Arbeitsblatt: Mittelalter Dossier

Material-Details

Arbeitsdossier zum Thema Mittelalter
Geschichte
Mittelalter
6. Schuljahr
29 Seiten

Statistik

171422
3488
253
07.05.2017

Autor/in

Daniela Scheidegger
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Dieses Arbeitsdossier gehört. Dieses Arbeitsdossier gehört: 6.Klasse Mittelalter M&U 6.Klasse Inhalt 1. Was fällt dir zum Mittelalter ein? . 3 2. Epochen der Geschichte 4 3. Was ist das Mittelalter? 5 4. Die Gesellschaft und das Lehenswesen . 7 7. Die drei Stände 8 8. Das Dorf . 10 9. Das Bauernhaus 11 10. Die Burg 12 11. Menschen auf der Burg . 14 12. Der Standort von Burgen 15 13. Die Ritter . 16 14. Die Stadt im Mittelalter 18 15. Stadtaufbau 19 16. Kirche, Klerus und Kloster . 21 17. Klosterschule . 23 18. Kreuzzüge 24 19. Redensarten aus dem Mittelalter . 25 20. Die Rolle der Frau im Mittelalter . 26 D. Scheidegger Hergiswil 2017 2 Mittelalter M&U 6.Klasse 1. Was fällt dir zum Mittelalter ein? Aufgabe Du hast den Begriff Mittelalter bestimmt schon einmal gehört. Schreibe um den Kreis unten in Stichworten alles auf, was dir zum Thema einfällt. Verwende immer dieselbe Farbe. Du wirst später Ergänzungen in einer anderen Farbe machen. Mittelalter D. Scheidegger Hergiswil 2017 3 Mittelalter M&U 6.Klasse 2. Epochen der Geschichte Wenn Menschen von der Vergangenheit sprechen nennt, man dies Geschichte. Die Geschichte wurde von den Menschen in verschiedene längere oder kürzere Abschnitte eingeteilt. Solche Abschnitte nennt man Epochen. Diese Epochen können häufig wiederum in kleinere Epochen unterteilt werden. Aufgabe a) Versuche die folgenden Epochen und ihre Unterteilungen in den Pfeil einzutragen. b) Schreibe die richtigen Zeiten auf die Linie unter dem Pfeil. c) Fülle die Lücken im kurzen Text unter dem Pfeil. Epochen: Zeiten: Antike Jungsteinzeit 2 Mio. Jahre- 5500 v.Chr. Neuzeit 5500 v.Chr. – 500 v. Chr. Mittelalter 500 v. Chr. -500 Altsteinzeit 500-1500 ab 1500 Das Mittelalter dauerte etwa_ Jahre lang. Es begann nach der , genauer gesagt nach dem Untergang des Römischen Reiches ca. um . Es endete ca. im Jahre als die anbrach. D. Scheidegger Hergiswil 2017 4 Mittelalter M&U 6.Klasse 3. Was ist das Mittelalter? Aufgabe Lies den Text und markiere das Fettgedruckte. Was ist das Mittelalter? Um ca. 500 n. Chr. zerfiel das grosse Römische Reich der Antike. In Europa begann eine neue Zeit: das Mittelalter. Als Mittelalter bezeichnet man den Zeitraum von etwa 500 bis 1500 n. Chr. Wir können dabei drei grosse Zeitabschnitte unterscheiden: Das frühe Mittelalter (500 bis 1000), das hohe Mittelalter (1000 bis 1300) und das späte Mittelalter (1300 bis 1500). Zu Beginn des Mittelalters gab es in Europa eine Vielzahl kleiner Volksstämme. Ihre Anführer waren Krieger. Die Länder mit den Grenzen wie wir sie heute kennen gab es noch nicht. Die meisten Menschen lebten als Bauern auf kleinen Höfen und produzierten das Notwendigste zum eigenen Überleben. Die Bauern waren verpflichtet für ihre Herren Kriegsdienste zu leisten. Aus ehemaligen Fürsten und Kriegsherren wurden Könige, die mit dem Segen der Kirche gekrönt wurden. Im Laufe vieler Jahre entstanden so erste Staaten, wie z.B. die Königreiche Frankreich, England, Schottland, Polen, Ungarn und die russischen Fürstentümer. Das Gebiet der heutigen Schweiz lag damals im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation. Dieses grosse Reich erstreckte sich schliesslich von der Nordsee bis nach Sizilien. Die Könige machten Untertanen, die sie unterstützten, zu Rittern. Ritter zogen für den König und den christlichen Glauben in den Krieg. Kirche und Adel waren damit die wichtigsten Mächte des Mittelalters. Eine politische Mitbestimmung des Volkes gab es nicht. Aufgabe Welche Satzenden sind richtig? Kreuze an. Die Antike war die Zeit der. Zu Beginn des Mittelalters gab es in Europa viele. Die meisten Menschen lebten. Die Schweiz gehörte damals. Die wichtigsten Mächte im Mittelalter waren D. Scheidegger Ritter. Römer. Staaten. kleine Volksstämme. in der Stadt. auf dem Land. zum Heiligen Römischen Reich deutscher Nation. zum antiken Römischen Reich. Staat und Militär. Adel und Kirche. Hergiswil 2017 5 Mittelalter M&U 6.Klasse Aufgabe a) Lies