Arbeitsblatt: Der Richter und sein Henker
Material-Details
Die Rolle des Zufalls, Lückentext
Deutsch
Leseförderung / Literatur
8. Schuljahr
4 Seiten
Statistik
172715
757
3
25.06.2017
Autor/in
Roland Kissling
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Die Rolle des Zufalls Der Zufall spielt in Dürrenmatts Roman eine entscheidende Rolle. Er wächst weit über die übliche Grössenordnung hinaus, wird schon fast zur Regel. Der Handlungsverlauf stellt Bärlach einen Zufall zur Seite, der immer neue Wendungen Enthüllungen erlaubt. Es kommen zwei Arten von Zufall vor: 1. . 2. . Dürrenmatts Zufallskette: . . . . In „Der Richter und sein Henker ist der Zufall zu . geworden. Er übernimmt die Rolle . in einer Welt , welche ja die Welt der Texte Dürrenmatts ist. Kommissar Bärlach ist die Hauptfigur des Romans. Er hält gemäss den Gesetzen der Gattung des Kriminalromans alle Fäden in der Hand. Er ist aber nicht nur Handelnder, sondern auch . Das Verhalten des Kommissars ist sehr : Der Zweck rechtfertigt die Mittel, die er zum Einsatz bringt, nicht. Er kann auch nicht als Vertreter einer höheren Gerechtigkeit vor sich selbst bestehen. Am Ende seines Lebens angelangt sieht Bärlach keine andere Gewinnchance mehr als den gezielten Damit macht er sich nicht nur gegenüber dem Gesetz, sondern auch gegenüber allgemein gültigen . schuldig. Bärlach muss selbst . um es wirkungsvoll zu treffen. Grundfrage des Textes: . Jeder Leser muss diese Grundfrage selber für sich entscheiden! Dürrenmatt .versucht, mit Bärlach das Bild des traditionellen Detektivs „ohne Furcht und Tadel zu zerstören. Der Leser kann sich nur schwerlich mit ihm identifizieren, da er auch wie ein Verbrecher handelt. .zeigt seine These: völlige Skrupellosigkeit, verbunden mit Wohlstand, macht letztlich jedes Verbrechen, jede Handlung möglich. Verantwortlich dafür ist eine Gesellschaft ohne . Vorhanden ist nur noch ein Recht, das die Kleinen Machtlosen bestraft, die Grossen unbehelligt lässt. .zwingt den Leser, sich seiner eigenen moralisch-ethischen Massstäbe zu vergewissern: Wenn er Bärlach Recht gibt, bedeutet das . . Die Rolle des Zufalls Der Zufall spielt in Dürrenmatts Roman eine entscheidende Rolle. Er wächst weit über die übliche Grössenordnung hinaus, wird schon fast zur Regel. Der Handlungsverlauf stellt Bärlach einen Zufall zur Seite, der immer neue Wendungen Enthüllungen erlaubt. Es kommen zwei Arten von Zufall vor: 1. Der detektivische Zufall: „normaler, sich aus einer Situation ergebender Zufall 2. Der deterministische Zufall: „vorbestimmter, zielorientierter, festgelegter Zufall Dürrenmatts Zufallskette: Bärlach findet am Tatort die Revolverkugel Kampf mit Hund Gastmanns und Schuss von Tschanz ermöglicht ballistische Überführung Bärlach überlebt nächtlichen Kampf mit Tschanz und wird auch nicht von Gastmann getötet Zusammentreffen von Tschanz, Gastmann und dessen Diener In „Der Richter und sein Henker ist der Zufall zu einem Prinzip geworden. Er übernimmt die Rolle des Handelnden in einer Welt ohne göttliche Vorsehung, welche ja die Welt der Texte Dürrenmatts ist. Kommissar Bärlach ist die Hauptfigur des Romans. Er hält gemäss den Gesetzen der Gattung des Kriminalromans alle Fäden in der Hand. Er ist aber nicht nur Handelnder, sondern auch Erleidender. Das Verhalten des Kommissars ist sehr problematisch: Der Zweck rechtfertigt die Mittel, die er zum Einsatz bringt, nicht. Er kann auch nicht als Vertreter einer höheren Gerechtigkeit vor sich selbst bestehen. Am Ende seines Lebens angelangt sieht Bärlach keine andere Gewinnchance mehr als den gezielten Rechtsbruch. Damit macht er sich nicht nur gegenüber dem Gesetz, sondern auch gegenüber allgemein gültigen ethisch-moralischen Massstäben schuldig. Bärlach muss selbst das Böse tun, um es wirkungsvoll zu treffen. Grundfrage des Textes: RECHT DES EINZELNEN? GERECHTIGKEIT, DIE FÜR ALLE WAHR WIRD? Jeder Leser muss diese Grundfrage selber für sich entscheiden! Dürrenmatt .versucht, mit Bärlach das Bild des traditionellen Detektivs „ohne Furcht und Tadel zu zerstören. Der Leser kann sich nur schwerlich mit ihm identifizieren, da er auch wie ein Verbrecher handelt. .zeigt seine These: völlige Skrupellosigkeit, verbunden mit Wohlstand, macht letztlich jedes Verbrechen, jede Handlung möglich. Verantwortlich dafür ist eine Gesellschaft ohne verbindlichen Gerechtigkeitsbegriff. Vorhanden ist nur noch ein recht, das die Kleinen Machtlosen bestraft, die Grossen unbehelligt lässt. .zwingt den Leser, sich seiner eigenen moralisch-ethischen Massstäbe zu vergewissern: Wenn er Bärlach Recht gibt, bedeutet das zugleich das Eingeständnis einer vollends ungerechten Welt, der höchstens durch Willkür beizukommen ist.