Arbeitsblatt: Absolutismus
Material-Details
Schülerdossier Absolutismus
Geschichte
Neuzeit
7. Schuljahr
21 Seiten
Statistik
173688
1935
97
17.08.2017
Autor/in
Kevin Sieber
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
LÉtat – cest moi! Schülerdossier zum Thema Absolutismus Fach Geschichte Dossier Absolutismus INHALT Lernziele .2 Gesellschaftsstrukturen 3 Der König wird Alleinherrscher 4 Aussenpolitik 7 Merkantilismus . 10 Ludwig XIV. . 12 Bildvergleich – Ludwig XIV 13 Versailles . 17 Kommunikation und Medien . 20 1 LP: K. Sieber Fach Geschichte Dossier Absolutismus LERNZIELE Wissensziele: Du kannst den Aufbau der Ständeordnung des Mittelalters erläutern und Unterschiede und Gemeinsamkeiten zur Gesellschaftsordnung zur Zeit des Absolutismus nennen. Du verstehst, was hinter den beiden Aussagen „LEtat cest moi! – Der Staat bin ich! und „Ein Gesetz, ein Recht, ein Glaube! steht. Du kannst fünf Merkmale des Absolutismus aufzählen. Du kannst das Säulen-Modell erklären. Du weisst, dass Frankreich während der Regierungszeit Ludwig XIV. in verschiedene Kriege involviert war und was dies für Frankreich und dessen Bevölkerung bedeutete. Du kennst grundlegende Geschehnisse aus dem Leben Ludwigs XIV. Du weisst, für was das Schloss in Versailles gebaut wurde. Du kannst die Kommunikationslage zur Zeit des Absolutismus mit der heutigen vergleichen und Vor- und Nachteile der heutigen Medien erläutern. (Du kannst nachvollziehen, dass die Französische Revolution durch den Absolutismus ausgelöst wurde (soziale Ungleichheit). nicht Prüfungsstoff) Methodenziele (Arbeitskompetenzen/Grundfertigkeiten): Du kannst verschiedene Karten miteinander vergleichen und erkennst, welche Gebiete neu erobert wurden. Erkenntnisziele: Du erkennst, dass sich die Grenzen von Frankreich seit dem Tod Ludwigs nicht mehr stark verschoben haben. Du erkennst, dass auch noch heute Zölle auf Produkte erhoben werden. Du erkennst, dass Bilder eine Botschaft tragen. 2 LP: K. Sieber Fach Geschichte Dossier Absolutismus GESELLSCHAFTSSTRUKTUREN Ständegesellschaft des Mittelalters: Aufbau der Gesellschaft zur Zeit des Absolutismus: 1.Stand: Klerus (Geistliche) 2. Stand: Adel 3. Stand: Bürger und Bauern Vergleiche die beiden Gesellschaftspyramiden. Was bleibt, was verändert sich? Definition Absolutismus: Der Absolutismus oder die absolute Monarchie war die vorherrschende Regierungsform in Europa im 17. Und 18. Jahrhundert. So kam es, dass diese ganze Epoche als Absolutismus bezeichnet wurde. „Der absolute Monarch galt als über dem Recht, jedenfalls als über den Gesetzen stehend. Er vereinigte in sich alle Staatstätigkeiten: Gesetzgebung, Verwaltung, Rechtsprechung, militärische Gewalt. Legitimiert wurde der König bzw. der Absolutismus durch Gottesgnadentum. 3 LP: K. Sieber Fach Geschichte Dossier Absolutismus DER KÖNIG WIRD ALLEINHERRSCHER Stärkung der Königsmacht Schon im Mittelalter hatte Frankreich einen König. Seine Macht war aber gering. Wenn er in den Krieg zog, war er auf die Hilfe der Adeligen angewiesen. Einnahmen bezog er nur von den Bauern, die auf seinem Privatland lebten. Seit dem 13. Jahrhundert aber versuchten die Könige von Frankreich, ihre Macht zu verstärken und die kriegslustigen adeligen Herren zu zähmen. Dazu waren sie auf Soldaten angewiesen. Sie begannen daher, ein stehendes Heer aufzubauen: ein Heer aus Söldnern, das ihnen ständig zur Verfügung stand. Um die Soldaten bezahlen zu können, reichten die Abgaben der Bauern, die auf dem Privatland des Königs lebten, nicht aus. Daher begann der König, von allen Bewohnern Frankreichs Steuern zu erheben. Auch liehen ihm die reichen Kaufleute in den Städten Geld aus. Beamte und Gesetze Der König begann auch, Gesetze zu erlassen, die für alle Bewohner Frankreichs galten. Ebenso erhob er den