Arbeitsblatt: Perserkriege

Material-Details

Übersichtstext mit Denkaufgaben zu den Perserkriegen
Geschichte
Altertum
6. Schuljahr
3 Seiten

Statistik

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2695
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13.03.2008

Autor/in

Don (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Perserkriege Wie die Griechen ihre Freiheit verteidigten. Aufstand der ionischen Städte in Kleinasien . 500 v. Chr. Einfall der Perser in Griechenland 492 v. Chr. Sieg der Griechen bei Marathon 490 v. Chr. Kampf bei den Thermopylen, Zerstörung Athens und Seeschlacht bei Salamis . 480 v. Chr. Der Friede von Susa beendet die Perserkriege 449 v. Chr. Die Perser Der Angriff der Perser war die grösste Gefahr, in welcher die Griechen jemals gestanden haben. Wer waren die Perser? Über die Herkunft der Perser ist nichts Genaues bekannt. Man weiss nur, dass sie hochgewachsen und hellhäutig waren. Um 1500 v. Chr. sind sie aus dem Norden in den Iran und nach Kleinasien eingewandert. Sie schufen eines der grössten Reiche des Altertums. Die grosse Geschichte der Perser beginnt mit König Kyros. Einer seiner Nachfolger war Dareios. Er teilte das Reich in 20 Verwaltungsbezirke (Satrapien) ein. Die Satrapen entstammten dem Hofadel. Oft waren sie Mitglieder der königlichen Familie. Es konnten aber auch einheimische Adlige sein. Ihre Aufgabe war es, ein stets einsatzbereites Heer aufzustellen. Auch mussten sie die Bevölkerung für die Arbeit auf öffentlichen Bauten (Bewässerungsanlagen, Strassen und Kanäle) einsetzen. Die Beamten wurden durch Horcher (Ohren des Königs) beaufsichtigt. So herrschten im Lande lange Zeit Gesetz und Ordnung. Auch die Rechtsprechung war in diesem Staat gut entwickelt. Für den Verkehr der entfernten Reichsteile mit den Königsstädten Persepolis, Susa, Ekbatana und Babylon wurden Strassen gebaut. In Abständen von 20 bis 25 km gab es dort staatliche Stallungen. In ihnen konnten die Königsboten ihre Pferde wechseln. So war es ihnen möglich, 3000 km in 30 Tagen zurückzulegen. Dies ist die erste Post, die aus der Geschichte bekannt ist. Der König sandte damit seine Befehle überall hin. Zugleich erfuhr er, was in seinem Reich geschah. Zum Perser reich gehörte zeitweilig auch Ägypten. Was besagt die folgende Felsinschrift des Perserkönigs Dareios? Es spricht der König Dareios: Ich bin Perser. Von Persien aus eroberte ich Ägypten. Ich befahl, diesen Kanal zu graben von dem Strome namens Nil, der in Ägypten fliesst, nach dem Meere, das von Persien aus geht. Da wurde dieser Kanal gegraben, so wie ich befohlen hatte, und Schiffe fuhren nach Ägypten durch diesen Kanal und nach Persien, so wie es mein Wille war. Welcher Kanal ist hier gemeint? Die Grösse des persischen Reiches wird auch aus dem Königspalast in der Hauptstadt Persepolis deutlich. Er bildet heute noch eine der grössten Ruinen, die wir aus dem Altertum besitzen. In diesem Palast wohnte der König mit seinem riesigen Hofstaat. Wer den König sprechen wollte, musste angemeldet werden. Trat er ungerufen zum König ins Innere des Palastes, musste er sterben, wenn nicht der König als Zeichen der Gnade das Zepter gegen ihn ausstreckte. Der Audienzsuchende musste sich vor dem König niederwerfen. Nur wer zu den grossen persischen Geschlechtern gehörte, hatte freien Zutritt zum König. Die Adligen setzten sich der Ungnade des Königs aus, wenn sie sich vom Hof fernhielten und den König nicht regelmässig begrüssten. Wenn der König durch den Hof des Palastes gehen wollte, wurden Teppiche ausgebreitet, die kein anderer betreten durfte. Ausserhalb des Palastes ging er nie zu Fuss. Wenn er, in Purpur gekleidet, im Wagen ausfuhr, waren die Strassen durch Schranken abgesperrt. Mit Geisseln bewaffnete Polizeidiener hielten die neugierige Menge zurück. Die Königin sass bei der Ausfahrt in ihrem Wagen hinter einem Vorhang, der sie vor den Blicken der Menge schützte. Der Ausbruch des Krieges Die Küste Kleinasiens war durch den griechischen Stamm der Ionier besiedelt. Die ionischen Städte in Kleinasien wurden von den Persern unterworfen. Sie mussten dem Perserkönig Abgaben leisten. Dieser duldete keine demokratische Stadtregierung. Er setzte in jeder griechischen Stadt einen Griechen als Regenten ein, der für die Abgaben verantwortlich war. Die Griechen aber liebten ihre Freiheit. Im Jahre 500 v. Chr. kam es unter der Führung von Milet zum Aufstand der ionischen Städte gegen den Perserkönig. Um für den bevorstehenden Rachefeldzug des Dareios gewappnet