Arbeitsblatt: Zwischenkriegszeit
Material-Details
Theorieblätter zur Zwischenkriegszeit (Weimarer Republik, Goldene 20er, Inflation, Dawes Plan,Neue Währungen in Deutschland, Brösecrash, Weltwirtschaftskrise)
Geschichte
Neuzeit
9. Schuljahr
12 Seiten
Statistik
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25.03.2008
Autor/in
Nadja Lusser
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Ergänzungstexte zur Zwischenkriegszeit Geschichte im Überblick 1. Phase Revolution und Gründung der Republik 1918 – 1919 09.11.1918: Ausrufung der Republik Der Kaiser dankt ab und die Demokratie hält Einzug in Deutschland. 19.01.1919: Wahlen zur Nationalversammlung: „Weimarer Koalition SPD –Z – DDP) Die meisten Parteien stammen noch aus der Kaiserzeit und haben lediglich ihren Namen geändert. 11.02.1919: Ebert wird Reichspräsident Friedrich Ebert wurde für sechs Jahre von der Nationalversammlung als Reichspräsident gewählt. Deutschland ergab sich den Alliierten und nahm alle Schuld des 1. Weltkrieges auf sich. Hindenburg sagte, dass Deutschland nicht an der Front besiegt wurde, sondern hinterrücks aus seinen eigenen Reihen. 28.Juni 1919: Unterzeichnung des Versailler Friedensvertrags November 1919: Hindenburgs Dolchstosslegende 2. Phase: Krisenjahre des Anfangs 1920 – 1923 27.04.1920 Festsetzung der deutschen Reperationspflichten Man leget die Höhe der Beträge fest, welche die deutschen an Frankreich,zum Wiederaufbau ihres Landes bezahlen müssen. 24.06.1922 Ermordung des Aussenministers Rathenau durch Rechtsradikale Rathenau wurde ermordet, um die Weimarer Republik zu destabilisieren und weil er ein Jude war. 09.11. 1923 Höhepunkt der Inflation: Währungsreform Rentenmark Die Rentenmark rettete Deutschland aus der Inflation. (1 Rentenmark 1Billion Papiermark) 3. Phase Jahre der Stabilisierung „Die Goldenen Zwanziger Jahre) 1924 – 1929 Dezember 1924 Reichtagswahlen: weitere Verluste der „Weimarer Koalition Dezember 1924: Reichtagswahlen: Stimmenzuwachs der bürgerlichen Parteien und der Die SPD und die DNVP „teilen sich die Mehrheit der Sitze, währendem die anderen Parteien unwichtiger werden. Im Laufe der „golden Twenties gehen die Stimmen mehrheitlich an die sozialen und bürgerlichen. 1 SPD. Rückgang der Radikalen. 26.04.1925 Wahl Hindenburgs als Kandidat der Rechten) zum Reichspräsidenten Der zweite Reichspräsident und Nachfolger von Ebert wird gewählt. 4. Phase Wirtschaftskrise und Auflösung der Demokratie 25.10. 1929: Zusammenbruch der New Yorker Börse Beginn der Weltwirtschaftskrise September 1930: Reichtagswahlen: starke Zunahme der NSDAP 1931: Akute Wirtschaftskrise, Massenarbeitslosigkeit Der Börsencrash an der New Yorker Börse. An den 5. Reichstagswahlen wurde die NSDAP mit 6,4 Mio. Stimmen zur zweitstärksten Partei. Die Wirtschaftskrise erschüttert Deutschland, was auch eine Massenarbeitslosigkeit zur Folge hatte. Es gab 6120000 Arbeitslose, also 16,3% der Gesamtbevölkerung, nur 12 Mio. Beschäftigten gegenüber. Durch die Krise angekurbelt, schafften es die NSDAP und die KPD die Mehrheit zu erreichen. Hindenburg ernennt Hitler ohne offizielle Wahl zum Reichskanzler. Man nennt diesen Vorgang auch „Machtübergabe. März 1932: 6,1 Millionen Arbeitslose 31.Juli 1932: Reichtagswahlen: Mehrheit der radikalen Parteien (NSDAP und KPD) 30. Januar 1933 Hindenburg ernennt Hitler zum Reichskanzler 2 Weimarer Republik (1919 – 1933) Hintergrund: Die Kriegsniederlage brachte der deutschen Monarchie den Untergang. Auf die Abdankung des Kaisers