Arbeitsblatt: Europa Teil 1 mit Deutschland

Material-Details

Europa ist im Wandel. Das Thema Geografie verbindet sich zwangsläufig auch mit der Geschichte. Schüler lieben Sachthemen. Ich habe mich bemüht, mithilfe von einfachen Buchunterlagen eine Zusammenfassung zu gestalten, die auch für schwächere Schüler passt.Das Material ist nicht vollständig. Ich werde nicht alles nutzen oder einsetzen können, habe aber genügend Material für stärkere Schüler zur Verfügung. Lösungen erarbeite ich bewusst mit den Schülern zusammen.
Geographie
Europa
7. Schuljahr
45 Seiten

Statistik

175523
833
7
22.10.2017

Autor/in

Barbara Portmann
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Geografie Europa 1. Real Europa Auftrag Thema Datum: 1. Gestalte ein Titelblatt zu dieser Mappe. 2. Woher kommt der Name „Europa? Kurztest: Wer war Europa? 3. Die Kontinente der Erde 4. Der Golfstrom 5. Das Klima in Europa 6. Die Sonne – Motor unseres Klimas 7. Ein Klimadiagramm lesen 8. Landschaften Europas 9. Europa extrem 10. Tierwelt Europas 11. Von der Antike zum Mittelalter Europa heute – politisch geografisch 12. Hauptstädte Europas Löse das Blatt Hauptstädte Europas 13. Meere und Staaten Europas Länder nach Vorgabe anmalen 14. Wappen Europas Male die Länder in ihrer Wappenfarbe an. Test: Länder und Hauptstädte Europas 15. Wichtigste Flüsse Europas einzeichnen 16. Wichtigste Gebirge Europas einzeichnen Test: Gebirge und Flüsse Europas 17. Die Staatengründung Mache eine Liste, wer wann der EU beigetreten ist. 18. Die Einführung des Euro € Suche im Internet nach Informationen und fülle die Lücken aus. 19. „Europa als Vorlage für den Euro 1 Erledigt US: Schüler/in Erledigt US: LP Geografie 1. Real Europa Suche nach Bildern von 5-DMund 5-€-Scheinen 20. Wirtschaft der Europäischen Union – wichtige Wirtschaftsmächte in der EU 21. Deutschland Test: Deutschland: Bundesländer Hauptstädte – angrenzende Staaten 22. Der Föderalismus 23. Gewässer Deutschlands 24. Gebirge Deutschlands 25. 2. Woher kommt der Name „Europa? Nach einer griechischen Sage hat der europäische Kontinent seinen Namen von einer Königstochter, die vor über3000 Jahren in Asien lebte. Das Mädchen, das Europa hiess, muss so schön und liebreizend gewesen sein, dass sich sogar der griechische Göttervater Zeus in sie verliebte. Um das Mädchen für sich zu gewinnen, wendete er eine List an. Er verwandelte sich in einen prächtigen Stier und näherte sich dem Mädchen und ihren Freundinnen in dieser Gestalt. Die Mädchen, die sich am Strand aufhielten, spielten mit dem sanften und zutraulichen Tier. Nach einer Weile kletterte Europa übermütig auf dessen Rücken, um mit ihm zu reiten. Diese Chance nützte der Götterkönig und entführte das Mädchen. Er stürzte sich mit der schönen Europa ins Meer und brachte sie auf die griechische Insel Kreta. Hier verwandelte er sich zurück in seine menschliche Gestalt und gab sich als König des Landes aus. Die beiden heirateten schliesslich und bekamen drei Kinder. Der Kontinent, auf dem Europa nun lebte, erhielt ihren Namen und machte die Königin auf diese Weise unsterblich. Verwendung in der zweiten Serie der Eurobanknoten 2 Geografie 1. Real Aufgabe: Suche zum jeweiligen Geldschein ein Bild und klebe es ein. Europa Nachdem Europa schon 1948 auf dem 5DMSchein zu sehen war, ist seit dem 2. Mai 2013 der Kopf der Sagengestalt auf dem 5€Schein im Wasserzeichen und im Hologramm abgebildet, dieser ist der erste Schein der zweiten Serie „EuropaSerie der Eurobanknoten. Die neue 10€Banknote, ebenfalls mit der Abbildung der Europa, befindet sich seit dem 23. September 2014 im Umlauf. 3. Die Kontinente der Erde Die grossen zusammenhängenden Landmassen auf der Erde werden Kontinente genannt. Neben Europa gibt es noch Asien, Australien und Ozeanien, Nordamerika und Südamerika, Afrika und die Antarktis. Vor rund 250 Mio. Jahren, als die Archosaurier unsere Erde bevölkerten, sah der Globus allerdings noch ganz anders aus. Damals gab es nur eine grosse Landmasse, die man Pangäa nennt. Der aus dem Griechischen kommende Name bedeutet so viel wie „ganze Erde. Bereits vor 156 Mio. Jahren lebte der 12 Meter lange Allosaurus im heutigen Südeuropa, was Knochenfunde beweisen. 3 Geografie 1. Real Europa Erst vor etwa 140 Mio. Jahren zerbrach der Superkontinent durch die Bewegung der Erdplatten. Zunächst spaltete er sich in zwei, später dann in einzelne kleinere Kontinente auf. Diese drifteten langsam auseinander, bis die Erde so aussah wie wir sie heute kennen. Etwa zu dieser Zeit tauchten die ersten Urmenschen auf der Erde auf. Die Kontinente sind aber weiterhin in Bewegung. Jedes Jahr „wandern sie drei bis fünf Zentimeter auseinander. 4 Geografie 1. Real Europa Europa und Asien sind also miteinander verbunden. Zusammen ergeben sie die grösste zusammenhängende Landmasse der Welt. Man spricht daher auch von Eurasien. Die Grenze zwischen den Kontinenten läuft durch Russland. Ein kleinerer Teil wird zu Europa, ein grösserer zu Asien gezählt. Wo genau die Grenze verläuft, ist jedoch schwer zu sagen. Es gibt ja kein Meer, das die beiden Kontinente trennt. Als möglichen Anhaltspunkt kann man aber das Uralgebirge nennen, das von Norden nach Süden durch Russland verläuft. 