Arbeitsblatt: Kasten

Material-Details

Ab zu Kastenwesen in Indien
Geographie
Asien
9. Schuljahr
1 Seiten

Statistik

176068
925
0
08.11.2017

Autor/in

Marijana Ceko
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

Downloads Arbeitsblätter / Lösungen / Zusatzmaterial

Die Download-Funktion steht nur registrierten, eingeloggten Benutzern/Benutzerinnen zur Verfügung.

Textauszüge aus dem Inhalt:

Die Varnas (Kasten) Kastendefinition 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Förderung und Hinderung der Kasten heute Analphabetismus: Nach wie vor können in Indien 50 bis 60 der Bevölkerung weder lesen noch schreiben. Die ungebildete Bevölkerung lebt in einer sehr kleinen Umwelt und in ständiger Angst vor Neuem, Anderem und neigt daher stark zu konservativer Haltung. Westlicher Einfluss: Seit der Ankunft der Briten wird von Europa aus das Kastenwesen als unmenschlich verurteilt. Auch die indische Verfassung, die die Grundsätze der Menschenrechte übernommen hat, steht konträr zum Kastenwesen. Wohlstand: Einst waren nur die oberen Kasten reich. Heute kommen auch Leute aus unteren Kasten zu bescheidenem Wohlstand und die Religion verliert ihre Bedeutung. Dörflicher Charakter: Noch leben 70 in Dörfern und haben keine Möglichkeit eine Schule zu besuchen. Statische Gesellschaft: Wo die Gründe auch liegen mögen, Indien ist eine statische Gesellschaft. Ein Aufbruch scheint sich nur in den Städten anzubahnen. Im Gegensatz zu den radikalen Wandlungen, die wir in Europa seit dem 19. Jahrhundert miterleben, ist die indische Gesellschaft lange ohne grösseren Wandel geblieben. Änderungen gehen sehr langsam vonstatten. Geografische Abgeschiedenheit: Auf lokaler und auf nationaler Ebene war Indien immer sehr abgeschieden. Für viele Dörfer hat sich bis jetzt noch nicht viel geändert. Bildung: Obwohl noch viele Analphabeten sind, breitet sich die Bildung rasch aus. Sie ist europäisch geprägt, wo das Kastenwesen keinerlei Berechtigung mehr findet. Verkehr: Die Isolation geht zu Ende. Ausgebaute Verkehrsnetze und Bildung lassen neue Ideen in alle Winkel vordringen und auch im entlegensten Dorf beginnt sich die Erkenntnis durchzusetzen, dass die Kastenpraktiken verboten sind und nach der Verfassung alle gleich sind. Es ist ein strittiger Punkt, wann die Kasten überhaupt entstanden sind. Fast sicher scheint zu sein, dass sie nicht, wie vielfach angenommen, einmal bewusst geschaffen worden sind. Die Wurzeln scheinen in die Industalkultur zurückzugehen. Das Kastenwesen schützt Minderheiten, Rassen und damit auch die Oberschicht der neuen Herren. Eine Verstärkung erfolgte um 1500 v. Chr. durch die Arier. Auch die islamischen Herrscher waren froh um die Vorteile, die ihnen das System bot. Die Briten erliessen zwar im Laufe des 19. Jahrhunderts Gesetze, die die schlimmsten Auswüchse des Kastenwesens verboten, unternahmen aber nichts, um das System an sich anzugreifen. Sie konnten sich mit den herrschenden Brahmanen und Kshatryas verbünden und leicht ihre Regierung sichern. Religion: Nach Aussagen verschiedener Autoren ist die religiöse Begründung der Kasten erst später dazu gekommen und diente der Absicherung der Vorherrschaft der Brahmanen und Kshatryas. Aberglaube: Dies führt zu vielen Ängsten und ermutigt kaum dazu, die Traditionen hinter sich zu lassen. Industrialisierung: In Indien schreitet die Industrialisierung heute rascher voran denn je. In Fabriken arbeiten alle Kasten nebeneinander. Damit verbunden ist auch eine beschleunigte Verstädterung. Nationalismus, Politik: Das politische Umfeld hat einen sehr starken Einfluss auf die Auflösung der Kasten. Jeder besitzt die gleiche Stimme bei den Wahlen und die Masse der armen, unteren Kasten muss zumindest hier berücksichtigt werden.