Wilhelm folgte der Thronverzicht der verschiedenen Landesfürsten. Unter sozialdemokratischer Führung trat eine provisorische Regierung auf, die den Übergang des Landes zur Demokratie in die Wege leitete. Ende Oktober löste der militärisch sinnlose Befehl der Marineleitung, einen Grossangriff auf die britische Flotte zu unternehmen, eine Meuterei der kriegsmüden und stark politisierten Mannschaften der Hochseeflotte an Nord – und Ostsee aus. In Kiel verbanden sich die Soldaten und Arbeiter mit den Matrosen und bildeten Arbeiter – und Soldatenräte, die nahezu kampflos die politische Macht übernahmen. Diese Rätebewegung breitete sich Anfang November innerhalb weniger Tage über das ganze Reich aus, die regierenden Landesfürsten dankten ab – das machtvolle kaiserliche System verschwand wie ein Phantom. Nachdem der Entscheid für die Wahl einer Nationalversammlung gefallen war, traten die alten Parteien des Kaiserreichs wieder ins politische Leben, das Zentrum sogar unter dem alten Parteinamen. Die Parteien der Nationalversammlung: Die Liberalen links Deutsche Demokratische Partei (DDP) Ziel: sozial fortschrittliche, parlamentarische Republik Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) Das Zentrum rechts Deutsche Volkspartei (DVP) Die Konservativen Ziel: konservative Grundordnung der Republik Ziel Rückkehr zur Monarchie Deutsch – Nationale Volkspartei (DNVP) Die Wahl fand am 21. November 1918 statt. Die Wahlbeteiligung lag bei 83% und war somit sehr hoch. Die stärkste Partei mit 38% der Stimmen wurde die SPD, die damit allerdings ihr Ziel verfehlte, allein die politische Entwicklung 3 bestimmen zu können. Um die Regierungsfähigkeit zu erlangen, schloss sie sich mit der DDP und dem Zentrum zusammen und bildete eine Koalition. Am 6. Februar 1919 trat die Nationalversammlung in Weimar zusammen, weit weg von den Bürgerkriegsunruhen in Berlin. In Weimar wurde die neue Staatsverfassung erstellt. Friedrich Ebert wurde zum Reichspräsidenten gewählt. Zur gleichen Zeit kommt es zu Unruhen. Doch weder die kommunistischen Aufstände, noch die reaktionären Putschversuche (Kapp – Putsch 1920, Hitler Putsch 1923) waren erfolgreich. Der Versailler Vertrag und seine politischen wie wirtschaftlichen Folgen (Arbeitslosigkeit, Inflation. Weltwirtschaftskrise) führen in den folgenden Jahren zu einer zunehmenden Polarisierung in der Bevölkerung, die sich immer stärker kommunistisch (KPD) oder nationalsozialistisch (NSDAP) orientiert. Die Weimarer Republik wurde durch die Inflation, die Weltwirtschaftskrise und die damit verbundene grosse Arbeitslosigkeit immer mehr kritisiert. Das Wachstum des politischen Radikalismus von links und rechts wurde immer stärker. Es kam zu einer Staatskrise. Am 31. Juli 1932, sind erneut Reichtagswahlen (vergleichbar mit unseren National – und Ständeratswahlen), die NSDAP und KPD erreichen die Mehrheit. 30. Januar 1933, Hindenburg ernennt Hitler zum Reichskanzler. Dies ist das Ende der Weimarer Republik und Beginn der Diktatur unter Hitler. Kurzfassung: Nach dem Untergang der Monarchie, musste eine neue Staatsordnung gefunden werden. Man liess das Volk abstimmen. Die SPD gewann dabei 38% aller Stimmen. Um jedoch die Mehrheit zu erreichen, schlossen sie sich mit der DDP und dem Zentrum zusammen, sie bildeten eine Koalition. Sie wurden die regierende Partei und riefen die Republik aus. Friedrich Ebert wurde zum Reichspräsidenten gewählt. Der neue Staatsvertrag wurde in Weimar verfasst, deshalb heisst es Weimarer Republik. 