Anspruch, nur er dürfe über die Franzosen Gericht halten. Da er aber nicht überall persönlich Gericht halten und Steuern einziehen konnte, setzte er Beamte ein. Ihre Entschädigung bezogen diese aus den Steuergeldern. Unterstützung des Königs Die Städte unterstützten den König, weil sie sich von einer starken Königsmacht Frieden und Ordnung erhofften. Auch für die Bauern war es wichtig, dass die ständigen Kriege im Land endlich aufhörten. Seit der Reformation war auch die katholische Kirche auf den König angewiesen. Auch in Frankreich hatten sich nämlich protestantische Gemeinen gebildet. Die katholische Kirche hoffte, der König würde die Ausbreitung des Protestantismus verhindern oder sogar die Protestanten (in Frankeich Hungenotten genannt) mit Gewalt zur katholischen Kirche zurückführen. Widerstand Dagegen wehrten sich die Adeligen für ihre Rechte. Aus diesem Grund dauerte es etwa 400 Jahre, bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts, bis die Könige ihr Ziel erreicht hatten. Um den Zorn der Adeligen über ihre verlorenen Rechte zu besänftigen, liess ihnen der König viele Vorrechte. Sie behielten ihren Grundbesitz und bezogen weiterhin die Abgaben der Bauern, die darauf lebten. Sie mussten keine Steuern bezahlen. Sie allein durften in die Armee Offiziere werden. Viele Adelige zogen an den Hof des Königs, liessen es sich dort wohl sein und hofften auf ein königliches Geschenk oder ein königliches Amt. 4 LP: K. Sieber Fach Geschichte Dossier Absolutismus Nenne fünf Merkmale des Absolutismus Worauf stütz sich die Herrschaft des absolutistischen Königs? König Beamte (Minister/Intendanten) Einheitliche Kirche Stehendes Heer Untertanen: 1.Stand Klerus (Privilegien) 2.Stand Adel (Privilegien) 3.Stand Bürger und Bauern (Steuerlast) 5 LP: K. Sieber Fach Geschichte Dossier Absolutismus Was bedeuten folgende Aussagen: „LEtat cest moi! – Der Staat bin ich! „Ein Gesetz, ein Recht, ein Glaube! 6 LP: K. Sieber Fach Geschichte Dossier Absolutismus AUSSENPOLITIK Das schnelle Bevölkerungswachstum und die steigenden Einnahmen der Regierung machten es möglich, ein Heer mit zunächst 45.000 und später mit 480.000 Mann aufzustellen. Diese Armee war nötig, um die außenpolitischen Ambitionen des Königs zu befriedigen. In der Regierungszeit Ludwigs XIV. beteiligte sich Frankreich an mehreren Kriegen: Devolutionskrieg gegen Spanien (1667-1668) Krieg gegen Holland (1672-1678) Krieg gegen die Liga von Augsburg (1689) Spanischer Erbfolgekrieg (1702-1713). In Folge dieser Kriege wurde das Territorium Frankreichs vergrößert: Roussillon, Artois, Flandern, Burgund, Franche-Comté, Elsass wurden jetzt französisch. Karte von 1660: 7 LP: K. Sieber Fach Geschichte Dossier Absolutismus Karte von 1715: Karte von heute: 8 LP: K. Sieber Fach Geschichte Dossier Absolutismus Vergleiche die drei Karten miteinander. Was fällt dir auf? 9 LP: K. Sieber Fach Geschichte Dossier Absolutismus MERKANTILISMUS Wie funktionierte der Merkantilismus? Der Bau von Versailles, das teure Hofleben und hohe Kriegskosten liessen die Staatsausgaben enorm ansteigen. Der König brauchte dringend neue Einnahmequellen. Sein Finanzminister Jean Baptiste Colbert schlug ihm daher verschiedene Gesetzänderungen vor, die die Wirtschaft ankurbeln, den Handel fördern und dadurch die Steuereinnahmen steigern sollten. Colbert überlegte sich: Um die einheimischen Unternehmer zu unterstützen, müssen sie vor ausländischer Konkurrenz geschützt werden. Gleichzeitig sollten sie Zugang zu billigen Rohstoffen aus dem Inland und den Kolonien haben. Der Staat sollte zudem dafür sorgen, dass die französischen Fertigprodukte im Ausland preisgünstig verkauft werden können. So belegte der französische Staat die Einfuhr von Fertigwaren und die Ausfuhr von Rohstoffen mit hohen