den Text und markiere die Wörter aus dem Kasten. b) Beantworte die Fragen unter dem Text. Städte Arbeitsplätze Erfindungen Klima Hunger Pest Wohlstand und Niedergang Von 1000 bis 1300 gab es in Europa ein goldenes Zeitalter. Die Burgen wurden vergrössert, Siedlungen und Städte gegründet. Riesige Kirchen wurden gebaut. Das alles schaffte viele neue Arbeitsplätze. Handel und Handwerk blühten auf. Das Klima war günstig, sodass es gute Ernten gab. Erfindungen wie der Pflug erleichterten die Arbeit. Ab 1300 waren die guten Zeiten vorbei. Das Klima wurde kälter. Eine kleine Eiszeit fand statt. Die Gletscher nahmen zu, die Ernten wurden immer schlechter. Viele Menschen starben an Hunger. Von 1347 bis 1353 herrschte die Pest und es starben 25 Millionen Menschen. Erst 1650 gab es in Europa wieder so viele Menschen wie um 1300. D. Scheidegger Hergiswil 2017 6 Mittelalter M&U 6.Klasse 4. Die Gesellschaft und das Lehenswesen In der mittelalterlichen Gesellschaft hatte jeder seinen Platz. Alle Menschen gehörten zu einem der drei Stände: zur Kirche (Klerus) zum Adel oder zum Bauern- und Bürgerstand. Welchem Stand man angehörte, hing nicht davon ab, ob man fleissig oder weniger fleissig war. Entscheidend war die Geburt. Die Menschen blieben ihr ganzes Leben lang in dem Stand, in den sie hineingeboren worden waren. In einen höheren Stand aufzusteigen war beinahe unmöglich. Für die Ordnung der Gesellschaft gab es ein System, das als Lehenswesen bezeichnet wurde. Das Wort „Lehen kommt von „leihen. An der Spitze dieses Systems stand ein Kaiser oder König. Er fällte alle wichtigen Entscheidungen. Er war der höchste Richter und erliess die wichtigsten Gesetze. Ihm gehörte alles Land. Da er das Land nicht alleine regieren, verwalten und beaufsichtigen konnte, bezahlte er Fürsten (Herzöge, Grafen), Bischöfe und Äbte dafür, dass sie zu ihm hielten, indem er ihnen Land verlieh. Die Fürsten und Bischöfe mussten ihm dafür Gehorsam und Gefolgschaft leisten und im Falle eines Krieges auch Truppen zur Verfügung stellen. Die Fürsten wiederum gaben Land an niedrige Adlige weiter, die ihnen dienten und unter ihrem Schutz standen. Dafür mussten diese Soldaten stellen und selbst als Ritter für den Herrn in den Krieg ziehen. Ausserdem mussten sie einen Teil der Produkte abgeben, welche die Bauern auf den geliehenen Feldern erwirtschafteten. Aufgabe a) Beschreibe was das Lehenswesen ist. b) 1. 2. 3. 4. 5. 6. Löse das Kreuzworträtsel Wie hiess der Stand dem die Menschen der Kirche angehörten? Won welchem Wort kommt das Wort „Lehen? Was mussten Fürsten dem König im Kriegsfall zur Verfügung stellen? Wer gab dem niedrigen Adel Land? Was mussten die niedrigen Adeligen für ihren Lehensherrn stellen? Dies schworen die Adligen ihren Lehensherren. 1) 2) 3) 4) 5) 6) D. Scheidegger Hergiswil 2017 7 Mittelalter M&U 6.Klasse 7. Die drei Stände Aufgabe a) Lies den Text zu den 3 Ständen durch b) Schreibe die folgenden Begriffe an die richtige Stelle neben der Pyramide. Herzog Bischof Mönch/ Nonne freier Bauer Graf Bürger Ritter Abt Leibeigener Adel Der Adel war der herrschende Stand. Zu ihm gehörten Fürsten wie z.B. Grafen und Herzöge sowie auch Ritter. Der Adel regierte das Volk als Stellvertreter für den König oder Kaiser. Adlige mussten im Kriegsfall ein Heer für den König bereitstellen. Sie hatten aber auch die Verantwortung das Volk zu beschützen. Damit die Untertanen den Adelsherren treu waren, bekamen sie Lehen. Adelige besassen oft riesige Landstücke, auf denen die Bauern für sie arbeiteten. Solche Adligen nannte man Grundherren, da ihnen dieser Grund und Boden gehörte. Klerus Der Klerus waren all die Menschen, die für die Kirche arbeiteten. D.h. der Papst, Bischöfe, Äbte Priester, Mönche, Nonnen etc. Im Mittelalter war die katholische Kirche sehr wichtig und einflussreich. Hohe Geistliche waren reich und mächtig. Die hohen Vertreter des Klerus waren oft auch Grundherren und hatten Bauern, die für sie arbeiteten. Der Klerus sollte mit Gebeten die Menschen und den Staat beschützen und dafür schauen, dass die Gesellschaft nach den christlichen Vorstellungen zusammenlebte. Viele Menschen des Klerus konnten lesen und schreiben, was zu dieser Zeit eher ungewöhnlich war. Bauern