Arbeitsblatt: Antisemitismus

Material-Details

Das Arbeitsblatt erklärt, wofür die Juden im Verlaufe der Geschichte alles verantwortlich gemacht wurden. Mit Verständnisfragen!
Geschichte
Neuzeit
9. Schuljahr
3 Seiten

Statistik

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948
32
01.02.2018

Autor/in

Nicci (Spitzname)
Land: andere Länder
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Holocaust Was es mit dem Judenhass auf sich hat In den sozialen Medien wird ohne Zurückhaltung gegen Juden gehetzt und auch auf offener Strasse sind sie wüsten Beschimpfungen ausgesetzt. Die offen zur Schau gestellte Judenfeindlichkeit hat in den letzten Jahren in allen europäischen Ländern stark zugenommen. Die Wurzeln der Judenfeindlichkeit lassen sich bis in die Antike zurückverfolgen. Wurzeln des Judenhasses Bereits die Römer entwickelten nach dem Jüdischen Krieg (6670), als sich die Juden gegen staatliche und religiöse Unterdrückung wehrten, eine tiefe Abneigung gegen die Juden. Dabei griffen sie auf antijüdische Stereotype der Ägypter und Griechen zurück. Ein Grund für den Hass war die Tatsache, dass Juden nur einen Gott anbeteten, während die meisten anderen grossen Kulturen zu jener Zeit mehrere Götter kannten. Auch die Christen wurden für ihren Glauben an nur einen Gott von den Römern verfolgt. Das hielt die Anhänger der neuen Religion jedoch nicht davon ab, selbst einen Hass auf die Juden zu entwickeln. Die Juden galten als die Mörder von Jesus und als Ungläubige, die Jesus Christus nicht als den Messias (Heilsbringer, Retter und Erlöser) akzeptieren wollten. In Tat und Wahrheit wollte man sich einfach unliebsame Konkurrenz vom Halse schaffen, schliesslich stand das Christentum als abgespaltene jüdische Sekte in Rivalität zum Judentum. Im Lauf des Mittelalters kam die RitualmordLegende dazu, wonach die Juden Christenkinder raubten oder kauften, um sie zu töten und deren Blut für religiöse Praktiken zu benutzen. Natürlich war nichts daran wahr. Ganz abgesehen davon, dass die zehn Gebote das Töten verbieten, gilt im Judentum der Genuss von Blut als unrein (wie auch im Islam). So werden Tiere nach der Schlachtung zum Ausbluten aufgehängt, erst dann darf deren Fleisch verzehrt werden. Als in Europa im 14. Jahrhundert die Pest wütete und ein Drittel der Bevölkerung( ca. 25 Mio. Menschen) tötete, warf man den Juden vor, diese durch Brunnenvergiftungen unter den Christen zu verbreiten. Weniger Juden als Christen schienen an der Pest zu erkranken. Man folterte die Juden, um ihnen Geständnisse abzupressen. In der Tat erkrankten Juden seltener an der Pest als Christen, dies lag aber nur daran, dass Hygiene und Medizin bei den Juden einen sehr viel höheren Stellenwert hatten als bei den Christen. Pogrome gegen Juden im Mittelalter Als sich im Jahre 1348 die Pest in Mitteleuropa ausbreitete und auch die Schweiz erreichte, kam es auch zu Pogromen ( gewaltsame Massenausschreitung gegen eine religiöse Minderheit) in verschiedenen Schweizer Städten. Beim Basler Judenpogrom vom 16. Januar 1349 kamen schätzungsweise fünfzig bis siebzig Juden gewaltsam ums Leben. Der Pogrom begann, als aufgehetzte Banden alle Juden, deren sie habhaft werden konnten, in einer eigens angefertigten Holzhütte auf einer Insel im Rhein einsperrten und diese danach anzündeten. Viele jüdische Kinder wurden zwar verschont, aber zwangsgetauft und in christliche Klöster verschleppt. Die Synagoge und der Friedhof wurden beschlagnahmt. Bis Ende 1349 waren alle Überlebenden aus der Stadt geflohen. Somit bedeutete der Pogrom auch das Ende der ersten jüdischen Gemeinde von Basel. Am 24. Februar 1349 kam es auch in Zürich zu einem Pogrom. Die Juden der Stadt wurden gefoltert, umgebracht oder verbrannt und vertrieben. Dabei wurde auch die Synagoge zerstört sowie das jüdische Eigentum unter den NichtJuden Zürichs verteilt. «Reiche Wucherer» Da den Juden im Mittelalter viele Berufe verboten waren, spezialisierten sie sich auf Handel und Geldleihe, die den Christen aus religiösen Gründen verboten waren. Bald haftete ihnen das Attribut der «reichen Wucherer» an, was besonders Schuldnern gelegen kam, die mit den Juden auch gleich ihre Schulden loswerden konnten. Obwohl später auch Christen mit Geld handeln durften, blieb das Stereotyp des geldgierigen, reichen Juden bestehen. Die Rassenlehre – eine Schweinwissenschaft Im 19. Jahrhundert kam dann vermehrt der Rassebegriff ins Spiel. Der Mythos vom weissen reinrassigen Arier als Krönung der Schöpfung kam auf. Es entwickelte sich der Gedanke, dass sich Arier und die niedere «Mischlingsrasse» der Juden in einem historischen Endkampf gegenüberstünden. Dies hatte ungeheuerliche Konsequenzen – mehr als sechs Millionen Juden wurden von den Nazis ermordet. Auftrag: Beantworte die Fragen in ganzen Sätzen. Wogegen wehrten sich die Juden im Jüdischen Krieg (66 70 n.Chr.)? Welchen Grund hatten die Römer für ihre Abneigung gegen die Juden? Warum waren die Juden bei den Christen ebenfalls nicht sehr beliebt? Zwei Gründe! Warum kann die RitualmordLegende nicht wahr sein? Welche Erklärung wurde für den Ausbruch der Pest herangezogen? Warum erkrankten weniger Juden als Christen an der Pest? Warum spezialisierten sich die Juden im Mittelalter auf Handel und Geldleihe? Welches Vorurteil entstand dadurch? Die Juden wurden im Rahmen des Nationalsozialismus zum gefährlichsten Gegner im Endkampf stilisiert. Mit welchen Folgen?