Arbeitsblatt: Text zur Finanzkrise in den 30er Jahren
Material-Details
Text zur Finanzkrise in den 30er Jahren
Geschichte
Neuzeit
9. Schuljahr
2 Seiten
Statistik
175914
311
3
02.11.2017
Autor/in
Stefanie Lønskov
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Die 30er Jahre der Weg in die Krise Wirtschaftskrise und Inflation in der Weimarer Republik 1923 Die Weimarer Republik hatte schon in den ersten Jahren ihres Bestehens mit grossen Schwierigkeiten zu kämpfen. Viele Deutsche waren unzufrieden mit den Bestimmungen des Versailler Friedens. Zwar hatte Deutschland nach den Unruhen und Streiks im Jahre 1918 eine nun einigermassen funktionierende Republik und keine Monarchie mehr, doch die Unzufriedenheit der Bevölkerung blieb bestehen. Die Bevölkerung warf der Regierung vor, sie hätten den Friedensvertrag nicht unterzeichnen dürfen. Ein Streitpunkt war auch, wer für die Niederlage verantwortlich sei. Jeder schob dem anderen die Schuld in die Schuhe. Ein weiterer Grund für die Schwierigkeiten der Weimarer Republik war die Wirtschaftskrise (Inflation) im Jahre 1923. Die hohen Reparationszahlungen, der Verlust von wichtigen Industrie- und Rohstoffgebieten sowie die hohen Lebenserhaltungskosten (Goldene 20er Jahre) rissen ein grosses Loch in die Staatskasse. Die Industrie versuchte, von der Kriegs- auf die Friedensproduktion umzustellen. Doch es war eine schwierige Aufgabe, ehemalige Soldaten, auch Kriegsversehrte, wieder in die Wirtschaft einzugliedern. Durch die Inflation verloren zudem viele ihre Ersparnisse. Die Bevölkerung war von der demokratisch gewählten Regierung enttäuscht. Sie glaubten, dass eine Demokratie den wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen nicht gewachsen sei. Schwarzer Freitag, Börsencrash und die Weltwirtschaftskrise 1929 Die Wirtschaft in den USA florierte nach dem 1. Weltkrieg, neue Luxusgüter wie Autos, Kühlschränke und Radios wurden in Massenproduktionen hergestellt. Auch Amerika befand sich in den Goldenen 20er, man sprach von einem „ewigen Wohlstand. Doch das war eine Fehleinschätzung: Ähnlich der Aktienkrise im Jahre 2000 gab es eine Spekulationsblase. Nicht nur Grossanleger und Firmen, auch zahlreiche Kleinanleger spekulierten und riskierten viel. Millionen nahmen kurzfristig hohe Kredite auf, um sich davon Aktien zu kaufen. Die Börse versprach von heute auf morgen Reichtum. Die Menschen waren optimistisch, keiner rechnete mit dem Einbruch des Marktes oder einer lang anhaltenden Krise. Noch sechs Tage vor der Weltwirtschaftskrise sagte ein bekannter Professor der Wirtschaft: „Die Aktienkurse haben ein dauerhaftes hohes Niveau erreicht. Doch der Markt war gesättigt – das heisst man fand keine Käufer mehr für Autos, Radios, etc. Die Firmen konnten nicht mehr verkaufen, die Aktien sanken. Innerhalb von zwei Tagen brach die Panik aus. Der Schwarze Freitag, der 24. Oktober 1929, ging in die Geschichte ein: Die Börse crashte, die totale Panik brach aus. Einige Anleger nahmen sich das Leben; das Bild des Managers, der sich aus dem Bürofenster stürzt, ist bis heute bekannt. Der Börsencrash war jedoch erst der Anfang einer lang anhaltenden Krise. Die Bevölkerung hatte kein Geld mehr um zu konsumieren und die Unternehmen wurden ihre Ware nicht los. Die Unternehmen mussten schliessen, wodurch viele arbeitslos wurden, diese Arbeitslosen haben wiederum kein Geld zum Konsumieren. Die Abwärtsspirale wurde in Gang gesetzt und führte zu der schwersten Weltwirtschaftskrise der amerikanischen Geschichte. Weltwirtschaftskrise und die Weimarer Republik Die zweite grosse Krise der Weimarer Republik begann nach dem New Yorker Börsencrash im Jahr 1929. Der Zusammenbruch des Aktiengeschäftes in Amerika hatte Auswirkungen auf die ganze Weltwirtschaft. Denn die Industriestaaten und somit auch Deutschland, waren von den USA abhängig. Die USA hatten Deutschland Kredite für den Wiederaufbau gegeben. Nun forderten die USA das Geld zurück. In der Folge fehlte dieses Geld in der deutschen Wirtschaft. Die Menschen konnten sich keine Waren mehr kaufen, die Unternehmen keine Ware mehr herstellen. Weil weniger Waren produziert wurden, brauchte es weniger Arbeitskräfte. Deshalb wurden immer mehr Menschen arbeitslos. 1932 hatten in Deutschland zwölf Millionen Menschen Arbeit, ihnen standen 6 Millionen Arbeitslose gegenüber. AKTIE: Eine Aktie ist ein Besitzanteilschein an einer Firma. Man besitzt also einen Teil der Firma. Macht die Firma nun Gewinn, wird dieser an die Aktionäre (Besitzer einer Aktie) ausgezahlt. Die Aktien können nur an den Börsen ge- und verkauft werden. Der Kurs (wie teuer die Aktie ist) verändert sich dabei stetig. Viele Leute kaufen Aktien, weil sie hoffen, dass der Kurs steigt – sie spekulieren. Fragen: Erkläre (ähnlich wie in der Definition oben) die unterstrichenen Begriffe mit eigenen Wörter. Wie war die Lage in Deutschland 1923 und wie in 1929? Wie fühlten sich die Mensch in Deutschland nach der zweiten Krise?