Arbeitsblatt: Buchrezension
Material-Details
Der Funklerwald ist eine wunderschöne Geschichte über das anderssein und Flüchtlinge
Deutsch
Vorlesen / Vortragen / Erzählen
3. Schuljahr
7 Seiten
Statistik
169877
3892
68
15.03.2017
Autor/in
Anna Buff
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Kinderbuchrezension Du kannst alles schaffen, wenn ein Freund dir die Pfote reicht. Abbildung 1: Titelseite des Buches. Quelle: Verlag Friedrich Oetinger. DE P120 Deutsch Didaktik 1 Anna Buff Dorothee Hesse-Hoerstrup Anna Buff Inhaltsverzeichnis 1 Inhaltsangaben 3 1.1 Angaben zum Buch 3 1.2 Personenkonstellation. 3 1.3 Handlungsübersicht . 4 1.4 Themenschwerpunkte. 5 2 Zielgruppe 5 3 Bewertung . 5 4 Unterrichtsideen 6 5 4.1 Inhaltlich 6 4.2 Sprachlich 6 Literaturverzeichnis . 7 5.1 Abbildungsverzeichnis . 7 2 15.03.2017 Anna Buff 1 Inhaltsangaben 1.1 Angaben zum Buch Funklerwald ist ein sehr neues Buch, denn es wurde erst im Januar 2015 in Hamburg veröffentlicht. Die deutsche Autorin heisst Stefanie Taschinski. Sie studierte Geschichte, Soziologie und Drehbuch. Ihren grossen Durchbruch schaffte sie mit dem Buch Die kleine Dame, welches sogar als Kinofilm veröffentlicht wurde. Funklerwald ist das erste Buch bei dem die Autorin mit dem Verlag Friedrich Oetinger zusammenarbeitete. Der Verlag wurde bekannt durch Bücher wie Pippi Langstrumpf, das Sams, Pettersson und Findus etc. 1.2 Personenkonstellation Abbildung 2: Die Personenkonstellation. Quelle: Eigene Darstellung. Lumi ist ein kleines Luchsmädchen. Sie kennt den Funklerwald rund um ihren Bau ganz genau. Lumi ist sehr neugierig, mutig, aber irgendwie etwas anders als man es von einem Luchs erwartet, denn sie kann zwar Mäuse nicht über 300m hören, dafür kann sie Bäume wachsen hören. Kette ist Lumis Tante. Sie sorgt für Lumi als wäre es ihre eigene Tochter, denn Lumis Mutter ist in der Jahrtausendschlucht verschwunden. Kette ist eine sehr gute Jägerin und ärgert sich manchmal darüber, wenn Lumi wieder von den sprechenden Bäumen spricht. Zottel ist ein Dachs der ganz in der Nähe von Lumi wohnt und sich ebenfalls um Lumi sorgt und Kette mit weisem Rat zur Seite steht. Rissa und Borste sind die besten Freunde von Lumi. Rissa ist eine junge Füchsin, die sehr schnell und flink ist. Borste hingegen ist ein Wildschwein und kommt den beiden kaum nach beim Spielen. Rus ist ein Waschbärenjunge, der mit seiner Familie in den Funklerwald flüchten muss. Er ist ähnlich wie Lumi sehr neugierig und mutig, nur mit dem Unterschied, dass auf seinen Schultern schon sehr viel Verantwortung lastet. Sein Vater hat eine schwere Verletzung am Bein und seine Mutter zieht die zwei Jungen auf. Deshalb ist Rus auf sich alleine gestellt und muss die ganze Familie versorgen. 3 15.03.2017 Anna Buff 1.3 Handlungsübersicht Lumi, das kleine Luchsmädchen wohnt mit ihrer Tante Kette im Funklerwald. Ihre Mutter ist vor langer Zeit in der Jahrtausendschlucht verschollen. Rund um ihren Bau kennt sie jeden Fleck des Funklerwaldes. Sie liebt es mit ihren Freunden Borste und Rissa Spurensucher zu spielen und herum zu tollen. Lumi ist jedoch eine sehr schlechte Jägerin. Sie kann den Herzschlag einer Maus nicht über 300 Meter hören, wie ihre Mutter das angeblich konnte. Dafür hört Lumi die Bäume wachsen. Als sie an einem Abend verzweifelt versuchte einen Fisch zu fangen, weil Kette ihr das aufgetragen hatte, hörte sie eine merkwürdige Stimme. Diese Stimme hatte sie noch nie im Funklerwald gehört: Hier lang