4. Der Golfstrom In grossen Teilen Europas herrscht ein relativ gemässigtes Klima. Schuld daran hat der Golfstrom, der warmes Wasser aus dem Golf von Mexiko in den Atlantik spült. Ohne ihn wäre es bei uns deutlich kälter. Schulfilm DVD Geografie: DER GOLFSTROM EINE . YouTube 5 Geografie 1. Real Europa Für ein angenehmes Klima sorgen auch die Westwinde, die feuchte, milde Luft zu uns bringen. Nicht überall in Europa sind die klimatischen Bedingungen gleich. Die Unterschiede von Norden nach Süden sind sogar ziemlich extrem. Während es in Nordnorwegen unter minus 40 Grad Celsius werden kann, klettern in Südspanien die Temperaturen im Sommer teilweise fast auf plus 50 Grad Celsius. Und während im Westen auf regenreiche, warme Sommer milde Winter folgen, wechseln sich im Osten eiskalte Winter mit trockenen, heissen Sommern ab. 5. Das Klima in Europa Einerseits wird das Klima in Europa von der zunehmenden Erwärmung der Erdoberfläche von Nord nach Süd bestimmt. So ist es etwa im Mittelmeerraum im Sommer meist gleichmäßig warm und trocken, er liegt in subtropischem Einflussbereich. Mit der Wanderung des Sonnenstandes nach Süden, über den Äquator hinweg, kommt das Mittelmeergebiet im Herbst und Winter in den Einflussbereich der Westwinde der gemäßigten Zone. So fallen dort im Winter die gesamten Jahresniederschläge. Diese Niederschläge ziehen aus dem Westen heran, mit Luftmassen, die über dem Atlantik viel Feuchtigkeit aufgenommen haben. Solche sogenannten maritimen Luftmassen bringen auch uns in Deutschland mit den Westwinden Niederschläge. 6 Geografie 1. Real Europa (STM, NASA) Im Winter kann sich über Sibirien ein starkes Hochdruckgebiet auf Grunde der starken Abkühlung über den riesigen Landflächen bilden. Dann fließt sehr kalte und sehr trockene Luft zu uns nach Mitteleuropa. Eine so trockene Festlandsluft nennt man kontinental. Je weiter südlich also ein Land in Europa liegt, desto höher ist also seine Jahresdurchschnittstemperatur, je weiter nördlich, desto niedriger. Je näher ein Land am Atlantik (also im Westen) liegt, desto stärker ist der Einfluss des Meeres. Es wird zum einen mehr Niederschläge erhalten. Zum anderen kühlen sich die Wassermassen im Herbst und Winter viel langsamer ab als das Land. In der Nähe zum Meer wird daher auch die Lufttemperatur nicht so tief sinken, wie es weit weg vom Meer möglich ist. Andererseits erwärmt sich das Meer im Frühjahr und Sommer nur langsam, die Landmassen aber schnell. Daher wird die Lufttemperatur in diesen Jahreszeiten niedriger sein, als weit im Kontinent. Diesen Einfluss der großen Meere nennt man Maritimität. Das sogenannte Seeklima wird also durch die Temperatur ausgleichende Wirkung des Meeres und relativ hohe Niederschläge bestimmt. Weit im europäischen Kontinent (also im Osten) erwärmt sich das Land im Frühjahr und Sommer schnell, kühlt aber auch im Herbst und Winter schnell wieder ab. Die Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter sind sehr groß. Die Menge an Niederschlägen ist durch die Entfernung zu Meer gering. Die mit den Westwinden ziehenden Luftmassen haben sich meist bereits abgeregnet. Diesen Einfluss großer Landmassen nennt man Kontinentalität. Das sogenannte Landklima wird also durch schnelle Erwärmung und Abkühlung und geringe Niederschläge bestimmt. 7 Geografie 1. Real Europa In Mitteleuropa (in der Schweiz, in Deutschland) herrscht weder das Seeklima vor, noch das Landklima. Je nach Jahreszeit kommen die verschiedensten Einflüsse zum Tragen. Weit im Norden, in Skandinavien liegen gerade die Wintertemperaturen deutlich höher, als sie es eigentlich von der Breitenlage her sein dürften. Dies liegt am weltumspannenden Netz der Meeresströmungen, zu dem auch der warme Golfstrom gehört. 6. Die Sonne – Motor unseres Klimas 8 Geografie 1. Real Europa 9 Geografie 1. Real 10 Europa Geografie 1. Real 7. Ein Klimadiagramm lesen 11 Europa Geografie 1. Real 12 Europa Geografie 1. Real Europa 8. Landschaften Europas So verschieden wie das Klima ist, so unterschiedlich sind auch die Landschaften innerhalb Europas. Die norwegische Inselgruppe Spitzbergen liegt mitten im arktischen Ozean. An den Küsten schmilzt das Eis nur in den warmen Sommermonaten. Hier gedeihen deshalb nur Moose und kleine, robuste Pflanzen. Geysire, Gletscher und Vulkane prägen die Landschaft Islands, der grössten Vulkaninsel der Welt. Schweden ist berühmt für seine ausgedehnten Wälder und einsamen Seenlandschaften. 13 Geografie 1. Real Europa Das Wattenmeer erstreckt sich entlang der dänischen, deutschen und niederländischen Nordseeküste. Ebbe und Flut erschufen aus dieser flachen Küstenregion ein Paradies für Fische und Vögel. Das grösste Gebirge sind die Alpen, die sich quer durch Europa ziehen und den Kontinent in zwei Teile teilen. Im französischen Teil des Gebirges thront mächtig der höchste Berg Europas. Der Gipfel des Mont Blancs befindet sich auf 4810 m.ü.M.! 14 Geografie 1. Real Europa Südlich der Alpen beginnt die Mittelmeerregion. In weiten Teilen ist es hier im Sommer extrem heiss und trocken: perfekte Bedingungen für Zitronen- und Olivenbäume. Sogar Wüsten und Urwälder gibt es in Europa: Im polnischen Nationalpark Bialowieza wächst der letzte, vollkommen ursprüngliche Wald des Kontinents. Im Schutz des Urwalds haben Otter, Luchse, Wölfe, Elche und Wisents ein Zuhause gefunden. 