und Bürger Die Aufgabe der Bauern im Mittelalter war hauptsächlich das Produzieren von Nahrung und anderen wichtigen Alltagsgütern. Oft gehörte den Bauern ihr Land nicht selbst. Sie bearbeiteten es nur für den Grundherrn. Die Bauern mussten grosse Teile ihrer Ernte und Erzeugnisse abgeben. Zudem mussten sie Frondienst leisten. Das heisst, sie mussten ohne Lohn für ihren Herrn arbeiten, wenn dieser es verlangte. Die Bauern hatten kaum Rechte und wurden oft ausgebeutet und ausgenutzt. Einige von ihnen waren Leibeigene, das heisst sie gehörten ihrem Grundherrn und wurden ähnlich wie Sklaven behandelt. Im Hoch- und Spätmittelalter wurden die Bürger immer wichtiger. Die Bürger waren Handwerker oder Kaufleute. Sie lebten oft in den Städten, bildeten Vereinigungen, die man Zünfte oder Gilden nannte, waren gebildet und hatten Geld. Die Bürger und Bauern machten den grössten Teil der Bevölkerung aus. D. Scheidegger Hergiswil 2017 8 Mittelalter M&U 6.Klasse Aufgabe a) Überlege dir, weshalb man die Bevölkerung des Mittelalters oft in einer Pyramide darstellt. Schreibe deine Überlegungen auf die Linien. b) Schau dir das Bild an. Du findest darin drei Sätze auf lateinisch, welche die wichtigsten Pflichten der Stände beschreiben. Besprich in der Klasse, was die Sätze bedeuten könnten und zu welchem Stand sie gehören. Halte die Ergebnisse in der Tabelle fest. Stand 1. Klerus Lehrstand Aufgabe tu supplex ora 2. Adel Wehrstand tu protege 3. Bauern Bürger Nährstand tuque labora Aufgabe a) Lies den Text zu den 3 Ständen noch einmal durch und markiere dabei bei jedem Stand seine Pflichten mit roter Farbe und seine Rechte oder Vorteile mit gelber Farbe. b) Trage deine Ergebnisse in Stichworten in die Tabelle ein. Rechte Pflichten Adel Klerus Bürger und Bauern D. Scheidegger Hergiswil 2017 9 Mittelalter M&U 6.Klasse 8. Das Dorf Die meisten Menschen lebten im Mittelalter auf Höfen und in Dörfern. Die Dörfer waren weit voneinander entfernt. Sie waren umgeben von Wäldern und Sümpfen. Ein Dorf war damals nicht sehr gross. Hier wohnten selten mehr als 100 Menschen. Die Bewohner waren meistens Bauern. Oft gab es auch noch Handwerker, zum Beispiel Töpfer, Schmiede, Müller oder Tischler. In der Mitte des Dorfes stand die Kirche. Sie war das grösste und schönste Gebäude und wurde aus Stein gebaut. Auch ein Brunnen befand sich häufig im Dorfzentrum. Um das Dorf herum befand sich oft ein Zaun, der aus Ästen gebaut wurde. Dieser Zaun schützte das Dorf vor Feinden und verhinderte, dass die Haus- und Nutztiere fortliefen. Ausserhalb des Dorfes befanden sich die einzelnen Bauernhöfe. Die Wege in einem Dorf boten ausreichend Platz für Pferdewagen und das Vieh, das die Bauern auf die Weide trieben. Damit man die Pferde beschlagen konnte, gab es eine Schmiede. In der Töpferei wurden Gefäße aus Ton hergestellt. Um das Getreide für das Brot zu mahlen, gab es eine Mühle, die sich meist ausserhalb des Dorfes befand. Dort arbeitete der Müller. Die Dorfbewohner gingen mit ihrem Getreide zum Müller und liessen es dort zu Mehl mahlen. Aufgabe Trage folgende Wörter an der richtigen Stelle in die weissen Kästchen ein. Kirche D. Scheidegger Felder Zaun Hergiswil 2017 Mühle Brunnen 10 Mittelalter M&U 6.Klasse 9. Das Bauernhaus Aufgabe Lies den folgenden Text. Zeichne danach das Bauernhaus von aussen. Ein 11- jähriger Bauernjunge aus dem Mittelalter zeigt dir wie sein Zuhause aussieht Das ist unser kleines Haus. Es ist aus Lehm und Holz gebaut und hat ein Strohdach. Hier wohne ich mit meiner Familie, einigen Knechten, Mägden und dem Vieh. Zu unserem Hof gehören eine Scheune, ein Garten, Bienenstöcke und Äcker. In den Wänden sind kleine Löcher, damit ein bisschen Licht ins Haus kommt. Im Winter verstopfen wir die Löcher mit Stroh. In unserem Haus gibt es nur einen einzigen Raum. Darin wohnen, arbeiten und schlafen wir alle zusammen. Ein Feuer brennt offen an der Herdstelle. In der Decke befindet sich deshalb ein Loch, damit der Rauch abziehen kann. Wir haben einen Tisch, Bänke und Kisten. Wir schlafen auf Strohsäcken auf dem Boden. Im Winter lebt unser Vieh mit im Wohnraum, weil es der einzige warme Raum ist. Aber uns geht es recht gut. Weil mein Vater der Dorfvorsteher