4 Die goldenen 20er Jahre Der Ausdruck Goldene Zwanziger bezeichnet für Deutschland den Zeitabschnitt zwischen 1924 und 1929. Vorgeschichte 1918 bis 1923 Hungersnot, Arbeitslosigkeit, Bettelei, Säuglingssterblichkeit, Rachitis-Epidemien, eine zunehmende Inflation, Putschversuche, Massenstreiks und zahlreiche Attentate sind die Erschütterungen Deutschlands nach dem ersten Weltkrieg. Besserungen ab 1924 Nach der Einführung der Rentenmark und dem zum Teil gelungenen Versuch, die Reparationszahlungen erträglich zu machen, setzte eine Phase wirtschaftlicher Aufwärtsentwicklung und politischer Beruhigung ein. Der Beitritt Deutschlands in den Völkerbund 1926 trug zur politischen Beruhigung bei. In diesem Zeitraum entsteht eine allgemeine Entspannungsphase auf den politischen, aber auch wirtschaftlichen Ebenen. Dieses Phänomen ging von den USA aus. Sie wirkte sich jedoch schon nach kurzer Zeit auch positiv auf Deutschland, Frankreich und England aus. Ursachen und Wirkungen Im weiteren Sinne veranschaulicht der Begriff Goldene Zwanziger Jahre den wirtschaftlichen Aufschwung der weltweiten Konjunktur (Gesamtsituation einer Volkswirtschaft), er bezeichnet vor allem die Blütezeit der deutschen Kunst, Kultur und Wissenschaft. Beteiligt am Aufschwung sind ebenfalls die hohen Kredite, die Deutschland damals aus dem Ausland, besonders aus den USA, erhielt. Deshalb wird unter anderem von einer Scheinblüte gesprochen, da diese Schulden ja auch irgendwann zurückgezahlt werden mussten Beendet wurden die Goldenen Zwanziger von der Weltwirtschaftskrise 1929, durch den Börsencrash am Schwarzen Donnerstag. 5 Inflation Eine schwere Bewährungsprobe erwartete die junge Weimarer Republik im Schicksalsjahr 1923. Deutschlands Wirtschaft lag in Scherben, der Staat war pleite. Um dennoch seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen, wurde die Notenpresse angeworfen, bis sie heiß lief: In Deutschland explodierte die Inflation. Wer bezahlt den Krieg? Die Inflation 1923 war eine Spätfolge des Ersten Weltkriegs, eine Blase, die fünf Jahre nach der Kapitulation endgültig platzte. Krieg kostet Geld, viel Geld. Geld, das ein Staat für Waffen, Munition, Soldaten, Verpflegung, Transport und Logistik ausgeben muss. Der Erste Weltkrieg verschlang enorme finanzielle Ressourcen. Geld, das das Deutsche Reich nicht besaß. Die unvorstellbaren Materialschlachten des Ersten Weltkriegs forderten nicht nur Millionen von Menschenleben in den Schützengräben, sie bedeuteten auch eine unvorstellbare Geldvernichtung in Europa. Geld, das buchstäblich in Rauch aufging. Die deutsche Reichsleitung war davon überzeugt, den Krieg zu gewinnen. Die Schulden des Krieges sollte dann der besiegte Gegner zahlen eine Rechnung, die nicht aufging. Das besiegte Deutschland geriet im Versailler Friedensvertrag ins Visier enormer Schadensersatzforderungen. Trauma Inflation Doch zu Beginn der 20er Jahre hatte das Deutsche Reich nicht nur bei den Siegermächten Schulden, sondern in besonderem Maße auch bei der eigenen Bevölkerung. Der Staat verlangte während des 1. Weltkrieges von seiner Bevölkerung Kriegsanleihen um die Kriegskosten zu decken. Das Deutsche Reich stand also wirtschaftlich mit dem Rücken zur Wand. Es musste das kriegsgeschüttelte Land wieder aufrichten, Kriegsanleihen an die eigene Bevölkerung zurückzahlen und Geld für die Reparationsleistungen aufbringen. Als die Franzosen im Jahr 1923 wegen verspäteter Reparationszahlungen das Ruhrgebiet besetzten, verschärfte