1882 im Białowieża-Urwald an einem etwa 500 Jahre alten Eichenstubben Im spanischen Andalusien liegt die Wüste von Tabernas. Weil es hier fast aussieht wie im Wilden Westen, dient die Region immer wieder als Kulisse für Filme und Western. So wurden hier z.B. die IndianaJones Filme gedreht. 15 Geografie 1. Real Europa 9. Europa extrem In London steht das grösste Riesenrad Europas. Das London Eye ragt 135 Meter hoch in den Himmel der britischen Hauptstadt. Für eine Runde braucht man 30 bis 40 Minuten. Der grösste Hafen Europas liegt in der niederländischen Stadt Rotterdam. 16 Geografie 1. Real Europa Der Turm des Ulmer Münsters in Deutschland ist 161,53 Meter hoch und damit der höchste Kirchturm der Welt. In Russland liegt die Stadt mit der grössten Einwohnerzahl. In der Metropole Moskau wohnen rund 12 Mio. Menschen. 17 Geografie 1. Real Europa In Wales, England, liegt die Ortschaft mit dem längsten Namen Europas: Auf dem Ortsschild steht: Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch. In München feiern alljährlich über 6 Mio. Zuschauer das Oktoberfest. München ist die Hauptstadt Bayerns. 18 Geografie 1. Real Europa In England wurde das kleinste, für den Verkehr zugelassene Auto gebaut. Der 129 Zentimeter lange Miniflitzer erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 65 km/h. Mitten in der italienischen Stadt Rom liegt der Staat mit der kleinsten Fläche und der niedrigsten Einwohnerzahl. In Vatikanstadt leben auf 0,44 Quadratkilometer ungefähr 900 Menschen. Der Staat ist zwar klein, trotzdem beherbergt er eine der grössten Kirchen der Welt, den Petersdom. 19 Geografie 1. Real Europa 10. Tierwelt Europas In den Wäldern des Nordens und Ostens leben Rentiere und Elche, auch grosse Raubtiere wie der Braunbär. Der Wolf und der Luchs leben hier. Früher waren sie in ganz Europa verbreitet, weil es damals auch noch viel mehr Waldflächen gab. Weil der Mensch immer mehr dieser Flächen besiedelt und Wälder gerodet hat, um Landwirtschaft zu betreiben, wurde gleichzeitig der Platz für die Wildtiere zu knapp. Diverse Arten, u.a. der Auerochse, starben aus. Daneben sorgt der Klimawandel dafür, dass sich die Lebensräume der Tiere verändern. Steigen z.B. die Temperaturen der Meere und Seen, können sich manche Wasserbewohner nicht an die veränderten Bedingungen anpassen. Trotzdem gibt es in Europa immer noch eine Vielzahl an Tieren. Kleinere Lebewesen wie Wiesel, Hase, Kaninchen, Fuchs oder Eichhörnchen sind in vielen Regionen zu Hause. In den Gebirgen leben Gämsen und Steinböcke. Im warmen Klima Südeuropas fühlen sich verschiedene Eidechsenarten, Schlangen und Schildkröten wohl. In den nördlichen Meeren pflügen Wale durchs Wasser und Robben leben an den Küsten. Im Mittelmeer tummeln sich sogar einige Delfinarten. Zahlreiche Vögel bauen hier ihre Nester. Über 500 Vogelarten brüten ihre Eier in Europa aus. 20 Geografie 1. Real Europa Interessant zu wissen: Der Wisent war in freier Wildbahn fast ausgerottet. Heute streift das mächtige Tier wieder durch den polnischen Nationalpark Bialowieza und das deutsche Rothaargebirge. Freiheit für ausgewilderte Wisente in Gefahr Es galt als Erfolgsmodell: Die einst ausgestorbenen Wisente wurden zurück in deutsche Wälder geholt. Ein Konflikt mit lokalen Bauern bedroht jedoch die neugewonnene Freiheit der BisonArt. Wilde Wisente grasen auf einer schneebedeckten Lichtung in einer abgeschiedenen Gegend im Westen Deutschlands. Die Kälte, die Ruhe und die schiere Größe des Waldes sind genauso atemberaubend wie die Tiere selbst. Die imposante BisonArt gehört zu den am stärksten bedrohten Säugetieren der Welt. Doch mit der Freiheit der Wisente könnte es schon bald vorbei sein. Denn ein Streit mit lokalen Bauern könnte den Tod der Tiere zur Folge haben. 2013 wurden acht WisenteHerden im Rothaargebirge im Westen Deutschlands zurück in die Freiheit entlassen der erste Versuch in ganz Mitteleuropa, die dort ausgestorbene Spezies wieder anzusiedeln. Eine Herde von 16 Tieren hat sich inzwischen hier im Rothaargebirge eingelebt und ist nun Teil des Ökosystems. Drei Wisente wurden bereits in Freiheit geboren. Bereits vor fast 500 Jahren haben Menschen in Mitteleuropa die Wisente nahezu ausgerottet. Das letzte wilde Tier auf dem gesamten europäischen Kontinent wurde 1927 von Wilderern im Kaukasus im Süden Russlands getötet. Erhaltungsmassnahmen wie etwa die Zucht in Gefangenschaft mit einigen wenigen Tieren in Zoos haben dafür gesorgt, dass Wisente 1952 bereits in den BialowiezaNationalpark in Polen und Weissrussland zurückkehren konnten. 