Arbeitsblatt: Statements halten

Material-Details

kompakte, einfache und gut strukturierte Vorgehensweise zur Erarbeitung eines Statements
Deutsch
Vorlesen / Vortragen / Erzählen
9. Schuljahr
6 Seiten

Statistik

177742
930
9
05.01.2018

Autor/in

Martin Ramseyer
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Deutsch Statement Ein „Statement verfassen Was ist ein „Statement? Ein „Statement (engl.) ist eine Stellungnahme zu einer aktuellen Situation. In einem Statement wird eine bestimmte Meinung und/oder Überzeugung in möglichst prägnanten Sätzen und mit Argumenten (Beispiele, die diese Meinung/Überzeugung stützen) untermauert, zum Ausdruck gebracht. Um andere Leute von etwas zu überzeugen, ist es wichtig, sein Statement gut strukturiert vorzubereiten. Eine Struktur, die sich dazu hervorragend eignet, ist: Die „Talk Power Formel (TPF) Ein Drehbuch fürs Reden vor Publikum und auch fürs Schreiben von kurzen Meinungsäusserungen Die grösste Schwierigkeit beim Reden und Schreiben ist häufig, Inhalte sinnvoll zu strukturieren, also in eine Reihenfolge, einen sogenannten ‚fil rouge (roten Faden) zu bringen. Die Kunst vor Leuten zu sprechen oder für Leute etwas zu schreiben, das diese auf Anhieb verstehen, besteht denn auch zu einem guten Teil daraus, ein geeignetes ‚Drehbuch für die Inhalte zur Verfügung zu haben. Strukturen dafür, auch Rhetorik genannt, gibt es sehr viele. Die „Talk Power Formel (TPF) hat den Vorteil, dass sie für praktisch alle möglichen Arten und auch Längen von Reden und Texten verwendet werden kann. Die TPF eignet sich also für ein kurzes Statement an einer Schülerversammlung ebenso wie für einen Kurzvortrag, eine längere Präsentation oder auch eine schriftlich abgefasste Meinung oder Überzeugung. Deutsch Statement Einstieg 1. Aufmerksamkeit und Interesse wecken Um das Publikum/die Leser möglichst schnell ‚bei sich zu haben, ist es sinnvoll, nicht gewohnheitsmässig und langweilig mit der obligaten Übersicht der zu behandelnden Themen einzusteigen, sondern mit „Action, die Emotionen und damit Interesse wecken. Es kommt natürlich auch auf die Zusammensetzung des Publikums/der Leser an; in der Regel aber eignen sich kurze ungewöhnliche, actionreiche oder humorvolle Geschichten, Anekdoten, Witze sehr gut, um das Interesse schnell zu wecken. Ebenfalls geeignet sind eine ungewohnte Sprache, eine schockierende Zeitungsmeldung zum Thema und vieles mehr – Hauptsache dabei ist die Ungewöhnlichkeit des Einstiegs sowie der Umstand, dass es direkt und in sehr kurzer Zeit zum Thema hinführt, über das man sprechen will. 2. Themasatz Nach dem rasanten, ungewohnten Anfang ist das Publikum/der Leser/die Leserin nun voll und ganz aufmerksam. Hier schliesst man nun in einem kurzen, prägnanten Satz (1 Satz) an, zu welchem Thema nun sprechen/schreiben will. 3. Thesensatz Der Thesensatz ist der Dreh- und Angelpunkt der TPF. Im Thesensatz wird kurz und knackig die Hauptbotschaft oder das Hauptanliegen der Rednerin/des Verfassers zum Thema verpackt. Dieser fast ‚motto-mässig anmutende Thesensatz (1 Satz) soll eine Überzeugung ausdrücken und mit einer Bemerkung wie „Ich bin überzeugt: oder „Ich bin mir sicher: . oder „Ich bin der Meinung: . eingeleitet werden. Beispiele: ü Ich bin überzeugt: Ich bin ihr Mann/ihre Frau für diese Stelle! ü Ich bin sicher: . ist interessanter als mancher annimmt! ü Ich bin überzeugt: Jeder von euch hat . ü Ich bin sicher: . hats voll drauf! ü Ich bin der Meinung: . ist gesund! ü usw. Deutsch Statement Der Thesensatz steigert die Aufmerksamkeit ungemein, denn. § .wer nicht dieselbe Meinung vertritt, wird nun auf alles achten, was an den folgenden Aussagen falsch sein könnte § .wer dieselbe Meinung vertritt, wird im Folgenden darauf achten, ob zum Thema etwas gesagt wird, was er/sie vielleicht noch nicht gewusst hat Später, im Informationsteil soll die Aussage nach dem Doppelpunkt (oben kursiv gedruckt), also der eigentliche Thesensatz! direkt nach jedem Informationsblock wiederholt werden. Diesen einen Satz soll der Leser/das Publikum am Schluss