Arbeitsblatt: Athen Jugend, Frauen, etc

Material-Details

Text über die erziehung der Jugend, die Rolle der Frauen, Ausländer und Sklaven im antiken Athen
Geschichte
Altertum
6. Schuljahr
2 Seiten

Statistik

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1048
11
13.03.2008

Autor/in

Don (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Wie die Jugend in Athen ausgebildet wurde. Der Philosoph Aristoteles schrieb über die Erziehung der Jungen in Athen: Es sind im wesentlichen vier Dinge, in denen man unterrichtet: Sprachlehre, Turnen, Musik und gelegentlich das Zeichnen; Sprachlehre und Zeichnen als nützlich fürs Leben und vielfältig anwendbar, die Gymnastik als Übung zur Tapferkeit Die Musik beeinflusst die Seele Daher muss man auch die jungen Leute zu ihr hinführen und in ihr erziehen Ideal der Erziehung war die Einheit des Schönen und Guten, der körperlich und geistig tüchtige Mensch. Bis zum 5. Jahrhundert bedeutete Bildung für den jungen Athener in erster Linie körperliche Ertüchtigung. In den Gymnasien wurde er durch Gymnastik, Ringen und andere Sportarten auf den Kriegsdienst vorbereitet. Musik wurde bei den Geselligkeiten der Vornehmen hochgeschätzt und war bei den kultischen Feiern unentbehrlich. Zum Schreiben und Lesen gehörte auch das Auswendiglernen der grossen Dichtungen, besonders der Epen Homers. Mathematik und andere Wissenschaften kamen erst an zweiter Stelle. Diese Fächer wurden von Privatlehrern erteilt. Im 5. Jahrhundert gab es in Athen private Schulen in jedem Stadtteil, aber keinen Schulzwang. Arme Kinder besuchten ein paar Jahre lang eine Grundschule, und daher konnten die meisten Athener lesen und schreiben. Gymnasien dagegen wurden nur von den Söhnen reicher Bürger besucht. Wer sich für eine Tätigkeit im Staat vorbereitete, schloss an die Grundausbildung ein dreijähriges Studium bei einem Lehrer der Redekunst oder bei einem Philosophen an. Das griechische Wort schole hatte mehrere Bedeutungen: a) Musse, freie Zeit, ausruhen; b) die der Wissenschaft gewidmete freie Zeit; c) Raum, in dem gelehrt wird, Schulraum; d) Vorlesung e) Schreibheft. Es ist mit einer oder mehreren Bedeutungen in alle Kultursprachen eingegangen. Die Mädchen Die Frauen versorgten den Haushalt und zogen die Kleinkinder auf. Schulen für Mädchen gab es nicht, auch keine sportliche Ertüchtigung. Es war nicht Sitte, dass die Frau irgendwie hervortrat. Bei den vielen verschiedenen Berufen, die wir aus der Antike kennen, gibt es keinen weiblichen, nicht einmal den der Krankenschwester oder der Lehrerin. Die Frauen Frauen durften nicht wählen und standen rechtlich unter der Vormundschaft ihres Mannes. Der Vater oder der Gatte musste sie bei den Ämtern vertreten. Ihr Reich war das Haus und die Familie. Das Verhältnis von Mann und Frau ist von Natur aus so, dass der eine besser, der andere geringer ist und dass der eine regiert und der andere regiert wird. Dem Manne steht es zu, über die Frau und die Kinder zu regieren denn der Mann ist von Natur aus zur Leitung mehr geeignet als das Weib Es gibt von Natur aus mehrere Arten von Herrschenden und Dienenden. Denn anders herrscht der Freie über den Sklaven, der Mann über das Weib und der Erwachsene über das Kind Der Sklave besitzt das Denken überhaupt nicht, das Weib besitzt es zwar, aber ohne Entscheidungskraft, das Kind besitzt es, aber noch unvollkommen. Plato berichtet über eine Unterredung, die der berühmte Philosoph Sokrates mit einem Athener über die Frage der Hauswirtschaft geführt haben soll: Aber auch das, mein lieber Ischimachos, möchte ich sehr gern von dir erfahren, ob du selbst deine Frau erzogen hast, so dass sie ist, wie sie sein muss, oder ob sie schon in allem unterrichtet war, als du sie von ihrem Vater und ihrer Mutter bekamst. Wie hätte sie schon alles verstehen können? meinte Ischimachos. Sie war doch noch nicht 15 Jahre alt, als ich sie heiratete. Die Zeit vorher hatte man fürsorglich auf sie aufgepasst, dass sie möglichst wenig sah, hörte und fragte. Ich war schon damit zufrieden, dass sie bei ihrem Kommen bereits verstand, mit