21 Geografie 1. Real Europa Wisente wurden auch in anderen europäischen Ländern ausgewildert, zum Beispiel in Polen In Deutschland begann das WisentProjekt vor zehn Jahren, als Richard Prinz zu Sayn WittgensteinBerleburg der tatsächlich Verbindungen zu einer echten königlichen Familie hat Wisente von Zoos und anderen Zuchtstationen aufkaufte. Bevor der Verein die Tiere auswilderte, sei genauestens geprüft worden, ob die Wisente auch in Freiheit zurechtkämen und wie sie auf Menschen reagierten. Jedes Mal, wenn jemand die Wisente stören wollte, zogen sie sich auf eine ruhige Art und Weise zurück. Die Wisente kommen nun ohne menschliche Intervention zurecht. Allerdings wird immer noch debattiert, ob sie gegen Krankheiten geimpft und vom Tierarzt untersucht werden sollten. Doch die Auswilderung der Wisente stösst nicht bei allen auf Begeisterung. Die Tiere fressen überraschenderweise Buchenrinde das ist ein Problem für lokale Bauern, die Buchenholz verkaufen. Sie fürchten finanzielle Einbussen, wenn die Tiere die Bäume beschädigen. Die Schäden, die neun Tiere angerichtet hätten, summierten sich auf 6000 bis 7000 Euro, zitiert die New York Times den Waldbesitzer Hermann Vogt. Wenn es hier bald 24 Wisente gibt und sie sich neun Wochen auf meinem Grund und Boden aufhalten, dann habe ich ein sehr grosses Problem. Die Wisente im Rothaargebirge beschädigen Bäume und ziehen damit den Ärger der Besitzer auf sich 22 Geografie 1. Real Europa Die Frage, wo sich die Wisente frei bewegen dürfen, beschäftigt nun ein Gericht. Ein endgültiges Urteil steht noch aus. Wenn die Entscheidung lautet, dass die Wisente zusammenpfercht werden müssten, sei das Projekt gestorben, sagt ProjektKoordinator Röhl. Wir werden sie nicht wieder einsperren. Besonders die in Freiheit geborenen Tiere sie würden in Panik verfallen. Stattdessen würde er die Wisente anderen Projekten anbieten. Falls niemand interessiert ist, müssen wir sie töten. Um das zu vermeiden, bieten die ProjektKoordinatoren den betroffenen Bauern Entschädigungszahlungen an. Wir sehen uns den Schaden an. Wenn mehr als 50 Prozent der Rinde abgefressen wurde, dann bekommen sie von uns die Summe, die sie sonst durch den Verkauf erhalten hätten, so Bürgermeister Fuhrmann. Außerdem fütterten die Projektmitarbeiter die Tiere im Winter, um Schaden an den Bäumen zu minimieren. Das WisentProjekt im Rothaargebirge ist Teil einer größeren Entwicklung. Viele andere versuchen ebenfalls, europäische Landschaften wieder in Wildnis zu verwandeln. Das Verschwinden von Raubtieren wie Wölfe oder Bären aus dem Ökosystem habe natürliche Ausleseprozesse beeinflusst, sagt Yvonne Kemp, Koordinatorin des European Rewilding Networks. Für uns bedeutet Auswilderung, dass die Natur wieder ihren Lauf nehmen kann. Es gibt viele Tiere, wie zum Beispiel Fledermäuse und Käfer, die die Wisente zum Überleben brauchen. Für Käfer sei der Dung der Tiere gut; Fledermäuse wiederum ernährten sich von Käfern. Allerdings stimmen nicht alle Wissenschaftler zu, dass Auswilderung ausschließlich positiv ist. Eine kürzlich in der Fachzeitschrift Current Biology veröffentlichte Studie warnt vor potenziellen unbekannten negativen Konsequenzen nicht nur für das Ökosystem, sondern auch für den Kontakt zwischen Tier und Mensch. Der Elch ernährt sich von Baumtrieben und Wasserpflanzen. Man erkennt ihn an seinem prächtigen Geweih. Im Winter schützt ihn sein dichtes Fell vor Kälte. In den nördlichen Meeren Europas lebt die Kegelrobbe. An Land wirkt sie recht unbeholfen. Im Wasser, wo sie auf Jagd geht aber, ist sie ein geschickter Schwimmer und Taucher. Der Luchs ist die grösste Raubkatze Europas. Man erkennt ihn an den spitzen Ohren, die kleinste Geräusche wahrnehmen. Ein Kaninchen kann er auf 300 Meter Entfernung erkennen. Vom Aussterben bedroht ist die griechische Landschildkröte, die in grossen Teilen des Mittelmeers zu Hause ist. Der Seeadler lebt in der Nähe von Seen, Meeren und Flüssen. Er ist so stark, dass er sogar Hasen jagen kann. Die Smaragdeidechse kann bis zu 40 Zentimeter lang werden. Wird sie angegriffen, wirft sie ihren Schwanz ab, um den Feind abzulenken und fliehen zu können. 23 Geografie 1. Real Europa Dann gibt es noch den Grottenolm, der wegen seines Aussehens früher für einen Drachen gehalten wurde. Er ist aber ungefährlich, ca. 30 Zentimeter lang, mag es ruhig und dunkel. Er hält sich in unterirdischen kalten Gewässern auf und kann weit über 70 Jahre alt werden. 11. Von der Antike zum Mittelalter Die Wiege der europäischen Kultur liegt im antiken Griechenland. Lange waren die Griechen die vorherrschende Macht in Europa. Sie förderten Künste und Wissenschaften. Berühmte Philosophen legten mit ihren Theorien den Grundstein für die heutigen Naturwissenschaften. Auch die Idee der Demokratie hat hier ihren Ursprung. Doch die Vormachtstellung der Griechen hielt nicht ewig. Um 750 vor Christus wurde die Stadt Rom gegründet und entwickelte sich in wenigen Jahrhunderten zu einem riesigen Weltreich, das über weite Teile Europas herrschte. Die Römer übernahmen viele Erkenntnisse der griechischen Kultur und trieben die Wissenschaften weiter voran. Film: Grosse Völker – die Römer Doch wie das antike Griechenland verlor mit der Zeit auch das Römische Reich an Macht. Auf der Flucht vor dem kriegerischen Reitervolk der Hunnen verliessen auch viele germanische Völker ihre Heimat und wanderten quer über den europäischen Kontinent. Die Zeit der grossen Völkerwanderungen war angebrochen. Das Römische Reich zerbrach endgültig und Europa ordnete sich neu. Auf die Antike folgte im 6. Jahrhundert das Mittelalter. Über den ganzen Kontinent breitete sich das Christentum aus. Die Macht in Europa teilten sich Kaiser und Kirche. Reiche Adlige bauten sich grosse Burgen. In den Städten kamen viele Kaufleute durch den aufblühenden Handel zu grossem Reichtum. Doch die meisten Menschen lebten in bitterer Armut. Kaum jemand konnte lesen und schreiben. Die Bauern waren abhängig von den adligen Lehnsherren. Film: Europa im Mittelalter: Von Bauern und Edelmännern 1:14:24 Erst gegen Ende des Mittelalters kam wieder Bewegung in die Gesellschaft. Mächtige Fürsten und reiche Bürger wollten nun mitbestimmen. Die alleinige Macht von Kaiser und Papst wurde eingeschränkt. An den städtischen Universitäten erforschte man die Naturgesetze, die die kirchlichen Lehren in Frage stellten. Eine bahnbrechende Erfindung war der Buchdruck. Bücher konnten nun einfacher und preiswerter vervielfältigt werden. 