Zöllen. Umgekehrt wurden der Import von Rohstoffen und der Export von Fertigprodukten erleichtert. Zusätzlich unterstützte der Staat Unternehmer, wenn diese eine Manufaktur eröffneten. In der Folge entstanden in Frankreich unzählige Spinnereien, Webereien und Betriebe, die Metall und Leder verarbeiteten. Folgen des Merkantilismus: Die Wirtschaftsform, wie sie unter Colbert und Louis XIV. entstand, nennt man Merkantilismus. Dank des Merkantilismus gelang es, die Staatseinnahmen innerhalb weniger Jahre zu verdoppeln. Doch gleichzeitig wurde die Ungleichheit in der französischen Gesellschaft verstärkt. Am meisten litt die Landbevölkerung, die 90 Prozent der französischen Bevölkerung ausmachte. Sie musste bereits hohe Abgaben an die Grundherren leisten. Dazu kam nun die Politik von Louis XIV. Er förderte einseitig die Unternehmer mit ihren Manufakturen und die Kaufleute, die Waren exportierten. Die Bauern hingegen mussten gemäss den neuen Gesetzten ihre Produkte zu billigen Preisen im Inland verkaufen. Während Arbeiterfamilien so billiger zu ihrem Brot kamen, verloren die Bauern einen guten Teil ihres Einkommens. Missernten und Kriegsverwüstungen verschlimmerten die Lage der Menschen auf dem Land. Es kam zu Hungersnöten, viele Menschen verliessen ihre Dörfer. So wuchs die Unzufriedenheit mit der Regierung vor allem auf dem Land. Gegend Ende des 18. Jahrhunderts entluden sich die Spannungen in gewaltsamen Revolten gegen Steuerbeamte und andere Vertreter des Staates. Damit kündeten sich die grossen gesellschaftlichen Veränderungen der Französischen Revolution an. Was ist vom Merkantilismus übrig geblieben bis heute? Bis heute vorhanden abgeschafft Heute aktiver Handel mit Rohstoffen und Waren, über die ganze Welt verteilt 10 LP: K. Sieber Fach Geschichte Dossier Absolutismus Die Wirtschaftspolitik im absolutistischen Frankreich Steigende Staatsverschuldung wegen - Finanzminister Colbert Wirtschaftsform: - - Massnahmen: - - - - Zusätzliche Massnahmen: - - Folgen: - - 11 LP: K. Sieber Fach Geschichte Dossier Absolutismus LUDWIG XIV. Fronde Ludwig XIV. war schon 1643, im Alter von fünf Jahren, König von Frankreich geworden, da sein Vater früh starb. Weil er noch so jung war, um die Regierungsgeschäfte zu übernehmen, führte ein Minister die Staatsgeschäfte für ihn. In der Nacht vom 5. auf den 6. Januar 1649 flüchtete die Königin von Frankreich, Witwe des verstorbenen Ludwigs XIII., heimlich mit ihrem noch minderjährigen Sohn, dem zehnjährigen König Ludwig XIV., aus Paris. Teile des Adels und des städtischen Bürgertums rebellierten gegen den mächtigsten Mann Frankreichs, den verhassten italienischen Kardinal Mazarin, der als Erster Minister gemeinsam mit der Königin die Regierungsgeschäfte für den minderjährigen König führte. Die Aufständischen nannten sich nach einem Spielzeug „la fronde (die Schleuder). Sie forderten den Verzicht auf ständige Steuererhöhungen, die stärkere Kontrolle der königlichen Gesetze durch die Parlamente und die Rückgabe verschiedener Rechte, die die Könige und ihre Minister ihnen in den letzten Jahrzehnten genommen hatten. Heiratspolitik Mit 22 Jahren hatte Ludwig die Tochter des spanischen Königs, Maria Theresia, geheiratet. Er hatte sie zuvor nie gesehen. Die Heirat war von den beiden Eltern und Ministern veranlasst worden, und zwar aus rein politischen Gründen. Frankeich erhoffte, die spanische Königsfamilie würde bald einmal aussterben, so dass Ludwig als Gatte einer spanischen Prinzessin Spanien erben könnte. Der spanische König versprach sich von dieser Ehe gute Beziehungen zu Frankreich, mit dem er bis dahin meistens Krieg geführt hatte. Nachdem Maria Theresia einem Prinzen das Leben geschenkt und damit ihre Pflicht erfüllt hatte, vernachlässigte der König sie völlig und hielt sich eine