ist, sind wir reicher als die anderen Bauern. D. Scheidegger Hergiswil 2017 11 Mittelalter 10. M&U 6.Klasse Die Burg Aufgabe a) Lies den Text. b) Versuche mit Hilfe des Textes eine Skizze einer Burg anzufertigen. Verwende ein separates Blatt. Schaue noch nicht auf die nächste Seite! Die äussere Burg Die ganze Burg ist von einem Burggraben umgeben. Der Graben ist mit Wasser gefüllt. Er soll verhindern, dass unsere Angreifer direkt an das Burgtor oder die Burgmauer gelangen können. Das Burgtor ist der Eingang zur Burg. Damit unsere Feinde nicht in die Burg gelangen, wird bei einem Angriff die Zugbrücke hochgezogen. Das ganze Burggelände wird von der äußeren Ringmauer umgeben. Die Mauer ist sehr dick. So schützt sie unsere Burg gut vor Angriffen. Auf den Wachtürmen stehen Tag und Nacht Wachen. Wenn sie Feinde entdecken, schlagen sie Alarm. Die Vorburg Gleich nach dem Burgtor kommt die Vorburg. Hier stehen Tierstallungen, Wirtschaftsgebäude und die Wohnräume des Gesindes. Die Vorburg ist fast wie ein kleines Dorf. Die Hauptburg Die Hauptburg ist noch einmal von einer Mauer umgeben. Die innere Ringmauer soll die Burg zusätzlich schützen. Hinter der Mauer steht der Burgfried. Der Burgfried ist das höchste Gebäude auf der Burg. Von hier können die Wächter über das ganze Land schauen. Sie melden, wenn sich Fremde der Burg nähern. Aber der Burgfried ist auch ein Fluchtort bei Gefahr. Die Eingangstür befindet sich aus Sicherheitsgründen im ersten Stock. Man gelangt über eine Einstiegsleiter in den Turm. Bei Gefahr wird die Leiter hochgezogen. Der Burgfried dient ebenfalls als Waffen- und Vorratslager. In der Hauptburg gibt es ausserdem einen Brunnen. Dies ist wichtig, damit die Menschen auf der Burg auch bei Belagerung Wasser zum Trinken haben. Die adlige Familie des Burgherrn lebt in der Hauptburg. Sie haben ein eigenes Wohnhaus, das Palas oder Herrenhaus genannt wird. Ausser dem Palas und dem Burgfried gibt es in der Hauptburg noch die Kapelle. Hier feiern der Burgherr, seine Familie und das Gesinde Gottesdienst. D. Scheidegger Hergiswil 2017 12 Mittelalter M&U 6.Klasse Aufgabe Trage folgende Wörter an der richtigen Stelle in die weissen Kästchen auf der nächsten Seite ein. Palas D. Scheidegger Zugbrücke Vorburg Burgtor Wachturm Hergiswil 2017 Burgmauer Burgfried 13 Mittelalter 11. M&U 6.Klasse Menschen auf der Burg Aufgabe Lies die Texte zu den folgenden Personen kurz durch. Du bekommst von deiner Lehrperson eine Person der Burg zugeteilt. Setze dich mit einigen Klassenkameraden zusammen. Stellt euch gegenseitig Fragen und erratet so, wer welche Person ist. D. Scheidegger Hergiswil 2017 14 Mittelalter 12. M&U 6.Klasse Der Standort von Burgen Aufgabe a) Stell dir vor, dass du vom König das unten abgebildete Gebiet erhalten hast. Jetzt musst du es verwalten und brauchst deshalb eine Burg. Nur, wo soll sie errichtet werden? Im Winter liegt dort Schnee, der Fluss tritt bei Schneeschmelze häufig über die Ufer und Waldbrände sind nicht selten. Leider ist es auch kein sicheres Gebiet: Raubritter haben es schon einige Male heimgesucht! Und ein Krieg mit den Nachbarn kann jederzeit ausbrechen . b) D. Scheidegger Schreibe auf, wo du die Burg bauen würdest und nenne verschiedene Gründe warum dies der beste Standort ist! Hergiswil 2017 15 Mittelalter M&U 6.Klasse 13. Die Ritter Ritter waren bewaffnete Reiter von niederem Adel die im Mittelalter lebten. Man nannte sie Ritter, weil sie nicht zu Fuss kämpften, sondern auf dem Pferd als Reiter in den Kampf zogen. Ritter waren also Berufskrieger, die ihrem Vorgesetzten (ein Dienstherr oder König) Treue geschworen hatten. Die Ritter waren eine Art Spezial- oder Elitetruppe, die eine wichtige Rolle in den Machtkämpfen ihrer Herren spielte. Die Ritter entwickelten mit der Zeit ihre eigene Kultur ähnlich wie der Adel und lebten nach ritterlichen Idealen. Unter dem Einfluss christlicher Bildung wurde von ihnen höfisches und vornehmes Benehmen erwartet. Sie verbrachten ihr Leben ja schliesslich auf den Höfen, das heisst, auf den Burgen und Schlössern. Es gab aber auch solche Ritter, die vor Verrat, Raub und Erpressung nicht Halt machten. Ab dem 11. Jahrhundert konnten die Ritter selbst Ländereien erwerben und