24 Geografie 1. Real Europa Europäische Kaufleute brachen zu Reisen in unbekannte Länder auf und brachten neben exotischen Waren auch fremdes Wissen mit nach Hause. 1492 erreichte Christoph Kolumbus Amerika. Film: Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus Wenige Jahre später gelang Ferdinand Magellan die erste Weltumsegelung. Ein neues Zeitalter brach an. Film: Ferdinand Magellan Europa heute Politisch 12. Hauptstädte Europas Trage die folgenden Hauptstädte auf der Europakarte ein! Amsterdam, Ankara, Athen, Belgrad, Berlin, Bern, Bratislava, Brüssel, Budapest, Bukarest, Dublin, Helsinki, Kiew, Kischinau, Kopenhagen, Lissabon, Ljubljana, London, Luxemburg, Madrid, Minsk, Moskau, Oslo, Paris, Podgorica, Prag, Priština, Reykjavík, Riga, Rom, Sarajevo, Skopje, Sofia, Stockholm, Tallinn, Tirana, Vilnius, Warschau, Wien, Zagreb 25 Geografie Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 1. Real Land Hauptstadt 26 Europa Geografie 1. Real 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 13. Staaten und Meere Europas 27 Europa Geografie 1. Real Europa Aufgabe: Nimm Holzfarbstifte und male die Meere und die Staaten Europas in diesen Farben an: Hellblau: Die Nordsee, die Ostsee, den Atlantischen Ozean, Mittelmeer und Adria, das Schwarze Meer. Dunkelblau: Deutschland, Weißrussland, Estland, Makedonien. Gelb: Litauen, Belgien, Österreich, Rumänien, Spanien mit den Balearen, Bosnien-Herzegowina. Orange: Island, Schweden, Lettland, Polen, Italien mit Sardinien und Sizilien, Rot: Großbritannien mit Nordirland, Luxemburg, Tschechien, Ukraine, Kroatien, Andorra. Grün: Republik Irland, Niederlande, Dänemark, Schweiz, Slowenien, Jugoslawien, Russland mit Kaliningrad, Griechenland mit Kreta. Violett: Frankreich mit Korsika, Finnland, Ungarn, Bulgarien, Albanien. Braun: Die Insel Zypern. Portugal, Slowakei, Moldawien, Norwegen, Türkei. 14. Wappen Europas 28 Grün und Braun: Geografie 1. Real Male die Länder in der Farbe ihres Wappens an Europa 15. Wichtigste Flüsse Europas Zeichne die folgenden wichtigsten und grössten Flüsse Europas ein und schreibe sie an. (Pause den entsprechenden Ausschnitt aus dem Atlas ab!) Dnjepr, Dnjestr, Don, Donau, Ebro, Elbe, Loire, Oder, Po, Rhein, Rhone, Seine, Tajo, Themse, Ural, Wardar, Weichsel, Wolga 29 Geografie 1. Real Europa 16. Wichtigste Gebirge Europas Wie heissen die wichtigen Gebirge Europas bis Asien? Zeichne sie mit brauner Farbe ein und schreibe sie an. 17. Die Staatengründung – Europa wird eine Einheit Angesichts des immensen Leidens und der materiellen Zerstörung der beiden Weltkriege war das Bedürfnis Ende der Vierzigerjahre gross, den Frieden dauerhaft zu sichern. Mit dieser Absicht machte der französische Aussenminister Robert Schuman Deutschland den Vorschlag, die kriegswichtigen Kohle- und Stahlindustrien in einem gemeinsamen Markt unter eine übergeordnete Behörde zu stellen. Zusammen mit Belgien, Italien, Luxemburg und den Niederlanden gründeten sie 1951 die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS). Dadurch sollte, wie in der Schuman30 Geografie 1. Real Europa Erklärung vom 9. Mai 1950 festgehalten, «ein Krieg zwischen Frankreich und Deutschland nicht nur undenkbar, sondern materiell unmöglich» werden. Im Gegenzug erlaubte dieser Schritt Deutschland, als gleichberechtigter Partner auf die europäische Bühne zurückzukehren. Neben der EGKS wurden 1957 in den Römer Verträgen die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG, mit dem Maastrichter Vertrag von 1992 wurde die EWG in Europäische Gemeinschaft oder EG umbenannt) und die Europäische Atomgemeinschaft (Euratom) gegründet. Mit dem Fusionsvertrag von 1965 wurden die EGKS, die EWG und Euratom gemeinsamen Institutionen (Kommission, Ministerrat, Europäisches Parlament, Europäischer Gerichtshof) unterstellt und bildeten zusammen die Europäischen Gemeinschaften. Ziel der EG war es, einen Binnenmarkt mit freiem Waren-, Personen-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehr zu schaffen. Gleichzeitig weitete sich die EG territorial aus. 1973 traten Grossbritannien, Irland und Dänemark bei, 1981 Griechenland und 1986 Spanien und Portugal. Die Einheitliche Europäische Akte (EEA) von 1986 unterstellte den ganzen Bereich des Binnenmarkts der Mehrheitsentscheidung und schaffte dadurch die Voraussetzung für dessen effiziente Vollendung. 1989 kam es unerwartet zu einer grundlegenden Wende auf dem Kontinent: Ungarn öffnete seine Grenzen gegen Westen und im geteilten Berlin fiel die Mauer. 