Anzahl von Mätressen (Freundinnen), von denen er zahlreiche Kinder bekam. Insgesamt besass Ludwig sechs eheliche Kinder und elf Unehelich mit vier verschiedenen Frauen. Ludwig XIV. als Sonnenkönig Im Jahre 1661 übernahm Ludwig XIV. mit 23 Jahren selbst die Regierung. Zu Beginn seiner Herrschaft hatte sich Ludwig die Sonne als Königliches Sinnbild ausgesucht: so wie die Sonne den Planeten durch ihre Strahlen Licht gibt, so sollten von ihm alle Macht und Ordnung ausgehen. Ludwig liess das kleine Jagdschloss seines Vater in Versailles von 1661-1689 zu einem riesen Schloss mit Gartenanlage umbauen. Ab 1682 lebte er nur noch in Versailles. Die Hofkultur wurde ganz auf die Person des Herrschers zugeschnitten. Zum Symbol für dessen herausragende Stellung wurde sein prunkvolles Auftreten. Der König förderte Künste und Wissenschaften, was eine Blütezeit der französischen Kultur zur Folge hatte. Ludwig galt als gebildet, zeigte eine starke Willenskraft, jedoch auch eine grosse Portion Egozentrik. 12 LP: K. Sieber Fach Geschichte Dossier Absolutismus BILDVERGLEICH – LUDWIG XIV. Herrscherbild König Ludwigs XIV. Gemälde von Rigaud 1701 2.77 x 1.94 Zu Zeiten Ludwigs in Versailles (heute im Louvre, Paris) Englischer Dichter W.M. Thackeray (1811-1863) zeichnete eine Karikatur auf den Sonnenkönig 13 LP: K. Sieber Fach Geschichte Dossier Absolutismus Vergleiche die beiden Bilder. Beschreibe, wie Ludwig jeweils auf dich wirkt Gemälde Karikatur Weshalb hat sich Ludwig XIV. auf dem Gemälde so dargestellt? Was will der W.M. Thackeray mit seiner Karikatur aussagen? Beide Bilder enthalten Botschaften Jedes Bild enthält eine Botschaft Wann sind die beiden Bilder entstanden? Könnte dies einen Einfluss haben? 14 LP: K. Sieber Fach Geschichte Dossier Absolutismus Bildinterpretation 1. Autor und Auftraggeber nennen, zeitliche Zuordnung 2. Sprachliche Benennung der Bildelemente Was siehst du? (kein historisches Wissen) Bildelemente: Mimik, Gestik, Posen, Linien, Farben, Formen, Relationen 3. Bedeutung Was bedeuten die einzelnen Bildelemente z.B. Zepter steht für Macht 4. Interpretation Wofür steht das Bild? (Evtl. ist spielt der Maler oder die Auftraggeber eine wichtige Rolle) Welche Aussage macht das Bild im geschichtlichen Zusammenhang? An wen richtet sich der Künstler? Welche Absicht verfolgte der Künstler? Wo und wie wurde das Bild präsentiert? Wie interpretierten Zeitgenossen die Darstellung? Gemälde: Karikatur: Autor/Auftraggeber/ Zeit Bildelemente beschreiben Bedeutung 15 LP: K. Sieber Fach Geschichte Dossier Absolutismus Interpretation 16 LP: K. Sieber Fach Geschichte Dossier Absolutismus VERSAILLES Mit 23 Jahren übernahm Ludwig XIV. selbst die Regierung. Im gleichen Jahr fand eines der grössten gesellschaftlichen Ereignisse der Zeit statt: die Einweihung des Schlosses von Nicolas Fouquet. Dieser hatte sich als Finanzministers Mazarins schamlos auf Staatskosten bereichert und sich ein prachtvolles Schloss bauen lassen. Durch die pompöse Einweihungsfeier wollte er sich dem jungen König als neuen Minister empfehlen. Ludwig empörte sich über diese Anmassung. Drei Wochen später liess er ihn verhaften. Die Baumeister aber beauftragte er, für ihn selbst ein Schloss zu bauen, welches das Schloss Fouquets in jeder Hinsicht übertreffen sollte. Ludwig XIV. entschied sich für den Ausbau eines kleinen Jagdschlosses seines Vaters nahe dem Dorf Versailles, 20 Kilometer von Paris entfernt. Von 1661 bis 1689 waren bis zu 36 000 Arbeiter in Versailles beschäftigt. Nicht wenige von ihnen starben am Sumpffieber, der Malaria. 