Arbeitsblatt: Sollte die Sport Schulnote zählen ?

Sollte die Schulnote zählen Vor einigen Monaten hatte ich an einem grossen Judowettkampf in Berlin sehr erfolgreich teilgenommen und die Bronzemedaille bei der Selektion für die deutsche Nationalmannschaft gewonnen. Solche Erfolge sind möglich Dank grossem Einsatz, eiserner Disziplin, grosser Freude und viel Spass am Sport. Es braucht nicht nur eine gute innere Einstellung zur Leistung sondern auch einen guten Trainer sowie ein bisschen Glück. Auf der langen Heimfahrt von Berlin nach Basel habe ich mich gefragt, wieso das Fach Sport in der Schule eigentlich nicht zählt. Die Schule fördert und entdeckt Talente. Die Forderung nach einer Anerkennung der Schulnote im Fach Sport ist gar nicht so weit her geholt. Die Schule honoriert Leistung, wieso also nicht auch im Sport Würde die Note im Fach Schlulsport zählen, wären die Schüler motiviert in diesem Fach ihr Bestes zu geben und regelmässig am Unterricht teilzunehmen. In den Zeitungsberichten der letzten Monate beklagen sich Sportlehrer an Schweizer Gymnasien zunehmend über unmotivierte Schüler, weil diese sich im Sportunterricht nicht anstrengen, keine Begeisterung zeigen oder erst gar nicht zum Schulsportunterricht erscheinen. Hinzu kommt, dass eine zunehmende Zahl von Kindern und Jugendlichen an Fettleibigkeit leidet, welche durch ein mehr an Bewegung positiv beeinflusst werden könnte. So wird auf Plakaten in den öffentlichen Verkehrsmitteln und in der Stadt Basel immer wieder auf Präventionskampagnen gegen das Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen aufmerksam gemacht. Sechs Prozent der Oberstufenschüler gelten mittlerweile nicht nur als dick, sondern sogar als fettleibig. Diese Zahlen werden sich nur ändern, wenn schon in der Schule der Bedeutung der Bewegung und des Sports für die Gesundheit mehr Bedeutung entgegengebracht wird. Eng mit dem Sport verknüpft sind solche Fächer wie Musik und Zeichnen. Auch hier sind ein angeborenes Talent und viele Einsatz und Begeisterung nötig um gute Resultate bzw. Ergebnisse zu erzielen. Musik und Zeichnen werden mit Noten bewertet und können eine schlechte Note in einem anderen Fach wie Französisch, Englisch oder Mathematik ausgleichen. Das Fach Sport in der Schule sollte mit den Fächern Musik und Zeichnen gleichgestellt werden. Wenn Zeichnen und Musik zählen, so sollte auch Sport zählen, wenn es um die Promotion geht. Andererseits muss man auch die körperlichen Voraussetzungen jedes einzelnen Schülers in Betracht ziehen, denn dickere Schüler haben nicht die gleichen körperlichen Voraussetzungen wie athletische, muskulöse, schlanke Kinder, die leichter eine sportliche Leistung erzielen können. So wäre es ungerecht wenn dies in die Note mit einfliessen würde. Des Weiteren darf nicht übersehen werden, dass durch eine zusätzliche Benotung in einem weiteren Fach auch zusätzlich ein Leistungsdruck entsteht, dem viele Kinder oft nicht gewachsen sind. Eine WHO Studie belegt, dass die Suizidrate in den letzten Jahren bei Jugendlichen in der Schweiz stetig gestiegen ist. Ein zusätzlicher Leistungsdruck durch Benotung im Fach Sport wäre somit nicht wünschenswert. Als letztes Argument gegen die Benotung im Schulfach Sport sei angebracht, dass im schlimmsten Fall eine ungenügende Note im Fach Sport eine Nicht-Versetzung ins neue Schuljahr bedeuten könnte. Die ganze Schullaufbahn und auch die spätere Ausbildung und Karriere würde somit in eine ganz andere Richtung gelenkt und das obwohl man auch ohne sportliches Talent in Berufen wie denen des Bankers, Lehrers, Informatikers, Mediziners, Juristen, Archäologen oder Historikers bestehen kann. Die Vorteile das Schulfach Sport zu benoten und für die Promotion zu bewerten überwiegen meiner Meinung nach. Zwar zeigt das oben aufgeführte Beispiel, dass eine schlechte Benotung im Fach Sport eine Promotion verhindern kann und dadurch eine ganze Schullaufbahn in eine andere Richtung gelenkt werden kann z.B. indem die Matur bzw. ein Hochschulstudium dann nicht absolviert werden kann. Nach Abwägung aller Vor- und Nachteile der Benotung im Fach Sport spreche ich mich dennoch klar für die Benotung aus, da die Schule nicht nur Wissen vermitteln und geistige Höchstleistungen fördern sollte, sondern insgesamt auch auf das Leben vorbereiten soll. Sport lehrt einen mit Niederlagen umzugehen, zu gewinnen und zu verlieren. Man erfährt, dass Disziplin, Ehrgeiz und Anstrengung zum Erfolg führen. Dies sind alles Eigenschaften die man brauchen kann um ein erfolgreiches und zufriedenes Leben zu führen. Es formt ebenso die Persönlichkeit wie Bildung. Dementsprechend sollte dieser Stellenwert des Sports auch schon in der Schule schon vermittelt werden. Eine Sportnote, die nur im Zeugnis steht wird nur als „wichtig wahrgenommen wenn Sie für die Promotion zählt. Da das Bildungssystem in der Schweiz vorwiegend in der Verantwortung der Kantone und Gemeinden liegt und es kein eidgenössisches Bildungsministerium gibt ist es zukünftig vielleicht möglich die Benotung im Fach Sport im Kanton Basel-Stadt einzuführen.