1991 schliesslich löste sich die Sowjetunion auf. Nach dem Ende des Kalten Krieges und der Wiedervereinigung Deutschlands wurde 1992 mit dem Maastrichter Vertrag die Europäische Union geschaffen: Neben den Europäischen Gemeinschaften, dem sogenannten ersten Pfeiler, wurde im zweiten Pfeiler eine gemeinsame Aussen- und Sicherheitspolitik (GASP) und im dritten Pfeiler eine verstärkte Zusammenarbeit in den Bereichen Justiz und Inneres begründet. Im ersten Pfeiler wurden die Entscheide der EG hauptsächlich nach dem Prinzip des qualifizierten Mehrs getroffen. Beim zweiten und dritten Pfeiler hingegen handelte es sich um eine zwischenstaatliche Zusammenarbeit, wobei Entscheide einstimmig gefasst wurden. Mit dem Vertrag von Maastricht wurde zudem die Schaffung einer Wirtschafts und Währungsunion (WWU) eingeleitet. 1999 wurde der Euro als Buchgeld eingeführt. Ab diesem Zeitpunkt betrieb die Europäische Zentralbank eine einheitliche Geldpolitik für den ganzen EuroRaum. Anfang 2002 wurde der Euro als Bargeld eingeführt und etablierte sich – zumindest bis zur Schuldenkrise 2010 – als stabile und starke Einheitswährung. Heute ist er offizielles Zahlungsmittel in allen «alten» EUStaaten, das sind: Von den seit 2004 beigetretenen EULändern erfüllte Slowenien als erster Staat die nötigen KonvergenzKriterien und trat 2007 der Eurozone bei. 2008 stiessen Zypern und Malta dazu, 2009 die Slowakei, 2011 Estland, 2014 Lettland und 2015 Litauen. Die Eurozone zählt nun 19 Teilnehmerländer. Im Rahmen eines im März 2012 unterzeichneten intergouvernementalen «Fiskalpakts» verpflichteten sich 25 EUMitglieder zu einer Stärkung der Haushaltsdisziplin und der Einführung einer Schuldenbremse. Grossbritannien und die Tschechische Republik blieben dem Pakt fern. 1995 traten die vormaligen Mitglieder der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) Österreich, Finnland und Schweden der EU bei. Damit wuchs die Union auf 15 Mitgliedstaaten (EU15) an. Die 31 Geografie 1. Real Europa Verträge von Amsterdam (1997) und Nizza (2001) reformierten den Maastrichter Vertrag. Ziel war, die EU handlungsfähiger zu machen, insbesondere im Hinblick auf die Osterweiterung. Die Verträge vereinfachten die Entscheidungsprozesse innerhalb der EU. Vor dem Hintergrund des blutigen Balkankriegs beschloss der Europäische Rat 1999 in Köln eine gemeinsame Europäische Sicherheits und Verteidigungspolitik (ESVP). Die EU schuf damit die notwendigen Mittel, um weiteren Konflikten in Zukunft effizienter begegnen zu können. Dies tat sie insbesondere in Form von zivilen und militärischen Friedensmissionen, und dies nicht nur auf dem europäischen Kontinent. Die EU bezeichnete sich somit als globale Akteurin, die zur Übernahme von mehr Verantwortung bereit war. Mit dem Lissabonner Vertrag wurde aus der «Europäischen» eine «Gemeinsame» Sicherheits und Verteidigungspolitik (GSVP). Seit 2009 sieht der Vertrag über die Europäische Union (EUV) auch die Möglichkeit zum Austritt eines Mitgliedstaates aus der EU vor. Die gesetzliche Grundlage dafür ist in Art. 50 geregelt. Eine Mehrheit der Stimmbevölkerung im Vereinigten Königreich hat mit dem Votum vom 23. Juni 2016 den Austritt aus der EU beschlossen. Mit der Notifizierung der Austrittsabsicht durch das Vereinigte Königreich an die EU am 29. März 2017 ist eine Frist von zwei Jahren angelaufen, in der ein Austrittsabkommen ausgehandelt wird. Nach Ablauf der Zweijahresfrist – oder bei Abschluss eines Austrittsabkommens – fällt die Anwendung der Verträge automatisch dahin. Der Europäische Rat kann jedoch im Einvernehmen mit dem Vereinigten Königreich und allen Mitgliedstaaten einstimmig beschliessen, die Frist zu verlängern. 18. Die Einführung des Euros Die Bundesrepublik Deutschland und elf weitere Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) führen am 1. Januar 2002 den Euro als Bargeld ein. 320 Millionen Menschen verwenden nun Münzen und Scheine der gemeinsamen europäischen Währung. Sechs weitere Staaten folgen bis 2014. 32 Geografie 1. Real Europa Die Deutschen sehen das neue Geld mit Skepsis. Eine Bedrohung für die Stabilität des Euro sind hohe Staatsschulden einiger EuroLänder. Banken und Finanzmärkte rechnen bereits seit 1999 in Euro. Die BargeldEinführung vollendet die Wirtschafts und Währungsunion, die die EUMitgliedsländer im MaastrichterVertrag 1992 vereinbart haben. Der Euro erleichtert den Alltag der Menschen: Innerhalb der EuroZone muss das Geld nicht mehr umgetauscht werden. Es entfallen somit Wechselgebühren und Wechselkursrisiken, Preise sind über Grenzen hinweg vergleichbar. Doch viele Deutsche sehen den Euro skeptisch, denn die stabile DMark ist ein Symbol des „WirtschaftswunderWohlstandes und der Wiedervereinigung. Auch verteuert sich gefühlt das Einkaufen. „Teuro ist 2002 Wort des Jahres. Tatsächlich kommt es nur im Einzelhandel sowie der Gastronomie zu Preiserhöhungen. Euro-Zone Seit 2014 gehören der EuroZone 18 Länder an: Mangelnde Haushaltsdisziplin und hohe Staatsschulden einiger EuroLänder sind Probleme der Europäischen Wirtschafts und Währungsunion. Auch Deutschland verstößt mehrfach gegen die festgesetzte Defizitgrenze des Stabilitäts und Wachstumspakts, der für einen stabilen Euro sorgt. Besonders drastisch zeigt sich dies seit 2009 in der europäischen Schuldenkrise. 