1682 siedelte der gesamte Hof von Paris nach Versailles über. Bis zu seinem Tod 1715 liess Ludwig XIV. das Schloss ständig erweitern. Dies kostete natürlich viel Geld. Geometrischer Mittelpunkt und zentraler Schauplatz der gesamten Anlage war das Schlafzimmer des Königs, welches in der Mitte des Zentralbaus nach Osten zur Stadt hin lag. Wenn die aufgehende Sonne in das königliche Schlafzimmer schien, sollte von dort aus das höfische Leben seinen Ausgang finden und er Staat regiert werden. Zu Beginn seiner Herrschaft hatte sich Ludwig die Sonne als Königliches Sinnbild ausgesucht: so wie die Sonne den Planeten durch ihre Strahlen Licht gibt, so sollten von ihm alle Macht und Ordnung ausgehen. Überall war das Symbol der Sonne zu finden: am Hofgitter, in den Appartements und im Park. Auch auf Bildern liess Ludwig sich als Sonnenkönig darstellen. Im Westen des Schlosses entstand eine riesige Gartenanlage mit Springbrunnen, Wasserfällen und langen Kanälen, Entwässerungsgräben von 170 Kilometer Länge sollten die Sümpfe trockenlegen. Arbeiter rissen ganze Dörfer ab, um Platz für die Kanäle zu schaffen. Skulpturen römischer Helden und Götter säumten die Alleen. Um die Wasseranalage zu versorgen wurde Wasser über komplizierte Leitungen und Pumpstationen aus der Seine herbeigeleitet. Am Hof und in der unmittelbaren Umgebung lebten etwa 12 000 Menschen: -4000 Hofbeamte, Hofdamen (ausschliesslich adeliger Herkunft) und Diener -7000 Soldaten und Offiziere -1000 Angehörige der Staatsverwaltung (Sekretäre, Schreiber) -dazu Gäste, Künstler und Gesandte aus dem Ausland. Die Unterhaltungskosten für den Hof betrugen pro Jahr zwischen 6 und 10 Millionen Pfund, darin inbegriffen die zahlreichen Theateraufführungen, Feuerwerke, Festessen und Bälle. 17 LP: K. Sieber Fach Geschichte Dossier Absolutismus Von 1682 an wohnte der König ausschliesslich in Versailles, nachdem er früher abwechslungsweise in Paris und in den kleineren Schlössern gelebt hatte. Möglichst viele Vertreter des Hochadels sollten auf Wunsch des Königs im Schloss wohnen. In seiner unmittelbaren Nähe konnte Ludwig nämlich seine adligen Gegner besser kontrollieren. Wer nicht am Hof anwesend war, der zähle für ihn nicht. So mussten immer mehr Adlige an den Hof ziehen, sollten sie ihren Einfluss nicht ganz verlieren. Im Adligen mussten sich mit kleinen Wohnungen zufrieden geben, die als qualvoll eng beschrieben wurden. Die 580 Meter lange Gartenfassade sollte den Höflingen, die sich im grossen Spiegelsaal und in den Gärten tummelten und vergnügten, die überlegene Königsmacht vor Augen führen. Doch die Hoffeste waren für die Beteiligten kein reines Vergnügen, denn zahlreiche Etikette musste beachtet werden. In der nächsten Nähe des Königs durften sich nur diejenigen aufhalten, die ihre adlige Herkunft bis ins 14. Jahrhundert nachweisen konnten. Immer dienten die Feste dazu, das Ansehen des Königs zu erhöhen, der stets im Mittelpunkt der Veranstaltung stand. Der König selbst erstellte die strengen Kleiderordnungen für diese Veranstaltungen. Um die teure Garderobe bezahlen zu können, mussten sich die Höflinge oft hoch verschulden. Aber niemand konnte den Hof verlassen ohne Ruf und finanziellen Ruin zu riskieren. Warum wählte Ludwig die Sonne als Symbol seiner Herrschaft? Welche Wirkung erzielt die Schlossanalage? Welche Funktionen sollte das Schloss erfüllen? 18 LP: K. Sieber Fach Geschichte Dossier Absolutismus Warum wird Versailles als Symbol für die Machtentfaltung Ludwigs XIV. bezeichnet? 19 LP: K. Sieber Fach Geschichte Dossier Absolutismus KOMMUNIKATION UND MEDIEN Ordne die folgenden Begriffe dem Absolutismus oder der heutigen Zeit zu: Absolutismus Heutige Zeit Flugblätter, Fernseher, Internet, Intendanten (Vertreter), schlechte Verkehrswege, Antwort innerhalb kurzer Zeit, Volk geht nach Versailles, Präsident geht zum Volk Womit „warb Ludwig XIV. für sich? Womit werben heutige Präsidenten für sich? Was sind Vor- und Nachteile der heutigen Medien? Vorteile: Nachteile: 20 LP: K. Sieber