sich die Lage. Die deutsche Regierung rief zum passiven Widerstand, zu Sabotage und Streik auf. Im Gegenzug zahlte sie die Löhne an die Streikenden weiter. Es war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, Deutschland geriet in den Strudel der dramatischsten Geldentwertung, die das Land je erleben sollte. Um seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen, brachte die Regierung mehr und mehr Geld in Umlauf, auch wenn es für die immer höhere Anzahl Banknoten keine materiellen Gegenwerte im Land gab. Dadurch begann der Teufelskreis der Inflation. Immer mehr Geld war bald immer weniger wert, Preise und Löhne explodierten. Geld war Spielgeld geworden. Wer seinen Lohn nicht gleich nach Erhalt wieder ausgab, konnte sich schon Tage, manchmal Stunden später, kaum mehr etwas davon kaufen. Wer seinen Lohn am Monatsende erhielt, war buchstäblich mittellos. Am härtesten traf die Inflation Staatsbedienstete und Beamte. Viele Läden bunkerten ihre Bestände und Vorräte und entzogen sie dem unkontrollierbaren Warenverkehr, an dem sie nicht mehr verdienen konnten. Die Inflation explodierte. 6 Schubkarren voller Geld Die Menschen rechneten bald in Bündeln statt Scheinen; Geld wurde in Schubkarren transportiert, Bündel als Heizmaterial zweckentfremdet, die Rückseite als Schmierpapier benutzt. Die Inflation geriet zum deutschen Trauma. Über Nacht waren alle, oft vom Munde abgesparten Rücklagen weggeschmolzen, die Wechsel für die Kriegsanleihen an den Staat waren wertlos. Es war also die deutsche Bevölkerung, die die Lasten und Schulden des Ersten Weltkriegs schließlich bezahlte. Saniert waren dagegen die Schuldner. Wer sich etwa 1921 für ein Haus oder anderweitigen Grundbesitz verschuldet hatte, der war über Nacht seine Schulden los. Gemäß dem Grundsatz Mark Mark konnten Kredite, die bei einem stabilen Kurs aufgenommen worden waren, mit entwerteter Währung zurückgezahlt werden. Größter Profiteur war der Staat. Seine gesamten Kriegsschulden in Höhe von 154 Milliarden Mark beliefen sich, als am 15. November 1923 die neue Währung Rentenmark eingeführt wurde, auf gerade einmal 15,4 Pfennige Ende mit Schrecken Auf dem Höhepunkt der Inflation wurde im November 1923 eine neue Währung geschaffen: die Rentenmark, ab Oktober 1924 schließlich die Reichsmark. Die alte Währung wurde abgeschafft. Angesichts der katastrophalen wirtschaftlichen Folgen der Inflation überdachten die Alliierten ihre Politik gegenüber dem Deutschen Reich. Sie erkannten, dass nur ein wirtschaftlich erstarkendes, gesundes Deutschland umfassende Reparationszahlungen leisten konnte. Besonders durch die Hilfe der Amerikaner konnte die neue Währung stabilisiert werden. Der Amerikaner Charles Dawes entwickelte eine Art Marshallplan der Weimarer Zeit und Mitte der 20er Jahre erholte sich die Wirtschaft. Deutschland war wieder zahlungsfähig. Die Menschen krisengeschüttelt und politikverdrossen suchten Trost und Ablenkung. Startsignal für die berühmten Goldenen 20er Jahre, schlagartig standen nun Glamour und Unterhaltung hoch im Kurs. 7 Dawes Plan 1924 1928 Idee: • • • • • Die Reparationszahlungen von Deutschland zu regeln. Der Amerikaner Charles Dawes, als Finanzexperte der Reparationskommission, entwickelte extra für Deutschland einen Rückzahlungsplan. Die deutsche Wirtschaft soll sich erholen können Deutschland sollte bis 1928 2.5 Mrd. Reichsmark für Reparationen bezahlt haben 55 Prozent der Reparationen sollten in Geld, der Rest in Sachleistungen erbracht werden