zu sein, riefen die Ionier ihre Stammesverwandten auf dem Festland zur Hilfe. Sparta lehnte ab. Nur Athen schickte 20 Schiffe. Nach sechsjährigem Kampf blieben die Perser Sieger. Milet wurde zerstört, die Bevölkerung in den Osten des Reiches umgesiedelt. Die Kühnheit der Festlandgriechen hatte den Zorn des Perserkönigs erregt. Er forderte alle Griechenstädte zur Unterwerfung auf. Die Städte unterwarfen sich ausser Athen und Sparta. Der Krieg des Perserkönigs gegen diese beiden Städte begann. Das Feindbild So sahen die Griechen die Perser: Die Perser sind Barbaren. Sie wollen alle Völker versklaven, in ihren Zwangsstaat eingliedern und sie wirtschaftlich ausbeuten. So wollen sie auch unseren Handel mit den kleinasiatischen Städten und die Getreideeinfuhren aus dem Schwarzen Meer unterbinden. Wir müssen bei einem persischen Sieg verhungern. So sahen die Griechen sich selbst: Wir haben die überlegene Kultur. Wir haben das Ideal der Freiheit verwirklicht. Wir erklären uns solidarisch (eng verbunden) mit allen Griechen, die mit uns Sprache, Religion, Geschichte, Kunst und Philosophie gemeinsam haben. So sahen die Perser die Griechen: Die Griechen sind Unruhestifter, unter sich selbst uneins. Sie bilden eine Gefahr für den Frieden. Der Freiheitsbegriff der Griechen kann die Völker unseres Reiches aufwiegeln. Er kann zu Aufständen und schliesslich zum Zusammenbruch unserer für alle Völker notwendigen Weltordnung führen. Daher müssen wir den Aufruhr im Keim ersticken und eine Strafexpedition gegen die Griechen unternehmen. So sahen die Perser sich selbst: Wir haben die überlegene Kultur. Wir haben das Ideal eines Grossreiches verwirklicht, in dem Gesetz und Ordnung für jedermann herrschen. Wir stehen im Dienst der göttlichen Wahrheit. Unser König hat seine Macht von Gottes Gnaden. Die Kampfkraft beider Seiten Griechen Gebiet Spartas rd. 7000 qkm mit etwa 200‘000 Einw., davon 5000 schwer bewaffnete Spartiaten. Der gesamte Peloponnes war 22‘400 qkm gross. Attika 2600 qkm, mit Athen etwa 220‘000 Einw., davon 35‘000 Bürger 5000 Krieger Perser Perserreich 140‘000 qkm mit etwa 180 Mio. Reichsbevölkerung. Die 3000 km lange Königsstrasse machte genau die Hälfte der Ost-West-Ausdehnung des Perserreiches aus. Streitkräfte des Xerxes: 60‘000 Mann und 1200 Schiffe. Der Verlauf der Perserkriege 492 Die Perser fielen in Griechenland ein. Thrakien wurde von den Persern erobert. 490 eroberten die Perser Eritrea und verschleppten die Bewohner nach Susa. Die Athener wehrten das weit stärkere Perserheer bei Marathon erfolgreich ab. 10‘000 Griechen, meist Athener, und 300 Schiffe, meist aus Athen, Korinth und Ägina, kämpften gegen 20‘000 Perser. 480 König Xerxes, der Sohn des Dareios, überschritt mit einem Heer den Hellespont und vernichtete eine spartanische Abteilung am Thermopylenpass. 7000 Griechen, darunter 300 Spartaner unter Leonidas, hielten 50000 Perser drei Tage lang auf. Die Perser besetzten Attika und zerstörten Athen. Doch dann wurde die überlegene Perserflotte bei der Insel Salamis von einer Flotte der Griechen darunter 200 athenische Schiffe vernichtet. Die Perser räumten Attika. Gleichzeitig versuchten die mit den Persern verbündeten Karthager, die Griechen Süditaliens und Siziliens zu unterwerfen, wurden aber ebenfalls besiegt. An den Perserkriegen nahmen mit fortschreitenden Erfolgen 31 griechische Stadtstaaten teil. Andere blieben neutral oder gingen zu den Persern über. In den folgenden Jahren vertrieb vor allem die athenische Flotte die Perser aus dem Ägäischen Meer. Erst 449 wurde der Friede von Susa geschlossen. Griechenland blieb frei. Die Griechenstädte Kleinasiens wurden als neutral erklärt. Versuch einer Hegemonie in Griechenland: Der Attisch-Delische Seebund Der führende Politiker Athens im Kampf gegen die Perser war Themistokles. Auf seinen Rat hatten die Athener die Kriegsflotte gebaut, die bei Salamis die grosse Flotte der Perser besiegen konnte. Nach der Schlacht bei Salamis versuchte Themistokles, die Athener zum Angriff auf die Perser zu bewegen. Das gelang ihm aber erst, als die Perser erneut eine Niederlage erlitten hatten. Jetzt wurden die Inseln im Ägäischen Meer und die Städte Ioniens befreit. Sie schlossen 477 mit Athen einen Seebund. Manche Städte schickten Schiffe und Soldaten. Manche zahlten nur Geld in die Bundeskasse, die von Athen verwaltet wurde. Athen wurde damit eine Grossmacht. Es übte in Griechenland eine Hegemonie, eine Vormacht aus. Wie es Themistokles danach erging, habt ihr bereits erfahren.