2010 geraten einige EuroLänder in finanzielle Schieflage. Sie sind hochverschuldet, stehen kurz vor dem Bankrott und gefährden die europäische Gemeinschaftswährung. Mit gewaltigen finanziellen Mitteln versuchen die EuroLänder, die Schuldenkrise in den Griff zu bekommen. Die Bundesrepublik Deutschland ist dabei der größte Geldgeber. Nicht alle Bürger sind mit dieser „Eurorettung einverstanden. Rettungsschirm haben besonders hohe Staatsschulden und erhalten kaum noch Bankkredite. Die EuroStaaten beschließen im Mai 2010 einen zeitweiligen „Rettungsschirm. Sie leihen Krisenländern zusammen mit dem Internationalen Währungsfonds Geld. Im Gegenzug müssen diese ihre Haushalte sanieren und ihre Wirtschaft wettbewerbsfähiger machen. 33 Geografie 1. Real Europa Kritik Deutschland beteiligt sich mit sehr hohen Summen an der EuroRettung. Für den „Rettungsschirm stellt es mehr als 211 Milliarden Euro bereit, für den ESM 190 Milliarden Euro. Kritiker befürchten eine deutsche Übernahme von Schulden anderer EuroLänder – dies verbietet der Maastrichter Vertrag. Der Maastrichter Vertrag sagt folgendes: 19. Europa als Vorlage für den Euro Verwendung in der zweiten Serie der Eurobanknoten Nachdem Europa schon 1948 auf dem 5DMSchein zu sehen war, ist seit dem 2. Mai 2013 der Kopf der Sagengestalt auf dem 5€Schein im Wasserzeichen und im Hologramm abgebildet, dieser ist der erste Schein der zweiten Serie „EuropaSerie der Eurobanknoten. Die neue 10€Banknote, ebenfalls mit der Abbildung der Europa, befindet sich seit dem 23. September 2014 im Umlauf. 20. Wirtschaft der Europäischen Union Die Europäische Union ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt und repräsentiert 22,8% der globalen Wirtschaftsleistung. Für einige Zeit war die EU insgesamt die weltgrößte Volkswirtschaft, musste diesen Rang jedoch Mitte der 2010er Jahre an die USA bzw. die Volksrepublik China abtreten. Innerhalb der EU selbst ist Deutschland das wirtschaftsstärkste Mitgliedsland und für 20% der EU Wirtschaftsleistung verantwortlich (Stand: 2015). Auf dem zweiten Platz folgt mit 17% Großbritannien, welches jedoch einen Austritt aus der EU sowie ihrem Binnenmarkt anstrebt, und danach der frühere Zweitplatzierte Frankreich mit 14%. Im Hinblick auf das ProKopfEinkommen gibt es ausgeprägte Unterschiede zwischen den EUMitgliedsländern. In Nord und Westeuropa liegt es meist deutlich höher als im Süden und Osten. 2015 war es am höchsten in Luxemburg, am niedrigsten in Bulgarien. Die wichtigsten Wirtschaftssektoren sind Industrie und Dienstleistungen, die Landwirtschaft macht dagegen nur einen kleinen Teil der europäischen Wirtschaft aus. 34 Geografie 1. Real Europa Wichtige Wirtschaftsmächte innerhalb der EU EU und die Mitgliedsstaaten in der Reihenfolge ihrer Wirtschaftsstärke Deutschland Vereinigtes Königreich GB Frankreich Italien Spanien Niederlande Schweden Polen Belgien Österreich Dänemark Irland Finnland Portugal Griechenland Tschechien Rumänien Ungarn Slowakei Luxembu rg Bulgarie Kroatien Slowenien Litauen Lettland Estland Zypern Malta 21. Deutschland Aufgabe: 1. Suche die neun Staaten, die an Deutschland grenzen und schreibe sie an. 2. Lerne die 16 Bundesländer mit ihren Hauptstädten auswendig. (Test) Deutschland liegt in der Mitte Europas. Es teilt seine Grenzen mit neun Staaten. Kein anderes europäisches Land hat mehr Nachbarn. Im Norden hat Deutschland Zugang zur Ostsee und zur Nordsee. Im Süden grenzt es an die Alpen. Die höchste Erhebung bildet die in Bayern gelegene Zugspitze mit 2.962 Höhenmetern. Der tiefste Punkt an Land liegt mit 3,54 Metern unter Normalhöhennull bei dem Ort NeuendorfSachsenbande im Bundesland SchleswigHolstein. Mit 357.340 Quadratkilometern ist Deutschland nach Frankreich, Spanien und Schweden das viertgrößte Land der Europäischen Union (EU). Knapp ein Drittel seiner Gesamtfläche ist mit Wald bedeckt. Seen, Flüsse und andere Gewässer machen mehr als zwei Prozent seiner Fläche aus. Der längste Fluss ist der Rhein. Im Südwesten bildet er die Grenze zwischen Deutschland und Frankreich, weiter nördlich liegen Bonn, Köln und Düsseldorf an seinem Ufer. Die 35 Geografie 1. Real Europa Elbe, der zweitlängste Strom, verbindet Dresden, Magdeburg und Hamburg und mündet in die Nordsee. In Deutschland herrscht ein gemäßigtes Klima. Im Juli liegt das mittlere Temperaturmaximum bei 21,8 Grad Celsius, das Minimum bei 12,3 Grad. Im Januar liegt das mittlere Maximum bei 2,1 Grad, das Minimum bei –2,8 Grad. Die höchste Temperatur seit Beginn der Wetteraufzeichnung wurde am 5. Juli 2015 mit 40,3 Grad Celsius in Kitzingen am Main gemessen. Deutschland ist ein föderaler Bundesstaat. Sowohl der Bund als auch die 16 Bundesländer verfügen über jeweils eigene Kompetenzen. Die Zuständigkeit für die Bereiche der Inneren Sicherheit, Schule, Hochschule, Kultur sowie der kommunalen Verwaltung liegt bei den Ländern. Gleichzeitig setzen die Verwaltungen der Bundesländer nicht nur ihre eigenen Gesetze um, sondern auch die des Bundes. Die Regierungen der Bundesländer sind über ihre Vertretung im Bundesrat direkt an der Gesetzgebung des Bundes beteiligt. Hier nochmal jeweils Bundesland und Landeshauptstadt als Übersicht: Bundesland Landeshauptstadt NordrheinWestfalen Niedersachsen Bayern ReinlandPfalz Hessen Saarland Berlin Brandenburg SchleswigHolstein MecklenburgVorpommern Düsseldorf Hannover München Mainz Wiesbaden Saarbrücken Berlin Potsdam Kiel Schwerin 36 Geografie Thüringen Sachsen SachsenAnhalt Bremen BadenWürttemberg Hamburg 1. Real Europa Erfurt Dresden Magdeburg Bremen Stuttgart Hamburg 1990 gab es die Wiedervereinigung aus der BRD und DDR entstand das heutige Deutschland mit 16 Bundesländern und rund 80 Millionen Einwohnern! Der neue Tag der deutschen Einheit ist nun der 3. Oktober zuvor der 17. Juni. Test: Deutschland: Bundesländer – Hauptstädte – angrenzende Staaten Maximale Punkte: Datum: Erreichte Punkte: 37 Name: Note: Geografie 1. Real 2. Möglichkeit: Die Hauptstädte sind eingezeichnet. 