Arbeitsblatt: Bildbetrachtung zum Christentum

Material-Details

Anhand der Bildbetrachtung von verschiedenen Gemälden erwerben die SuS ein Verständnis über verschiedene Etappen des Christentums. Hier kann Religionsunterricht mit Geschichts- und Kunstunterricht kombiniert
Lebenskunde
Religionslehre / Bibel
8. Schuljahr
3 Seiten

Statistik

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03.08.2017

Autor/in

Arbresha Latifaj
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Bilder zum ChristentumRK S210 FS17 Arbresha Latifaj Die Erschaffung des Menschen von Michelangelo Buonarotti Die Erschaffung Adams. Sixtinische Kapelle in Rom, 1509. Detail aus dem Deckenfresko. Michelangelo begann im Frühjahr 1509 sein grosses Werk in der Sixtinischen Kapelle in Rom. Julius ll. beauftragte ihn, die Decke als Fresko1 auszumalen. Die berühmteste Darstellung innerhalb der Sixtinischen Kapelle ist die Erschaffung bzw. Beseelung Adams und gehört zu einem Zyklus von neun Fresken, welche vom ersten Schöpfungstag bis hin zu Noah reichen (Gen 19). Auf dem Bild ist rechts Gott zu sehen. Er schwebt dem liegenden Adam entgegen und wird dabei von Engeln getragen. Es umhüllt sie der majestätisch rote Weltenmantel, welcher in seiner Rundung die Ganzheit der Welt und die Engel als den Hofstaat beschreibt. Mit seinem linken Arm umfängt Gott eine junge, hübsche Frau. Diese hält Gott am Arm fest, um ihm die Bewegung des ausgestreckten rechten Armes zu ermöglichen, mit dem er Adam zum Leben erweckt. Bei der Frau handelt es sich wahrscheinlich um „sophia (die Weisheit), denn die Weisheit wird als Geschöpf Gottes bezeichnet, welches bei der Schöpfung dabei ist (Jesus Sirach 24, 19). Gott ist im Unterschied zu allen anderen Figuren der Sixtinischen Decke niemas nackt, er trägt stets ein rosa Gewand und konzentriert sich auf den entscheidenden Augenblick der Berührung Adams. Dieses ausdrucksstarke Fresko stellt eine den Schöpfungsakt dar, lässt aber den eigentlichen Augenblick der Schöpfung bzw. der Beseelung als Geheimnis zurück, denn die Finger berühren sich nicht. Adam liegt entspannt auf dem grün, blau und braun gehaltenen Boden, den Farben seiner Welt, während der weite angedeutete Himmel ihn von Gott trennt. Im Unterschied zur aktiv wirkenden Hand Gottes widerspiegelt die Handhaltung Adams den empfangenden, passiven Charakter des Schöpfungsvorgangs.2 1 Fresko: aus ital. fresco „frisch; ein Bild, welches auf die frisch verputzte, noch feuchte Wand gemalt wird 2 Quelle: Reinert, Andreas. 2011. Biblische Bilder im Religionsunterricht: 24 Kunstwerke zum Alten und Neuen Testament. Seelze: Friedrich Verlag Bilder zum ChristentumRK S210 FS17 Arbresha Latifaj Bildbetrachtung Die Schülerinnen und Schüler sollen durch eine bildimmanente Interpretation einen Zugang zum Bild finden. Dies kann in sechs Schritten geschehen: 1. Die spontane Wahrnehmung – Was sehe ich? Die SuS erhalten je drei weisse Zettel, betrachten das Bild an der Wandtafel, schreiben auf, was sie sehen und wie das Bild auf sie wirkt und hängen die Zettel zum Bild. 2. Einfache Bildanalyse – Wie ist das Bild gemacht? Die SuS entdecken schrittweise die Komposition des Bildes. Dabei achten sie sich auf den Aufbau des Bildes (Wie viele Menschen sind zu sehen? Wie sind diese positioniert?), Linienführung, Perspektive, Fläche und Raum, Formen und Farben, Hell/Dunkel, Licht/Schatten 3. Resonanz beim Betrachter – Was löst das Bild in mir aus? Aufgrund der Bildanalyse prüfen die SuS noch einmal die Wirkung des Bildes. Welche Gefühle und Assoziationen weckt das Bild? Welche Stimmung erzeugt es? Welche Fragen löst es aus? Und wodurch entsteht diese Wirkung? – Hierzu erhalten die SuS gelbe Zettel, auf denen sie ihre Assoziationen aufschreiben und zum Bild hängen. 4. Inhalt des Bildes – Was stellt das Bild dar? Motiv im Plenum besprechen, evtl. Bibeltext zum Bild (Gen 1.27, Gen 2.7). Warum berühren sich die Zeigefinger nicht? Was sagt das Bild aus? 5. Identifikationsversuche – Wo bin ich im Bild? Mit welcher Gestalt kann ich mich am ehesten identifizieren? Warum? Welche Geste, welche Konstellation, welcher Raumeindruck wirken auf mich? Warum? 6. Kreative Arbeit mit dem Bild – Was lässt sich aus dem Bild machen? Aufgrund der Interpretation und Bedeutung des Bildes neue Bilder gestalten oder schon bestehende vergleichen.3 3 Quelle: Neuausgabe/leseprobe_9783466371013.pdf Bilder zum ChristentumRK S210 FS17 Arbresha Latifaj Diese Bildbetrachtung kann entweder in der Klasse gemacht werden oder als Einzelarbeit. Wählt man die Form der Einzelarbeit, so können die SuS je ein Bild aus dem Christentum auswählen und dies so bearbeiten. Die SuS bereiten die Bilder für eine Präsentation vor. In dieser beschreiben sie das Bild oder lassen es zuerst von ihren Mitschülern beschreiben. Anschliessend erklären sie anhand eines selbstgeschriebenen Textes (aufgrund von Recherchen), wo und wie das Bild in der Geschichte des Christentums reinpasst. Am Schluss entsteht aus allen Beiträgen ein „ChristentumPortfolio, in dem das Christentum anhand von Bildern und Texten beschrieben ist. Weitere mögliche Bilder: „Das letzte Abendmahl „Sündenfall und Vertreibung aus dem Paradies Leonardo da Vinci Michelangelo Buonarotti Mk 14,1225, par. Mt 26,1730; Lk 22,720; Joh Gen 3,124 13,126 „Die Taufe Christi Piero della Francesca Mk 1,911 par. Mt 3,1317; Lk 3,2122; Joh 1,3234 „Die Kreuzigung Jesu Matthias Grünewald Mk 16,141, Mt 27,3156; Lk 23,3249; Joh 19,16 37