wurden damit ihre eigenen Herren. Es gab auch sogenannte Ritterorden, die ihr Leben in den Dienst Gottes stellten. Es war nicht so einfach, Ritter zu werden. Die Ausbildungszeit dauerte 7 Jahre und umfasste das Kriegshandwerk, den Umgang mit Pferden wie auch höfisches Benehmen. Aufgabe Fülle die Lücken im Text mit den folgenden Wörtern. Burg Höflichkeit Religion Ritter Sohn Schwimmen Schwertfläche Ritterstand Turnieren Rittereid Waffen Schwert Zeremonie Erziehung zum Ritter Die Ausbildung zum war lang und anstrengend. Im Alter von 7 Jahren wurde der eines Ritters zum Pagen. Er lernte Reiten, und Bogenschiessen, aber auch höfliches Benehmen und die Grundsätze der christlichen. Spätestens mit 14 Jahren musste er dann die eigene verlassen, um als Knappe bei einem anderen Ritter weiter zu lernen. Der Schwerpunkt seiner Ausbildung lag im Umgang mit Lanze, und Schild. Der Knappe musste seinen Herrn zu und Kämpfen begleiten und dessen tragen. Im Krieg kämpfte er immer neben seinem Herrn und durfte nicht von dessen Seite weichen. Ein Ritter musste aber auch höfisches Benehmen beherrschen. gegenüber Damen, Musizieren und die Einhaltung von Tischsitten waren wichtige Ziele der Erziehung. Mit 21 Jahren wurde der Knappe in den erhoben. In einer feierlichen , der Schwertleite, leistete er den ab. Dazu kniete er vor seinem Herrn nieder. Dieser gab ihm mit der zwei Schläge auf die Schulter und machte ihn damit zum Ritter. D. Scheidegger Hergiswil 2017 16 Mittelalter M&U 6.Klasse Aufgabe Richtig oder falsch? Kreuze an. Ritterkämpfe Schlachten Wenn Krieg herrschte, kämpften die Ritter für ihre Burg. Manchmal ging es bei Schlachten sehr brutal zu und her. Die Gegner wurden niedergemetzelt und Land und Gebäude wurden verwüstet. Meistens kämpften die Ritter auf Pferden, manchmal gab es auch Fusskämpfe. Turniere Turniere fanden in Friedenszeiten statt. Hier übten die Ritter für den Ernstfall. Turniere waren gespielte Reiterschlachten mit stumpfen Waffen. Auf die Lanze wurde das Turnierkrönchen gesetzt, um die Gegner nicht zu verletzen. Turniere waren fast Ereignisse wie Volksfeste, bei denen sich zahlreiche Wettkämpfer trafen. Reitergruppen kämpften gegeneinander. Ziel war es, die Gegner aus dem Sattel zu heben. Leider gab es trotz der stumpfen Waffen immer wieder Verletzte und Tote durch die Stürze, oder weil die Gestürzten von den Pferdehufen verletzt wurden. Tjost Die Tjost war ein Kampf zwischen zwei Rittern. Die Regeln waren ähnlich wie beim Turnier, aber es war ausschliesslich ein Zweikampf. Auch hier war es das Ziel, den Gegner mit der Lanze vom Pferd zu stossen. Oftmals wurden solche Kämpfe zu Ehren von Damen ausgetragen. Es gab auch die so genannte Scharfe Tjost. Dort wurde ohne Turnierkrönlein auf den Lanzen gekämpft, was dann auch oft zu Todesfällen führte. D. Scheidegger Hergiswil 2017 17 Mittelalter M&U 6.Klasse 14. Die Stadt im Mittelalter Aufgabe Fülle die Lücken im Text. Schiffen Freiheit Wasseranschluss Meeren Grundherren Handelsstrassen Stadtrat Kanalisation Stadtbrunnen verschmutztes Seuchen Grossbrände Der richtige Standort Städte entstanden im Mittelalter hauptsächlich an geographisch günstigen Plätzen. So war z.B. der wichtig, weshalb viele Städte in der Nähe von Flüssen entstanden. Aber es war für die Handwerker und Händler auch wichtig ihre Dinge verkaufen zu können. Daher waren Flüsse nicht nur für Trinkwasser gut sondern auch um Waren mit an andere Orte zu bringen. Deshalb entstanden auch viele grosse Städte an oder wichtigen . Stadtluft macht frei Viele Städte wurden um das Jahr 1100 gegründet. Die Menschen wollten nicht mehr von den Grundherren beherrscht werden. Deshalb sind sie vom Land geflohen. In der Stadt hatten die Menschen mehr Freiheiten. Die Bewohner einer Stadt mussten keine Abgaben an einen zahlen und waren keine Leibeigenen. Diese galt auch für einen Bauern, der in eine Stadt gezogen war und hier ein Jahr lebte, ohne dass ihn sein Herr zurückforderte. Deshalb sagten die Menschen damals: „Stadtluft macht frei! Die Bürger einer Stadt konnte ausserdem im selbst über ihre Angelegenheiten bestimmen. Gefahren Die Stadtluft machte aber nicht nur frei, häufig stank sie auch gehörig! Die Städte im Mittelalter waren