Inhalt: • • • • Deutschland erhielt eine internationale Anleihe von 800 Millionen Mark Deutschland bekam Kredite von ausländischen Banken und Exportfirmen, vor allem aus den USA Die Siegermächte durften keine Pfändungen mehr machen (z.B. Land besetzen) Deutschland nahm durch Steuern und Zölle Geld ein Probleme: • • • • • Es wurde kein Ende für die Reparationszahlungen festgesetzt Die Reichsbank wurde unter internationale Kontrolle gestellt Es war eigentlich im Vorhinein klar, dass Deutschland die 2.5 Mrd. Reichsmark nicht bezahlen konnte. Die Kredite brachten Deutschland zwar einen wirtschaftlichen Aufschwung, führten aber zu einer starken Abhängigkeit von den USA, die sich in der Weltwirtschaftskrise 1929 offenbarte. Hohe Arbeitslosigkeit Kurzfassung: Der Amerikaner Charles Dawe stellte einen Abzahlungsplan für die Reparationszahlungen Deutschlands an die Siegermächte zusammen. Dadurch erhielten die Siegermächte Geld und Deutschland wurde entlastet. Durch die vielen Kredite aus den USA konnte sich Deutschland eine neue Wirtschaft aufbauen. Sie gründeten neue Firmen und statteten die Fabriken mit der neusten Technik aus. Die Wirtschaft erholte sich und die Menschen wurden optimistischer - Anfang der goldenen 20er Jahre. 8 Die neuen Währungen in Deutschland Die Reichsmark Am 30. August 1924 wurde die Reichsmark zusätzlich zur Rentenmark eingeführt. Sie galt der Reichsmark im Verhältnis 1:1. Die Reichsmark hat nicht, wie fälschlicherweise von vielen Büchern und Dokumenten wiedergegeben, die Rentenmark ersetzt, man konnte weiterhin mit beiden Währungen bezahlen. Der wesentliche Unterschied bestand darin, wie die beiden Währungen gestützt wurden. Die Rentenmark wurde durch die sogenannte „Grundschuld gestützt, sprich jeder Unternehmer, Fabrikbesitzer, Grundstück und/oder Immobilienbesitzer musste 6 seines „Grundbesitzes an den Staat übertragen. Hierdurch konnte die Rentenmark gestützt werden. Die Reichsmark hingegen wurde wieder auf klassische Art gestützt, durch finanzielle Güter des Staates, Bsp. Kohle oder Gold. Die Rentenbank bestand über 1924 hinaus fort und die ausgegebenen Rentenmark- und Rentenpfennignominale blieben im Umlauf. Die letzten Rentenmarkscheine zu 1- und 2-Rentenmark sind mit dem 30. Januar 1937 datiert, wurden am 5. September 1939 ausgegeben und waren bis 1948 gültig. Die Rentenmark Sie wurde als Bargeld von der im Oktober 1923 gegründeten Deutschen Rentenbank ab dem 15. November 1923 in Münzen und kleinen Scheinen ausgegeben. Der Wechselkurs zur Papiermark wurde mit 1:1 Billion festgesetzt und zwar genau zu einem Zeitpunkt im November 1923 als der Devisenkurs 4,2 Billionen Papiermark 1 US-Dollar war. Allerdings wurden damit nicht nur 12 Nullen auf den Scheinen gestrichen, sondern die Rentenmark war wieder durch einen Gegenwert gedeckt, der aus Rentenpapieren über Sachwerte von 3,2 Milliarden Goldmark bestand, diese waren durch Hypotheken auf Immobilien der Landwirtschaft, Industrie und Gewerbe gesichert. Die Rentenmark war eine Übergangswährung in Deutschland, um die Deutsche Inflation 1914 bis 1923 aufzuhalten. 