Papa. Ich hab eine Höhle entdeckt. (Funklerwald, Kapitel 3, S.27) Am nächsten Tag sprachen die grossen Tiere nur noch von den Kratzern, die letzte Nacht in den Funklerwald gekommen sind. Zwei Tage später als Lumi auf dem Weg zu ihren Freunden war, hörte sie einen Hilferuf. Sie lief schnell hin und sah einen Kratzer. Lumi half ihm, obwohl sie sich eigentlich von den Kratzern fernhalten sollte. Der Kratzer war auch ein Jungtier und stellte sich mit dem Namen Rus vor. Doch Lumi rannte so schnell sie konnte von ihm weg, als er befreit war. Als Lumi etwas später mit ihren Freunden am Spielen war, tauchte Rus wieder auf. Rissa schnappte nach ihm, denn ihr Onkel Schnauz hatte sie mehrmals gewarnt, wie gefährlich diese Kratzer sind. Den anderen Funklerwaldtieren erzählte Rissa aber, dass der Katzer sie angegriffen hätte. Nun war es für die Funklerwaldtiere klar. Die Kratzer müssen weg. In den nächsten Tagen war von den Kratzern nichts mehr zu sehen oder zu hören. Zuerst machte sich Lumi oft Gedanken über die Kratzer, nach einer Weile hatte sie sie aber fast vergessen. Lumi wollte so gerne eine Verbindung zu ihrer Mutter finden, also machte sie sich auf die Suche nach dem verlassenen Bau ihrer Mutter. Bei den weissen Spitzen fand sie tatsächlich den Bau. Auf dem Rückweg rutschte sie aus und fiel in eine tiefe Spalte. Plötzlich tauchte dort Rus auf und half ihr herauszuklettern. Die beiden kamen sich näher und langsam entstand eine Freundschaft zwischen den beiden. Rus erzählte ihr, dass er und seine Familie wegen einem Sturm flüchten mussten und ihr Baum kaputt sei. Da seine kleinen Schwestern noch Babys waren, könnten sie den Funklerwald noch nicht verlassen. Lumi half von nun an Rus jeden Abend beim Jagen, damit er genug zu essen für seine Familie hatte. Eines Tages fanden die anderen Tiere des Funklerwaldes heraus, dass die Kratzer noch hier waren, denn sie hatten die Fische von Lumis Tante geklaut. Bevor die Tiere den Bau der Kratzer fanden, halfen Kette, Zottel und Lumi den Kratzern Schutz im Luchsbau zu finden. Das grösste Problem, weshalb die Kratzer nicht im Funklerwald bleiben durften war, dass ihr Baum, die Walnuss, nicht im Funklerwald wuchs. Zottel und Kette erzählten ihnen die Legende des Wandelbaums, in dessen Rinde jedes Tierzeichen eingeritzt war, welches im Funklerwald wohnen durfte. Nun war es Lumi und Rus klar, sie mussten das Zeichen der Kratzer in den Wandelbaum einritzen und ihr Problem wäre gelöst. Also machten sie sich auf die Reise. Ihr erstes Ziel war der hohle Zahn, denn dort wohnte die alte Fledermaus Maushardt und sie war wohl die Einzige, die wusste wo der Wandelbaum steht. Sie liefen durch Gegenden des Funklerwaldes in dem Lumi noch nie war. Beim hohlen Zahn angekommen merkten sie, dass Maushardt auch keine Ahnung hatte, wo der Wandelbaum stand. Während einer schlaflosen 4 15.03.2017 Anna Buff Nacht fand Rus einen hohlen Baumstamm in den eine Karte des ganzen Funklerwaldes eingeritzt war. Maushardt erzählte ihnen, dass diese Karte von Flocke, Lumis Mutter, stammte. Sie war die beste Geschichtenjägerin und konnte die Bäume wachsen hören. Lumi war überglücklich, als sie merkte, dass sie ihrer Mutter viel ähnlicher war, als sie bis jetzt angenommen hatte. Dank der Karte wussten Lumi und Rus, nun wo sie hin mussten. Mica der Sohn von Maushardt begleitete sie. Ihre Reise führte durch die dunkelsten und gefährlichsten Wälder und durch die Jahrtausendschlucht hindurch. Zu allem Übel wurden sie