Arbeitsblatt: Schuluniformen
Material-Details
Wie denken die Schülerinnen und Schüler über die Einführung einer Schuluniform in der Schweiz.
Deutsch
Gemischte Themen
8. Schuljahr
2 Seiten
Statistik
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19.03.2008
Autor/in
Marco Dörig
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Schuluniformen sind auch im Linthgebiet ein Thema Freiwillig eine Schuluniform tragen – warum nicht? Denn kostspieliger Markenkult und immer knappere Outfits werden nicht nur von den Lehrern zunehmend als Problem empfunden. Ein Vorbild auch für Schüler im Linthgebiet? Diese Basler Schulklasse will in Zukunft eine Schuluniform tragen. (Pino Covino) Die 14-jährigen Schülerinnen und Schüler der öffentlichen Weiterbildungsschule (WBS) Leonhard in Basel machen es vor: Statt in knallenge Minis, sündhaft teure Markenjeans oder freizügige Tops wollen sie sich eine Zeitlang in eine Schuluniform zwängen. Im Herbst starten sie auf eigenen Wunsch ein schweizweit einmaliges Projekt. Angesagt ist aber nicht Sack und Asche: Fünf Schweizer Designer überlegen sich, wie man die Einheitskleidung chic und klassisch zugleich gestalten könnte. Hintergrund der aussergewöhnlichen Aktion ist die Tatsache, dass Jugendliche immer häufiger über ihren finanziellen Verhältnissen leben und teils massiv verschuldet sind. Laut einer Studie der Uni Zürich geben 23,2 Prozent der Berufsschüler und 20,1 Prozent der Gymnasiasten zu, Schulden zu haben. Neben trendigen Handys und MP3-Playern schlagen insbesondere teurer Modefummel und Markenkleider negativ zu Buche. Schuluniformen sollen der bizarren Markenkonkurrenz auf dem Pausenplatz nun einen Riegel schieben. Projektleiter Reno Sami von max.money, einer nationalen Präventionskampagne rund ums Thema Geld und Jugend, erhofft sich dabei Signalwirkung fürs ganze Land: «Ziel ist es, möglichst viele Klassen in der Schweiz zum Tragen von Uniformen zu bewegen und eine Diskussion anzuregen.» Skepsis und Zustimmung Auch im Linthgebiet verfolgt man das Basler Projekt mit Interesse. Für Felix Hof von der Beratungsstelle Rapperswil-Jona trifft das Thema «Schuluniform» einen wunden Punkt. «Auch bei uns sind viele Jugendliche in exquisiter Bekleidung unterwegs», hat er festgestellt. Marken-Jeans und Boxershorts bei den Burschen und sehr freizügige Tops und Hosen bei den Mädchen sorgen für Gesprächsstoff. «Schuluniformen als Idee der Jugendlichen finde ich gut», sagt Hof. Er wolle die Lehrer dazu ermuntern, diese Diskussion aufzunehmen. Man könnte das Thema auf eine neue Art angehen und sich beispielsweise überlegen, wie Schüler ihre Schuluniformen in einem Schneideratelier selber kreieren könnten. Auch Thomas Rüegg, Präsident des Primarschulrates Jona, beobachtet das Schulprojekt mit Interesse. Allerdings sieht er an den Schulen derzeit keinen Handlungsbedarf. «Die Mode ist schon seit Jahrzehnten ein Thema an den Schulen. Früher waren es die langen Haare, heute das coole Outfit, das zu Reden gibt», hat Rüegg festgestellt. Das Projekt in Basel lasse sich wegen der unterschiedlichen Demographie ohnehin nicht auf die Situation im Linthgebiet adaptieren, ist er überzeugt. Die massgebenden Peer-Groups (Gruppen Gleichaltriger) als Trendsetter würden sich vorwiegend in der Freizeit treffen, und da habe die Schule ohnehin keinen Einfluss. Ausserdem sei die Bekleidung der Jugendlichen ein Thema, das im Elternhaus und nicht an den Schulen behandelt werden müsse. Akzeptanz wächst Gespalten ist die Meinung auch in der Schweizer Bevölkerung. Erst kürzlich lehnte die Luzerner Regierung einen SVP-Vorstoss zur Einführung von Uniformen ab. Die Schuluniform habe hierzulande weder Tradition noch Berechtigung, schrieb die Regierung dazu. Differenzierter sieht man das in der Bevölkerung: Eine Umfrage der Internet-Plattform Zisch ergab eine knappe Mehrheit von 52,3 Prozent für die Uniform. Ähnliches hatten bereits frühere Befragungen in verschiedenen Landesteilen ergeben. Auftrag: Deine Stellungnahme Was hältst du von der Idee, eine Schuluniform an unserer Schule einzuführen. Formulier deine Meinung, indem du Vor- und Nachteile gegeneinander abwägst und am Schluss deine persönliche Entscheidung für oder gegen Schuluniformen fällst.