befreiung einer schönen Jungfrau? Wir stellen einige der bekanntesten Drachenbezwinger vor, die Geschichte schrieben – vom Halbgott bis zum Marionettenjungen. Zeile 1 6 Herakles – listiger Halbgott Herakles, Sohn des Zeus, war bekannt für seinen Mut. Zwölf Aufgaben, die er für den Herrscher Eurystheus ausführen musste, machten ihn zum Helden. Eine seiner letzten Aufgaben bestand darin, die Äpfel der Hesperiden zu rauben. Doch diese goldenen Äpfel, die die Erdgöttin Gaia einst für ihre Enkel Zeus und Hera im Garten der Hesperiden gepflanzt hatte, wurden scharf bewacht. Zeile 7 12 Der Drache Ladon war von Hera beauftragt worden, die Äpfel zu hüten und wohl ebenfalls die schönen Gärtnerinnen, die Hesperiden. Es wird erzählt, Herakles habe den Drachen durch List besiegt. Er bekämpfte den Drachen nicht selbst, sondern bat Atlas, den Nachbarn der Hesperiden, für ihn die Äpfel zu holen. Atlas willigte gerne ein, denn er sah eine Chance, dadurch den Himmel loszuwerden, den er auf seinen Schultern tragen musste. Zeile 13 18 Doch Herakles war schlauer. Zwar ging er zunächst auf den Trick des Atlas ein und übernahm den Himmel, aber kaum hatte Atlas die Äpfel besorgt, bat Herakles ihn unter einem Vorwand – je nach Überlieferung der Wunsch nach einem Kissen oder Textquelle das Stören eines Steins im Schuh – den Himmel noch einmal kurz zu halten, damit er ihn auch wirklich sicher tragen konnte. Für diese kurze Zeit nahm Atlas den Himmel wieder auf seine Schultern – und trägt ihn wohl bis heute. Zeile 19 22 Auch der Drache Ladon existiert heute noch, denn Hera hat ihn laut Legende als Sternbild an den nördlichen Himmel versetzt. Die Äpfel hingegen kamen wieder zu ihren Eigentümern, den Göttern, zurück. Herakles aber blieb das Wappen des Drachen, das er fortan auf seinem Schild trug. Zeile 23 32 Der heilige Michael – Heerführer der Engel Vertreibung aus dem Himmel Nicht nur die Griechen und Römer kannten Drachen und Drachenkämpfer, auch die Bibel hat ihre Helden. In der Offenbarung wird von dem Kampf des Erzengels Michael mit dem Drachen erzählt. Der Drache, den Michael im Himmel zu bekämpfen hat, besitzt sieben Köpfe und zehn Hörner. Dieser Drache beabsichtigt, ein göttliches Kind zu rauben und zu verschlingen. Michael kämpft mit all seinen Engeln gegen ihn an. Es gelingt ihm zwar nicht den Drachen zu töten, doch er schleudert ihn zur Erde hinab, wo er als Satan die Menschen in die Irre führt. Zeile 33 39 Textquelle Vertrauter ist uns die Schlange, die Adam und Eva im Paradies verführte. Da zwischen Schlangen und Drachen früher noch kein Unterschied gemacht wurde, mag mit ihr in Wirklichkeit ein Drache gemeint gewesen sein. Und es war der Engel Michael, der Adam und Eva aus dem Paradies getrieben hat. Der Drache stand also sinnbildlich für den Satan. Im Zeitalter der Kreuzzüge steht der Drachenkampf dann häufig stellvertretend für den Kampf der christlichen Ritter gegen die Ungläubigen. Zeile 40 – 50 Sigurd und Siegfried – Bad im Drachenblut Mythos Siegfried Zwischen 1200 und 1270 entstand die Völsungasaga. Sie erzählt vom jungen Sigurd und dem Drachen Fáfnir. Fáfnir war früher ein Mensch, habgierig und bösartig. Um an den Schatz in der Gnitaheide zu kommen, verwandelt er sich in einen Drachen. Doch der Schatz, den er fortan bewacht, ist verflucht, und mit ihm derjenige, der ihn besitzt. Jeder in der näheren Umgebung kennt das Ungeheuer, jeder weiß um seine Größe und seine Grausamkeit, natürlich auch Sigurd. Regin, der Bruder Fáfnirs und der Pflegevater Sigurds, ermutigt den jungen Pflegesohn dennoch, sich den Schatz anzueignen. Es dauert eine Weile, bis Sigurd ein sagenhaftes Schwert sein Eigen nennen und in den Kampf ziehen kann. Zeile 51 57 Textquelle Sigurd macht den Drachenkampf nun zu seiner eigenen Sache und vergisst dabei den Fluch, der auf dem Schatz liegt. Eigenartigerweise ist es der Drache, der ihn darauf aufmerksam macht, und fast scheint es, als habe Fáfnir den Schatz nur deshalb bewacht, um die Menschen vor seinem Fluch zu beschützen. Als Sigurd ihn tödlich trifft, erinnert Fáfnir ihn daran: Wer das Gold an sich nimmt, soll sterben. Sigurd aber ist so besessen von dem Schatz, dass er die durchaus weisen Worte des Drachen nicht vernimmt. Zeile 58 63 Im Nibelungenlied erzählt Hagen die gleiche Geschichte von der Kindheit Siegfrieds. Eine Geschichte mit Folgen. Siegfried badet im Blut des getöteten Drachen, das ihn unverletzlich machen soll. Doch unglückseligerweise