38 Europa Geografie 1. Real 22. Der Föderalismus 39 Europa Geografie 1. Real Europa Der Föderalismus in Deutschland ist mehr als ein staatliches System und wurzelt tief in der Tradition. Jenseits ihrer politischen Funktion sind die Bundesländer auch Abbild ausgeprägter regionaler Identitäten. Im Grundgesetz wurde 1949 die starke Stellung der Länder festgeschrieben; mit der Wiedervereinigung wurden 1990 fünf neue Länder gegründet: Brandenburg, Mecklenburg Vorpommern, Sachsen, SachsenAnhalt und Thüringen. Mit 17,6 Millionen Einwohnern ist Nordrhein Westfalen das bevölkerungsreichste Land, Bayern mit 70.550 Quadratkilometern das von der Fläche her größte; mit 3.838 Einwohnern je Quadratkilometer hat Berlin, die Hauptstadt, die höchste Bevölkerungsdichte. Eine Besonderheit sind die drei Stadtstaaten. Ihr Staatsgebiet beschränkt sich jeweils auf die drei Großstädte Berlin, Bremen und Hamburg. Das kleinste Land ist Bremen mit 419 Quadratkilometern und 657.000 Einwohnern. BadenWürttemberg zählt zu den wirtschaftsstärksten Regionen Europas. Das Saarland war nach dem Zweiten Weltkrieg ein teilsouveränes Land unter dem Protektorat Frankreichs und wurde erst am 1. Januar 1957 als zehntes Bundesland in das damalige Bundesgebiet eingegliedert. Kläre folgende Begriffe: a) Was bedeutet „Föderalismus? b) Was ist gemeint mit „Stadtstaaten? c) Was heisst „Protektorat? 40 Geografie 1. Real Europa 23. Gewässer Bekannte deutsche Flüsse, Höhenlagen Berge, Landschaften auf der Karte Tiefland (bis 200m), Mittelgebirge (bis 1500m) und Hochgebirge (über 1500m) sind typische Höhenzüge Deutschlands. Der größte Fluss in Deutschland ist der Rhein mit 1320 km Länge, der höchste Berg die Zugspitze mit einer Höhe von 2962 41 Geografie 1. Real Europa Gewässer Nummeriere auf obiger Karte die unten genannten Flüsse und Landgebiete Die größten Flüsse Deutschlands entspringen mit Ausnahme des Rheins, der aus den Alpen kommt, dem Mittelgebirgsraum. Die Stromsysteme von (1) Rhein, (2) Weser, (3) Elbe und (4) Oder entwässern zur (5) Nord oder (6) Ostsee, nur die (7) Donau wendet sich nach Osten dem (8) Schwarzen Meer zu. Alle sind wichtige Binnenschifffahrtswege. Längster und wasserreichster Fluss Deutschlands und einer der wichtigsten Ströme Europas ist der 1320 km lange Rhein. 865 km davon entfallen auf deutsches Gebiet Der Rhein ist die Hauptader eines ausgedehnten mitteleuropäischen Wasserstraßennetzes. Über den (9)Main und den (10) MainDonauKanal besteht eine Verbindung zur Donau. 42 Geografie 1. Real Europa Die meisten Seen verdanken ihre Entstehung den Eiszeiten, so auch der mit 572 km größte und mit 254 tiefste See Deutschlands, der (11) Bodensee. Die Seen häufen sich auf den Seenplatten im Nördlichen Landrücken (Holsteinische Schweiz, (12) Mecklenburgische Seenplatte mit der Müritz) und im Jungmoränenhügelland des Alpenvorlandes. In den (13) Alpen und einigen Mittelgebirgen wurden auch künstliche Stauseen angelegt. Deutschland gehört vier unterschiedlichen Landschaftsräumen an. Das Norddeutsche Tiefland erstreckt sich von der Nord bzw. der Ostseeküste bis zur Mittelgebirgsschwelle, einem reich gegliederten Landschaftsraum. Etwa südlich der Donau beginnt das flachwellige Alpenvorland, das im Süden bis zu den Alpen reicht. An die Küsten von Nord und Ostsee schliesst sich das Norddeutsche Tiefland an. Es ist eiszeitlich überformt und reicht in der Niederrheinischen und der Westfälischen Bucht sowie in der Leipziger Tieflandsbucht weit nach Süden. Im Westen ist die Landschaft durch Marschen, Geestplatten, flache Sanderflächen und feuchte Niederungen charakterisiert. Eine besonders ausgedehnte Geestlandschaft auf den Endmoränenzügen des Südlichen Landrückens ist die Lüneburger Heide. Im Osten Deutschlands verläuft vom östlichen SchleswigHolstein bis zur polnischen Grenze der Jungmoränenzug des Nördlichen Landrückens. Zu dieser flachwelligen Landschaft gehören unter anderem die Mecklenburgische Seenplatte und die Märkische Schweiz. Ausgedehnte Niederungen sind das Oderbruch und der Spreewald sowie als größtes deutsches Auenwaldgebiet das UNESCO Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe. Die fruchtbare, aus Lössaufwehungen bestehende Bördenzone, die den nördlichen Fuß der Mittelgebirge begleitet, umfasst unter anderem die Soester Börde, die Hildesheimer Börde und die Magdeburger Börde. 24. Gebirge Deutschlands Mache eine Liste der bekanntesten Gebirge und schreibe sie auf (nummeriere jedes Gebirge). 43 Geografie 1. Real 44 Europa Geografie 1. Real Lösung: S. 2 Hauptstädte Europas 45 Europa Geografie 1. Real Lösung 3: Wappen der Länder Europas 46 Europa Geografie 1. Real Lösung: Bundesländer – Hauptstädte 47 Europa Geografie 1. Real 48 Europa