Arbeitsblatt: Hunger auf der Welt
Material-Details
Texte und Aufgaben zum Thema, warum gibt es Hunger auf der Welt.
Wie gehen wir mit Nahrungsmittel um.
Geographie
Anderes Thema
7. Schuljahr
9 Seiten
Statistik
176689
636
6
25.11.2017
Autor/in
Anita Kaufmann
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Hunger auf der Welt Wo gibt es am meisten Hunger auf der Welt? Wo leben die meisten zu dicken Menschen? Armut in Afrika Afrika ist Reich! Mit fruchtbaren Böden, wertvollen Rohstoffen wie Erdöl und Diamanten und rasantem Wirtschaftswachstum birgt Afrika enorme Chancen und Potenziale. Doch das Bild, das man vor Augen hat, wenn von Afrika die Rede ist, ist ein anderes. In Afrika leben 380 Millionen Menschen in extremer Armut, also von weniger als 1,25 US-Dollar pro Tag. Knapp 30 Prozent der Bevölkerung sind unterernährt. Erschreckende Armut, verheerende Hungersnöte, Menschen, die von Krankheiten heimgesucht werden und unter blutigen Konflikten leiden – das ist das gängige Bild Afrikas im Fernsehen. Natürlich unterscheidet sich die Situation in Afrika von Land zu Land, aber trotz seines Reichtums hat der Kontinent enorme – und andauernde – Herausforderungen zu bewältigen. Reichtum und Armut, üppige Ernten und chronischer Hunger sind in vielen Ländern Afrikas gleichzeitig präsent. Angola verzeichnet zum Beispiel trotz der verheerenden Folgen der Wirtschaftskrise 2008/2009 ein Wirtschaftswachstum von 20 Prozent. Warum lebt dann immer noch über die Hälfte der Bevölkerung des Landes in extremer Armut? Der wertvolle Kakao und Kaffee zählen zu den wichtigsten Exportgütern von Sierra Leone. Warum erzielen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern dafür keinen fairen Preis auf dem Weltmarkt? In Äthiopien werden reiche Ernten an Getreide eingefahren. Warum leidet dennoch über ein Drittel der Bevölkerung an Hunger und warum decken die Ernten ausländischer Investoren stattdessen den ständig wachsenden Bedarf an Tierfutter oder Rohstoff für Agrosprit? Auch und gerade jungen Menschen drängt sich die Frage auf: Was stimmt da nicht? Wie kann es sein, dass es in vielen Ländern Afrikas auf der einen Seite enormen Reichtum gibt, an Land, Bodenschätzen und Wachstumspotenzialen, auf der anderen Seite aber ein Großteil der Bevölkerung in extremer Armut lebt und an chronischem Hunger leidet? Fragen zum Text: 1. Warum ist Afrika reich? 2. Wie viele Menschen leben in Armut? 3. Wie viel Geld verdienen sie am Tag? 4. Worunter leiden die Menschen? 5. Was erntet man in Sierra Leone? 6. Was erntet man in Äthiopien? 7. Wofür wird das Getreide verbraucht? 8. Hast du eine Antwort auf die Frage: „Was stimmt da nicht? Was bedeutet Armut in Afrika? Lies die Aussagen der Menschen aus Afrika und schreibe auf, was ihnen fehlt! Arm Zu sein Bedeutet: „Arm zu sein bedeutet, leere Taschen zu haben. (Ghana) „Ich kann meine Kinder nicht zur Schule schicken, damit wir etwas zu essen haben. Aber ich weiß, dass sie ein Leben lang Probleme haben werden, weil sie keine gute Arbeit finden, wenn sie nicht lesen und schreiben können. (Swasiland) „Wenn ich morgens zur Schule gehe, habe ich kein Frühstück. Mittags gibt es kein Essen, abends kriege ich eine kleine Mahlzeit, aber das ist nicht genug, ich habe immer Hunger. (Gabun, 10jähriger Junge) „Armut? Nimm zum Beispiel den Tod dieses kleinen Jungen heute Morgen. Der Junge starb an Masern. Wir alle wissen, dass er im Krankenhaus hätte behandelt werden können. Aber seine Eltern hatten kein Geld, und so starb der Junge, nicht an Masern, sondern an Armut. (Ghana) „Armut bedeutet, machtlos zu sein und nicht gehört zu werden. (Kamerun) „Die Armen hängen von den Launen und der Gnade der Natur ab. (Kenia) „Armut wird vererbt. Wenn dein Vater arm ist, kann er dich nicht in die Schule schicken