noch von Schnauz, dem Fuchs, verfolgt, der sie von ihrer Mission abhalten wollte. Als sie endlich beim Wandelbaum ankamen, machten sie noch Bekanntschaft mit der Hüterin des Baumes. Sie stellte ihnen drei Rätsel, welche sie problemlos lösen konnten. In derselben Nacht schaffte es Rus endlich das Zeichen der Waschbären in den Wandelbaum zu ritzen und damit konnte seine Familie im Funklerwald bleiben. Doch Schnauz war den Dreien immer noch auf den Fersen und wurde als Strafe in einen Baum verwandelt. Als Lumi und Rus endlich von ihrer langen Reise nach Hause in den Funklerwald kamen, stellte sich ein Tier nach dem anderen auf die Seite der Kratzer. Am Schluss konnte Rus, die vom Wandelbaum mitgenommene Walnuss im Funklerwald vergraben und von nun an friedlich mit allen Tieren zusammen leben. 1.4 Themenschwerpunkte Die Geschichte des Funklerwaldes handelt von Freundschaften trotz Wiederstand und Feindschaften, die durch Vorurteile entstanden sind. Ausserdem sind Toleranz und das Anderssein wichtige Themenschwerpunkte der Geschichte. Es wird nicht nur aus der Sicht von Lumi geschrieben, sondern auch aus der von Rus. Dadurch wird sehr schön deutlich, wie schwierig es für beide Seiten ist, gegen Vorurteile zu kämpfen. 2 Zielgruppe Das Buch richtet sich an Kinder ab acht Jahren. Die Leser bekommen einen Eindruck, was es heisst, anders zu sein und wie schwierig es ist sich an einem neuen Ort zurecht zu finden. Das Buch appelliert an den Mut, zur eigenen Meinung, statt irgendwelchen Vorurteilen zu glauben. Je nachdem, wie vertieft sich der Leser mit der Geschichte auseinandersetzt, ist es entweder einfach eine sehr schöne Geschichte über Freundschaft oder man befasst sich näher mit den obengenannten Themenschwerpunkten wie z.B. Toleranz. Durch die schwarzweissen Illustrationen wird der Leser gepackt und der Fantasie der Kinder wird trotzdem freier Lauf gelassen. 3 Bewertung Die Geschichte ist trotz der tiefgründigen Themen sehr humorvoll geschrieben. Zudem ist sie sehr spannend aufgebaut und für neugierige Leser genau das Richtige. Obwohl teilweise aus zwei verschiedenen Ansichten erzählt wird, ist immer klar wer gerade spricht, da die Erzählperspektive durch Kapitel getrennt werden. Die direkte Rede, welche im Buch oft vorkommt ist sehr ansprechend, persönlich und fördert das Weiterlesen. 5 15.03.2017 Anna Buff Das Buch ist nicht spezifisch für eine Geschlechtergruppe geschrieben, sondern ist sehr neutral. Da sehr viele verschiedene Charaktere vorkommen, ist für jeden Leser etwas dabei. In der Geschichte kommen einige Wörter vor, welche die jungen Leser vielleicht noch nicht ganz verstehen wie z.B. heran pirschen. Diese Wörter sind jedoch genau auf die jeweiligen Tiere in der Geschichte bezogen und können damit sehr gut in den Wortschatz aufgenommen werden. Das Buch behandelt das sehr aktuelle Thema, der Flucht einer Familie, die aus einer anderen Umgebung stammt. Durch die vielen Flüchtlinge, die zurzeit bei uns aufgenommen werden, haben die Kinder bestimmt auch schon selber Erfahrungen mit dem Anderssein gemacht. Mit der Geschichte des Funklerwaldes kann das Thema auf kindergerechter Ebene behandelt werden. 