schmutzig. Menschen und Tiere wohnten nahe zusammen. Abfall wurde häufig einfach auf die Strasse geworfen. Eine Müllabfuhr gab es nicht und auch die kannten die Menschen nicht. Es gab keine Toiletten. Die Menschen gingen auf die Latrine (Plumpsklo) im Hof oder machten einfach in einen Eimer. Der wurde dann auf der Strasse oder in eine Abfallgrube entleert. Die Latrinen und Abfallgruben befanden sich manchmal sehr nahe am D. Scheidegger Hergiswil 2017 18 Mittelalter M&U 6.Klasseund auch in angrenzende Flüsse wurde viel Abfall geworfen. So gab es oft nur Trinkwasser für die Stadtbewohner. Das verseuchte Wasser und der Schmutz der sich überall ausbreitete führte zu vielen Krankheiten und. Eine weitere Gefahr in der Stadt waren . Die Dächer der Stadthäuser bestanden meist wie auf dem Land aus Stroh oder aus Holzschindeln. Diese waren schnell entzündlich. Da die Häuser so nahe beieinander standen, konnte sich ein Feuer hier schnell ausbreiten. Feuerlöschen gehörte daher zu einer der wichtigsten Bürgerpflichten. 15. Stadtaufbau Aufgabe Suche im Bild der Stadt die richtigen Nummern und schreibe sie in die Klammern. Im Zentrum der Stadt stand das Rathaus (_). Dort traf sich der Rat. Das Rathaus war der Stolz der Bürger und zeigte, dass die Menschen hier unabhängig von dem Landesherrn geworden sind. Und deshalb sind Rathäuser oft im prächtigen Stil und groß gebaut. In und um das Rathaus spielte sich das ganze politische Geschehen ab. Außerdem wurden vom Balkon des Rathauses Bekanntmachungen verlesen. Ebenfalls im Zentrum befindet sich die Kirche (_), welche zur damaligen Zeit noch extreme Macht hatte. Auch die Kirche zeigte wieder den Reichtum der Stadt. Der Marktplatz (_) war der wichtigste Umschlagplatz für Waren. Deshalb liegt der Marktplatz an Kreuzungen von Handelsstraßen. Hier war auch der Marktbrunnen (_) platziert. Das Wasser des Brunnen benötigten die Menschen um zu trinken, zu kochen und um zu waschen. Die Anzahl an Brunnen spiegelte auch den Reichtum einer Stadt wieder. Wie du bereits gelesen hast, konnte ein verseuchter Brunner aber auch sehr schnell Krankheiten in der ganzen Stadt verbreiten. D. Scheidegger Hergiswil 2017 19 Mittelalter M&U 6.Klasse Um den Marktplatz und den Marktbrunnen herum befanden sich die Wohn- und Arbeitsstätten (_). Hier wohnte ein Teil der Bürger. Außerdem konnte man hier den Bäcker und Metzger finden. Die Stadtmauer (_) prägt das Erscheinungsbild einer mittelalterlichen Stadt. Die hohen Mauern und Türme sollen die Stadt vor Angreifern schützen. Oft wurden zum Schutz Gräben vor die Stadtmauer gebaut, damit Angreifer es schwieriger hatten, die Stadt anzugreifen. Dies kennt man noch von Burgen und ihren Wassergräben. Früher wurden die Bürger zur Aufsicht und Wache eingeteilt. Später wurden Turmwächter, Nachtwächter, etc. eingesetzt. Bei (_) findet man das Stadttor. Durch das Stadttor kamen Waren und Personen in die Stadt. Hier wurden auch die Zölle erhoben. Benannt sind die Stadttore nach der Himmelsrichtung (Bsp. Nordtor) oder zu welcher Stadt (Bsp. Wiener Tor) sie ausgerichtet waren. Ernährung konnten die Stadtbewohner nur durch Landwirtschaft erhalten. Der Ackerbau fand außerhalb der Stadtmauern statt. Dementsprechend mussten auf den Feldern die Bauern arbeiten. Die Bauern lebten auf dem Land, außerhalb der Stadtmauern, und machten etwa 8090% der Bevölkerung aus (_). Der Galgen (_) befand sich ebenfalls ausserhalb der Stadt. Hier fand die Vollstreckung der öffentlich Verurteilten statt. D. Scheidegger Hergiswil 2017 20 Mittelalter 16. M&U 6.Klasse Kirche, Klerus und Kloster Im Mittelalter waren die katholische Kirche und der christliche Glaube sehr wichtig. Die Menschen glaubten an eine göttliche Ordnung. So sahen sich die Könige oft als von Gott in ihr Amt berufen. Viele Menschen glaubten, dass es von Gott vorbestimmt war, ob man in den Adelstand oder in den dritten Stand hineingeboren wurde. Das Leben im Mittelalter war hart und oft starben die Menschen früh. Der Tod war allgegenwärtig und so konzentrierten sich die Menschen auf das Leben nach dem Tod im Jenseits. Die Menschen versuchten so zu leben wie es die Kirche befahl, damit sie wenigsten nach ihrem Tod ein schönes Leben erwartete. Der hohe