9 Der Börsencrash Die Wirtschaft der USA florierte nach dem 1.Weltkrieg, die neuen Luxusgüter wie Autos, Kühlschränke, Waschmaschinen und Radios wurden in Massenproduktionen hergestellt. Die Aktien der herstellenden Firmen stiegen rasant in die Höhe. Die Wirtschaft Europas erholte sich dank amerikanischen Krediten Im Schlepptau des amerikanischen Wirtschaftswunders erholte sich auch in Europa die vom Krieg geschwächte Wirtschaft wieder. Besonders mit amerikanischen Krediten wurden neue Produktionsstätten auf höchstem technischem Niveau gebaut. Vorbild in wirtschaftlicher Hinsicht war Amerika. Das so geschaffene System hatte jedoch auch eine Kehrseite. Viele europäische Firmen hingen vom Wohlwollen der amerikanischen Geldgeber ab, waren verschuldet und mussten ihre Gewinne zum Abzahlen der Kredite aufwenden. US Bürger erhofften sich schnellen Reichtum durch den Aktienhandel In Amerika wollte jeder am Wirtschaftswunder mitverdienen. Nicht nur, dass der Konsum der privaten Haushalte stark stieg, auch die Börse, an der sich in hohen Kursgewinnen der Aufschwung widerspiegelte, war von höchstem Interesse für den normalen Bürger geworden. Die Börse versprach von heute auf morgen Reichtum. In der letzten Phase des Aufschwungs, der nochmals von einem starken Kursschub geprägt war, kauften viele Privatleute Aktien auf Kredit. Die Menschen waren optimistisch, dass sie die Zinsen der Kredite zurück zahlen können und dennoch Gewinn machen. Mit einem Einbruch des Marktes oder einer lang anhaltenden Krise rechnete zu dieser Zeit niemand. Noch sechs Tage vor der Weltwirtschaftskrise meinte Prof. Irving Fisher, dass die Aktienkurse auf die Dauer ein hohes Niveau erreicht hätten. Zusammenbruch der US – Börse Der Markt von Luxusgütern war gesättigt, man fand keine Käufer mehr für Autos, Radios etc. Die Firmen konnten nicht mehr verkaufen, der Wert ihrer Aktien sank. Bereits am 23. Oktober 1929 kam es zu starken Aktienverkäufen, die sich am Folgetag fortsetzten. Es begann Panik um sich zu greifen. Das Ziel vieler bestand lediglich darin, zu verkaufen, um zu retten, was zu retten war. Es gab jedoch mehr Verkäufer als Käufer und die Aktienwerte sanken unaufhaltbar. Den amerikanischen Banken gelang es, den Markt gegen Ende der Woche durch drastische Stützungskäufe zu stabilisieren. Am Nachmittag des 28.Oktobers jedoch brach eine neue Verkaufswelle aus, der auch die Banken diesmal nur wenig entgegensetzen konnten. Da sich kaum Käufer fanden, griff die Panik schnell weiter um sich, so dass sich am folgenden Dienstag die Verkäufe in dramatischer Höhe fortsetzten. Dies war jedoch erst der Beginn einer lang anhaltenden Börsenkrise. 10 Weltwirtschaftskrise USA Überproduktion von Waren Der Zusammenbruch der Börse war nur ein Aspekt einer gesamtwirtschaftlichen Krise. Nicht nur die Börsen hatten den Marktwert der Unternehmen überschätzt, sondern auch die Unternehmen die Aufnahmefähigkeit des Marktes. Die Unternehmen steckten viel Geld in die Produktion und produzierten viel zu viel, da sie an eine anhaltende Hochkonjunktur glaubten. Die Folge hiervon war eine deutliche Überproduktion. Als die Menschen noch auf ihren schnellen Reichtum durch die Börse hofften, nahmen sie unter anderem Kredite auf um sich Luxusgüter leisten zu können. Mit dem einsetzenden Abschwung der Aktienkurse, schnappte die Kreditfalle zu. Die Menschen konnten ihre Zinsen nicht mehr bezahlen. Sie verschuldeten sich schwer. Nun wurde die Überproduktion von Luxusgütern noch deutlicher. Die Unternehmen wurden ihre schon produzierte Ware nicht mehr los, weil die Menschen kein Geld mehr von den Banken bekamen. Zweifache Belastung der Wirtschaft Folglich wurde die Wirtschaft zweifach belastet, die Bevölkerung hatte kein Geld mehr um zu konsumieren und die Unternehmen wurden ihre Waren nicht los. Hierdurch waren die Unternehmen gezwungen Fabriken zu schliessen. Dadurch wurden jedoch