Arbeitsblatt: Wie Wölfe die Flüsse verändern

Material-Details

NMG Thema: Welche Lebewesen sind vom aussterben bedroht und wie schütze ich sie. Das AB handelt um die Vernetzung von Lebewesen anhand des Beispiels vom Nationalpark Yellowstone. Es ist ein Text zum Video: http://quer-denken.tv/281-wie-woelfe-die-fluesse-veraendern-koennen/
Biologie
Oekologie
6. Schuljahr
4 Seiten

Statistik

178072
1966
12
14.01.2018

Autor/in

Ilén Kreienbühl
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Natur, Mensch Gesellschaft, 5. 6. Klasse Welche Pflanzen und Tierarten sind bedroht und wie schütze ich sie? Wie Wölfe die Flüsse verändern können Lies den Text aufmerksam durch. Die fettbedruckten Wörter sind auf dem Zusatzblatt genauer erklärt. Bei einigen Wörtern steht in (Klammern) auch eine Erklärung. Die unterstrichenen Wörter sind Lebewesen, die in diesem Prozess betroffen wurden. Dies soll dir helfen den Text als Ganzes zu verstehen. Wenn du etwas nicht verstehst, mache dir auf der Seite ein Fragezeichen und frag am Schluss deine Lehrerin. 1. Die Ansiedlung der Wölfe Eine der aufregendsten wissenschaftlichen Erkenntnisse der letzten fünfzig Jahre war die Entdeckung von ausgedehnten „(1)Trophischen Kaskaden. Eine solche Trophische Kaskade ist ein Prozess, der ganz oben in der Nahrungskette beginnt, und dann bis zum Grund hinunterrollt. Ein gutes Beispiel hierfür ist, was im Yellowstone(2)Nationalpark in den USA passierte, als dort 1995 wieder Wölfe (3)angesiedelt wurden. Sicher, wir alle wissen, dass Wölfe verschiedene Tierarten töten. Aber vielleicht wissen wir gar nicht, dass sie vielen anderen Tieren das Leben erst ermöglichen. Bevor die Wölfe nach 70jähriger Abwesenheit wieder auftauchten, war die Anzahl an Hirschen im Yellowstone Park ständig gestiegen, denn niemand jagte sie. Und trotz aller Bemühungen des Menschen, ihre Ausbreitung zu kontrollieren, konnten die Tiere die (4)Vegetation so stark reduzieren, dass kaum noch etwas übrig war. Sie hatten es einfach abgeweidet und alles gefressen. 1 Ilén Kreienbühl, Martina Scalia Natur, Mensch Gesellschaft, 5. 6. Klasse Welche Pflanzen und Tierarten sind bedroht und wie schütze ich sie? Wie Wölfe die Flüsse verändern können 2. Was passierte? Doch, sobald die Wölfe kamen – obwohl es nur wenige waren – zeigte ihr Vorhandensein bemerkenswerte Wirkung. Zuerst einmal töteten sie einige Hirsche, aber das war nicht die Hauptsache. Viel wirkungsvoller war, dass die Wölfe das Verhalten der Rehe und Hirsche drastisch veränderten. Das Wild (die Rehe und Hirsche) fing an, bestimmte Teile des Parks zu meiden – nämlich die Stellen, an denen sie am leichtesten in die Enge getrieben werden konnten. Das führte dazu, dass sich diese Stellen sehr schnell regenerierten (erholten). In manchen Bereichen verfünffachte sich das Baumwachstum innerhalb von sechs Jahren. Umgehend zogen Vögel in diese Wälder ein. Die Zahl der Singvögel und Zugvögel erhöhte sich ungemein (sehr stark). Die Population (Anzahl) an Bibern wuchs, denn sie hatten jetzt Bäume zum Abnagen und Dämme bauen. Diese Dämme im Fluss bieten Lebensräume für Otter, Bisamratten, Enten, Fische, Reptilien und Amphibien. Die Biber haben, wie Wölfe auch, Lebensräume für andere Arten geschaffen. Die Wölfe erlegten (töteten) auch Kojoten, was dazu führte, dass es mehr Kaninchen und Mäuse gab (weil diese nicht mehr von Kojoten gefressen wurden): Die Kaninchen und Mäuse waren bestes Futter für die Raubvögel, Wiesel, Füchse, und Dachse, die sich nun besser vermehren(fortpflanzen) konnten. Raben und Weißkopfadler konnten sich von dem (5)Aas (tote Tiere oder Tierresten) ernähren, das die Wölfe übrig liessen. Auch Bären taten dies, was auch die deren Population(Bevölkerungsanzahl) steigen liess. Zudem kam den 2 Ilén Kreienbühl, Martina Scalia Natur, Mensch Gesellschaft, 5. 6. Klasse Welche Pflanzen und Tierarten sind bedroht und wie schütze ich sie? Wie Wölfe die Flüsse verändern können Bären zugute, dass auch mehr Beeren in den Wäldern und Büschen wuchsen, die sie essen konnten. Die Bären erlegten (assen) auch noch ein paar Kälber der Hirsche, und verstärkten somit noch den (6)Wolf-Effekt. 3. Wie veränderte sich die unbelebte Natur? Das ist aber noch nicht alles. Jetzt wird es erst richtig interessant: Die Wölfe veränderten das Verhalten der Flüsse. Sie mäanderten (sich schlängeln) nicht mehr so stark, weil der Boden nicht mehr so erodierte (abgetragen oder weggespült wurde). Es entstanden mehr Wasserbecken. Das sind Lebensräume für Wildtiere. Die Flüsse veränderten sich als Antwort auf die Wölfe. Der Grund dafür war, dass die sich regenerierenden (erholenden) Wälder die Flussufer stabilisierten (stabiler machten), so dass sie nicht dauernd wegbrachen und die Flüsse in ihrem Lauf kräftiger und gradliniger (gerade) wurden. Genauso erholten sich die Berghänge, weil die Hirsche und Rehe aus einigen Bergregionen verscheucht wurden. Der Boden erodierte (wurde weniger abgetragen) weniger, das Pflanzenwachstum wurde stabil. So kam es, dass die wenigen Wölfe nicht nur das (7)Ökosystem des riesigen Yellowstone-Nationalparks verändert haben, sondern auch die unbelebte Natur. 3 Ilén Kreienbühl, Martina Scalia