fällt während des Bades ein Lindenblatt auf seine Schulter. Genau an dieser Stelle soll Siegfried verletzbar bleiben und schließlich durch eine Wunde an dieser Stelle sterben, so wie es der Fluch vorgesehen hatte. Zeile 64 70 Sankt Georg – Retter und Missionar Ein heiliger Drachentöter Obwohl Georg schon im Jahr 300 gelebt haben soll, erfahren wir erst seit dem Mittelalter etwas über seinen Kampf mit einem Drachen. Ort des Drachenkampfes ist Textquelle die Stadt Selene in Libyen. In der Nähe dieser Stadt haust in einem See ein feuerspeiender Drache, der die Bewohner dieser Gegend in Angst und Schrecken versetzt. Zeile 71 79 Zunächst gelingt es ihnen den Drachen zu besänftigen, indem sie ihm täglich zwei Schafe opfern. Doch bald gibt es keine Schafe mehr und die Bewohner sehen sich gezwungen, dem Drachen Menschen zu opfern, die sie durch Los auserwählen. Eines Tages trifft das Los auch Cleolinda, die einzige Tochter des Königs. Als sie dem Drachen übergeben wird, kommt Georg herangeritten. Mit seinem Speer überwältigt er den Drachen und befreit Cleolinda. Den verwundeten Drachen im Schlepptau reitet er mit der Königstochter zurück in die Stadt, wo er den Einwohnern erklärt, dass nur Gott dieses Wunder bewirkt habe. Die Bewohner lassen sich zum Christentum bekehren und Georg gibt dem Drachen den letzten tödlichen Hieb. Zeile 80 84 Sein Mut wird Legende und der heilige Georg wird in allen christlichen Konfessionen verehrt. Viele Städte und Länder machen ihn zu ihrem Schutzpatron. Er wird der Beschützer der Soldaten, der Sattler und sogar der Pfadfinder. Die katholische Kirche allerdings streicht ihn 1969 aus ihrem Heiligenkalender, da ungewiss bleibt, ob er jemals wirklich gelebt hat. Zeile 85 95 Jim Knopf – gnädiger Drachenbezwinger Textquelle Ein erfolgreicher Drachenbezwinger der Neuzeit Manchmal passiert es, dass ein Drache zwar besiegt, aber nicht getötet wird. Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer verschonen in der Geschichte von Michael Ende den Drachen Frau Mahlzahn. Wie viele Drachenkämpfer vor ihnen, zieht es auch seine beiden Helden wegen einer Prinzessin in den Kampf mit dem Drachen. Die Prinzessin Li Si wurde von Frau Mahlzahn in die weit entfernte Drachenstadt entführt. Die Reise dorthin ist beschwerlich und die beiden Helden müssen viele Mutproben bestehen. Sie durchqueren den TausendWunderWald, das rotweissgestreifte Gebirge, das Tal der Dämmerung und die Wüste, das Ende der Welt, bis sie schließlich im Land der tausend Vulkane landen, in dem die Drachenstadt liegt. Zeile 96 108 Dort hält der fürchterliche Drache Frau Mahlzahn die Prinzessin und viele andere Kinder in ihrer Gefangenschaft. Doch nicht mit Schwert und Degen bekämpfen Jim und Lukas den Drachen, sondern mit der aufopfernden Hilfe ihrer Lokomotive Emma. Auch töten sie den Drachen nicht, sondern nehmen ihn mit auf ihre Reise nach Hause. Unterwegs erzählt er ihnen davon, dass diejenigen Drachen, die nicht getötet werden, das Glück haben, sich in den goldenen Drachen der Weisheit zu Textquelle verwandeln. Und kaum hat sie die Worte ausgesprochen, da beginnt die wundersame Verwandlung von Frau Mahlzahn in einen goldenen Drachen der Weisheit. Ein ebenso barmherziger Drachenbezwinger wie Jim Knopf ist Shrek. Der grüne Oger aus dem gleichnamigen computeranimierten Kinofilm befreit zwar auch eine Prinzessin aus den Klauen eines Drachen, verschont aber dessen Leben. Das wiederum freut Shreks besten Kumpel Esel, der mit dem Drachen eine feurige Beziehung beginnt. Fragen zum Leseverständnis 1. Zeile 1 – 6 Welche Aufgabe führt Herakles dazu, sich mit einem Drachen anzulegen? 2. Zeile 7 – 12 Mit welchem Mittel besiegte Herakles den Drachen? 3. Zeile 13 – 18 Wie ging Herakles vor, um den Himmel wieder loszuwerden? 4. Zeile 19 22 Aus welchem Grund «existiert» der Drache Ladon noch heute? 5. Zeile 23 – 32 Wie müssen wir uns den Drachen aus der Bibel vorstellen? Welches Ziel verfolgt der biblische Drachen und was hat das zur Folge für ihn? 6. Zeile 40 – 50 Wie geht Fafnir vor, um an den Schatz zu kommen? Textquelle 7. Zeile 51 – 57 Wie erfährt Sigurd vom Fluch, der auf dem Schatz liegt? 8. Zeile 85 – 95 Weshalb jagen Jim Knopf und Lukas den Drachen Frau Mahlzahn und was unterscheidet sie von den anderen Drachenjägern? 9. Zeile 96 – 108 Wie bekämpfen Jim Knopf und Lukas Frau Mahlzahn? Was geschieht in der Geschichte von Jim Knopf und Lukas mit Drachen, die nicht getötet werden? Textquelle