Klerus, also die hohen Vertreter der Kirche wie z.B. der Papst oder Bischöfe waren meist reiche, angesehene Männer mit viel Macht. Aber auch die einfachen Mönche und Nonnen in den Klöstern hatten teilweise Vorteile gegenüber den einfachen Bauern. Sie konnten beispielsweise lesen und schreiben. Das Motto der Klöster war „ora et labora. Dieser lateinische Spruch bedeutet in etwas soviel wie „beten und arbeiten. Wie du in einem Kloster leben müsstest, zeigt dir der Klostervorsteher Benedict. . Hallo! Ich bin Benedict. Ich bin der Abt in diesem Kloster und Vorsteher über alle Mönche. Solange du hier bist, musst du bestimmte Pflichten erfüllen. Deine Aufgaben sind hauptsächlich das Arbeiten und Beten. Wir beten ungefähr alle drei Stunden. Das erste Mal beten wir eine Stunde nach Mitternacht. Das zweite Mal finden wir uns um vier Uhr zum Gebet zusammen, das dritte Mal um sieben Uhr und so weiter, bis zum nächsten Tag. Das letzte Gebet verrichtet jeder Mönch für sich vorm Schlafengehen. Nur an hohen kirchlichen Festen weichen wir von dieser Gebetsordnung ab. Bedenke: Müßiggang ist ein Feind der Seele! Denke immer an die Prinzipien unseres Klosters! Keuschheit, persönliche Armut, Mildtätigkeit, Gehorsam und Schweigen! D. Scheidegger Hergiswil 2017 21 Mittelalter M&U 6.Klasse Aufgabe Benedict hat einen Tagesplan für dich zusammengestellt. a) Schau in dir genau an und schreibe dann deinen eigenen Tagesablauf in einer Tabelle auf einem linierten Blatt auf. b) Vergleiche die beiden Tagesabläufe. Schreibe dazu Gemeinsamkeiten und Unterschiede auf die Linien. Vergleich: D. Scheidegger Hergiswil 2017 22 Mittelalter 17. M&U 6.Klasse Klosterschule Klöster waren sehr wichtige Orte. Hier gab es Schulen, in denen Lesen und Schreiben gelehrt wurde. In dieser Klosterschule wurden Priester und Mönche ausgebildet. Aber auch Adelige oder wohlhabende Bürger konnten hier die lateinische Sprache, Musik, Rechnen, Lesen und Schreiben lernen. Zur Klosterschule gehörte das Scriptorium. In diesem Raum schrieben die Mönche alte Texte, ganze Bücher und auch Bilder ab, um sie für die nachfolgenden Generationen zu erhalten, denn Drucker gab es damals natürlich noch nicht. Die Sprache, in der die Bücher geschrieben waren, war meistens Latein. Geschrieben wurde auf Wachstafeln mit sogenannten Griffeln. Gerechnet wurde mit römischen Zahlen. Aufgabe Hier siehst du eine Tabelle mit den römischen Zahlen versuche mit ihrer Hilfe die folgenden Aufgaben zu lösen. II III IV VI VII VIII IX 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 a) Schreibe dein Alter in römischen Zahlen b) Löse die folgenden Rechnungen IV VI VII II VII IV IX VI Aufgabe Hier siehst du eine Tabelle mit den römischen Zahlen. versuche mit ihrer Hilfe die folgenden Aufgaben zu lösen. D. Scheidegger Hergiswil 2017 23 Mittelalter 18. M&U 6.Klasse Kreuzzüge Aufgabe a) Fülle die Lücken im Text mit den folgenden Wörtern. b) Beantworte die Fragen unter dem Text. Christen christlichen ermordeten Königreich Kreuzritterheer Kreuzzug französischer Ritterorden Jerusalem Schild Sünden Jesus hatte in gelebt, deshalb war dieser Ort für die heilig und das Ziel vieler Pilger. Als die muslimischen Seldschuken (Türken) die Stadt eroberten, rief Papst Urban II. zum auf. Allen Teilnehmern wurde als Zeichen ihres Auftrages ein Kreuz auf Rüstung und gemalt. Im Jahre 1096 begann der erste Kreuzzug unter der Führung Ritter. In der Hoffnung auf Vergebung der und reiche Beute nahmen Tausende von Kreuzfahrern daran teil. Obwohl die meisten Menschen auf dem langen Weg starben, eroberte das 1099 die Stadt Jerusalem. Die christlichen Eroberer gingen dabei brutal vor und die meisten Einwohner der Stadt. Die Kreuzritter gründeten das Jerusalem und weitere christliche Fürstentümer. Für etwa 100 Jahre beherrschten die (Tempelherren, Johanniter, Malteser) das heilige Land. Insgesamt fanden bis 1270 sechs weitere Kreuzzüge statt, um die Kreuzfahrerstaaten zu verteidigen. Nach und nach mussten sich die Eroberer zurückziehen. 1. Warum und wann fanden die Kreuzzüge statt? 2. Weshalb wurden die Ritter „Kreuzritter genannt? 