oder dir Land geben oder nur sehr wenig Land von schlechter Qualität. So wird jede Generation immer ärmer. (Uganda) Der Schlangenhäuptling – ein Märchen aus Gabun Nandi war sehr arm. Ihr Mann war tot, und sie hatte keine Söhne zum Hüten des Viehs und nur eine Tochter, die ihr bei der Feldarbeit helfen konnte. Im Sommer, wenn die UmdoniBäume üppig zartgelbe Blüten trugen, grub sie mit ihrer Tochter nach Amadumbe*, die sie zu ihrem Maisbrei aßen. Doch im Herbst, wenn die Blüten abgestorben waren, sammelt sie die purpurroten, süßen UmdoniBeeren und gab sie ihren Nachbarn im Tausch gegen Streifen getrockneten Ziegenfleischs oder Kalebassen mit dicker, cremiger Sauermilch. Eines Tages, es war sehr heiß, ging Nandi wie gewöhnlich zum Fluss hinunter, um die purpurroten Beeren zu pflücken, doch sie konnte nichts finden. Nicht eine einzige Beere war zu finden – nicht eine. Da hörte sie ein lautes Zischeln, ein lautes schreckliches Zischeln. Als sie aufsah, erblickte sie eine riesige grüngraue Schlange, die sich rund um den dunkelroten Stamm des Baumes gewickelt hatte und ihren Kopf zwischen den Ästen wiegte. Und sie fraß sämtlich Beeren auf. „Du stiehlst mein Beeren, rief Nandi. „Oh, Schlange, du stielst mir meine ganzen Beeren. Was soll ich jetzt gegen Fleisch eintauschen, wenn du mir alle Früchte nimmst?Schlange zischelt wieder und ließ sich langsam den Stamm hinuntergleiten. Nandi hatte Angst, aber wenn sie davonlief, wäre es mit den Beeren ganz vorbei. „Was gibst du mir im Tausch für die UmdoniBeeren? zischelte Schlange. „Wenn ich dir den Korb mit Beeren fülle, gibst du mir dann deine Tochter? „Ja, rief Nandi. „Noch heute Abend gebe ich dir meine Tochter. Lass mich nur meinen Korb mit den purpurroten Früchten füllen. Doch als der Korb gefüllt war und Nandi sich auf den Heimweg machte begann sie zu zittern ob des Versprechens, das sie abgeben hatte. Wie konnte sie ihre Tochter nur einer so hässlichen Kreatur ausliefern? Sie musste dafür sorgen, dass Schlange nicht herausfand, wo sie lebte. Sie durfte nicht geradewegs nach Hause gehen, für den Fall, dass Schlange sie beobachtete. Nandi überquerte den Fluss an einer seichten Stelle und schlug den Weg in den Busch am anderen Ufer ein, wobei sie lautlos zwischen den Dornenbüschen hindurchschlüpfte. Sie wusste nicht, dass ein langer Dorn ihren Lederrock aufgekratzt hatte und dass ein winziges Stück Leder an einem Baum hängen geblieben war. Vorsichtig und leise ging sie durch das Schilf, wachsam nach Krokodil Ausschau haltend, und watete durch den tiefen Teich. Sie wusste nicht, dass eine dicke purpurrote Beere aus ihrem Korb gefallen war und hinter ihr im Wasser hertrieb. Sie kroch zu einem riesigen Ameisenhaufen. Als sie an diesem vorbei war, musste sie außer Sichtweite der UmdoniBäume sein. Aber sie blieb mit dem Fuß am Eingang des geheimen Tunnels von Wasserratte hängen. Sie wusste nicht, dass sie in der weichen, braunen Erde drei Perlen von ihrer Fußkette verloren hatte. Schließlich erreichte sie ihre Hütte und rief ihrer Tochter zu: „Mein Kind, ich habe etwas Böses getan. Ich habe dich Schlange versprochen für diesen Korb mit purpurroten Früchten. Und sie brach in Tränen aus. Inzwischen war Schlange von dem Baum hinabgeglitten, um Nandi zu folgen. Hin und her wiegte sie ihren Kopf, bis sie ein kleines Stück Leder an dem Dorn sah; da wusste sie, welchen Weg sie zu nehmen hatte. Wieder wiegte sie ihren Kopf hin und her, bis sie eine reife purpurrote Beere im tiefen Teich treiben sah; da wusste sie, welchen Weg sie zu nehmen hatte. Und noch einmal wiegte sie ihren Kopf hin und her, bis sie drei Perlen an der Mündung des Tunnels von Wasserratte liegen sah; da wusste sie, welchen Weg sie zu nehmen hatte. Gerade als Nandi in Tränen ausbrach, war ein lautes