Arbeitsblatt: Geschichte: Begriffe Lehenstheorie

Material-Details

Geschichte zur Erklärung der Begriffe des Gesellschaftssystems im Mittelalter. (Schweiz)
Geschichte
Schweizer Geschichte
5. Schuljahr
2 Seiten

Statistik

175490
465
4
23.10.2017

Autor/in

Zarina Laager
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

Downloads Arbeitsblätter / Lösungen / Zusatzmaterial

Die Download-Funktion steht nur registrierten, eingeloggten Benutzern/Benutzerinnen zur Verfügung.

Textauszüge aus dem Inhalt:

Siegfried erklärt die wichtigsten Begriffe Hallo, ich bin Siegfried. Ich bin ein junger Bauernsohn. Meine Familie ist sehr arm. Das ist auch der Grund weshalb ich so früh (ich bin 13 Jahre alt) von daheim weggezogen bin und nun Arbeit suche. Zuerst wollte ich Land „mieten oder man sagt auch pachten, um einen kleinen eigenen Betrieb aufzumachen, aber dafür reichte mein Erspartes bei Weitem nicht. Ich lebe in der Zeit des Mittelalters, da sieht alles ganz anders aus als bei euch. Weil ich nicht adelig bin, gehöre ich zur untersten Gesellschaftsschicht (1. Stufe). Man nennt uns auch Hintersassen. Wir sind meist Bauern oder Handwerker und sehr arm. Manch einer von uns Hintersassen hat es aber auch geschafft, etwas mehr zu verdienen als ein normaler Bauer – meistens schaffen es die Kaufleute oder Händler. Adelig werden sie deshalb aber nicht. Adelig ist man von Geburt an, oder man ist es nicht. Alle der 3. Stufe sind adelig. Adelige gibt es aber schon ab der 2. Gesellschaftsstufe. Diese nennen sich Aftervasallen und sind z.B. Vögte mit ihren Familien. In die 2. Stufe gehören aber auch Äbte und Ritter. Beides ist man nicht von Geburt an. Äbte sind geistliche, was bedeutet, dass sie ein Amt in der Kirche haben. Je „höher die Stufe, desto reicher sind die Leute in der Regel. Sie haben auch mehr Rechte und so mehr Chancen aufzusteigen und so richtig Karriere und Geld zu machen. Um noch bei den Vögten zu bleiben: das sind meist die Leute, die Lehen weiterverleihen. Was Lehen sind? Ich merke, du bist wirklich von morgen Das ist bei uns so alltäglich, dass ich nicht daran gedacht habe, das zu erklären. Unser ganzes System ist darauf aufgebaut. Es nennt sich Feudalismus. Nun, wo soll ich anfangen? Ich lebe in einem Gebiet, dass mit vielen anderen Orten zusammen in deiner Zeit „Schw ähm, wie nennt ihr das nochmals? Ah genau: „Schweiz sagt ihr dem heute. Wir haben noch keinen Namen dafür. Zu meiner Zeit gibt es nämlich gleich 2 Kaiser, die sich dieses Gebiet teilen. Aber nicht nur dieses, sie herrschen über noch viel mehr Land. Und weil das viel zu gross ist, als dass sie alleine alles kontrollieren könnten, verleihen sie das Land an ihre Untertanen. Zuerst teilen sie es in grosse Regionen auf und geben es den Kronvasallen, also z.B. den Herzögen weiter. Die Herzöge geben dem Kaiser dafür Geld und Schutz im Gegenzug. Das Gebiet in dem ich wohne gehört momentan den Herzögen von Zähringen. Diese verleihen das Land in kleineren Stücken weiter an Aftervasallen und das sind eben beispielsweise Vögte. Der Vogt verdient Geld damit, dass Bauern sein Land bewirtschaften und ihm Steuern bezahlen müssen. Das Land, das der Vogt unserer Ortschaft mir vermieten wollte war viel zu teuer für mich. Wie gesagt, ich bin sehr arm. Weshalb ich so arm bin und mir nicht einmal Land leisten kann? Nun, das ist eine traurige Geschichte. Mein Bruder, Gotthelf, ist einiges älter als ich. Er trinkt manchmal über den Durst hinaus Bier. Vor einigen Jahren hat er es aber sehr übertrieben, aus Kummer, weil wir gerade eine schlimme Zeit durchmachten, da wir eine schlechte Ernte hatten und hungern mussten. Da klaute er den Nachbarn im Rausch 3 Schafe. Diese waren sehr wütend und wollten sich Recht schaffen. Bei uns gibt es keine „Polizei oder wie ihr dem sagt. Bei uns gibt es nur den Vogt der, wenn er will, dem einen oder anderen zu Recht verhilft. Unser Vogt ist aber ziemlich faul und mag uns sowieso besser als die Nachbarn. So haben sie eine Fehde begonnen. Sie haben uns Kühe gestohlen. Meine Eltern verstanden das natürlich gar nicht, vor allem, weil die wertvoller sind, als die Schafe, die Gotthelf gestohlen hatte. Deshalb haben sie ihnen wieder etwas gestohlen und so weiter. Nun, so herrscht seit einiger Zeit ein Nachbarkrieg zwischen uns und denen. Diesen ständigen Rachen, die hin und hergehen sagt man Fehde. Nebst diesen Fehden gibt es aber noch Ritterzüge, die man auch Fehde nennt. Manche Ritter überfallen uns arme Leute und unseren Vogt grundlos und ziehen zusätzliches Geld und Essen ein. Da kommt der Vogt ins Spiel und muss zum Rechten schauen und seine Ritter mobilisieren, um uns zu helfen. Nun, da ich mir keinen Hof kaufen kann, werde ich wohl oder übel eine Zeit lang mit Waren handeln. Die alten Bauern können mir ihren Käse geben und ich werde ihn gegen einen kleinen Lohn auf der Markt auf der anderen Seite des Hügels verkaufen. Wenn ich aber mit den Waren über die Strasse zum Hügel gehe, muss ich Zoll bezahlen. Ein Teil des Warenwerts geht in die Tasche der Leute, denen die Strassen gehören. Ich gebe ihnen dann eine grosse scheibe Käse oder einige Münzen, wenn ich welche habe. Mit den Zollabzügen und meinem sowieso schon mageren Lohn verdiene ich zwar nicht viel, aber hoffentlich genug, um zu überleben. Unterstreiche die Begriffe, die du können musst und lese nochmals, in welchem Zusammenhang Siegfried sie braucht, oder wie er sie erklärt.