Arbeitsblatt: Erdbeben in der CH

Auch in der Schweiz kann die Erde beben «Am Mittwoch hat um 21.42 Uhr ein leichtes Erdbeben mit Epizentrum bei Zernez Graubünden erschüttert. Schadenmeldungen gingen zunächst keine ein. Der Erdstoss erreichte die Stärke 4,0 auf der RichterSkala.» (TagesAnzeiger, 7. Januar 2000) Erdbebengefährdung Meldungen obiger Art können wir den Zeitungen öfters entnehmen. Die Lage der Schweiz am Nordrand der Alpen macht deutlich, dass unser Land noch im direkten Einflussbereich der plattentektonischen Vorgänge des Mittelmeerraums liegt. Die Nordwestschweiz und der Jura liegen am Rande einer Bruchzone, welche sich vom französischen Rhonetal bis zum Oberrheingraben erstreckt. Basel, wo 1356 eines der bisher stärksten Beben in der Schweiz vorgekommen ist, liegt in dieser Zone. Die Stadt wurde damals fast total zerstört. Eine Auswertung aller bekannten Erdbeben der Schweiz ergab, dass nur etwa alle einhundert Jahre mit einem Beben der Stärke VIIIIX auf der MercalliSkala zu rechnen ist. Die Gefährdung kann man demnach als gering einschätzen. Trotzdem hat das Schadenrisiko in der Schweiz in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Dies hängt mit der gestiegenden Bautätigkeit zusammen. Die Wohn und Industriebauten dehnten sich in erdbebengefährdete Zonen aus, wo sich die Intensität von Erdbebenwellen verstärkt. Diese Zonen sind auch besonders kritische Standorte für Atomkraftwerke oder Betriebe der chemischen Industrie. Wie wird die Stärke von Erdbeben festgestellt? Es gibt zwei Verfahren zur Messung von Erdbeben: Das eine gibt die Intensität des Bebens an, kommt ohne Messgeräte aus und basiert auf der MercalliSkala. Die zweite Methode misst die frei werdende Energie und gibt die Erdbebenstärke nach Punkten an; sie verwendet die RichterSkala. Die Medien informieren meistens nach der RichterSkala, ob wohl die MercalliSkala einfacher und anschaulicher ist.