im Ohr haben. Es ist also sehr wesentlich, dass dieser Satz weise gewählt wird. 4. Persönlicher Hintergrund Nach dem Thesensatz wird sich nun jemand fragen, wie denn die Verfasserin/der Redner dazu kommt, eine solche Meinung zu vertreten, und ob sie/er sich darin überhaupt genügend auskennt. Damit die Glaubwürdigkeit erhalten bleibt, ist es also wichtig, etwas über sich und darüber, warum man glaubt, sich im Thema auszukennen, zu erzählen wie zum Beispiel: ü ü ü ü Wie ich zum Thema gekommen bin Warum ich gerade dieses Thema gewählt habe Was ich alles zum Thema weiss/erlebt habe Wie ich mich im Vorfeld auf dieses Thema vorbereitet habe ü Wenn beim Thema relevant: Herkunft, Hobby, Vorwissen u.a. ü usw. Die Worte zum persönlichen Hintergrund sind umso wichtiger, je mehr Leute sich in der Leserschaft/im Publikum befinden, die sich im Thema ebenfalls oder sogar besser auskennen (oder meinen sich auszukennen). Es gibt einem sozusagen die ‚Legitimation dazu, überhaupt eine Meinung zum Thema zu vertreten. Deutsch Statement Hauptteil 5. Informationsteil Maximal sieben Informationsblöcke, besser weniger, folgen nun in kurzer, knackiger Art. Dabei ist im Besonderen darauf zu achten, dass man jeweils mit der Information, die am meisten einleuchtet, aber auch am harmlosesten ist, beginnt. Darauf folgt der Thesensatz mit z.B. „Hier werdet ihr mir sicher Recht geben können: Thesensatz! In der Folge werden die Informationen gehaltvoller, kritischer, spannender. Nach jeder Info kommt am Schluss die Wiederholung des Thesensatzes! Die absolut wichtigste, spannendste Info behält man sich für den Schluss auf, natürlich gefolgt vom Thesensatz! Schlussteil 6. Zusammenfassung Nachdem nun eigentlich alles Wesentliche genannt worden ist, macht man ganz zum Schluss eine kurze Zusammenfassung. Hierin werden sämtliche Infos/Argumente nochmals in Reihenfolge aufgelistet, allenfalls ein Fazit gezogen, gefolgt vom Thesensatz! natürlich. 7. Appell Auch der Schluss soll nicht mit bekannten Floskeln gestaltet werden. Besser geeignet für den Schlusspunkt ist ein Appell. Man bittet die Anwesenden/die Leser darum, sich aufgrund des Genannten die eigene Meinung gut zu überdenken, sich vielleicht der Meinung (Thesensatz!) anzuschliessen, sich selber genauer ins Bild zu setzen oder sich bei Fragen doch vertrauensvoll an die Verfasserin/den Redner zu wenden. Deutsch Statement Talk Power Formel (TPF) Kurzfassung • Aufmerksamkeit und Interesse wecken • Themasatz (Thema und mögliche Teilthemen in einem kurzen, prägnanten Satz) Thesensatz! • (Hauptbotschaft in einem kurzen, prägnanten Satz) • Persönlicher Hintergrund (Warum habe ich zu diesem Thema etwas zu sagen?) • Informationsteil Information 1 .und Wiederholen des Thesensatzes! Information 2 .und Wiederholen des Thesensatzes! Information 3 . .und Wiederholen des Thesensatzes! Information 7 .und Wiederholen des Thesensatzes! (stichhaltigste, interessanteste Information!!) • Zusammenfassung Fazit • Appell (Aufforderung zum Handeln, Überlegen, Umdenken o.ä.) .und Wiederholen des Thesensatzes! Deutsch Statement Ein „Statement verfassen Arbeitsanweisung: 1. Wähle ein dir passendes Thema aus, zu dem du eine klare Meinung hast, etwas dazu zu sagen hast und möglichst auch davon betroffen bist. 2. Überlege dir, wie du deine Meinung/Überzeugung zum Thema in möglichst einem kurzen Satz zusammenfassen kannst. 3. Suche nach möglichen Beispielen/Begebenheiten, die deine Meinung/Überzeugung stützen könnten suche also nach Argumenten. Du brauchst davon mindestens fünf. 4. Überlege dir dann auch, welches wohl das „schlagkräftigste Argument ist Argument, das am einleuchtendsten und am logischsten ist. 5. Wie könntest du in dein Statement einsteigen? – Suche nach einem Beispiel, das aufzeigt, warum das Thema umstritten ist, worin im Thema eigentlich das Problem liegt oder warum man sich zum Thema eine eigene Meinung bilden sollte. 6. Schreibe dann dein Statement nach der vorgegebenen Struktur (Talk Power Formel) auf ein Blatt A4. Material: o Talk Power Formel Kariertes A4-Papier