Zischeln am Eingang ihrer Hütte zu vernehmen; Schlange glitt hinein und rollte ihren langen, grüngrauen Körper auf. „Nein! Nein!, schrie Nandi. „mein Versprechen war nicht ernst gemeint. Ich kann dir meine Tochter nicht geben. Das junge Mädchen blickte auf. Ihre dunklen, braunen Augen waren sanft und ganz ohne Furcht. „Versprochen ist versprochen, Mutter, sagt sie. „Schlange hat ein Anrecht auf mich. Sie streckte die Hand aus und streichelte Schlange den grünengrauen Kopf. „Komm, sagte sie, „ich hole dir etwas zum Fressen. Und sie brachte eine Kalebasse voll dicker Sauermilch und gab sie ihr zum Trinken. Dann faltete sie ihre Decke zusammen und bereitete ihrem Herrn, der Schlange, ein Lager. Mitten in der Nacht wachte Nandi auf. Was hatte sie geweckt? Hatte Leopard gehustet? Hatte Hyäne den Mond angesungen? Irgendetwas hatte sie aufgeschreckt. Sie lauschte wieder. Stimmen. Sie konnte Stimmen hören. Es war ihre Tochter, die da sprach. Aber wem gehörte die andere Stimme? Diese tiefe, kräftige Stimme? Lautlos kroch sie unter ihren Felldecken hervor. Was sah sie da? Schlief sie noch und träumte? Neben ihrer Tochter saß ein hübscher junger Mann, groß gewachsen, braun und stark. Bestimmt der Sohn eines Häuptlings, vielleicht sogar ein Häuptling selbst. Ihre Tochter machte einen Halsschmuck, fl ocht die bunten Perlen zu einem Hochzeitsmuster. Und während sie arbeitete, sprach der junge Mann sanft und liebevoll zu ihr. Nandi betrachtete die gefaltete Decke, auf die Schlange zur Ruhe gebettet worden war. Darauf lag eine lange zusammengerollte grünegraue Haut. Sie hob sie auf und warf sie ins Feuer, das in der Mitte der Hütte noch immer vor sich hin glomm. „Jetzt ist der Bann gebrochen, sprach der Schlangenhäuptling. „Denn ein tugendhaftes Mädchen hat sich meiner erbarmt, und eine einfältige alte Frau hat meine Haut verbrannt. Doch trotz dieser schroffen Worte schenkte er Nandi ein warmes Lächeln. Nandi hat inzwischen drei Enkelkinder – einen Jungen zum Hüten des Viehs im Veld** und zwei Mädchen, die ihr helfen, das Unkraut zwischen den Maispflanzen herauszuhacken und nach Amadumbe zu graben. UmdoniBeeren aber braucht sie nicht mehr zu sammeln, denn alle haben genug zu essen. Amadumbe Arum esculentum, eine Süßkartoffelart ** Veld Subtropisches, sommerfeuchtes Grasland im Hochland 1) 2) 3) 4) 5) 6) 7) 8) 9) In welchem Land spielt das Märchen? Wo liegt das Land auf der Weltkarte? Wer spielt die Hauptrolle in der Geschichte? Wovon handelt die Geschichte? Was ist passiert? Wer ist in der Geschichte arm und warum? Wer ist in der Geschichte reich (an bestimmten Dingen)? Was verändert sich in der Geschichte? Gelangt jemand, der anfangs arm war zu Reichtum oder umgekehrt? Könnte die Geschichte auch in einem anderen Land, z. B. hier bei uns in der Schweiz, spielen? URSACHEN FÜR HUNGER Wegen Naturkatastrophen und extremen Wetterverhältnissen gibt es schlechte Ernten. Nahrungsmittel werden als Treibstoff und als Futtermittel verwendet. Landknappheit: Den kleinen Bauern und Bäuerinnen wird das Land weggenommen. Die Kleinbauern arbeiten mit veralteten Methoden. Sie können nicht genug ernten, um ihre Familien zu ernähren. Bei der Ernte, beim Transport und durch schlechte Lagerung geht viel Nahrungsmittel kaputt. Nahrungsmittel werden von den Reichen verschwendet. Die afrikanischen Bauern bekommen keinen fairen Preis für ihre Arbeit und die Produkte. Wegen Gewalt und Kriegen wird die Lebensgrundlage von Menschen zerstört. Weggeworfene Lebensmittel Wo wird am meisten weggeworfen? Wo wird am wenigsten weggeworfen? Warum ist das so? Nenne jeweils ein bis zwei Beispiele: Handel Industrie Grossverteiler Haushalte Was schmeisst du weg? Wie kannst du Lebensmittelverschwendung verhindern? Was kann gegen den Hunger gemacht werden?