4 Unterrichtsideen 4.1 Inhaltlich Das Buch ist sehr gut als Vorlesebuch in einer 4. Klasse geeignet. Um den tiefgründigen Inhalt der Geschichte richtig verstehen zu können, sollte man mit den Kindern abschnittweise über die Geschichte sprechen. Nachdem man mit den Kindern über die inhaltlichen Aspekte gesprochen hat können sie ihre eigene Meinung bilden und diese in einem Aufsatz festhalten. Der Besuch in einem Wildtierpark z.B. dem Bruderhaus bei Winterthur wäre ein sehr passender Ausflug zu diesem Buch, da es Luchse, Wildschweine und viel Wald zu entdecken gibt. Dabei lernen die Kinder die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung besser kennen und können einen realen Bezug zu der Geschichte herstellen. In dieser Umgebung können auch schwierige Wörter nochmals aufgegriffen und gefestigt werden. 4.2 Sprachlich Lesen Die Gliederung des Buches ist sehr schön aufgeteilt, denn jedes Kapitel beginnt entweder mit einem neuen Tag oder einer neuen Nacht. So haben die Kinder die Möglichkeit, ein Lesetagebuch zu schreiben und zu zeichnen. Dieses Tagebuch soll die Kinder nicht nur zum Schreiben anregen, sondern auch helfen das Thema der Geschichte besser zu verstehen. (Bünzli 2010) Folgende Aspekte aus dem Lehrplan 21 werden dabei trainiert: • SuS können mit Unterstützung implizite Informationen aus Geschichten verstehen, insbesondere Absichten und Eigenschaften von Figuren. • SuS können den für sie bedeutsamen Kerngedanken eines Gedichts formulieren. • SuS können ihren Wortschatz mithilfe der eigenen Lektüre differenzieren. 6 15.03.2017 Anna Buff Schreiben Ab Seite 149 kommt Mica die Fledermaus vor. Man kann sie nur sehr schwer verstehen, da sie sehr stark lispelt. Die Aufgabe der Kinder könnte darin bestehen, sich einige Sätze von Mica heraus zu schreiben und diese mit den richtigen zu verbessern. Als weitere Übung kann auch die Lehrperson die Sätze vorlesen und die Kinder müssen sie richtig schreiben. Durch diese Aufgabe üben die Kinder folgendes Thema des Lehrplan 21: • können im Austausch mit anderen (z.B. Schreibkonferenz, Feedback) einzelne positive Aspekte und Unstimmigkeiten im eigenen Text erkennen. Sprechen Die Geschichte des Funklerwaldes wird sehr häufig in der direkten Rede erzählt. Daher eignet sich dieses Buch sehr gut dazu, mit den Kindern ein Theater zu spielen. In 3-4er Gruppen dürfen sich die Kinder selbständig eine Szene im Buch aussuchen. Die verschiedenen Rollen werden geübt und anschliessend der restlichen Klasse oder sogar den Eltern vorgetragen. Nachdem alle Gruppen an der Reihe waren, kann man im Plenum mit den Kindern darüber sprechen, wie man sich in seiner Rolle gefühlt hat z.B. wenn ein Kind Rus den Aussenseiter spielt. So können die Kinder eine persönliche Bindung zu den Figuren herstellen und sich in ihre Situation versetzen. Bezogen auf den Lehrplan 21 werden folgende Punkte behandelt: • SuS können sich in Figuren hineinversetzen, ihr Handeln sowie mit Unterstützung deren Absichten und Motive nachvollziehen und diese mit der eigenen Lebenswelt in Verbindung bringen. • SuS können nonverbale (z.B. Gestik, Mimik, Körperhaltung) und paraverbale Mittel (z.B. Atmung, Intonation, Sprechfluss) angemessen verwenden. • können in einer vertrauten, selbstgewählten Sprechrolle an einem Spiel aktiv teilnehmen. 5 Literaturverzeichnis Verlag Friedrich Oetinger. „Funklerwald. Zugriff: 21.11.2015 Taschinski, Stefanie. Zugriff: 24.11.2015 Wildpark Bruderhaus Forstbetrieb. Stadt Winterthur 2015. Zugriff: 24.11.2015 Bünzli et al. 2010. Sprachland. Zürich: Lehrmittelverlag 5.1 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Titelseite des Buches. Quelle: Verlag Friedrich Oetinger. „Funklerwald. Zugriff 29.11.2015: Abbildung 2: Die Personenkonstellation. Quelle: Eigene Darstellung. 7 15.03.2017