viele Arbeitslos und die Anzahl der Konsumenten sank mit jedem Arbeitslosen weiter. So wurde eine Abwärtsspirale in Gang gesetzt, die die schwerste Depression in der amerikanischen Geschichte zur Folge hatte. In der Folge der Krise brach letztlich auch das amerikanische Bankensystem zusammen. Die Industrieproduktion ging dramatisch zurück. Aus 1,5 Mio Arbeitslosen 1929 wurden 1933 fast 13 Mio. was einem Viertel der Beschäftigten entspricht. Europa Europas Abhängigkeit von den USA Europa baute die Wirtschaft dank Krediten aus den USA wieder auf. Durch den Börsencrash versiegten die Geldquellen in Europa. Die amerikanischen Bürger wollten ihr Geld von ihren Konten, die Banken konnten ihnen das Geld jedoch nicht geben, da sie ihr Geld von den Börsenspekulanten nicht zurückerhielten. So begangen die amerikanischen Banken ihr Geld von den europäischen Firmen zurückzufordern. Die Kriegsverlierer litten am stärksten Besonders stark waren Frankreich und Deutschland betroffen, die vom Krieg stark geschädigt und daher auf besonders hohe Kredite angewiesen waren. Mit dem Einsetzen der Finanzkrise in den Vereinigten Staaten wurden plötzlich die gewährten Kredite zurückgefordert. Viele Unternehmen konnten jedoch aufgrund eines nur geringen Finanzpolsters die Kredite nicht oder nur schwer zurückzahlen. Auf diese Weise gerieten auch die Banken in Schwierigkeiten, die als Mittler zwischen den amerikanischen Geldgebern und den europäischen Kreditnehmern fungiert hatten. Verstärkt wurde diese Entwicklung von einer Panik besonders unter der deutschen Bevölkerung. Viele fühlten sich beim Beginn der Krise an die Zeiten der Inflation nach dem Ende des ersten Weltkrieges erinnert und begannen Geld von ihren Bankkonten abzuziehen und in sichere Sachwerte zu investieren. Durch die einsetzende Krise brach auch in Deutschland die Industrieproduktion ein- teilweise bis auf 58 des Standes von 1929. Im Schlepptau dieser Entwicklung wurden auch unzählige Menschen Arbeitslos. Die Arbeitslosenzahlen stiegen auf über sechs Millionen. 11 Die deutsche Regierung versuchte mit einer deflationären Politik die Verschuldung des Staates gering zu halten und den Wert der Mark zu stützen, um eine neuerliche Inflation zu verhindern. So sollte die Krise bewältigt werden. Auf die Lebensverhältnisse des Durchschnittsbürgers hatten diese gesamtwirtschaftlichen Stützungsmaßnahmen allerdings kaum Auswirkungen. Lernziele zur Zwischenkriegszeit Weimarer Republik: Den Weg aus der Monarchie zur Republik erklären können. (Abdankung des Kaisers, Rätebewegung, Nationalversammlung, Koalition) Die Parteien der Nationalversammlung und ihre Idee der besten Staatsform kennen. Erklären können wieso die radikalen Parteien am 31.7.1932 die Mehrheit erreichen konnten Inflation: Erklären können wieso es in Deutschland zu einer Inflation kommen konnte. Den Unterschied von der Reichsmark zur Rentenmark kennen. Erklären können was eine Inflation ist Die Goldenen 20er Jahre: Neuheiten der 20er aus Technik, Sport, Beruf, Medizin und Kultur kennen Veränderungen in Design und Architektur kennen Die Weltwirtschaftskrise: Die Wesensmerkmale einer Wirtschaftskrise kennen und erklären können Produktionsrückgang, Arbeitslosigkeit, sinkende Preise) Den Zusammenhang der Weltwirtschaftskrise und dem Aufstieg Hitlers verstehen Erklären können was eine Aktie ist Das Leben in der Krise: Wissen welchen Parteien sich die Menschen anschlossen und wieso Erklären können was Faschismus ist und wie er entstand 12