Wolle umzugehen und ein Gewand zu fertigen, und dass sie auch schon bei der Spinnarbeit der Dienerinnen zugesehen hatte. Ausserdem war sie in der Magenfrage ganz vorzüglich erzogen, mein lieber Sokrates, was mir bei Mann und Frau die wichtigste Erziehungsfrage zu sein scheint Mir scheinen die Götter dieses Gespann, Mann und Weib genannt, sehr vorsichtig zusammengepasst zu haben, damit es sich durch die Gemeinschaft gegenseitig soviel Nutzen bringe wie möglich. Denn erstens ist dieser Bund geschlossen, um miteinander Kinder zu zeugen, damit die Menschen nicht aussterben. Zweitens schaffen sie sich mit den Kindern, die diesem Bunde entspringen, Stützen für das Alter Da beide Arten von Arbeit nötig sind, die draussen und drinnen, schuf Gott die Natur des Weibes für die Arbeiten im Hause, die des Mannes aber für die Arbeiten ausserhalb des Hauses. Denn der Mann ist mehr dazu geschaffen, Kälte und Wärme zu ertragen. Daher trug Gott ihm die Arbeiten ausserhalb des Hauses auf. Der Körper der Frau ist weniger widerstandsfähig, deshalb ist sie besser für die Arbeiten im Haus geeignet. Vor der Eheschliessung wurde die Tochter nicht um ihre Zustimmung gefragt. Die Eltern bestimmten, wen sie heiraten sollte. Metöken und Sklaven Auch die Metöken (zugereiste Mitbewohner, d. h. ihre Eltern waren nicht in Athen geboren) waren minderberechtigt. Oft waren sie reiche Leute, aber sie durften nicht an der Volksversammlung teilnehmen oder vor Gericht sprechen. Sie mussten sich durch einen Bürger vertreten lassen. Dieser verdiente gut daran, weil er meist hohe Gebühren nahm. Die Sklaven waren nach dem Gesetz rechtlos. Es galt jedoch als ein Verstoss gegen die guten Sitten, wenn man sie schlecht behandelte. In grosser Not konnten sie in den Tempel flüchten. Damit unterwarfen sie sich dem Spruch des Priesters. Sklaven waren Kriegsgefangene und deren Nachkommen. Wie die meisten Völker des Altertums nahmen auch die Athener besiegte Feinde in ihr Land mit, die sie als Sklaven auf dem Markt verkauften. In einer Schlacht in Kleinasien 466 v. Chr. machte Kimon von Athen 20‘000 Gefangene, die alle in die Sklaverei verkauft wurden. Die Preise: für einen Knaben 70 Drachmen, für ein Mädchen 100 Drachmen, für einen Handwerker 200 Drachmen. Auch als alle Bürger gleichberechtigt waren, gab es natürlich noch Unterschiede im Besitz. Reichtum war damals am besten an der Zahl der Sklaven zu er kennen, die ein Bürger besass. Ein griechischer Schriftsteller aus damaliger Zeit schreibt über den Stand der Sklaven: Jeder Sklave ist gewissermassen ein Werkzeug, das viele andere Werkzeuge vertritt Die Sklaven sind auch wie zahme Tiere. Die Natur hat die Körper der Freien und der Sklaven verschieden gestaltet, die einen kräftig für die schwere Handarbeit, die anderen aufgerichtet und ungeeignet für derartige Arbeiten, doch brauchbar für das politische Leben Es ist also klar, dass es von Natur aus Freie und Sklaven gibt und dass das Dienen für diese zuträglich und gerecht ist. Sklaven mussten ohne Bezahlung, ohne Anspruch auf Lohn die schweren Arbeiten verrichten oder als Diener jeden Wunsch ihrer Herren erfüllen. Auf den grossen Landgütern arbeiteten Tausende von Sklaven. Strenge Aufseher trieben sie zur Arbeit an. Die Sklaven lebten in gefängnisartigen Kasernen mit schmalen Fenstern, die vom Boden aus mit der Hand nicht zu erreichen waren. Zur Arbeit gingen sie gefesselt. Auf Stirn und Armen hatten sie das Zeichen ihres Herrn gebrannt. Die Arbeit dauerte von früh bis Sonnenuntergang. Ruhe- oder Feiertage gab es nicht. In der Stad lebten die Sklaven oft besser, im Haushalt einer reichen Familie. Manche Athener kauften Sklaven und vermieteten sie dann an Besitzer von Bergwerken oder Landgütern. Jeder vermietete Sklave brachte monatlich etwa 5 Drachmen. Von drei vermieteten Sklaven konnte ein Athener recht gut leben. Seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. konnten sich Sklaven freikaufen, wenn sie irgendwie, z.B. durch eine Belohnung für besondere Treue, zu Geld gekommen waren. Später wurden die Griechen selbst Sklaven der Römer.