3. Werden heute immer noch Kriege wegen dem Glauben geführt? D. Scheidegger Hergiswil 2017 24 Mittelalter 19. M&U 6.Klasse Redensarten aus dem Mittelalter Aufgabe a) Schreibe in die letzte Spalte, was die Sprichworte heute bedeuten. b) Setze in die Kreise die Nummer des passenden Bildes. Auf dem hohen Ross sitzen. Ritter, die auf grossen, stattlichen Pferden in den Kampf ritten galten als mächtig und einflussreich. Für jemanden eine Bei Turnieren kämpften die Ritter Lanze brechen. um die Gunst einer Edeldame. Beim 3 Kampf zerbrachen oft die Lanzen. Etwas im Schilde Etwas hinter dem Schild verbergen. führen. 3 Etwas auf dem Kerbholz haben. Auf dem Kerbholz wurden Schulden markiert. Es bestand aus zwei Holzlatten, einer für den Schuldner und einer für den Gläubiger. Sich die Sporen Ein Knappe musste sich würdig verdienen. erweisen, den Ritterschlag zu erhalten. 3 Bei Ritterturnieren waren die Jemand in die Schranken weisen. Kampfplätze durch Holzschranken getrennt. Diese durften die Ritter nicht verlassen. Jemanden im Stich Einem durch Messer- oder lassen. Schwertstich verletzten Ritter nicht zu helfen, war ein schweres Vergehen. Fest im Sattel Beim Kampf musste der Ritter so fest sitzen. im Sattel sitzen, dass es dem Gegner nicht gelang, ihn mit der Lanze 3 herauszuheben. Jemandem auf die Wenn die Ritter mit ihrer schweren Füsse helfen. Rüstung vom Pferd stürzten, konnten sie nicht mehr selbst aufsteigen. Es war die Aufgabe des Knappen sie wieder aufzurichten. Jemanden ins Durch das heruntergeklappte Visier Visier nehmen. 3 beobachtet der Ritter seinen Gegner. 1 D. Scheidegger 2 3 Hergiswil 2017 5 p) Ü 6 s) Ü 25 Mittelalter 20. M&U 6.Klasse Die Rolle der Frau im Mittelalter Grundsätzlich galt die Frau im Mittelalter als dem Mann untergeordnet. Die Aufgabe der Frau wurde im Gebären und Grossziehen von Kindern gesehen. Im frühen Mittelalter bildete ein grosser Teil der armen Unterschicht verwitwete und unverheiratete Frauen. Allerdings gab es je nach Stand, dem die Frau angehörte Unterschiede. Die Adelsfrau: Die Adelsfrau hatte von allen Frauen am meisten Rechte. Zwar durfte sie sich nicht in die Regierungsgeschäfte einmischen, es war ihr aber erlaubt, ihren Besitz selbst zu verwalten. So waren in einer adligen Ehe Mann und Frau nahezu gleichgestellt. Besonders in Kriegszeiten, wenn der Mann kämpfen musste, trug die Frau die Verantwortung über den Grundbesitz. Die höfische Dame: Frauen die an Königshöfen lebten, wurden Hofdamen genannt. Zwar drehte sich viel am Hofe um die Dame, sie hatte aber keine Möglichkeit ins Geschehen am Hofe einzugreifen. Mittelalterliche Geschichten von der holden Dame und dem Ritter zeugen noch heute von dieser Einstellung. Eine Hofdame erzog die Mädchen zu vornehmen Damen. Die bäuerliche Frau: Sie war ganz und gar dem Mann unterstellt. Der Mann traf die Entscheidungen, während die Frau sich still zu fügen hatte. Der Mann verrichtete alle schweren körperlichen Arbeiten (Holzschlagen, pflügen etc.). Die Frau kümmerte sich um die Erziehung der Kinder und verwaltete den Hof. Zudem musste sie die gewonnenen Rohstoffe des Hofes verarbeiten z.B. zu Brot, Stoffe, Bier, Butter, Käse etc. Die Nonne: Nonne zu werden war für Witwen und verarmte Frauen oft die einzige Möglichkeit zu überleben. Das Klosterleben war hart, bot aber doch gewisse Vorteile. So genossen Nonnen ein höheres Ansehen, hatten Zugang zu Bildung und waren bekannt für ihre Heilkunst. Auch adlige Frauen wurden zeitweise Nonnen. Teils ist auch überliefert, dass sich Nonnen in die Politik einmischten. Die Pflicht der Nonne lag im gottgefälligen, frommen Leben. D. Scheidegger Hergiswil 2017 26 Mittelalter M&U 6.Klasse Aufgabe a) Ordne die verschiedenen Frauengruppen an der richtigen Stelle zu. Die adelige Frau, die höfische Dame, die Nonne, die Bauersfrau Hinweis: Je höher der Balken, desto mächtiger die Person. Der adlige Mann Der einfache Priester Der Bauer b) Was fällt dir auf? c) Fasse alle Rechte und Pflichten der Frauen jeden Standes zusammen. Rechte Pflichten Die adelige Frau Die höfische Dame Die Nonne Die bäuerliche Frau D. Scheidegger Hergiswil 2017 27 Mittelalter M&U 6.Klasse d) Was denkst du, welche Rolle hat die Frau heute? Gibt es immer noch „Standesunterschiede? D. Scheidegger Hergiswil 2017 28 Mittelalter D. Scheidegger M&U Hergiswil 2017 6.Klasse 29